Samstag, 25. Mai 2002

Rennsteiglauf 2002 - Gisela rettet unsere Teilname am Rennsteiglauf über 74,3 km

Unser Rennsteiglauf des Vorjahres hat uns so gut gefallen, dass wir auch in diesem Jahr unser "Pas de deux" auf dem "langen Kanten" wiederholen wollen. Zu Beginn des Jahres fehlt es uns noch an Schwung. Die Ergebnisse des 6 Stunden-Laufs von Stein sowie des Two Oceans über 56 km stellen uns nicht zufrieden. Beim Hamburg-Marathon reicht es immerhin für 3:46 Std. und 18 Tage später zeigt sich am 9.05. die alte Kraft beim Lauf "Rund um Aachen", einem Gruppenlauf über 63 km. Nur 2 Tage später läuft Gisela den Sänftenträger-Lauf über die volle Distanz des Marathons als 1. von 2 Frauen. Meine Muskulatur reagiert dagegen auf diese Belastung mit einem Faserriss, der meinen Start beim Rennsteiglauf verhindert. Ich muss mich mit der Rolle des Betreuers bescheiden und bekomme als Betreuer einiges zu tun. Wir treten nämlich in diesem Jahr als Gruppe auf. Neben Juppi, der bereits über Rennsteigerfahrungen aus mehreren Teilnahmen verfügt, haben wir Werner, Detlev und Markus vom Reiz dieses Laufs überzeugen können. Am Ende des Tages werden alle Fünf erfolgreich und zufrieden die Heimreise antreten. Einen kleinen Anteil an diesem Erfolg der laufenden Teilnehmer darf sich auch der Betreuer anrechnen lassen.



Wir bilden mit Detlev und Werner eine Fahrgemeinschaft und empfehlen den beiden unser Quartier im "Haus Waldfrieden" in Stützerbach. Juppi und Markus wohnen jeweils mit familiärem Anhang im "Gasthof Eintracht" in Stützerbach, wo wir uns am Vorabend des Laufs treffen, um beim Essen über die Lauftaktik zu sprechen und die Logistik für den Wettkampftag festzulegen. Ich werde die 5 Läufer morgen ab 3:30 Uhr mit dem Auto an den Start in Eisenach bringen und anschließend auf der Strecke noch einige Fotos aufnehmen, ehe ich sie wieder im Ziel empfange.



Nach dem pünktlichen Start um 6:00 Uhr eile ich zum Auto, um zur Getränkestelle "Ascherbrück" zu fahren, die nach 12,7 km Laufstrecke im Anstieg zum "Großen Inselsberg" liegt. Von Gisela und Werner gelingen vorzeigbare Fotos. Dann eile ich weiter, damit ich den Durchlauf am Gipfel des "Großen Inselsberges" nach 25 km nicht verpasse.



Der Gipfel des "Großen Inselsberges" liegt noch gerade unter der Wolkengrenze, so dass ich die Läufer rechtzeitig für ein Foto fixieren kann. Allzuviel Zeit bleibt mir jedoch nicht, denn ich möchte meine Leute auch noch am "Grenzadler" bei Oberhof treffen, bevor ich zum Ziel fahre. Am Gipfel des "Großen Inselsbergs" wirken alle Läufer unserer Gruppe noch frisch und strahlen Optimismus aus. Sie haben die taktischen Hinweise beherzigt.




Am "Grenzadler" bin ich zu spät. Werner, Juppi, Gisela und Markus sind bereits durch, aber ich erwische Detlev, der jetzt bereits deutlich von den Anstrengungen dieser schweren Strecke gezeichnet ist. Ebenso wie die anderen macht Detlev keinen Gebrauch von der Möglichkeit, am "Grenzadler" mit Wertung auszusteigen. Gut so, Leute! Die Verpflegungsstelle bietet ein reichhaltiges Angebot. Detlev versorgt sich ausgiebig und nimmt sich dafür die notwendige Zeit. Ich versuche, Detlev ein wenig mit optimistischen Informationen über die Reststrecke aufzubauen. Dann ziehen wir beide weiter, Detlev zu Fuß, ich mit dem Auto. Inzwischen werden die Wolken in Richtung des Ziels in Schmiedefeld immer dichter. Hoffentlich geht das gut.




Im Zielbereich treffe ich Annerose. Wie warten jetzt gemeinsam auf unsere Leute, von denen als erster Werner mit 7:44 Std. einläuft. Großartig! Bald darauf läuft auch Juppi in der Zeit von 7:55 Std. ein. Well done! Detlev kommt als letzter unserer Gruppe in 9:22 Std. an. In Anbetracht seiner noch geringen Erfahrung ist das eine sehr respektable Leistung. Glückwunsch! Weit vor Detlev treffen Gisela und Markus in der Zeit von 8:32 Std. ein. Gisela ist 3. ihrer Altersklasse und läuft als 42. von 125 Frauen ein. Das macht mich stolz!




Auf der ersten Streckenhälfte laufen Gisela und Markus im gleichen Bereich und sehen sich immer wieder. Nach einiger Zeit stellen sie fest, dass ihr jeweiliges Tempo harmoniert. Sie bleiben bis im Ziel zusammen. Well done!

Kurz nachem alle im Ziel sind und einen Platz im großen Festzelt eingenommen haben, beginnt der große Regen, der das Zielgelände in kürzester Zeit überflutet und in Schlammflächen verwandelt. Juppis Frau Ana ist noch mit Bruder Willi und dessen Frau Herta auf der Wanderstrecke unterwegs. Sie werden heute Opfer dieses Wettersturzes. Bei ihrem Eintreffen sind sie nicht nur völlig durchnässt, sondern auch ziemlich erschöpft und finden den Tag gar nicht mehr lustig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen