tag:blogger.com,1999:blog-61334105369542198332024-03-13T02:59:00.034+01:00laufglueck - running the planetlaufglueck - running the planetpotlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.comBlogger88125tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-7121791352623094012022-04-15T07:43:00.009+02:002022-04-15T20:35:45.347+02:00Rückblick auf unsere Lauffreundschaft mit Horst Preisler<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25250229217/in/album-72157693122981425/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Josef, Gisela, Horst, Karlheinz im Ziel Mergelland Marathon"><img alt="Josef, Gisela, Horst, Karlheinz im Ziel Mergelland Marathon" height="217" src="https://live.staticflickr.com/4694/25250229217_4de9bb8ea7_n.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Horst Preisler mit den Autoren und Josef Steingaß<br />im Ziel des Mergelland-Marathons, 9.09.2001<br /></td></tr></tbody></table><div style="text-align: left;">
Die beiden bedeutendsten Pioniere der deutschen Langlaufszene, <a href="https://www.wikiwand.com/de/Horst_Preisler" target="_blank">Horst Preisler</a> und <a href="https://www.wikiwand.com/de/Werner_Sonntag_(Journalist)" target="_blank">Werner Sonntag</a>, sind über den Jahreswechsel 2021/2022 im Abstand von nur 5 Monaten verstorben. Ein Post widmet den beiden Helden einen Nachruf: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2022/04/werner-sonntag-und-horst-preisler.html" target="_blank"><i>Werner Sonntag und Horst Preisler laufen nicht mehr!</i></a> </div><div style="text-align: left;">Dieser Post beschreibt, wie unsere Lauffreundschaft entstanden
ist und sich über mehr als 10 Jahre gestaltete. </div><div style="text-align: left;">In der Laufszene ist <a href="https://www.wikiwand.com/de/Horst_Preisler" target="_blank">Horst Preisler</a> eine berühmte Persönlichkeit, über die Reportagen, Filme, Berichte und auch Bücher veröffentlicht wurden. Bei Laufveranstaltungen war Horst stets von Menschen umringt. Medienvertreter hofierten ihn und luden ihn häufig zu Pressekonferenzen und Interviews ein. Privat lernten wir Horst als bescheidenen, geerdeten und auch religiösen Menschen kennen, der weltweite Läuferfreundschaften pflegte, die ihm äußerst wichtig waren, der aber auch ethischen Prinzipien folgte, keinen Alkohol trank und keineswegs <i>Everybody’s Darling</i> spielte. Wenn ihm Dinge deutlich missfielen, hielt sich Horst mit seiner Meinung nicht zurück. Von ihm selbst wissen wir, dass er mit dem <a href="https://www.100-marathon-club.de/de" target="_blank">100 Marathon Club</a> fremdelte. Die Ehrenmitgliedschaft verstand er als ein Versöhnungsangebot, das man nicht ausschlägt. Horst umgab eine Aura, die nur Experten sahen, weil er öffentlich völlig uneitel auftrat. Bekleidung wählte Horst nach praktischen Aspekten. Gegenüber Mode zeigte Horst provozierendes Desinteresse. Seine Laufbekleidung wirkte oft ärmlich, weil Horst sein Budget für Reisen benötigte. Für Laufbekleidung investierte er kein oder nur wenig Geld und trug sie bis zum völligen Verschleiß.<br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><span><a name='more'></a></span><div style="text-align: left;"><p style="text-align: left;"><b>2001: Auftakt in Südafrika</b> – Fotoalben: <a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/sets/72157692346107064/" target="_blank">Lauf</a> – <a href="https://flic.kr/s/aHskvNPcnj" target="_blank">Streckenbesichtigung</a> – <a href="https://flic.kr/s/aHsmckGEYF" target="_blank">Chelsea Villa</a> – <a href="https://flic.kr/s/aHsksGo3uZ" target="_blank">Roseland House</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsksGokqn" target="_blank">Durban</a></p></div><div style="text-align: left;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28338264679/in/album-72157692346107064/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Ellger-Gruppe mit Eric Carmohn vor dem Start in Pietermaritzburg"><img alt="Ellger-Gruppe mit Eric Carmohn vor dem Start in Pietermaritzburg" height="196" src="https://live.staticflickr.com/4752/28338264679_30f09ff4d4_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40119305651/in/album-72157692346107064/" title="Start in Pietermaritzburg"><img alt="Start in Pietermaritzburg" height="212" src="https://live.staticflickr.com/4748/40119305651_bfa4821a7a_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25246942127/in/album-72157692346107064/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela im Läuferfeld am Caravan Park"><img alt="Gisela im Läuferfeld am Caravan Park" height="212" src="https://live.staticflickr.com/4628/25246942127_870a025dd7_n.jpg" width="280" /></a>
</div>
<br />
Im Jahr 2000 habe ich mir zu meinem 50. Geburtstag den 75. <a href="https://www.wikiwand.com/de/Comrades_Marathon" target="_blank">Comrades Marathon</a> von <a href="https://www.wikiwand.com/de/Durban" target="_blank">Durban</a> nach <a href="https://www.wikiwand.com/de/Pietermaritzburg" target="_blank">Pietermaritzburg</a> in Südafrika zum Geschenk gemacht (<a href="https://web.comrades.com/" target="_blank">Homepage Comrades Marathon</a>). Nach dem überwältigenden Erlebnis kann ich Gisela davon überzeugen, 2001 gemeinsam zum 76. Comrades-Marathon über 89 km in umgekehrter Streckenrichtung anzutreten. Auf dieser Reise beginnt unsere Freundschaft mit Horst Preisler, der die Reise beim gleichen Veranstalter gebucht hatte und in der gleichen Unterkunft wohnte. Unser Gastgeber, selbst Läufer und mehrfacher Comrades-Teilnehmer, kommentierte Horst mit den Worten: <i>„Crazy old men, but very strong.“</i> Für mich gerät die Reise zu einer großen Enttäuschung, die mich zu einer weiteren Teilnahme im Jahr 2002 motiviert. 2001 bin ich aufgrund eines zu harten Vorbereitungstrainings verletzt und kann den Lauf nur als Zuschauer begleiten. Mit unserem Gastgeber fahren die Laufgruppe und ich in der Nacht zum Start in Pietermaritzburg. Nach dem Frühstück führt unser Gastgeber nicht mitlaufende Teilnehmer der Gruppe an mehrere Streckenpunkte und zum Ziel in Durban. Gisela ist die einzige am Lauf teilnehmende Frau unserer Gruppe. <i>Very strong, the lady!</i>(1) </div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25246916237/in/album-72157665464871288/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Deutsche Teilnehmer mit Begleitern im Zielbereich in Durban"><img alt="Deutsche Teilnehmer mit Begleitern im Zielbereich in Durban" height="186" src="https://live.staticflickr.com/4672/25246916237_e232822fd4_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39219902485/in/album-72157663423051297/" title="Sightseeing Tour Durban"><img alt="Sightseeing Tour Durban" height="184" src="https://live.staticflickr.com/4630/39219902485_51ca418f24_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40119204771/in/album-72157663422994377/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Frühstück nach dem Comrades im Roseland Guest House B&B Durban"><img alt="Frühstück nach dem Comrades im Roseland Guest House B&B Durban" height="184" src="https://live.staticflickr.com/4615/40119204771_ed3b5166a4_n.jpg" width="280" /></a>
</div>
<br />
Aus beruflichen Gründen müssen Gisela, ich und Horst die Rückreise nach Deutschland früher als der Rest der Gruppe antreten. Während der langen Reise entsteht mit Horst ein intensiver Austausch, bei dem wir uns menschlich näher kommen. Um uns nicht aus den Augen zu verlieren, vereinbaren wir den Austausch unserer jährlichen Laufplanung, um Veranstaltungen im Hinblick auf Optionen für Treffen abzugleichen. Von nun an schickt Horst uns regelmäßig Berichte seiner herausragenden Läufe in aller Welt sowie Statistiken und persönliche Briefe. </div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><b>Wiedersehen 2001 in der Niederlande</b> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmeWSeVc" target="_blank">Fotoalbum</a><br /> </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25250224977/in/album-72157693122981425/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Karlheinz im Ziel Mergelland Marathon"><img alt="Gisela und Karlheinz im Ziel Mergelland Marathon" height="198" src="https://live.staticflickr.com/4659/25250224977_2c3a261472_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40089547472/in/album-72157693122981425/" title="Gisela und Horst tanzen im Ziel zum Schneewalzer"><img alt="Gisela und Horst tanzen im Ziel zum Schneewalzer" height="193" src="https://live.staticflickr.com/4768/40089547472_820871a1f6_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25250229217/in/album-72157693122981425/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Josef, Gisela, Horst, Karlheinz im Ziel Mergelland Marathon"><img alt="Josef, Gisela, Horst, Karlheinz im Ziel Mergelland Marathon" height="190" src="https://live.staticflickr.com/4694/25250229217_4de9bb8ea7_n.jpg" width="280" /></a>
</div>
<div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">
Knapp 3 Monate nach Südafrika feiern wir beim Mergelland-Marathon in der <a href="https://www.wikiwand.com/de/Provinz_Limburg_(Niederlande)" target="_blank">niederländischen Provinz Limburg</a> ein Wiedersehen mit Horst im Start- und Zielort <a href="https://www.wikiwand.com/de/Meerssen" target="_blank">Meerssen</a>, wohin Horst mit seinem Hamburger Lauffreund Peter Wieneke gereist war. Peter gehört zu den Top-10-Marathon-/Ultraläufern der Weltrangliste. Nachdem wir uns auf der Strecke der profilierten Route bereits begrüßt haben, erreicht Horst kurz nach uns das Ziel, in dem über eine Lautsprecheranlage gerade der Schneewalzer ertönt. Horst zieht Gisela in den Zielraum, um mit ihr unter dem Applaus der Zuschauer Walzer zu tanzen. In Folgejahren treffen wir Horst und mitunter auch Peter regelmäßig bei Laufveranstaltungen im Raum Köln, in der Niederlande sowie in Monschau, Arolsen, Hamburg etc.. </div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">
<b>2002: 6-Stunden-Lauf in Stein, NL</b> - <a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/albums/72157692401837184" target="_blank">Fotoalbum</a></div><div style="text-align: left;"></div><div style="text-align: left;"></div><div style="text-align: left;"> <br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26272412078/in/album-72157692401837184/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Markus, Gisela, Karlheinz in Stein, NL"><img alt="Markus, Gisela, Karlheinz in Stein, NL" height="190" src="https://live.staticflickr.com/4701/26272412078_75515b37e2_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39247064785/in/album-72157692401837184/" title="Horst Preisler, Markus, Karlheinz, Gisela in Stein, NL"><img alt="Horst Preisler, Markus, Karlheinz, Gisela in Stein, NL" height="190" src="https://live.staticflickr.com/4611/39247064785_df83416d5f_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26272417908/in/album-72157692401837184/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Markus und Gisela in Stein, NL"><img alt="Markus und Gisela in Stein, NL" height="193" src="https://live.staticflickr.com/4665/26272417908_4d2230277e_n.jpg" width="280" /></a>
</div>
<div style="text-align: left;">
</div><div style="text-align: left;">Da Horst als Vielstarter hohe Reisekosten hat, muss er mit seinem Budget sparsam umgehen. Als ehrenamtliches Mitglied im Beirat der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) startet Horst bevorzugt bei Läufen, die er mit Beiratssitzungen
verbinden kann, durch die Reise- und Übernachtungskosten gedeckt sind. Da das nur sporadisch möglich ist, kommt Horst bei der Organisation seiner Laufreisen gerne auf Übernachtungsangebote und Mitfahrgelegenheiten aus seinem Kreis von Lauffreunden zurück, u.a. mehrmals auch bei uns. <br /></div><div style="text-align: left;">
<br />
