Als Spätberufener startete meine Laufkarriere 1988 in einem fortgeschrittenen Alter. In den 90er Jahren zeichnete auf der Marathondistanz die eigenen Leistungsgrenze ab. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen rückte der Ultralanglauf in den Fokus. Erste Bekanntschaft resultieren aus Teilnahmen am Rennsteiglauf in Jahren 1994 und 1996. Dass im Bereich der Ultradistenzen eine nicht ausschöpfbare Quelle für neue Erfahrungen liegt, hat sich auf dem Rennsteig angedeutet. Das wollte ich nun genauer erkunden, um an diesen Erfahrungen teilzuhaben. Zwischen Wollen und Können liegen bekanntlich Hürden. Aufschluß über deren Größe ver- sprach die Teilnahme an einem Hunderter. Wenn ich mich auf einen Hunderter vorbereite, sollte sich der Aufwand auch lohnen. So wurde zunächst der legendäre Nachtlauf von Biel zum Ziel des Begehrens, das aber bald erweitert wurde. Zum Zeitpunkt der Überlegungen war der "Ultra Europacup" als Kombinationswertung aus drei Wertungsläufen etabliert und lockte mein Interesse:
1. Nachtlauf von Biel über 100 km im Juni 1998
2. 50 km über die Schwäbische Alb im Oktober 1998
3. Rennsteiglauf über 76 km im Mai 1999
(Link zur Webseite des Ultra Europacups)3. Rennsteiglauf über 76 km im Mai 1999
Nachdem die Entscheidung für Biel getroffen und der Rennsteig bereits vertraut war, lag es nahe, auch die Schwäbische Alb zu laufen, um für die Europacup-Wertung berücksichtigt zu werden. Um sich als Ultra-Neuling über einen Zeitraum von 12 Monaten in drei Ultraläufen zu bewähren, bedurfte es einer soliden Vorbereitung, einer guten Organisation und schließlich auch des Glücks, verletzungsfrei zu bleiben. Mit drei gleichmäßig guten Wertungsläufen erreiche ich Platz 33 von 132. (Der in der Urkunde zur Gesamtwertung am Rennsteig ausgewiesene Gesamtplatz erfährt in der offiziellen Ergebnisliste eine Korrektur.)
Später musste ich feststellen, dass ich am Leistungszenit meiner Ultrakarriere angekommen war und eine vergleichbare Leistung (vielleicht auch eine Steigerung) nur noch einmal im Jahr 2000 beim Comrades gelang. Am Ende des Tages kann ich ohne Bitterkeit, mit ein wenig Wehmut und viel Stolz auf diese wunderschönen Erfahrungen zurückschauen, die mir noch immer viel bedeuten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen