Im Zielbereich des New York City Marathons 1993 |
Nach vier erfolgreichen Marathonläufen in Deutschland, in denen ich die Endzeit von 3:42 Std. des ersten Laufs 1990 in Berlin bis auf 3:15 Std. 1992 in Hamburg steigern konnte, fühle ich mich reif für Großes. Das zu dieser Zeit größte und bedeutendste Laufevent ist der New York City Marathon. Der olympische Gedanke des Dabei- seins reicht nicht, es soll auch eine neue Bestzeit fallen, mit der ich mich meiner Traummarke von 3 Stunden annähern möchte.
Als Laufpartner konnte ich Juppy aus Aachen gewinnen, der zwar im gleichen Leistungsbereich läuft, sich selbst jedoch als überlegen betrachtet. Juppy möchte ebenfalls bald die 3 Stunden knacken. Unsere freundschaftliche Konkurrenz sichert eine hohe Motivation, die wir auch unbedingt benötigen, um unsere hohen Trainingsumfänge durchzustehen, mit denen wir unser Defizit der Grundschnelligkeit kompensieren.
Mit dem Training an der Belastungsgrenze bewegen wir uns auf einem schmalen Grad. Ob das Risiko zu hoch war, erfährt man regelmäßig erst dann, wenn es eingetreten ist. So ist es auch hier. In den entscheidenden letzten Wochen konnten wir kaum noch trainieren und reisen beide verletzt an. Als großes Glück würden wir empfinden, wenn der olympischen Geist uns gnädig laufen und ohne Anspruch auf eine Zeit ankommen ließe. Realistisch sehen wir keine Chance, wollen sie aber trotzdem nutzen.