</div><div style="text-align: left;">In einem seiner Briefe berichtet Horst, dass er wie wir für den 3. März 2002 in der <a href="https://www.wikiwand.com/de/Provinz_Limburg_(Niederlande)" target="_blank">niederländischen Provinz Limburg</a> eine Teilnahme am 6-Stunden-Lauf in <a href="https://www.wikiwand.com/de/Stein_(Niederlande)" target="_blank">Stein</a> plane, aber die Organisation wegen eines Starts am Vortag in Husum und ungünstiger Zugverbindungen schwierig sei. Wir bieten Horst die Übernachtung bei uns und eine gemeinsame Fahrt per Auto zur Laufveranstaltung an. So haben wir das dann auch gehandhabt. Von 2002 bis 2005 ist Horst unser regelmäßiger Gast.<br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><b>2002: Besuch in Hamburg </b>- <a href="https://flic.kr/s/aHskBGZL2X" target="_blank">Fotoalbum</a><br /></div><div style="text-align: left;"></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25274919297/in/album-72157669337173929/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Besuch Horst Preisler in Hamburg-Berne"><img alt="Besuch Horst Preisler in Hamburg-Berne" height="210" src="https://live.staticflickr.com/4742/25274919297_b749365123_n.jpg" width="280" /></a>
Im Rahmen des Hamburg-Marathons 2002 lädt Horst uns zum Kaffee in sein Hamburger Heim ein und stellt uns seiner Frau vor, die uns sehr freundlich aufnimmt und anlässlich unseres Besuchs frisch gebacken hat. Unser Gespräch dreht sich nur wenig um das Laufen und vor allem um Enkelkinder, die Horst und seiner Frau äußerst wichtig sind. </div><div style="text-align: left;">Nach Kaffee und Kuchen zeigt uns Horst sein Laufshirt, das er morgen tragen wird. Der Termin des Hamburg-Marathons ist für Horst ein Fixpunkt. Seit 1986 hat Horst (bis 2014) an allen Hamburg-Marathons teilgenommen und erhält vom Veranstalter einen Freistart mit der Startnummer 1. Am Vorabend des Marathons besucht Horst den ökomenischen <a href="https://haspa-marathon-hamburg.de/interreligio%CC%88ser-auftaktgottesdienst-am-vortag-des-marathons/" target="_blank">Auftaktgottesdienst des Marathons</a> in der <a href="https://www.wikiwand.com/de/Hauptkirche_Sankt_Petri_(Hamburg)" target="_blank">Hauptkirche St. Petri</a>.</div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><b>2003: Riss der Quadrizepssehne des linken Knies</b></div><div style="text-align: left;"><br />Im Sommer 2003 reißt bei einer Bergtour in den italienischen Alpen die Quadrizepssehne meines linken Knies. Nach dramatischer Hubschrauber-Bergung und anschließendem Kranken-Rücktransport erfolgt die erforderliche OP in einer Kölner Klinik. Trotz langer und intensiver Reha ist das linke Knie nicht mehr voll belastbar, sodass nach 2003 Laufaktivitäten und Teilnahmen an Wettkämpfen im gewohnten Umfang nicht mehr möglich sind. Der Abschied vom Laufsport fällt schwer und vollzieht sich über mehrere Jahre. 2011 beende ich den letzten Marathon als Läufer und wechsle in nachfolgenden Jahren zum Walking. Mit nachfolgend zwangsweise ausschleichendem Rückzug von Laufveranstaltungen nimmt die Intensität von Kontakten zu Läufern allmählich ab. Insbesondere losere Kontakte schlafen über Jahre allmählich ein. <br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><b>2004/2005: 6-Stunden-Lauf in Stein, NL</b> - Fotoalben: <a href="https://flic.kr/s/aHsmbwct9j" target="_blank">2004</a> – <a href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/sets/72157718602912506/" target="_blank">2005</a><br /> </div><div style="text-align: left;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26627030078/in/album-72157690874750342/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela mit Horst Preisler"><img alt="Gisela mit Horst Preisler" height="194" src="https://live.staticflickr.com/4621/26627030078_b2770cd099_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51025777251/in/album-72157718602912506/" title="Horst Preisler"><img alt="Horst Preisler" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51025777251_fd722be159_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40497999181/in/album-72157690874750342/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Zeitnahme in Stein"><img alt="Zeitnahme in Stein" height="194" src="https://live.staticflickr.com/4766/40497999181_84fd657264_n.jpg" width="280" /></a>
</div> <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Wie bereits 2002, übernachtet Horst auch 2004 und 2005 vor dem 6-Stunden-Lauf in Stein bei uns und fährt gemeinsam mit uns zu den Veranstaltungen. Im Rahmen der Übernachtung 2005 kündigt Horst an, dass anlässlich seines 70. Geburtstags im Sommer 2005 im Hamburger Sportpark Oldenfelde ein Geburtstagsmarathon stattfinden werde, zu dem er uns einladen wolle. Horst bittet uns, die Information vertraulich zu behandeln. Teilnehmen sollen nämlich nur von Horst persönlich eingeladene Läufer. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2005: Geburtstagsmarathon anlässlich Horst Preislers 70. Geburtstag</b> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmUNWZcP" target="_blank">Fotoalbum</a><br /> </div><div style="text-align: left;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51031875453/in/album-72157718631289473/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Teilnehmer im Sportpark Oldenfelde Hamburg"><img alt="Teilnehmer im Sportpark Oldenfelde Hamburg" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51031875453_41123be7c2_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51032709207/in/album-72157718631289473/" title="Wolfgang Kucklick, Präsident des HLV, als Starter"><img alt="Wolfgang Kucklick, Präsident des HLV, als Starter" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51032709207_a9c9e0c06d_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51032712332/in/album-72157718631289473/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Horst im Ziel"><img alt="Horst im Ziel" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51032712332_29dd279762_n.jpg" width="280" /></a>
</div>
<br /></div><div style="text-align: left;">Der Geburtstagsmarathon muss als Lauf offiziell ausgeschrieben sein, damit er in Laufstatistiken gezählt werden kann. Das ausgeschriebene Teilnehmerlimit von 50 Läufern ist mit den von Horst persönlich eingeladenen Teilnehmern erschöpft.(2) Erlöse des Laufs sind als Spende für eine von <a href="https://www.wikiwand.com/de/Siebenten-Tags-Adventisten" target="_blank">Siebenten-Tags-Adventisten</a> betriebene Missionsschule in Ghana vorgesehen, in der Horsts Tochter Beate und ihr aus England stammender Ehepartner aktiv sind. <br /><br />Am 20.08.2005 finden wir uns im exklusiven Kreis etlicher ‚Urgesteine‘ der Ultralaufszene in Hamburg zum Geburtstagsmarathon ein. Horst tritt natürlich mit der Startnummer 1 an. Startnummer 2 ist für Gisela vorgesehen, was sicherlich kein Zufall ist, sondern ein Zeichen der Wertschätzung. Nach mehreren Gruppenfotos startet <a href="https://www.wikiwand.com/de/Wolfgang_Kucklick" target="_blank">Wolfgang Kucklick</a>, 1.Vorsitzender des LAV Hamburg-Nord und langjähriger Cheforganisator des Hanse-Marathons Hamburg, den Geburtstags-Marathon und übernimmt während der gesamten Veranstaltung die Moderation des Laufs.(3,4) Dass ich den Lauf trotz meines Knieproblems erfolgreich über die Gesamtdistanz beenden kann, ist für mich ein persönlicher Erfolg.(5) </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2005/2006: Marathonstudie Universitätsklinikum Essen</b> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmUPhvH8" target="_blank">Fotoalbum</a><br /><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51034700652/in/album-72157718635099221/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Marathonstudie_2.jpg"><img alt="Marathonstudie_2.jpg" height="169" src="https://live.staticflickr.com/65535/51034700652_53c011066a_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51033867713/in/album-72157718635099221/" title="_PIC2917.jpg"><img alt="_PIC2917.jpg" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51033867713_08f8003b08_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51034607096/in/album-72157718635099221/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="_PIC3007.jpg"><img alt="_PIC3007.jpg" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51034607096_2fd51f7a77_n.jpg" width="280" /></a>
</div>
<br />
</div><div style="text-align: left;">Koronare Ereignisse zählen zu den größten Risiken im fortgeschrittenen Alter. Um Risikofaktoren früher zu erkennen und die Prognosefähigkeit koronarer Ereignisse zu verbessern, führt das Universitätsklinikum Essen seit dem Jahr 2000 die Heinz Nixdorf RECALL-Studie als wissenschaftlich-medizinische Mehrgeneration-Studie durch, in der Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht werden.(6) Ein Zweig dieser Studie untersucht in einer von der Ruhrkohle AG unterstützten Marathonstudie im Zeitraum 2005-2006 den Einfluss langjährig ausgeübten Ausdauersports (Langlauf) auf die koronare Situation im Vergleich zwischen Ausdauersportlern (Marathonläufern) und der Durchschnittsbevölkerung. <br /><br />Zu den 102 männlichen Probanden im Alter von 50+ zählen u.a Horst Preisler und ich, wobei Horst als ‚Star‘ dieser Studie die Aufmerksamkeit von Medien erhöht. In mehreren Durchgängen werden wir von einem äußerst engagierten Team absolut gründlich mehrfach untersucht. Damit die Belastung der Wettkampfsituation in die Untersuchung einbezogen werden kann, ist die Teilnahme am <a href="https://www.uniper-rhein-marathon.de/urm22/marathon/" target="_blank">Düsseldorf-Marathon</a> 2006 verpflichtend. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Zu Beginn des Jahres 2006 veranstaltet das Projektteam in Vereinsräumen des <a href="https://tus-breitscheid.de/" target="_blank">TUS Breitscheid</a> in Ratingen ein liebevoll und aufwändig organisiertes Läufertreffen, zu dem Projektteilnehmer mit ihren Partnern aus ganz Deutschland anreisen. Nach einem gemeinsamen Trainingslauf werden vom Grill Wurst und Schnitzel sowie Kuchen, belegte Brötchen und Getränke angeboten. Vorträge informieren über den Stand der Studie und über Planungen. Eine Mitarbeiterin der Rheinischen Post erstellt eine Foto-Dokumentation.(7)<br /><br />Ab 2007 werden Ergebnisse der Studie weltweit diskutiert.(8,9,10) Zitat der Schlussfolgerungen in der Studienbeschreibung (übersetzt):<br /><ul style="text-align: left;"><li><i>Regelmäßiges Marathonlaufen hat eine positive Wirkung auf das kardiovaskuläre Risikofaktorprofil, aber das Ausmaß der verkalkten Koronarplaque wird von diesem Risikofaktorprofil unterschätzt, da 36 % der Marathonläufer im Alter von ≥ 50 Jahren einen CAC-Wert von ≥ 100 haben und 9 % von ihnen eine Koronartherapie benötigen. Fortgeschrittene CAC-Scores scheinen zu einer erhöhten Myokardschädigung beizutragen und das Ergebnis zu beeinträchtigen. Häufiges Marathonlaufen schützt diese Athleten möglicherweise nicht vor dem Risiko von koronaren Ereignissen.</i></li></ul>In einem Interview mit der Tageszeitung NRZ vom 26.04.2016 erklärt <a href="https://www.bethanien-moers.de/krankenhaus/leistungen-bereiche/kliniken-sektionen-institute/kardiologie/aerzte-teams/vita-prof-moehlenkamp" target="_blank">Prof. Dr. Stefan Möhlenkamp,</a> ehemaliger Projektleiter der Studie und seit 2011 Chefarzt der Kardiologie im Moerser Krankenhaus Bethanien:(11)<br /><ul style="text-align: left;"><li><i>Es gibt unendlich viele Studien, die belegen, dass das Laufen – jenseits des Extremsports - gesund ist. Regelmäßiger Ausdauersport in niedriger bis mittlerer Intensität, bis zur hohen Intensität – möglicherweise eingeschränkt mit höchster Intensität – ist sowohl bei herzgesunden, als auch bei herzkranken Menschen gesund. Aus ärztlicher Sicht ist es aber egal, was man macht. Die Hauptsache ist: man bewegt sich. Jeder Schritt zählt und jeder Akt der körperlichen Betätigung ist gut. Was der normale Mensch an Zeit für sportliche Aktivität erübrigen kann, das ist in jedem Fall gesund und sollte ausdrücklich gefördert werden. Und dabei ist es egal, ob es das Laufen, Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren und so weiter ist. Für die Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Ausdauersport allerdings etwas besser – insbesondere im Hinblick auf die Risikofaktoren, wie Gewicht, Bluthochdruck, Cholesterinwerte und die Blutzuckererkrankungen, als Kraftsport. Aber Kraftsport darf durchaus ergänzend gemacht werden. Und in den letzten Jahren mehren sich zudem die Daten, die zeigen, dass das Laufen nicht nur für Herz-Kreislauf- Erkrankungen gut ist, sondern auch zur Krebsvorsorge und zur Vorsorge von anderen Erkrankungen, wie Infektionskrankheiten. </i></li></ul><br /> </div><div style="text-align: left;"><b>2006ff.: Veränderungen </b><br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen und orthopädischer Handicaps verändern wir ab 2006 unsere sportlichen Aktivitätsmuster und betreiben Sport ausschließlich als Gesundheitssport. An Veranstaltungen nehmen wir nur noch selten und nicht als Wettkampf teil, schätzen aber nach wie vor Veranstaltungen als unterhaltsames Programm der Kontaktpflege. Mit dem veränderten Aktivitätsmuster nehmen Kontakte zu Horst ab, der weiterhin an fast jedem Wochenende an Wettbewerben teilnimmt, der aber inzwischen auch seine Kreise enger zieht. Wir pflegen jedoch weiter Austausch per E-Mail. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"></div><div style="text-align: left;">Seitdem Horst langsamer geworden ist, startet er bevorzugt bei
