Freitag, 16. Juni 2000

75. Comrades 2000 - I've done it - THE ULTIMATE HUMAN RACE

„Tell the world, what a wonderful race we have!“   
(Auftrag unseres Gastgebers, Warren Lloyd, Roseland Guest House, Durban, SA)

Der Comrades Marathon ist die größte Sportveranstaltung Afrikas und genießt speziell in Südafrika eine unvergleichbare Popularität. Finisher werden zu Helden verklärt und Sieger ziehen in den Olymp der Unsterblichen ein.
Gemäß Austragungsmodus findet das Rennen jährlich im Wechsel als up-run von Durban nach Pietermaritzburg oder als down-run in der Gegenrichtung statt. Die Distanz von ca. 90 km variiert mit den jeweiligen Gegebenheiten und beträgt 87.3 km  im Jahr 2000. Je nach Laufrichtung sind ca. 1.800 m und 1.200 m Höhendifferenz im Anstieg oder im Abstieg zu bewältigen. Auf der Strecke erwarten die Läufer 5 markante Peaks. Den berüchtigten "Big Five" begegnen die Läufer mit tiefer Ehrfurcht. 
Dieser absolute Ultra-Klassiker wird am 16.06.2000 zum 75. Mal ausgetragen. Traditionell beträgt die Sollzeit exakt 11 Stunden. In diesem Jahr wird sie anläßlich der Jubiläums-Veranstaltung auf 12 Stunden erhöht, um mehr Läufern die Chance einer Teilnahme einzuräumen. Bis zum Meldeschluß am 2. Mai 2000 bedeuten 24.500 Meldungen eine Verdoppelung der letztjährigen Teilnehmerzahl.

Nachdem die 100 km von Biel 1988 mit einer Zeit unter 10 Std. geknackt sind, möchte ich  mir anlässlich meines Aufstiegs in die Alterklasse M50 mit dem Comrades nicht weniger als meinen läuferischen Traum realisieren. Meinen alten Lauffreund Juppi aus Aachen konnte ich für dieses Abenteuer gewinnen. Im Gegenzug hat er mir die Zusage abgerungen, gemeinsam mit ihm Ende Juli in der Steiermark bei den 24 Stunden von Wörschach anzutreten. Aber dieses Ereignis ist eine andere Story.

Hinter mir liegt eine halbjährige Vorbereitungsphase. Mein fehlendes läuferisches Talent konnte ich nur mit Fleiß kompensieren und habe im Zeitraum des letzten Halbjahres fast 3.000 Laufkilometer sowie 2.500 Radkilometer zurückgelegt. In der Trainingsphase lagen 4 Marathons mit Zeiten zwischen 3.:42 Std. und 3:52 Std. (u.a. der Hamilton  Marathon in Neuseeland und der Boston Marathon, der zu Recht als Mutter aller Marathons der Neuzeit gilt). Als Feinschliff konnten im Monat Mai an vier aufeinanderfolgenden Wochenenden Einheiten von 50 km bis über 60 km ohne besondere Probleme bewältigt werden (Anstrengung gilt nicht als "Problem"). Der letzte Test auf den profilierten "63 km Rund um Aachen“ war am 1.06.2010 vielversprechend. Jetzt fühlte ich mich reif für eine Zeit unter 9 Stunden.

