Es fiel nicht schwer, meinen Lauffreund Josef als Begleiter zu gewinnen. Vor zwei Jahren haben wir gemeinsam das Abenteuer des Comrades gesucht und nicht nur gefunden, sondern am südlichsten Zipfel Afrikas den Lauf der Läufe entdeckt. Im vergangen Jahr hatte Gisela ihr Schmerzerlebnis auf der Down-Strecke, während mir verletzungsbedingt ein Start verwehrt geblieben ist. In diesem Jahr laufen wir wieder den Up Run, an den ich noch äußerst intensive und nicht nur positive Erinnerungen habe. Mein Optimismus ist in diesem Jahr kleiner als im Jahr 2000. Am 11. Mai habe ich mir beim Sänftenträgerlauf im bergischen Land erneut Muskelfaserrisse zugezogen, was mich in der Vorbereitung weit zurückwarf. Ich stelle mich darauf ein, in der Nähe des „Cut-off“ von 11 Stunden zu finishen, falls meine Muskulatur überhaupt durchhält. Jusef ist ebenfalls angeschlagen und möchte ebenso ohne Zeitambitionen lediglich finishen.
In Durban wohnen wir wieder im Roseland House bei Delia und Warren Lloyd, wo wir uns fast schon wie Familienmitglieder fühlen. Delia und Warren sind erfahrene Comrades Runner. Sie ahnen natürlich, was in uns vorgeht und können sich auf unsere Bedürfnisse bestens einstellen. Warren hat im letzten Jahr angekündigt, in diesem Jahr wieder mitzulaufen, wenn ich ebenfalls dabei bin. Nun bin ich hier, und Warren enttäuscht mich mit dem Geständnis, dass er sein Versprechen nicht umsetzen konnte.
Bärbel und Lothar aus Leipzig sind ebenfalls wieder vor Ort. Wir kennen uns bereits aus den beiden Vorjahren und pflegen inzwischen freundschaftliche Beziehungen. Die Tage vor dem Wettkampf gestalten wir gemeinsam und geraten bei einem Ausflug in die Drakensberge in einen denkwürdigen Zwischenfall.