12-Stunden- und 24-Stunden-Läufen, von denen bis 2016 etliche pro Jahr absolviert.<br /> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2009: 13. Kieler Leuchttürmelauf</b> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmUPLano" target="_blank">Fotoalbum</a><br /> </div><div style="text-align: left;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51034673516/in/album-72157718640493932/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Kieler 5 Leuchttürme-Lauf am Leuchtturm Holtenau"><img alt="Kieler 5 Leuchttürme-Lauf am Leuchtturm Holtenau" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51034673516_fd6386147c_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51033941203/in/album-72157718640493932/" title="Kieler 5 Leuchttürme-Lauf"><img alt="Kieler 5 Leuchttürme-Lauf" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51033941203_339a5bd0f9_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51033941348/in/album-72157718640493932/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Kieler 5 Leuchttürme-Lauf am Leuchtturm Friedrichsort"><img alt="Kieler 5 Leuchttürme-Lauf am Leuchtturm Friedrichsort" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51033941348_b2fdb7d751_n.jpg" width="280" /></a>
</div>
</div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">In der 2. Jahreshälfte 2005 übernehme ich ein neues berufliches Engagement in Kiel, mit dem meine berufliche Laufbahn 2010 endet. In diesem Zeitraum bewohne ich in <a href="https://www.wikiwand.com/de/Kiel-Schilksee" target="_blank">Kiel-Schilksee</a> ein Appartement als Zweitwohnsitz. Außerhalb der Ferienzeiten pendle ich an Wochenenden zwischen Schilksee und Köln. In Ferienzeiten und an verlängerten Wochenenden reist Gisela gerne nach Schilksee. <br /><br />In einer seiner E-Mail-Nachrichten macht Horst auf den Kieler Leuchttürmelauf aufmerksam, ein Kult-Gruppenlauf, den Heinz Behrmann seit 1997 für einen kleinen Läuferkreis jeweils im Februar privat ausrichtet (<a href="https://www.leuchtturmheinzi.de/rueckblick-auf-18-leuchttuermelaeufe.html" target="_blank">Rückblick Heinz Behrmann auf 18 Kieler Dreileuchttürmeläufe</a>). Horst ist regelmäßiger Teilnehmer. Wir fragen bei Heinz Behrmann an und finden bei Vergabe der begehrten Startplätze tatsächlich Berücksichtigung. Teilnehmer zahlen einen Unkostenbeitrag von 7 € für die Streckenverpflegung. Für ihre Teilnahme unternimmt Gisela eine Wochenend-Kurz-Flugreise in den Norden.<br /><br />Vor dem Start finden sich die Teilnehmer im Privathaus von Heinz und Regina Behrmann in <a href="https://www.wikiwand.com/de/Kiel-Holtenau" target="_blank">Kiel-Holtenau</a> ein. Von Schilksee haben wir nur eine kurze Anreise. Heinz begrüßt uns wie alte Freunde und überreicht uns ein bedrucktes Funktions-T-Shirt. Horst und weitere uns bekannte und unbekannte Gesichter der Laufszene sind bereits vor Ort. Als Hobby betreibt Heinz neben dem Laufsport Besuche von Leuchttürmen im Rahmen von Reisen sowie das Sammeln von Fotos, Büchern und Modellen zu Leuchttürmen in aller Welt. Ein Teil der Sammlung ist im Privathaus ausgestellt. Aufgrund seiner Leidenschaft ist Heinz in Läuferkreisen als Leuchtturm-Heinzi bekannt. - <a href="https://www.leuchtturmheinzi.de/" target="_blank">Homepage Heinz Behrmann</a><br /><br />Der Lauf startet vor dem Wohnhaus von Heinz und Regina Behrmann und führt auf einer Küstenroute in gemächlichem Tempo über die Leuchttürme von <a href="https://www.wikiwand.com/de/Leuchtturm_Holtenau" target="_blank">Holtenau</a> und <a href="https://www.wikiwand.com/de/Leuchtturm_Friedrichsort" target="_blank">Friedrichsort</a> bis zum Leuchtturm <a href="https://www.wikiwand.com/de/Leuchtturm_B%C3%BClk" target="_blank">Bülk</a> bei <a href="https://www.wikiwand.com/de/Strande" target="_blank">Strande</a>. Pünktlich zum Start setzt Schneefall ein, der uns auf der gesamten Strecke begleitet und die Teilnehmer auf eine harte Probe stellt. An den Leuchttürmen werden Gruppenfotos aufgenommen und Verpflegungen angeboten. Am Leuchtturm Bülk sind ca. 25 km zurückgelegt. Wer dort aussteigen möchte, kann einen organisierten Rücktransport in Anspruch nehmen. Wir nutzen dieser Option und lassen uns zurück nach Schilksee fahren. Der harte Kern läuft in verschiedenen Tempogruppen auf einer Inlandstrecke zurück nach Holtenau und legt insgesamt ca. 43 km zurück. Nach dem Lauf bewirten Regina und Heinz einen Kreis von 50 Teilnehmern mit einer After-Run-Party im Wohnzimmer ihres Privathauses.(12) <br /><br />Einige Tage nach dem Lauf holen wir bei Heinz und Regina unsere Urkunden und Medaillen ab. Als Teilnehmer erhalten wir in <a href="https://www.zippels.de/standorte/kiel/" target="_blank">Zippel’s Laufladen</a> einen Sonderrabatt und erstehen hochwertige Winter-Laufbekleidung, die bis heute gute Dienste leistet.<br /> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">
<b>2013: Unser letztes Treffen beim 24-Stunden-Lauf am Seilersee, Iserlohn</b> – <a href="https://flic.kr/s/aHsmUQ2QGS" target="_blank">Fotoalbum</a><br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51036224852/in/album-72157718643552938/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Horst Preisler"><img alt="Gisela und Horst Preisler" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51036224852_4fe62d051a_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51035396688/in/album-72157718643552938/" title="Im Ziel des 100. Marathons nach 42,896 km"><img alt="Im Ziel des 100. Marathons nach 42,896 km" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51035396688_81dd52008e_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/51036129126/in/album-72157718643552938/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Nachfeier zu Hause"><img alt="Nachfeier zu Hause" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/51036129126_8a239a17ba_n.jpg" width="280" /></a>
</div>
</div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Im Rahmen eines 24-Stundenlaufs am Seilersee sind wir für die offene Gruppe gemeldet. Wir legen die Marathondistanz als Walker zurück, sodass ich meinen 100. und Gisela ihren 99. Marathon vollenden. Im Startbereich der bedauerlicherweise inzwischen eingestellten Laufveranstaltung treffen wir auf etliche Urgesteine des deutschen Ultralaufs, u.a. auf Horst Preisler. Horst ist für den Hauptlauf über 24 Stunden gemeldet. Da unser letztes persönliches Treffen bereits mehrere Jahre zurückliegt, feiern wir ein freudiges Wiedersehen. Vor dem Start ist insbesondere auf Horsts Seite ein starkes Mitteilungsbedürfnis zu verspüren. Unlösbare familiäre Probleme belasten und deprimieren ihn. Das Gewicht seiner Probleme können wir nicht gemeinsam stemmen, aber das Umfeld der Läuferfamilie mobilisiert seine schwächer werdenden Kräfte. <br /><br />Die Strecke legt Horst wie wir und einige weitere Teilnehmer als Walker zurück. Begriffe wie ‚Walker‘ und ‚Walking‘ lehnt Horst jedoch als ‚fremdländisch‘ ab und besteht darauf, dass er ‚geht‘ oder ‚marschiert‘. Welche Bezeichnung wir für unsere Art der Bewegung bevorzugen, ist uns eher unwichtig. Wir bevorzugen ‚Walking‘ im Sinne von ‚sportliches Gehen‘, das sich nach unserer Meinung vom Marschieren, Wandern und Spazierengehen hinsichtlich der Intensität deutlich unterscheidet. <br /><br />Am Seilersee ist Horst in seiner typischen schrägen Haltung mit schlackernden Armen unterwegs. Horst ist 15 Jahre älter als wir, aber für dieses Alter unglaublich fit. Über 6 Stunden überrunden wir ihn mehrmals und nutzen Überholvorgänge jedes Mal für einen kurzen Plausch. Während unser Soll nach 24 Runden bzw. 42,896 km in 6:23 Std. erfüllt ist, legt Horst 53,624 km zurück. Beim Verlassen des Wettbewerbs verabschieden wir uns von Horst. Dass es ein Abschied für immer sein wird, wissen wir glücklicherweise zu diesem Zeitpunkt nicht und können daher unsere Trauer aufschieben.(13)<br /> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>Epilog</b><br /> </div><div style="text-align: left;">2016 endet die <a href="https://statistik.d-u-v.org/getresultperson.php?runner=1946" target="_blank">DUV-Statistik Horst Preisler</a> und damit wahrscheinlich auch Horsts Marathonserie. Im <a href="https://megamarathonlist.com/wp-content/uploads/2022/03/WMMR-300-2021-12-31-Global.pdf" target="_blank">World Megamarathon Ranking,</a> das Horst über viele Jahre anführte, liegt er im Jahr 2021 mit 2002 absolvierten Wettkämpfen über Distanzen von Marathon und mehr auf Platz 5. Einige hinter ihm liegende jüngere Läufer werden ihn voraussichtlich in den nächsten Jahren überholen. Horsts Ruhm als Pionier des Ultra-Langstreckenlaufs leidet darunter nicht. Horst bleibt unvergessen. <br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">------------------------------------------</div><div style="text-align: left;"><ol style="text-align: left;"><li>Post 2001: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2001/06/76-comrades-2001-diamonds-for-this-girl.html" target="_blank">76. Comrades Marathon 2001</a></li><li>Hamburger Abendblatt: <a href="https://www.abendblatt.de/hamburg/von-mensch-zu-mensch/article107027075/Ein-Marathonlauf-zum-70-Geburtstag.html" target="_blank">Ein Marathonlauf zum 70. Geburtstag</a> </li><li>Laufbericht von Wolfgang Schwabe: <a href="https://www.marathon4you.de/laufberichte/special-event/horst-preisler-marathon-hamburg/125" target="_blank">Horst Preisler Marathon Hamburg</a></li><li>German Road Races: <a href="https://germanroadraces.de/?p=157804" target="_blank">Wolfgang Kucklick – Ein Name wie Donnerhall!</a></li><li>Bericht von Heinz Behrmann alias Leuchtturm-Heinzi innerhalb seines <a href="https://www.leuchtturmheinzi.de/2005.html" target="_blank">Rückblicks auf das Jahr 2005</a> </li><li>Deutsches Ärzteblatt international: <a href="https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2701593/pdf/Dtsch_Arztebl_Int-105-0001.pdf" target="_blank">Cardiovascular Risk Factors and Signs of Subclinical Atherosclerosis in the Heinz Nixdorf Recall Study</a> (PDF)</li><li>Post 2006: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2007/02/marathonstudie-ist-laufen-schadlich.html" target="_blank">Ist Laufen schädlich? Anmerkungen zur Marathonstudie</a></li><li>
Bericht über die Studie im German Heart Journal 29/15, August 2008: <a href="https://www.pkdiet.com/pdf/exercise/marathon.pdf" target="_blank">Risk Stratification for Coronary Artery Disease in Marathon Runners</a> (PDF)</li><li>German Road Races: <a href="https://germanroadraces.de/?p=59786" target="_blank">Neue Einblicke in die Herzen älterer Marathonläufer – Priv.-Doz. Dr. Stefan Möhlenkamp stellte kürzlich auf amerikanischen Fachtagungen seine aktuellen Daten vor</a> <br /></li><li>German Journal of Sports Medicine 62/9, 2011: <a href="https://www.germanjournalsportsmedicine.com/fileadmin/content/archiv2011/heft09/spomed_9_11_pdfe/293_uebersicht_scharhag.pdf" target="_blank">Schadet Marathonlauf dem Herzen?</a> (PDF)</li><li>NRZ, 26.04.2016: Warum ist das Laufen so gesund, Herr Prof. Dr. Möhlenkamp? (online nicht mehr verfügbar)</li><li>Heinz Behrmann: <a href="https://www.leuchtturmheinzi.de/lauf-2009.html" target="_blank">Lauf 2009</a> <br /></li><li>Post 2013: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2013/04/angekommen-im-100-marathon-club-im.html" target="_blank">24-Stundenlauf um den Seilersee bei Iserlohn</a><br /></li></ol></div>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-59683499671586777852022-04-14T07:43:00.039+02:002022-04-24T15:53:26.711+02:00Werner Sonntag und Horst Preisler laufen nicht mehr!