Start um 6:00 Uhr
Start in Durban
Nach kurzer, unruhiger Nacht und einem leichten Frühstück bringt uns Warren, unser Gastgeber vom Roseland Guesthouse in Durban, zum Start. Am Nachmittag wird er uns im Ziel empfangen. Warren ist in jüngeren Jahren den Comrades mehrfach mit hervorragenden Ergebnissen gelaufen. Er kennt sich hier bestens aus und führt uns zu den lt. Qualifikationszeit sortierten Startsektoren. Ich bin in Sektor C eingeordnet, Josef in Sektor B. Eliteläufer starten in Sektor A. Trotz Transponder sind nur Bruttozeiten relevant, weshalb es von Vorteil ist, möglichst weit vorne starten zu können. 
Noch ist es Nacht, aber die Straßen sind hell beleuchtet und für die Fernsehkameras durch zusätzliche Lichtmasten ausgeleuchtet. In meinem Sektor ist es bereits sehr voll, so dass ich hinten an der Grenze zum Sektor D stehe, was beim Start noch zusätzlich Zeit kosten wird. Im Feld befinden sich nur ca. 250 Läufer aus Ländern außerhalb Afrikas, darunter 20-30 Läufer aus Deutschland.
Musik und Ansagen heizen die Stimmung an. Kurz vor dem Start fallen die Sektorsperren und das Läuferfeld schiebt sich in Richtung Ziellinie. Als Ankündigung des Startschusses ertönt über Lautsprecher ein Hahnenschrei. Auf das nachfolgende Startsignal warte ich vergeblich, ich muss es  überhört haben. Laute Rockmusik fordert „Get Ready“. Das Läuferfeld setzt sich in Bewegung. Ein Abenteuer beginnt.

Nach geschätzten 2 Minuten habe ich die Startlinie erreicht und starte meine Uhr. Aufgrund des dichten Läuferfeldes muss ich vorerst noch ein Stück gehen. So beginne ich zumindest nicht zu schnell, was in dieser aufgeputschten Atmosphäre leicht passiert und selten gut ausgeht. Langsam wir ein Lauftrab möglich. Wir bewegen uns auf einer Schnellstraße stadtauswärts und verabschieden uns in die Dunkelheit der Nacht. Bis zur Dämmerung wird es noch etwa 1 Stunde dauern.

Die 1. Hälfte - Einlaufen
An der Grenze des Ortskerns beginnen die ersten leichten Steigungen. Überall stehen Menschen, die uns applaudieren und aufmunternde Appelle zurufen. Die Tempogestaltung ist auf den ersten Kilometern nur nach Gefühl möglich, weil keine Marken zu erkennen sind. Als ich die erste Kilometermarke sehe, zeigt sie 78 km an (die Strecke wird abwärts gezählt!), wir sind also schon gut 9 km unterwegs. Wegen der profilierten Strecke beschränke ich die Zwischenzeitmessung auf 5 km Splits und beginne damit bei 75 km. Bei 77 km habe ich die ersten 10,3 km ab der Startlinie in 1:03 Std. zurückgelegt. Das Tempo liegt demnach bei einem Schnitt von 6 Min/km, was ich für o.k. befinde. Bei 70 km erhalte ich mit fast genau 30 Minuten die Bestätigung. Ich überhole viele Läufer, die aufgrund ihrer Startnummer eigentlich in Sektoren hinter mir starten mußten, aber es geschafft haben, sich irgendwie nach vorne zu mogeln. Das ist zwar nicht fair, weil sie sich einen unredlichen Vorteil verschaffen, aber die Versuchung ist aufgrund der Brutto-Zeitmessung groß.

Mein Form- und Körpergefühl ist indifferent. Das Laufen fällt mir weder leicht noch schwer. Schwachstellen von Achillessehne, Knie, Hüfte verhalten sich unauffällig. Inzwischen wird es hell und es geht in den Anstieg zu Cowie´s Hill, dem ersten der „Big Five“. Ich kontrolliere die Belastung über eine betont ruhige Atmung und komme trotzdem offensichtlich gut voran und passiere viele Läufer. Nach Cowie´s Hill verlieren wir bis zur Ortschaft Pinetown ca. 100 m Höhe. In Pinetown sind am frühen Morgen bereits viele Menschen auf den Beinen, die dem Rennen zuschauen und die Läufer respektvoll unterstützen und aufmuntern.

Bald nach Pinetown beginnt der lange und scheinbar nicht endende Anstieg nach Field´s Hill, dem zweiten der „Big Five“. An der Strecke campieren und picknicken viele Gruppen, die z.T. schon am Vorabend angereist sind und jetzt die Läuferkarawane an sich vorbeiziehen lassen. Die Atmosphäre bei der Tour der France muß so ähnlich sein. Internationale Läufer sind an der Startnummer zu erkennen. Ich werde auf der Strecke oft angesprochen, man klopft mir auf die Schulter, bedankt sich für die Ehre meiner Teilnahme und wünscht „enjoy the race“.