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: arial;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgGrTm14YBa6BTSADqc_4qR03zlN5Xsf6aYXX0QL2zFBI32AX98RtjPUK1Vk8zGfhLWk4MdTOYfIjCtRTGbjnlKbwDThP_JOn26tOWO7XKylEOcCVBsx9Q-KX6VW0y6aySmiZerEZTeV8C-D0jVXXUZ3Ul8UD3pynF360bCSh7tY513d-396RHGLKd7/s429/Werner_Sonntag.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="429" data-original-width="355" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgGrTm14YBa6BTSADqc_4qR03zlN5Xsf6aYXX0QL2zFBI32AX98RtjPUK1Vk8zGfhLWk4MdTOYfIjCtRTGbjnlKbwDThP_JOn26tOWO7XKylEOcCVBsx9Q-KX6VW0y6aySmiZerEZTeV8C-D0jVXXUZ3Ul8UD3pynF360bCSh7tY513d-396RHGLKd7/s320/Werner_Sonntag.jpg" width="265" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Werner Sonntag beim Graubünden-Marathon 2002<br /><a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:CC-BY-SA-3.0-migrated" title="Category:CC-BY-SA-3.0-migrated">CC-BY-SA-3.0-migrated</a></td></tr></tbody></table>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/52002495211/in/album-72177720298092914/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Horst Preisler"><img alt="Horst Preisler" height="223" src="https://live.staticflickr.com/65535/52002495211_cced8a4b67_n.jpg" width="320" /></a></span></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: arial;">
Im Abstand von ca. 5 Monaten hat die deutsche Ultra-Langlaufszene zwei ihrer herausragenden Pioniere und Protagonisten verloren. <a href="https://www.wikiwand.com/de/Werner_Sonntag_(Journalist)" target="_blank">Werner Sonntag</a>, geboren am 22. Juni 1926 in Görlitz, Niederschlesien, verstarb am 24. Oktober 2021 in Ostfildern, Baden-Württemberg.(1) <a href="https://www.wikiwand.com/de/Horst_Preisler" target="_blank">Horst Preisler</a>, geboren am 2. August 1935 in Hamburg, verstarb am 23. Februar 2022 in Hamburg.(2,3) Von 2002 bis 2017 berichtete Werner Sonntag in seinem Online-Lauftagebuch
nicht nur aus seinem reichen Läuferleben, sondern auch über Gedanken zu vielen anderen Themen: <a href="https://www.laufreport.de/kolumnen/sonntag/sonntag.htm" target="_blank">Laufen Denken, Schauen - Sonntags Tagebuch</a>.
Unsere Läuferfreundschaft mit Horst Preisler beschreibt ein Post dieses Blogs: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2022/04/ruckblick-auf-unsere-lauffreundschaft.html" target="_blank">Rückblick auf unsere Lauffreundschaft mit Horst Preisler</a> <br /><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> <br /></div><div style="text-align: left;"><span><a name='more'></a>
</span><span style="font-family: arial;">Ähnlich wie auch wir, fanden Werner Sonntag und Horst Preisler erst im fortgeschrittenen Alter aus gesundheitlichen Gründen zum Laufsport, dem sie und wir eine persönlich reiche zweite Lebenshälfte verdanken.(4)<b> </b>Im Unterschied zu uns sind Werner Sonntag und Horst Preisler an der in den 1970er Jahren einsetzenden Entwicklung des Ultralanglaufs in Deutschland maßgeblich beteiligt und gehören zu den 22 Pionieren, die am 9.12.1985 die <a href="https://www.wikiwand.com/de/Deutsche_Ultramarathon-Vereinigung" target="_blank">Deutsche Ultramarathon-Vereinigung</a> gründeten, die sich mit mehr als 1600 Mitgliedern zur weltweit größten Organisation des Ultralanglaufs entwickelte. Beide sind Ehrenmitglieder des <a href="https://www.100-marathon-club.de/de" target="_blank">100 Marathon Club Deutschland e.V.</a>, dem jeder beitreten kann, der gemäß Regeln des Vereins mindestens 100 (Ultra-) Marathons absolviert hat. An der Gründung dieses Vereins im Jahr 1998 war Werner Sonntag beteiligt. Zum 31.12.2021 sind 410 Mitglieder registriert, von denen <a href="https://100-marathon-club.de/mitgliedschaft" target="_blank">16 mehr als 1000 Marathons/Ultras</a> bestritten haben. </span></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: arial;">Als wir 1988 im Alter von 38 Jahren mit Laufsport begannen, suchten und fanden wir über regelmäßige Teilnahmen an Volksläufen Anschluss an die damals noch überschaubare Lauf-Community.(5) Das Internet entwickelte sich als öffentliche Informationsquelle erst allmählich ab 1990. Für Informationen über Laufveranstaltungen und weitere Themen rund um den Laufsport war in der Anfangsphase unserer Laufkarriere das von <a href="https://www.wikiwand.com/de/Manfred_Steffny" target="_blank">Manfred Steffny</a> monatlich herausgegebene Laufmagazin <a href="https://www.wikiwand.com/de/Spiridon_(Laufmagazin)" target="_blank"><i>Spiridon</i></a> unverzichtbar. Aufgrund regelmäßiger Beiträge von Werner Sonntag und Horst Preisler in <i>Spiridon</i> lernten wir diese Personen als Autoren kennen und bewunderten sie als Läufer. Mit unserer in den frühen 1990er Jahren einsetzenden Marathon- und Ultralauf-Karriere entwickelten wir uns zu Viel-Startern in Lauf-Wettbewerben, bei denen uns hin und wieder Werner Sonntag und Horst Preisler über den Weg liefen, ohne dass persönliche Kontakte stattfanden. </span></div><div style="text-align: left;"> <br /></div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: arial;">Ab 1995 wurde Horst Preisler im Guiness Buch der Rekorde als Weltrekordler geführt, der weltweit die meisten Marathonläufe absolviert hat. In seinen besten Jahren lief Horst bis zu 100 Marathons oder Ultraläufe pro Jahr. Dabei nahm er oftmals an Wochenenden an 2 Veranstaltungen teil und bezeichnete den zweifachen Start als <i>Doppeldecker</i>. Mitunter startete Horst an Wochenenden auch dreifach und sprach dann vom <i>Dreier</i>. Weil uns der Begriff <i>Doppeldecker</i> gefiel, wurde er in unserer Trainingsgruppe zur sprachlichen Wendung für die zweifache Bewältigung unserer 19 km-Trainingsrunde im <a href="https://www.wikiwand.com/de/K%C3%B6nigsforst" target="_blank">Königsforst</a>. Zur Vorbereitung auf Ultraläufe liefen wir die Runde dreifach und nannten dieses Training <i>Tripolo</i>. </span><br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: arial;">Werner Sonntag war für uns immer 'Mister Biel'. Mit seinem Buch <i>Irgendwann mußt du nach Biel. Bekenntnisse eines Hundert-Kilometer-Läufers,</i> Düsseldorf 1978, machte Werner Sonntag in Läuferkreisen des deutschen Sprachraums den <a href="https://www.wikiwand.com/de/Bieler_Lauftage" target="_blank">100-km-Lauf von Biel</a> im Schweizer Kanton Bern populär, den er bis 2008 selbst 33x erfolgreich innerhalb des Zeitlimits von 21 Stunden beendete.(6) Obwohl sich Werner Sonntag im Alter von 80 Jahren aufgrund von <a href="https://flexikon.doccheck.com/de/Koronarstenose">Koronarstenose</a> einer <a href="https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/herz-kreislauf-erkrankungen/bypass-operation-2015482">Bypass-OP</a>
stellen musste, verhalf ihm seine Fitness zur Rückkehr auf die Laufstrecke. Ein Jahr nach der Operation beendete er den Berlin-Marathon 2007 im Alter von 81 Jahren in der Zeit von 5:31 Std. (Werner Sonntags Lauftagebuch: <a href="https://www.laufreport.de/kolumnen/sonntag/sonntag_archiv/so704.htm" target="_blank">Eintragung vom 12. Oktober 2007</a>). Zwei Jahre nach der OP absolvierte Werner Sonntag 2008 zum letzten Mal im Alter von 82 Jahren die 100 km erfolgreich und gewann die Altersklasse 80.(7) Bis 2015 startete Werner außerhalb des Zeitlimits in Biel. Im Alter von 86 Jahren stellte Werner das Laufen ein, hielt
sich aber weiter mit Walking und Wandern fit. <i>"Ohne das Laufen wäre ich im Alter einsam“</i>, erklärte Werner Sonntag 1987 in einem Interview mit dem Spiegel.(8) 2015 erlitt Werner im
Alter von 89 Jahren einen Schlaganfall, den er wegen seiner Fitness gut
wegsteckte.(9) </span><span style="font-family: arial;">Nach einem Oberschenkelhalsbruch endete 2017 nicht nur Werner Sonntags Läufekarriere,
sondern auch sein Lauf-Tagebuch (<a href="https://www.laufreport.de/kolumnen/sonntag/sonntag_archiv/so173.htm" target="_blank">Eintragung vom 10. September 2017</a>). 2018 zog sich Horst Preisler bei einem Sturz ebenfalls einen Oberschankelhalsbruch zu. Nachdem Horst wieder auf die Beine gekommen war, legte er an 3 Tagen pro Woche 5,2 km mit dem Rollator zurück.(10)<br /></span></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><span style="font-family: arial;">1998 fühlte ich mich endlich reif für den 100-km-Lauf von Biel, der unter Teilnehmern ein starkes Suchtpotential erzeugt. Da ich bei meiner ersten Teilnahme die Endzeit von 10 Stunden unterbieten konnte und altersbedingt keine Steigerung zu erwarten war, beließ ich es bei einem Start.(11) Werner Sonntag und Horst Preisler sowie Ingeborg und <a href="https://www.wikiwand.com/de/Helmut_Urbach" target="_blank">Helmut Urbach</a> waren 1998 ebenfalls in Biel am Start. Ausgetauscht haben wir uns in Biel aber lediglich mit Helmut Urbach und dessen Partnerin Ingeborg. Mit den beiden waren wir damals bereits angefreundet.(12) Helmut war Weltrekordler über 100 km, siegte 7x über 100 km in Biel und hielt von 1973 bis 2020 den Streckenrekord des <a href="https://www.wikiwand.com/de/K%C3%B6nigsforst-Marathon" target="_blank">Königsforst-Marathons</a>, den er 5x gewann.(13,14) Ingeborg, die 2013 viel zu früh verstarb, finishte in Biel 11x.(15,16) Helmut Urbach beendete den 100-km-Lauf-von-Biel 33x erfolgreich innerhalb des Zeitlimits von 21 Stunden, zuletzt im Jahr 2016. Werner Sonntag betrachtet nicht sich, sondern Helmut Urbach als den Pionier, der den 100-km-Lauf-von-Biel in Deutschland bekannt machte.(17) Horst Preisler finishte in Biel 29x, zuletzt im Jahr 2012.(18) </span><br /><br /><span style="font-family: arial;">Meilensteine der Laufkarrieren von Werner Sonntag und Horst Preisler beschreiben ebenso kompetente wie einfühlsame Porträts des Wiesbadener Lauftherapeuten Wolfgang W. Schüler (19,20,21).</span><br /><br /></div><div style="text-align: left;">------------------------------------
</div><ol style="text-align: left;"><li><span style="font-family: arial;">Nachrufe zu Werner Sonntags Tod: </span><br /><ul><li><span style="font-family: arial;">German Road Races: <a href="https://germanroadraces.de/?p=187161" target="_blank">Werner Sonntag mit 95 Jahren gestorben – „Vater und Vorläufer“ der Laufbewegung</a></span></li><li><span style="font-family: arial;">Nachruf DUV: <a href="https://www.d-u-v.org/index.php/berichte-news/news/407-zum-tod-von-werner-sonntag" target="_blank">Zum Tod von Werner Sonntag</a> </span></li><li><span style="font-family: arial;">100 Marathon Club Deutschland: <a href="https://www.100-marathon-club.de/de/node/1730" target="_blank">Werner Sonntag ist tot</a></span></li></ul></li><li><span style="font-family: arial;">Medienberichte zu Horst Preisler:<br /></span><ul><li><span style="font-family: arial;">Porträt auf leichtathletik.de: <a href="https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/horst-preisler-ndash-69-und-kein-bisschen-marathonmuede/" target="_blank">Horst Preisler – 69 und kein bisschen marathonmüde</a></span></li><li><span style="font-family: arial;">Alexander Günzler in der WELT: <a href="https://www.welt.de/wams_print/article1263716/Der-unendliche-Lauf-durchs-Leben.html" target="_blank">Der unendliche Lauf durchs Leben</a></span></li><li><span style="font-family: arial;">Til Huber in der FAZ: <a href="https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/marathon-rekordhalter-laufend-in-der-welt-unterwegs-1813688.html" target="_blank">Marathon-Rekordhalter: Laufend in der Welt unterwegs</a></span></li></ul></li><li><span style="font-family: arial;">Nachrufe zu Horst Preislers Tod: </span><br /><ul><li><span style="font-family: arial;">Nachruf DUV: <a href="https://www.d-u-v.org/index.php/berichte-news/news/420-zum-tode-unseres-gr%C3%BCn#Nachruf" target="_blank">Zum Tod unseres Gründungsmitglieds Horst Preisler</a> </span></li><li><span style="font-family: arial;">100
Marathon Club Deutschland: <a href="https://www.100-marathon-club.de/de/node/1879" target="_blank">Am Mittwoch, 23. Februar 2022, hat unser Ehrenmitglied Horst Preisler die letzte Ziellinie seines Lebens überschritten</a> </span></li></ul><span style="font-family: arial;"> </span></li><li><span style="font-family: arial;">Werner Sonntag berichtet in seinem Lauftagebuch, wie der Arzt Dieter Maisch (<a href="https://www.laufreport.de/kolumnen/sonntag/sonntag_archiv/so123.htm" target="_blank">Porträt von Werner Sonntag)</a>, selbst ein Läufer, ihm Laufen als Therapie gegen verschiedene Beschwerden empfahl: <a href="https://www.laufreport.de/kolumnen/sonntag/sonntag_archiv/so703.htm" target="_blank">Eintragung vom 17. September 2007</a> <br />Horst Preisler berichtete gerne ankedotisch, dass seine Frau ihn zum Laufen triab mit den Worten: "Du hast zuviel faules Fleisch um die Hüften. Du musst Sport machen."<br /></span></li><li><span style="font-family: arial;">Post: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2018/01/30-jahren-laufgluck-1988-1995-upgrade.html" target="_blank">Was war 1988-1995? Upgrade vom Couch-Potato zum Runner</a> <br /></span></li><li><span style="font-family: arial;">Internetpräsenz des 100 km-Laufs von Biel: <a href="https://www.100km.ch/index.php/de/" target="_blank">Bieler Lauftage</a> <br /></span></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Liste der Ultraläufe <a href="https://statistik.d-u-v.org/getresultperson.php?runner=2463" target="_blank">Werner Sonntags in der DUV-Statistik</a></span></span></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Werner Sonntag im Interview auf Spiegel Online: <a href="https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/87-jaehriger-marathoni-werner-sonntag-ohne-laufen-waere-ich-einsam-a-942582.html" target="_blank">Ohne Laufen wäre ich einsam</a></span> </span> </span></li><li><span style="font-family: arial;">Medienberichte anlässlich Werner Sonntags 90. Geburtstag</span><span style="font-family: arial;">:<br /></span><ul><li><span style="font-family: arial;">Porträt des Lauftherapeuten Wolfgang W. Schüler anlässlich Werner Sonntags 90. Geburtstag: <a href="https://www.laufreport.de/impressum/team/sonntag/sonntag.htm" target="_blank">Der alte Mann und das Mehr</a></span></li><li><span style="font-family: arial;">German Riad Races: <a href="https://germanroadraces.de/?p=27192" target="_blank">Protagonist der Laufbewegung und Autor für Laufliteratur – Der Journalist Werner Sonntag vollendet 90. Lebensjahr</a></span><span style="font-family: arial;"> </span><span style="font-family: arial;"> <br /></span></li></ul></li><li><span style="font-family: arial;">Hamburger Abendblatt 30.01.2019: <a href="https://themenwelten.abendblatt.de/herr-marathoni-horst-preisler-hamburg-guinness-buch-rekorde-sport-56483" target="_blank">Er läuft und läuft und läuft</a> <br /></span></li><li><span style="font-family: arial;">Post 1998: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/1998/06/ultra-europacup-199899-die-nacht-von.html" target="_blank">100 km durch die Nacht von Biel</a> - Fotoalbum: <a href="https://flic.kr/s/aHsma9qf57" target="_blank">Biel 1998</a><br /></span></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Im Jahr 2000 ehren
uns Ingeborg und Helmut mit ihrer Teilnahme am von uns privat
ausgerichteten Geburtslauf im Kölner Grüngürtel. - <a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/albums/72157692249728994" target="_blank">Fotoalbum</a></span></span></span> <br /></span></span></span></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Helmut
war und ist noch immer Veranstalter etlicher Volksläufe im Raum Köln,
an denen wir über viele Jahre regelmäßig teilnehmen<br /></span></span></span><ul><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Wikipedia: Helmut Urbach</span></span></span></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Liste der Ultraläufe <a href="https://statistik.d-u-v.org/getresultperson.php?runner=2626" target="_blank">Helmut Urbachs in der DUV-Statistik</a></span></span> <br /></span></span></span></li></ul><ul><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Homepage: <a href="http://www.helmuturbach.de/index.html" target="_blank">Homepage Helmut Urbach</a></span></span></span></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Laufporträt: <a href="http://www.helmuturbach.de/helmut_urbach.html" target="_blank">Helmut Urbach</a></span></span></span></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">KStA 13.06.2012: <a href="https://www.ksta.de/koeln/lauflegende-helmut-urbach-ein-genetischer-glueckspilz-5020788" target="_blank">Lauflegende Helmut Urbach - Ein genetischer Glückspilz</a> </span></span></span></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Kölner Rundschau 14.07.2016: <a href="https://www.rundschau-online.de/region/koeln/lauflegende-mit-74-jahren-laeuft-helmut-urbach-100-kilometer-strecke-24392530" target="_blank">Lauflegende: Mit 74 Jahren läuft Helmut Urbach 100-km-Strecke</a><br /></span></span></span></li></ul></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Nicht den Köln-Marathon, sondern den Königsforst-Marathon, an dem wir
vielfach teilgenommen haben, betrachteten wir als 'Hausmarathon' und
zählten ihn zu unseren Must-do-Läufen. - Hompage: <a href="https://koenigsforst-marathon.de/" target="_blank">Königforst-Marathon</a><br /></span></span></li><li><span style="font-family: arial;"><span style="font-family: arial;">Liste der Ultraläufe <a href="https://statistik.d-u-v.org/getresultperson.php?runner=2627" target="_blank">Ingeborg Urbachs in der DUV-Statistik</a></span> <br /></span></li><li><span style="font-family: arial;">Nachruf: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2013/04/ingeborg-urbach-lauft-nicht-mehr.html" target="_blank">Ingeborg Urbach läuft nicht mehr</a></span></li><li><span style="font-family: arial;">Porträt zu Helmut Urbachs 75. Geburtstag von Werner Sonntag: <a href="https://www.laufreport.de/kolumnen/sonntag/sonntag_archiv/so172.htm" target="_blank">Eintragung vom 13. Juni 2017</a> <br /></span></li><li><span style="font-family: arial;">Liste der Ultraläufe <a href="https://statistik.d-u-v.org/getresultperson.php?runner=1946" target="_blank">Horst Preislers in der DUV-Statistik</a></span></li><li><span style="font-family: arial;">Nachruf zu Werner Sonntag in LaufReport: Lauftherapeut Wolfgang W. Schüler: <a href="https://www.laufreport.de/impressum/team/sonntag/werner_sonntag.htm" target="_blank">Werner Sonntag – Persönliche Worte eines Lauffreundes</a></span></li><li><span style="font-family: arial;">Nachruf zu Horst Preisler in LaufReport: Lauftherapeut Wolfgang W. Schüler: <a href="https://www.laufreport.de/portraits/personen/preisler/preisler.htm" target="_blank">Marathonlegende Horst Preisler (1935-1922)</a></span></li><li><span style="font-family: arial;">Internet-Präsenz Verband der Lauftherapeuten e.V.: <a href="https://lauftherapie-vdl.de/de/lauftherapie-wegbereiter-f%C3%B6rderer/110-wolfgang-w-schueler" target="_blank">Wolfgang W. Schüler – 25 Jahre Engagement in der Lauftherapie (1985-2010)</a></span></li></ol></span></div>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-44996979976186642212021-02-28T06:21:00.332+01:002023-02-03T20:33:49.228+01:00Laufglück oder Laufsucht? - Teil 3: Gesundheit und Glück spendende Sport-Medizin<div style="text-align: center;"><span style="font-size: large;"><b><span><i>Bewegung ist Medizin, die glücklich macht. - </i></span></b><b><span><i>"Läufer sind glückliche Menschen!"</i> (</span><span><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Jeff_Galloway">Jeff Galloway</a>)</span></b></span><div style="text-align: center;"><b><span style="font-size: large;"> </span></b></div></div><div style="text-align: left;">
</div><div style="text-align: left;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39887630071/in/album-72157691871401164/" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="17.05.2003 Zieleinlauf Rennsteiglauf 73,2 km"><img alt="17.05.2003 Zieleinlauf Rennsteiglauf 73,2 km" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4719/39887630071_417683ed2b_n.jpg" width="225" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Zieleinlauf nach 73,2 km, 8:02 Std.<br /></td></tr></tbody></table><div style="text-align: left;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEgO-eo7c6g_HTTpJEO0cK1Eieafj7bLylFYllyBHxhphXg0xZZ7tlO_InAEPFdOcKKm6LoKfd-fEcD8dYdi-7qy3Cl829j0QYFP7Y6Lpai6StEBqVTTx-Q--vB119J0Ys8mZg5n-3elY7QW10tRqOJYI-DRcclOoBK0GlXky_0FeTCnffqG7ylbvXCp=s3198" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="2401" data-original-width="3198" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEgO-eo7c6g_HTTpJEO0cK1Eieafj7bLylFYllyBHxhphXg0xZZ7tlO_InAEPFdOcKKm6LoKfd-fEcD8dYdi-7qy3Cl829j0QYFP7Y6Lpai6StEBqVTTx-Q--vB119J0Ys8mZg5n-3elY7QW10tRqOJYI-DRcclOoBK0GlXky_0FeTCnffqG7ylbvXCp=s320" width="320" /></a>
Warum sind Gehen und Laufen menschliche Bewegungsarten? </div><div style="text-align: left;">Was ist Sport? </div><div style="text-align: left;">Was bedeutet Sport als Kulturmuster?</div><div style="text-align: left;">Ist Laufen gesund? </div><div style="text-align: left;">Macht Laufen glücklich? <br /></div><div style="text-align: left;">Kann Sport auch Sucht sein? </div><div style="text-align: left;">Warum bewegen sich in westlichen Kulturen viele Menschen zu wenig? <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Ein dreiteiliger Post der Artikelserie <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/30%20Jahre%20Laufgl%C3%BCck"><i>30 Jahre Laufglück</i></a>
geht diesen Fragen aus Sicht von Wissenschaften und Alltagserfahrungen
nach. </div><div style="text-align: left;">Vorliegender Teil 3 widmet sich Zusammenhängen zwischen Bewegung, Gesundheit, Suchtpotentialen von Sport und betrachtet die Bedeutung sportlicher Aktivitäten für individuelle Lebensqualität.</div><div style="text-align: left;"> </div><span><a name='more'></a></span><ul style="text-align: left;"><li>Teil 1 betrachtet biologische und kulturelle Bedingungen der Entstehung von (Lauf-) Sport:<a href="https://laufglueck.blogspot.com/2021/02/laufgluck-oder-laufsucht-teil-1-wie.html"><br />Wie alles begann: Kurze Geschichte menschlicher Bewegung bis zum Sport der Gegenwart</a></li><li>Teil 2 identifiziert Sport aus historischer, soziologischer, ökonomischer, psychologischer Perspektive als ein universelles Kulturmuster: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2018/01/30-jahre-laufgluck-was-bleibt-warum.html" target="_blank">Sport als universelles kulturelles Muster</a></li></ul> <div style="text-align: left;"><b>Inhaltsübersicht Teil 3</b></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">1 Gesundheit, Krankheit, Sport</div><div style="text-align: left;">1.1 Definition Gesundheit und Krankheit</div><div style="text-align: left;">1.2 Krank durch Bewegungsmangel - Sitzen ist das neue Rauchen<br />1.3 Laufen hilft gegen alles - gesundheitliche Prävention und Heilung durch Bewegung</div><div style="text-align: left;">1.3.1 Kurzfristige Benefits</div><div style="text-align: left;">1.3.2 Mittelfristige Benefits</div><div style="text-align: left;">1.3.2.1 Rheuma braucht Bewegung <br /></div><div style="text-align: left;">1.3.2.2 Sport in der Onkologie und speziell bei Brustkrebs </div><div style="text-align: left;">1.3.3 Langfristige Benefits</div><div style="text-align: left;">2 Kann Sport auch Sucht sein? - Was ist Sucht?</div><div style="text-align: left;">2.1 Sucht, Abhängigkeit, Zwangsverhalten</div><div style="text-align: left;">2.2 Sucht und Sportsucht im Kontext von Alltagsdenken</div><div style="text-align: left;">2.3 Sucht aus wissenschaftlicher Sicht</div><div style="text-align: left;">2.3.1 Sucht aus Sicht von Psychologie und Pädagogik<br />2.3.2 Sucht aus Sicht von Medizin<br />2.3.3 Sucht als Lernprozess aus Sicht von Neurobiologie<br />2.4 Laufglück oder Laufsucht?<br />2.4.1 Individuelle Nutzenpotentiale aktiver sportlicher Betätigung<br />2.4.2 Sport als Suchtverhalten<br />3 Sport und Lebensqualität<br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><b>1 Sport, Gesundheit, Krankheit, Lebensqualität</b><br /><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">In
den 1960er Jahren kam in den USA ein breite Laufbewegung auf und
schwappte in den 1970er Jahren nach Europa. In der Gegenwart geben 5,22
Millionen Deutsche an, mehrmals in der Woche zu joggen. 16,87 Millionen
Deutsche joggen gemäß eigener Auskunft ab und zu (Statista: <a href="https://de.statista.com/statistik/daten/studie/171138/umfrage/haeufigkeit-des-joggens-in-der-freizeit/">Umfrage in Deutschland zur Häufigkeit des Joggens in der Freizeit 2016 – 2020)</a>. Für einen hohen
Anteil der Bevölkerung ist jedoch ausdauernde Bewegung mit eigener
körperlicher Anstrengung eher unattraktiv. Menschen, die körperliche
Anstrengungen und erst recht Ausdauersport vermeiden, verdächtigen
mitunter ausdauernden Sport als Symptom von Sucht- bzw. Zwangsverhalten.