Halfway-Marke bei Drummond nach 4:17 Std.
Der Anstieg nach Botha´s Hill, dem dritten der „Big Five“ ist kürzer, aber giftiger. Der nachfolgende Abschnitt bis zur „Half-Way-Marke“ bei Drummond gestaltet sich als anspruchsvolles Profil von An- und Abstiegen. Viele Läufer müssen bereits gehen. Ich habe bisher keine Probleme. Meine 5 km-Splits liegen inzwischen bei ca. 29 Minuten, womit ich zufrieden bin. Damit müßte ich zur Hälfte etwa bei 4:20 Std. landen. Da das Profil der zweiten Hälfte leichter ist, kann sie unter optimalen Bedingungen schneller als die erste Hälfte gelaufen werden.
Das Ziel, eine Zeit unter 9 Stunden zu erreichen, um die ersehnte Bronzemedaille mit Silberrand zu erhalten, rückt näher. Die Marathonmarke passiere ich knapp unter 4 Std. Kurz darauf erreiche ich die Half-Way-Marke in Drummond. Meine Uhr zeigt 4:17 Std. Da ich die Uhr erst auf der Startlinie aktiviert habe, dürfte ich ziemlich genau auf 4:20 Std. liegen. Offenbar habe ich alles unter Kontrolle und gehe optimistisch in die zweite Hälfte.





Die 2. Hälfte - Runner's Purgatorium 
Nach der Halbzeit bei Drummond liegt vor uns der lange Anstieg zum gefürchteten Inchanga, dem vierten der „Big Five“. Die Strecke ist gut einzusehen und ich blicke auf die lange Steigung, auf der sich vor mir die Läuferkarawane inzwischen relativ langsam bewegt. Die meisten Läufer gehen oder wechseln zwischen Gehen und Trab. Ich habe mit der Steigung kein Problem und komme gut voran. Die Unterstützung durch das Publikum ist phantastisch, vergleichbar nur mit legendären Alpenetappen der Tour de France.

In der Tat fällt mir die zweite Steckenhälfte bisher leichter als die erste Hälfte. Ich laufe locker und nehme keine Anzeichen von Ermüdung oder Beschwerden wahr. Ohne Druck zu erhöhen, liegen meine Splits über 5 km nun bei 27:30 Std., d.h. ich laufe einen Schnitt von 5:30 Min/km. Wenn ich das Tempo durchhalte, ist eine Endzeit von unter 8:30 Std. wahrscheinlich. Euphorie stellt sich ein, von der ich mich aber nicht zu einem höheren Tempo verleiten lassen möchte. Wenn ich alles richtig gemacht habe, will ich erst auf den letzten 15 km forcieren; vielleicht ist dann sogar eine Zeit unter 8:20 Std. möglich. 

Wir befinden uns jetzt für 5-6 km auf dem einzigen flacheren Abschnitt "Harrison Flat", auf dem es relativ ruhig zugeht. Die Sonne steht inzwischen hoch. Die Wärme nimmt schnell zu und wird zudem auch noch vom Asphalt reflektiert. Die Temperatur dürfte jetzt bei knapp unter 30 Grad im Schatten liegen, aber Schatten gibt es hier nicht. Ich verspüre Durstgefühl. Das ist nicht gut! Ich muß auf dem letzten Drittel versuchen, Problemen der Dehydrierung aufgrund von Blutverdickung zu vermeiden. Während der Streckenbesichtigung sind wir vor zwei Tagen eindringlich für diese Problematik sensibilisiert worden. Zunächst sinkt die Leistungsfähigkeit drastisch ab. Im fortgeschrittenen Stadium treten fiebrige Zustände mit Koordinations- und Wahrnehmungsstörungen auf. Im schlimmsten Fall kommt es zum Kollaps oder sogar zum Koma. 