Fragen nach der Bedeutung von Sport für die Gesundheit, Annahmen von
Sport als Suchtverhalten und der Bedeutung von Sport für die individuelle Lebensqualität geht dieser Teil 3 der Artikelserie nach.</div><div style="text-align: left;"> <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.1 Definition Gesundheit und Krankheit</b><br /> </div><div style="text-align: left;">Hinsichtlich Definitionen von Gesundheit und Krankheit sei auf Einträge in Wikipedia verwiesen: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit">Gesundheit</a> - <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Krankheit">Krankheit</a></div><div style="text-align: left;"> <br /> </div><div style="text-align: left;"><b>1.2 Krank durch Bewegungsmangel - Sitzen ist das neue Rauchen</b><br /> </div><div style="text-align: left;">Lt.
einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewegen sich
weltweit 1,4 Milliarden Menschen so wenig, dass sich dadurch ihr Risiko
für Herzkreislauf-Krankheiten, Typ-2-Diabetes und verschiedene
Krebsarten erhöht. Mit einem Anteil von 42,2 % Menschen mit
Bewegungsmangel belegt Deutschland einen Spitzenplatz unter allen
Industrieländern.(1) 45 % der erwachsenen Deutschen treiben keinen Sport
und nur ca. 13 % aller Deutschen erreichen WHO-Empfehlungen eines
ausreichenden körperlichen Aktivitätsniveaus.(2,3) Erwachsenen von 18
bis 64 Jahren wird empfohlen, auch denjenigen mit chronischen
Erkrankungen oder Behinderungen, pro Woche mindestens 150 bis 300
Minuten moderat bis intensiv <a href="https://www.sport-tiedje.de/blog/2017/03/aerobes-und-anaerobes-training-das-ist-der-unterschied">aerob</a>
aktiv zu sein, wobei mehr immer besser ist. Ab einem Alter von 65
Jahren sollten an mindestens 3 Tagen der Woche Aktivitäten praktiziert
werden, die den Fokus auf Gleichgewicht, Koordination und Stärkung der
Muskelkraft legen.(4)</div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Bewegungsmangel
erhöht Risiken für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Depressionen sowie für
13 verschiedene Krebsarten und ist verantwortlich für ca. 10 % der
weltweiten Brust- und Darmkrebsfälle, 7% der Erkrankungen an
Typ-2-Diabetes sowie 6 % der Herz-Kreislauferkrankungen. Bewegungsmangel
verkürzt die statistische Lebenserwartung von Männern um ca. 6 Monate
und von Frauen um 18 Monate. 7 % aller Todesfälle werden in Deutschland
auf Bewegungsmangel zurückgeführt.(5) Bei Übergewicht (Adipositas)
wächst der Verlust an Lebensjahren auf mehr als 7 Jahre! Umgekehrt
profitiert von regelmäßigem Ausdauersport die statistische
Lebenserwartung je nach Sportart und Intensität um bis zu 8 Jahre bei
gleichzeitig erhöhter Lebensqualität.(6) Neben Ernährungsfehlern und
Rauchen ist Bewegungsmangel eine Hauptursache für <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilisationskrankheit">Zivilisationskrankheiten</a> und Risikofaktor für <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Alzheimer-Krankheit">Alzheimer-Krankheit</a>,
Demenz und Depressionen. Sitzen ist das neue Rauchen und auch durch
Sport am Abend nicht vollständig zu kompensieren, warnen aktuelle
medizinische Studien.(7,8) <br /> </div><div style="text-align: left;">Zusammenhänge
zwischen dem Gehirn als Steuerungszentrale und der Muskulatur als
Funktionsorgan erschließen sich erst allmählich. Das Gehirn schickt für
die Ausführung von Bewegungen Befehle an Muskeln. Muskeln sind das
größte Organ des Körpers und kommunizieren über <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Myokine">Myokine</a>
(Botenstoffe von Muskelzellen) mit anderen Organen, um sie über
Anforderungen zu informieren, die deren Beteiligung erfordern. Sport
trainiert aber nicht nur Muskeln, sondern auch das Gehirn.(9)<br /> </div><div style="text-align: left;">Biologische
Systeme sind Opportunisten, die sich ihren Anforderungen anpassen.
Fehlende Impulse reduzieren Funktionen auf Stand-by-Betrieb, der
eigentliche Nutzfunktionen erheblich und folgenreich reduziert. Ohne
ausreichende Belastung verkümmert die Muskulatur, wodurch nicht nur der
Stütz- und Bewegungsapparat Funktionsverluste erleidet, sondern auch
etliche Organe. Im Ergebnis erfährt das biologische Gesamtsystem
nachhaltige Störungen. Schonung schwächt! <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.3 Laufen hilft gegen alles - gesundheitliche Prävention und Heilung durch Bewegung</b></div><div style="text-align: left;"> <br />Mediziner
haben mittlerweile den gesundheitlichen Nutzen von Sport erkannt. Sie
propagieren sportliche Aktivität als gesundheitliche Präventivmaßnahme
und nutzen sportliche Aktivitäten als therapeutische Maßnahmen von
Reha-Programmen. Das Spektrum der Heilkraft von Sport ist längst noch
nicht vollständig bekannt. Mechanismen, die Sport im Körper auslöst,
sind komplex und längst noch nicht vollständig verstanden. Generell gilt
jedoch:(10)<br /></div><div style="text-align: left;"><i> </i></div><div style="margin-left: 40px; text-align: left;"><i>„Jede
körperliche Anstrengung (setzt) Kaskaden physiologischer Vorgänge in
Gang. Das Herz pumpt schneller, die Körpertemperatur steigt, Dutzende
von Botenstoffen strömen in Kopf und Glieder. Im Gehirn entstehen neue
Nervenbahnen. Krankes Gewebe heilt, neue Zellen wachsen heran, und
Erbsubstanz wird repariert.“ <br /></i></div><div style="margin-left: 40px; text-align: left;"><i> </i><br /></div><div style="text-align: left;">Bewegung
ist nicht nur eine gegen viele Krankheiten helfende hocheffektive
Therapie. Bewegung wirkt auch vorbeugend gegen die Entstehung vieler
Krankheiten und verlangsamt Alterungsprozesse.(11,12) Eine 2005/2006 vom
Universitätsklinikum Essen durchgeführte Marathonstudie ergab, dass
ältere Marathonläufer (Alter > 50 Jahre) mit langjähriger
Lauferfahrung hinsichtlich fast aller gemessenen medizinischen Parameter
im Vergleich zum Durchschnitt der gleichaltrigen Normalbevölkerung ein
um ca. 10 Jahre reduziertes biologisches Alter zeigen. Erhobene Werte
fielen derart beeindruckend aus, dass Leiter und Begleiter des Projektes
mit Laufsport begannen.(13) </div><div style="text-align: left;"><br />Ergebnisse
aus dieser und ähnlichen Studien sind nicht konsolidiert. Bei einigen
hochtrainierten Läufern wurden erhöhte Werte für Koronarkalk gefunden.
Die Bedeutung dieser Funde ist nicht abschließend geklärt. Bewertungen
werden kontrovers diskutiert. Koronarkalk ist nicht mit <a href="https://flexikon.doccheck.com/de/Koronarstenose">Koronarstenose</a> gleichzusetzen. Wer regelmäßig Sport treibt, senkt das Risiko von Koronarstenosen, weil durch das Training koronare <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kollaterale">Kollateralen</a>
entstehen. Bestehende koronare Plaques (Ablagerungen in
Herzkranzgefäßen) sind bei hochtrainierten Sportlern vermutlich als
stabil und eher benigne einzuordnen.(14) Internist und Sportmediziner
Dieter Kleinmann, selbst vielfacher Marathon- und Ultraläufer, erklärt
in einem Referat über Auswirkungen von Lauftrainings auf
Alterungsprozesse, dass Ausdauertraining auch bei Koronarerkrankungen
lebensverlängernde Wirkung hat.(15) Weitere Sportmediziner und
Kardiologen bestätigen diese Aussage oder bezweifeln, dass kurzzeitige
Stressreaktionen des Herzmuskels langfristig negative Auswirkungen
haben.(16) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Auswirkungen
von Lauftraining auf Herz und Blutgefäße untersuchte eine jüngst
durchgeführte Studie über 6 Monate mit Teilnehmern im Alter von 21 – 69
Jahren, die erstmals für einen Marathon trainierten. Lt. Studie sank das
biologische Alter der Aorta von Teilnehmern im Laufe des
Marathon-Trainings in 6 Monaten um durchschnittlich vier Jahre. Am
stärksten war der Effekt bei älteren Teilnehmern, weil die Aorta mit
zunehmendem Alter an Elastizität verliert. Lt. dieser Studie scheint der Einfluss des
Gefäßeffektes auf die kardiovaskuläre Fitness jedoch eher gering
zu sein.(17,18) Gültigkeit oder Reichweite dieser Aussage sind jedoch unsicher. Möglicherweise war die Dauer zu kurz oder die Intensität zu niedrig, um nachhaltige Effekte zu erzielen. </div><div style="text-align: left;"> <br /></div><div style="text-align: left;">Schleichende entzündliche Prozesse bewirken die Alterung von Blutgefäßen in Form von <a href="https://www.cholesterin-neu-verstehen.de/folgen/arteriosklerose" target="_blank">Artherosklerose</a>,
Auslöser für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Welche Mechanismen
Artherosklerose vorantreiben, ist bis heute noch nicht im Detail
verstanden. Inwischen weiß man jedoch, dass sportliche Aktivität diesem
Prozess entgegenwirkt, weil sportliche Aktivität entzündungshemmend
wirkt, oft deutlich stärker, als das Medikamente vermögen, und so die
Blutgefäße verjüngt. U.a. weist eine kürzlich im
Wissenschaftsjournal <i>Nature</i> veröffentlichte Studie nach, dass Ausdauersport altersbedingte Hirnentzündungen lindert.(19)<b> </b> <br /></div><div style="text-align: left;"><br />Mit Verweis auf mehrere wissenschaftliche Studien wirbt ein Artikel der Wochenzeitung ZEIT unter der Überschrift <i>Laufen hilft gegen alles</i> für dieses Wundermittel, das <ul style="text-align: left;"><li>die Lebensqualität aufgrund verbesserter körperlicher und mentaler Fitness erhöht,</li><li>die Lebenserwartung signifikant verlängert, </li><li>frei von schädlichen oder gefährlichen Nebenwirkungen ist,</li><li>ohne oder mit nur geringem Geldeinsatz von jedem selbst herstellbar ist.(20)<br /></li></ul>Kostenlos
ist das Wundermittel nicht zu erhalten. Es verlangt Entscheidungen
zugunsten eines Lebensstils mit regelmäßiger sportlicher Eigenaktivität
in ausreichender Dauer und Intensität. Vorteile und verschiedene Arten
des Nutzens von Ausdauersport entwickeln sich bei kontinuierlichem
Training nicht zeitlich synchron, sondern werden als Belohnung für
Bemühungen über unterschiedlich lange Zeiträume verdient. Wie sich
Benefits des Ausdauertrainings über Zeithorizonte verteilen, betrachten
nachfolgende Unterkapitel. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.3.1 Kurzfristige Benefits</b><br /> </div><div style="text-align: left;">Einzelne
Trainingseinheiten können durchaus belohnend sein. Dafür sorgen bereits
belohnende Gefühle vermittelnde Stoffwechselprozesse (siehe Teil 1,
Kapitel 5). Zur Belohnung tragen Naturerlebnisse, attraktive
Landschaften, eigene Körperwahrnehmung, Leistungssteigerungen und
positive soziale Kontakte bei. Überwiegend sind jedoch einzelne
Aktivitäten aus variierenden Gründen von starker Unlust begleitet. Wer
systematisch trainiert, muss bereit sein, auf sofort und anstrengungslos
zu erhaltende kleine Belohnungen zu verzichten bzw. Impulse,
kurzfristige Freuden, Erfolge, Zerstreuung zu kontrollieren. Die
Unterdrückung spontaner Belohnungen zugunsten aufgeschobener
Gratifikationen dank Impulskontrolle erfordert ausdauernde Motivation,
die erst in der Zukunft zu größeren Belohnungen verhilft. <br /> </div><div style="text-align: left;">Überwindung
spontaner Unlust gelingt nur mit mentaler Stärke. Die Selbsterfahrung
dieser Stärke wirkt bereits kurzfristig belohnend, weil sie
Selbstbestimmung und Kontrolle über das eigene Leben vermittelt.