Das Durstgefühl nimmt zu. Die Verpflegungsstellen werden mir jetzt immer wichtiger. Ich trinke so viel wie möglich und wechsle zwischen Wasser, Powerade, Cola und nehme hin und wieder ein Stück Banane. Bei jeder Gelegenheit tauche ich meine Mütze in Eiswasser und befeuchte auch meinen Oberkörper, um mich zu kühlen. Die Benutzung von Duschen und Sprühanlagen meide ich, weil feuchte Socken sehr leicht zu äußerst schmerzhaften Blasen an den Füßen führen können. Bei 30 km (nach 57 Laufkilometern) gestatte ich mir erstmals, im Verpflegungsbereich zu gehen, um mich ausgiebig zu erfrischen und zu versorgen. Die Pause hilft nicht. Die Krise ist eingetroffen. Aufgrund von Erfahrungen auf dem Rennsteig und in Biel trifft mich die Krise nicht unerwartet, weil sich dort ebenfalls im Abschnitt zwischen 55 - 65 km schwere Krisen eingestellt haben. Da ich Krisen dort überwinden können, bleibe ich optimistisch und erwarten, dass es nach 65 km wieder besser laufen wird. Mein Tempo wird auch nur unwesentlich langsamer. Die Splits liegen jetzt im Bereich von 28 Minuten für 5 km. Ich passiere einen International Runner, dem es scheinbar noch schlechter geht als mir. Er trägt ein grünes Hemd mit dem Aufdruck „TV Beckerwerth“, ein Ortsteil meiner Geburtsstadt Duisburg. Da wir beide genug mit uns selbst zu tun haben, laufe ich wortlos vorbei.


Ashburton, 12 km vor dem Ziel, kurz vor Polly Shortts
Nach 70 km wird mir klar, dass ich mit keiner Reinkarnation rechnen darf. Meine Zeit ist noch immer gut. Ein Einlauf unter 9 Stunden bleibt realistisch. Allerdings werden meine Gehabschnitte häufiger und länger. Selbst bergab fällt mir das Laufen sehr schwer. Ich habe keine muskulären oder sonstigen orthopädischen Probleme, aber mein Puls rast im Maximalbereich. Offensichtlich bin ich dehydriert. Den unspektakulären höchsten Punkt von 810 m, Umlaas Road, haben wir inzwischen passiert. An Angriff ist nicht mehr zu denken. Nun kann es nur noch um die Bewältigung der letzten 15 km gehen, und noch liegt der gefürchtete „Killer“ Polly Shortts vor mir, der letzte der „Big Five“. Kurz vor dem Hauptanstieg ist ein "Little Polly" genannter kleinerer Anstieg zu überwinden, den viele Läufer fälschlicherweise bereits für Polly Shortts halten.  



Polly Shorts "Gipfel"
Nach einigen Kurven sehen wir den Anstieg zu Polly Shortts wie eine mächtige Wand vor uns. Den Anstieg säumen Tausende von Zuschauern, die teilweise bereits am Vortag angereist sind. Sie feuern die Läufer enthusiatistisch an und würdigen deren Leistung mit großem Respekt. Alljährlich spielen sich hier dramatische Szenen ab, in denen ich keine Hauptrolle übernehmen möchte. Für die letzten 10 km stehen mir noch 1:30 Stunden zur Verfügung, um unter einer Endzeit von 9 Stunden zu bleiben. Ich bin beruhigt und „walke“ die Steigung, wobei ich auch nur unwesentlich langsamer bin als die wenigen Nicht-Wanderer. Am Gipfelpunkt stelle ich erleichtert ein Zeit- polster von 70 Minuten für die verbleibenden 7 km fest. Außerdem geht es nun überwiegend bergab. 

Meinen Zustand kann ich zumindest nicht auf Versorgungsmängel zurückführen. Die Verpflegung auf der Strecke ist absolut das Beste, was ich jemals erleben durfte. Trotzdem verhindert inzwischen mein Herzrasen selbst das Laufen bergab, also muß ich nun auch bergab gehen. Das war im Zeitkonto nicht geplant. Nun könnte es doch noch eng werden, zumal wir jetzt 28 Grad im Schatten haben, wobei aber Schatten kaum zu finden ist.