Selbstbestimmung und Kontrolle sind keine absoluten Empfindungen,
sondern werden als Kontrast zu alltäglichen Belastungen und negativen
Emotionen wahrgenommen, unter denen sich das eigene Leben als
fremdbestimmt und gestresst anfühlt. Sportliche Aktivitäten verhelfen
zur Bewältigung derartiger Emotionen. Wenn Unlust überwunden ist und
Anstrengungen nachlassen, breiten sich Empfindungen innerer Ruhe,
Ausgeglichenheit und Zufriedenheit aus. Sport macht den Kopf frei,
verbessert Denk- und Konzentrationsleistungen sowie Erinnerungs- und
Lernfähigkeiten.(21,22) Zusätzlich profitiert die Erholsamkeit des
eigenen Schlafs. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><a href="https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/neurowissenschaftlerin-friederike-fabritius-ueber-sport-und-schlaf-17942903.html?premium" target="_blank"><i>"Es gibt nichts Besseres als Sport"</i></a> ist ein in der FAZ vom 15.04.2022 veröffentlichtes Interview mit der Neurowissenschaftlerin <a href="https://fabulous-brain.com/wp-content/uploads/2021/10/2021-German-Biography-Friederike-Fabritius.pdf" target="_blank">Friederike Fabritius</a> überschrieben, in dem sie für Laien beschreibt, wie Sport Einfluss auf neurologische Prozesses ausübt. Sport <i>"fördert unsere Laune, macht uns leistungsfähiger – auch im Denken – , macht uns mental flexibler, schlauer, lernfähiger. Durch Sport wird auch die Sauerstoffversorgung im Gehirn optimiert. Sport stärkt deshalb nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn. (...) Es gibt nichts Besseres, was man für sein Gehirn machen kann, als Sport." </i></div><div style="text-align: left;">Ein weiterer Artikel der FAZ vom 16.04.2022 erklärt: <a href="https://www.faz.net/aktuell/sport/spielwiese/tipps-fuer-gesundheit-darum-ist-laufen-fuer-den-mensch-wichtig-17923585.html?printPagedArticle=true#void" target="_blank">"Darum ist Laufen für Menschen so wichtig"</a><br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.3.2 Mittelfristige Benefits von Laufen und Ausdauersport</b></div><div style="text-align: left;"><br />An
der Uniklinik Ulm durchgeführte Studien bestätigen, dass bereits sechs
Wochen intensives Lauftraining deutliche Verbesserungen in exekutiven
Funktionen des „visuell-räumlichen Gedächtnisses“ und der
„Konzentrationsfähigkeit“ sowie „positive Stimmung“ bewirken.(23,24,25)<br /> </div><div style="text-align: left;">In Jahresfrist erreichbare mittelfristige Belohnung variieren mit persönlichen Zielen, z.B.: <ul style="text-align: left;"><li>Teilnahme an Wettkämpfen oder/und Erreichen von Erfolgszielen in Wettkämpfen</li><li>Verbesserung von Fitness, Ausdauer und Belastbarkeit</li><li>Erhöhung des Leistungsniveaus in anderen Sportarten</li><li>Bewältigung besonderer sportlicher Highlights, z.B. anspruchsvolle Wanderungen, Bergtouren, Gipfeltouren</li><li>Reduzierung oder Kontrolle des eigenen Körpergewichts <br /></li></ul></div><div style="text-align: left;">Randomisierte Studien weisen bereits nach ca. 6 Monaten Ausdauertraining
Effekte nach, die medizinisch als Indikatoren einer verlängerten
Lebenserwartung gedeutet werden.(26) Unsicher ist jedoch bisher, wie
lange Personen von Trainingseffekten profitieren, wenn sie ihr Training
einstellen. Über nur mit wissenschaftlichen Methoden nachzuweisende
Effekt hinaus, profitieren körperliche und mentale Fitness spürbar in
der Selbstwahrnehmung. Indem Ausdauersportler sich individuell wertvolle
Leistungsziele setzen, die erst in der Zukunft erreichbar sind und
diese Ziele mit eigenen Fähigkeiten erarbeiten, entwickeln sie neben
ihrer körperlichen Fitness die eigene Persönlichkeit verändernde
Soft-Skills der Impulskontrolle, Selbstregulation, Selbstmotivation und
Resilienz sowie des Gratifikationsaufschubs. Im Ergebnis findet eine
selbst initiierte und kontrollierte Persönlichkeitsentwicklung statt. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.3.2.1 Rheuma braucht Bewegung</b></div><div style="text-align: left;"> <br /></div><div style="text-align: left;">Anhaltende
systemische Entzündungen, wie sie bei entzündlich-rheumatischer
Erkrankungen auftreten, sind mit einem hohen kardiovaskulären Risiko
verbunden und prädisponieren für Stoffwechselstörungen und
Muskelschwund. Diese Störungen können zu Behinderungen und verminderter
körperlicher Aktivität führen, Entzündungen verschlimmern und ein
Netzwerk chronischer Krankheiten entwickeln, durch das ein
„Teufelskreis“ chronischer Entzündungen entsteht. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Seit mehr als 10
Jahren werden sportliche Aktivitäten als anti-entzündliche Therapie bei
rheumatischen Erkrankungen erforscht und diskutiert. Inzwischen wurde
entdeckt, dass Skelettmuskeln mittels <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Myokine">Myokine</a>
(Botenstoffe von Muskelzellen) in komplexen Prozessen mit anderen
Organen kommunizieren. Von Myokinen wird angenommen, dass sie bei jeder
Trainingseinheit entzündungshemmende Reaktionen provozieren und
langfristige belastungsinduzierte Verbesserungen der kardiovaskulären
Risikofaktoren vermitteln, die eine indirekte entzündungshemmende
Wirkung haben.(27) Im Gegensatz zu verbreiteten Befürchtungen, dass
körperliche Aktivität Entzündungsprozesse verschlimmern könnte, wird
Bewegung nicht nur für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen zur
Medizin.</div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Starke Argumente für die präventive und heilende Wirkung von Sport bieten die drei nachfolgenden Übersichts-Artikel:</div><div style="text-align: left;"><ul style="text-align: left;"><li>Deutsches Ärzteblatt: <a href="https://www.aerzteblatt.de/archiv/209444/Sport-als-Praevention-Fakten-und-Zahlen-fuer-das-individuelle-Mass-an-Bewegung" target="_blank">Sport als Prävention: Fakten und Zahlen für das individuelle Maß an Bewegung</a> <br /></li><li>Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: <a href="https://www.in-form.de/wissen/bewegung-kann-medikamente-ersetzen/" target="_blank">Bewegung kann Medikamente ersetzen</a> </li><li>Sportmediziner Frank Möckel: <a href="https://www.sportmedizin-moeckel.de/images/Kontakt/Presse/14_6.2007.pdf" target="_blank">Bewegung und Sport statt Medikamente? Über die Heilkraft von Bewegung und Fitness</a> (PDF)</li></ul></div><div style="text-align: left;">Bis
aus Hypothesen und Theorien gesichertes Wissen entsteht und dieses in
Therapien eingeht, sind über etliche Jahre wissenschaftliche
Forschungsarbeit sowie Ausbildung zu leisten. Die <a href="https://www.ratgeber-rheuma.de/krankheitsbilder/spondyloarthritiden/axiale-spondyloarthritis" target="_blank">axiale Spondyloarthritis</a>,
eine rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule, ist medikamentös nur
schwer zu beeinflussen. Entzündungsprozesse regulierende
„Basistherapien“ stehen nicht zur Verfügung.(28) Hinsichtlich
hochintensivem Training agiert die Rheumatologie bisher zurückhaltend,
weil negative Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf befürchtet werden. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Aufsehen
erregte eine zunächst im British Journal of Sports Medicine 2019
veröffentlichte Studie, die 2020 überarbeitet in der Fachzeitschrift
Physical Therapy erschien.(29,30) Die Studie weist für eine
Interventionsgruppe nach, dass hoch intensives sportliches Training im
Vergleich zu einer Kontrollgruppe zu geringeren Schmerzen, besserem
Schlaf und verbessertem Wohlbefinden führt. Entzündungsparameter im Blut
waren signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe.
Nebenwirkungsreiche Schmerzmittel konnten deutlich reduziert werden,
u.a. <a href="https://www.wikiwand.com/de/TNF-Blocker" target="_blank">TNF-alpha-Blocker</a>.
Diese Studie ist nicht weniger als revolutionär, weil sie das dominante
medizinische Paradigma verlässt und neue Wege aufzeigt. Ergebnisse der
Studie stellen mehrere deutsche Fachzeitschriften/Portale einem
Laienpublikum vor.(31) Angemessenes hochintensives Training (HIT)
schadet Rheumatikern offensichtlich nicht. Die Studie klärt jedoch
nicht, welche Schwellenwerte für Intensität und Umfang erreicht werden
müssen, um die beschriebenen positive Effekte zu bewirken. Mit guten
Gründen kann angenommen werden, dass aufgezeigte Zusammenhänge nicht
nur für die axiale Spondyloarthritis von Bedeutung sind, sondern auch
für andere
Arten entzündlicher Erkrankungen. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">HIT
verlangt eine solide Basis und ist ohne ausreichende Erfahrung oder
fachliche Anleitung nicht völlig ungefährlich.(32) Wie weit individuell
geeignetes moderates und/oder intensives Training in ausreichender
Dosierung zu ähnlichen Effekten führt, ist noch zu ermitteln. Ca. 1,5
Milionen allein in Deutschland an entzündlichen rheumatischen
Erkrankungen leidende Menschen(33) liegen auf jeden Fall richtig, wenn
sie der Empfehlung der <a href="https://www.rheuma-liga.de/" target="_blank">Deutschen Rheuma-Liga</a> folgen: <a href="https://www.rheuma-liga-nrw.de/rheuma-info/bewegung/" target="_blank">Rheuma braucht Bewegung ... regelmäßig und kontinuierlich!</a>
Das American College of Sports Medicine (ACSM) empfiehlt) für Patienten
mit entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen dreimal pro Woche
individuell angepassten Sport für jeweils 30 bis 60 Minuten Dauer, wobei diese Angaben nicht als Optimum, sondern eher als Minimum zu werten sind:<br /><ul style="text-align: left;"><li>Fahrradfahren – (60 bis 80 Prozent Herzfrequenz)</li><li>Walking – (30 bis 60 Minuten pro Einheit)</li><li>Schwimmen – (an drei bis fünf Tagen pro Woche)</li><li>Tanzen</li></ul>Zusätzlich
sollen leichtes Hanteltraining (acht bis zehn freie Übungen für die
großen Muskelgruppen, acht bis zwölf Übungen an Kraftmaschinen) den
Muskelaufbau sowie Dehnübungen die Beweglichkeit von Bändern und
Gelenken fördern. <br /> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.3.2.2 Sport in der Onkologie und speziell bei Brustkrebs <br /></b></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">In
der Onkologie wird neben medizinischer Behandlung seit mindestens 20
Jahren Sport „supportiv“ therapeutisch angeboten (UCCSH: <a href="https://www.uksh.de/uccsh/Patienten+_+Angeh%C3%B6rige/Diagnose+_+Krebsbehandlung+am+UCCSH/Supportive+Angebote/Bewegungs_+_+Sporttherapie-p-3895.html" target="_blank">Bewegungs- und Sporttherapie</a>) und zählt insbesondere in der Brustkrebs-Reha zu verbreiteten komplementär-medizinischen Standards. </div><div style="text-align: left;">Aussagen des Cancer Center (UCCSH) im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein: <a href="https://www.uksh.de/uccsh/Patienten+_+Angeh%C3%B6rige/Leben+mit+und+nach+Krebs/Bewegung_+Sport+und+Entspannung.html" target="_blank">Bewegung, Sport und Entspannung</a>:</div><div style="text-align: left;"><br /><div style="margin-left: 40px;"><i>Die
meisten Menschen wissen, dass körperliche Aktivität gut für die
Gesundheit ist, aber für Krebsüberlebende ist Sport und körperliche
Aktivität noch bedeutsamer. Sport und Bewegung sind gut für das
Immunsystem und für die Psyche. So kann Sport das Wohlbefinden steigern,
die Therapieverträglichkeit unterstützen, als auch die Spätfolgen der
Krebserkrankung durch regelmäßige körperliche Aktivität regulieren.</i></div><div style="margin-left: 40px;"><i><br />Körperliche
Aktivität wirkt sich auch positiv auf die Stressresistenz aus. Zudem
werden körpereigene Botenstoffe wie beispielsweise Endorphin und
Adrenalin ausgeschüttet, die eine stimmungssteigernde Wirkung haben.