Die Bergabpassage erweist sich als ausgesprochen wellig. Kein flaches Stück, auf dem ich noch traben könnte, statt dessen geht es im ständigen Wechsel rauf oder runter. Die Zuschauer rufen mir ständig zu „Don´t go!“, aber sie wissen nicht, was in meinem Körper vorgeht, der sich gegen jedes weitere Laufen schmerzhaft wehrt. So stelle ich mir Runner´s Purgatorium vor. Die letzten Kilometer werden immer irrealer. Meine Bewegungen beginnen unkoordiniert zu werden. Offensichtlich verliere ich die Kontrolle über meinen Körper. Ich denke nun auch an die Möglichkeit, zu kollabieren oder in ein Koma zu fallen. Das darf auf keinen Fall passieren, denn dann habe ich alles verloren. Noch funktioniert zumindest meine Wahrnehmung, aber es sind noch immer 3 km bis zum Ziel. Ich höre bereits aus der Ferne die Lautsprecher und die Zuschauer im Stadion, aber 3 km erscheinen mir jetzt eher wie drei Lichtjahre.

Von hinten greift mir ein helfender Arm unter meinen linken Arm. Es ist ein Comrade oder hat der Himmel vielleicht einen Engel geschickt? Jedenfalls redet er beruhigend auf mich ein: „Just walk! We will do it!“ Ich vertraue ihm und fühle mich gerettet. Kurz darauf ein weiterer hilfreicher Arm auf der rechten Seite, noch ein Comrade bzw. Engel. Ich lege meine Arme um ihre Schultern und zusammen gehen wir dem Zielraum entgegen.

Das Ziel
Zieleinlauf in Pietermaritzburg in 8:44:34 Std.
Das Ziel liegt im Stadion einer Pferderennbahn. Nachdem wir in das Stadion eingebogen sind, haben wir noch mehrere 100 Meter zu gehen, die mir endlos erscheinen. Als uns das Publikum ankommen sieht, beginnt ein Höllen- lärm. Die Zuschauer trommeln wild mit ihren Händen auf die Reklametafeln der Absperrung und schreien uns unver- ständliche Worte zu. Ich weiß, dass wir gemeint sind und für diesen Moment zu Heroes werden. Das ist es, was hier wirklich zählt, nämlich "the noble qualities associated with the race." Unmittelbar vor dem Zielkanal rufen meine Comrades bereits nach medizinischer Hilfe. Beim Überqueren der Ziellinie zeigt der Blick auf die Uhr eine Laufzeit von 8.44 Std.. Ein Gefühl des Triumphes stellt sich trotz aller Leiden ein. Mein einziger Wunsch besteht jetzt nur noch darin, mich hinzulegen, aber meine Comrades halten mich fest. Ich bekomme die erhoffte Bronzemedaille mit Silberrand umgehängt. Einer meiner Comrades sagt zu mir: „You have done it! Well done!“ Ich bin stolz, freue mich, würde ihnen gerne danken, bringe aber kein Wort hervor. Die Helfergruppe eilt mit einer Trage herbei, auf der sie mich vorsichtig ablegen, um mich in das Zelt für die medizinische Versorgung bringen. Meine Comrades klopfen mir noch einmal auf die Schulter ehe sie in Richtung „Runner Exit“ gehen.


Nachbemerkung
Die medizinische Versorgung ist professionell organisiert. Trotzdem ist zum Ende des Rennens der medizinische Bereich überlastet, weil pausenlos neue Fälle zu versorgen sind. 50% der Finisher erreichen nämlich erst in der letzten Stunde das Ziel. 20%-25% der Starter können nicht in der Sollzeit finishen. Diese Läufer werden zum Teil auf der Strecke aufgesammelt und benötigen oftmals medizinische Versorgung.

Ich hatte den Vorteil, dass zu diesem frühen Zeitpunkt des Finishs erst wenige Läufer zu versorgen waren. Daher konnten sich neben einer Ärztin, deren Diagnose ebenfalls Dehydrierung lautete, zwei weitere Helfer intensiv um mich bemühen. Nach einer Ruhephase und der Aufnahme von mehreren Litern Flüssigkeit konnte ich selbständig zu dem Zelt gehen, in dem sich die Internationals sammeln. Mein Freund Juppy ist wohlbehalten angekommen und ebenfalls unter 9 Stunden geblieben. Well done!  

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