Bewegung führt zu positiven Gedanken und einem stärkeren
Selbstwertgefühl. Ebenso beugt sie psychischen Erkrankungen wie Burnout,
Depressionen und Angststörungen vor und trägt zu einer Verbesserung der
Schlafqualität bei.<br /> </i></div><div style="margin-left: 40px;"><i><b>Weitere Vorteile von körperlicher Aktivität:</b><br /></i></div><div style="margin-left: 40px;"><ul style="text-align: left;"><li><i>Verbessert physische Fitness, Kraft, Beweglichkeit, und Gleichgewicht,</i></li><li><i>vermindert
das Risiko chronischer Erkrankungen wie Diabetes,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder weiterer
Krebserkrankungen.,</i></li><li><i>reduziert das Risiko für Übergewicht und Adipositas und hilft Menschen ein gesundes Gewicht zu halten,</i></li><li><i>unterstützt die Knochengesundheit ,</i></li><li><i>verbessert die mentale Gesundheit und reduziert das Risiko von Depressionen und Angststörungen,</i></li><li><i>verbessert kognitive Funktionen,</i></li><li><i>steigert das Selbstbewusstsein ,</i></li><li><i>bietet Möglichkeiten für sozialen Austausch/Interaktionen.</i></li></ul></div></div><div style="margin-left: 40px; text-align: left;"><b><i>Some activity is better than no activity!<br /></i></b></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Diese
Empfehlungen vermeiden Aussagen über Intensität und Umfang sportlicher
Aktivitäten. Mutiger ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie "<i>rät
zu mindestens 150 bis 300 Minuten moderater oder 75 bis 150 Minuten
intensiver körperlicher Aktivität pro Woche beziehungsweise zu einer
Mischung aus beidem. Gerne können Sie sich auch mehr bewegen, am besten
täglich."</i> Neben diesem auf Ausdauer bezogenem Training empfiehlt der
Präventionsratgeber der Deutschen Krebshilfe für ältere Erwachsene
zusätzlich 2 x pro Woche
muskelkräftigende Aktivitäten sowie ab dem Alter von 65 Jahren 3 x pro
Woche Gleichgewichtstraining.(34) Für alle Altersgruppen gilt: Über
diese Empfehlungen hinausgehende Bewegung hat zusätzliche positive
gesundheitliche Auswirkungen.</div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">WHO-Empfehlungen
adressieren alle Menschen, nicht nur Krebspatienten. Zur schützenden
Wirkung sportlicher Bewegung nennt das Deutsche Krebsforschungszentrums
(DKFZ) Zahlen, denen ca. 500.000 neue Tumore pro Jahr das ihnen
gebührende Gewicht verleiht.(35,36,37) <br /></div><div style="text-align: left;"><ul style="text-align: left;"><li>S<i>port senkt das Risiko für 13 verschiedene Krebsarten. </i><br /></li><li><i>Es wird (...)
angenommen, dass sich in Europa ca. 14% alle Krebsfälle bei Männern und
16% bei den Frauen auf körperliche Inaktivität zurückführen lassen. <br /></i>(Andere
Artikel zitieren Schätzungen, gemäß denen ca. 6 % aller Krebsfälle in
Deutschland auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind.(38) Da Inaktivität
mit anderen Risiken korreliert (Übergewicht, Ernährungsfehler, Rauchen,
Alkohol) sind die Isolierung und Bewertung empirischer Risikodaten
bestimmter Verhaltensweisen schwierig.) <i><br /></i></li><li><i>Aktuell wird die potentielle Risikoreduktion durch erhöhte Aktivität
zwischen 20% und 30% (je nach Tumorart) angeben. </i></li></ul></div>Sport
ist in der onkologischen Rehabilitation eine anerkannte Komponente, die
Folgen von Inaktivität entgegenwirkt, den psychischen Zustand
verbessert, das Immunsystem stärkt und Erschöpfungszustände (Fatigue)
bessert. Hinsichtlich Dauer und Intensität werden bislang eher
bescheidene Größenordnungen propagiert. Komplementär-medizinische
Empfehlungen sehen niedrige individuelle Dosierung mit 3 Aktivitäten pro
Woche von jeweils ca. 30 Minuten Dauer vor.(39) (Hoch-) intensives
Training wird gemäß traditionellen medizinischen Paradigmen nicht in
Erwägung gezogen.<div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Ein
anderes und teilweise abweichendes Bild vermittelt eine neuere
Brustkrebsstudie, die aufzeigt, dass ältere Brustkrebspatientinnen,
deren Krebs keine Metastasen bildet, nicht am Brustkrebs, sondern in
signifikanter Häufigkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Folge
kardiotoxischer schulmedizinischer Therapien sterben.(40,41) An der
Studie nahmen 2973 Frauen mit nicht metastasiertem Mammakarzinom in
einem medialen Alter von 57 Jahren und in einem medialen
Beobachtungszeitraum über 8,6 Jahre teil. Studiendaten belegen, dass
mehr körperliche Aktivität von Vorteil ist: Frauen, die mindestens 9
MET-Stunden pro Woche erreichten, hatten im Vergleich zu Frauen, die das
nicht schafften, ein um 23 % reduziertes Risiko für kardiovaskuläre
Ereignisse.(42) Dabei war der Nutzen von Bewegung und Sport unabhängig
von Alter, kardiovaskulärem Risikoprofil, Menopausenstatus und Art der
Krebstherapie. Lediglich Frauen mit einem <a href="https://www.wikiwand.com/de/Body-Mass-Index" target="_blank">BMI</a> > 35 hatten keinen
Nutzen. Außerdem zeigte sich ein „Dosiseffekt“. Mehr Bewegung korrelierte mit mehr Vorteilen, so dass die Autoren der
Studie empfehlen, mindestens auf 9 MET-h/Woche zu kommen und wenn
möglich über Minimal-Empfehlungen hinauszugehen, um die
Schutzwirkung zu erhöhen.</div><p style="margin-left: 40px; text-align: left;">Fazit: Eigene sportliche Aktivität ist Medizin ohne Risiken, und intensiver Sport ist intensive Medizin.(43) Diese Medizin beschützt nicht nur das Herz
von Brustkrebs-Patientinnen, sondern entfaltet ein allen Menschen dienendes breites Nutzenspektrum. Die Evidenz dieses Sachverhalts motiviert zu der von 12 deutschen Bundesländern unterstützten Initiative "Rezept für Bewegung".(44) </p><div style="text-align: left;">Zwischen der Idee des "Rezeptes für Bewegung" und der Realität liegen jedoch Welten. Abgesehen von Sportverletzungen sowie von Reha-Einrichtungen, in denen
sportliche Aktivitäten zum Standardprogramm zählen, müssen wir uns im
praktischen medizinischen Alltag das "Rezept für Bewegung" selbst
ausstellen, um dessen Nutzen zu realisieren. Aufgrund rationaler wirtschaftlicher Erwägungen ist Sport keine relevante Maßnahme des medizinischen Leistungskatalogs, obwohl Nutzen von Sport als Präventionen und als Medizin gegen viele Erkrankungen Medizinern selbstverständlich bekannt ist. In der medizinischen Praxis kann Sport jedoch als Prävention oder als Medizin nicht oder nur sehr gering als Leistung abgerechnet werden und wird daher bestenfalls empfohlen, aber nicht verordnet. Für Gesundheit erhalten Mediziner kein Honorar. Im Gegenteil schaden Prävention und Selbsthilfe dem auf Erkrankungen basierendem medizinischen Geschäftsmodell, in dem im Jahr 2019 durchschnittlich 4.944 € pro Einwohner umgesetzt wurden, die sich laut <a href="https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/behoerden/DE/destatis.html" target="_blank">Statistischem Bundesamt</a> auf 11,9 % des <a href="https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt/Methoden/bip.html" target="_blank">Bruttoinlandsproduktes</a> bzw. 411 Mrd. € summieren.(45) Allerdings beträgt der Anteil der Ausgaben für Prävention in Deutschland mit abnehmender Tendenz nur 3 % - 4 % der Gesundheitsausgaben (vor allem für Impfungen, Beratungen und Aufklärungen).(46) In anderen europäischen Ländern sind es immerhin mehr als 10 %.(47) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.3.3 Langfristige Benefits von Laufen und Ausdauersport</b></div><div style="text-align: left;"><br />Muskulatur
verfügt über eine hohe Anpassungsfähigkeit an Belastungsanforderungen
und kann mit systematischem Training relativ schnell in überschaubaren
Zeiträumen mehrerer Wochen auf ein erheblich höheres Leistungsniveau
entwickelt werden. Abgebaut wird Muskulatur jedoch schnell, wenn
Belastungsreize fehlen. Andere anatomische Strukturen und Organe
verfügen über eine geringere Plastizität und benötigen deutlich mehr
Zeit, um sich an ein höheres Belastungsniveau anzupassen. Besonders
wertvolle positive gesundheitliche Effekte stellen sich daher erst
langfristig ein. </div><div style="text-align: left;"><br />Ausdauersport
stärkt die körperliche Fitness hinsichtlich Belastbarkeit, Kraft,
Beweglichkeit, verlangsamt Alterungsprozesse und erhöht die statistische
Lebenserwartung. Ausdauersport verhindert zahlreiche Erkrankungen,
bietet aber keinen absoluten Schutz gegen Erkrankungen.
Ausdauertrainierte Erkrankte profitieren jedoch von Leistungsreserven,
von ihrem trainierten Immunsystem und von ihrer mentalen Fitness.</div><div style="text-align: left;"><br />Indem
Ausdauersport über biologische Aspekte hinaus mentale Fitness
verbessert, trägt er zur Bewältigung von Herausforderungen bei, denen
Menschen über die gesamte Lebensspanne immer wieder ausgesetzt sind.
Sport verhilft zu Erfahrungen der Wiederholbarkeit und Regelmäßigkeit
positiver Emotionen und macht bewusst, dass wir uns selbst helfen und
Belohnungen verschaffen können, die sich ohne sportliche Aktivitäten
nicht oder nur deutlich schwächer einstellen würden. Wir erkennen, dass
Anstrengungen jeden Erfolg aufwerten und Erfolg ohne Anstrengung weniger
Wert hat. Die Selbsterfahrung mentaler Stärke formt die Persönlichkeit
und trainiert <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie)">Resilienz</a>
(siehe Kapitel 2.2.4). Dank regelmäßigem Ausdauersport verbessern
Menschen Fähigkeiten, die sich positiv auf persönliche Lebensqualität
auswirken. Erfahrungen selbstbestimmter Lebensgestaltung und
erfolgreicher Bewältigung von Anforderungen des Lebens empfinden wir als
Lebenszufriedenheit fördernde Lebensqualität. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">-------------------------------------- <br /></div><div style="text-align: left;"><ol style="text-align: left;"><li>Ärztezeitung: <a href="https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Deutsche-werden-immer-mehr-zu-Bewegungsmuffeln-229370.html">Deutsche werden immer mehr zu Bewegungsmuffeln</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bewegungsmangel">Bewegungsmangel</a></li><li>Robert Koch Institut: <a href="https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/koerperliche_aktivitaet.pdf?__blob=publicationFile">Bundes-Gesundheitssurvey: Körperliche Aktivität</a></li><li>Deutsches Ärzteblatt, 26.11.2020: <a href="https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/118657/WHO-gibt-neue-Aktivitaetsempfehlungen-heraus-fuer-die-Gesundheit-zaehlt-jede-Bewegung">WHO gibt neue Aktivitätsempfehlungen heraus – „für die Gesundheit zählt jede Bewegung“</a></li><li>Deutsches Krebsforschungszentrum: <a href="https://www.dkfz.de/de/krebspraevention/Krebsrisikofaktor_Bewegungsmangel.html">Gesundheitliche Folgen von Bewegungsmangel</a></li><li>Deutsches Ärzteblatt 45/2017: <a href="https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=194401">Der Nutzen überwiegt</a> (PDF)</li><li>FAZ: <a href="https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/alarmierende-studie-zu-langes-sitzen-in-deutschland-und-europa-16922259.html">Alarmierende Studie zum Sitzen</a></li><li>Tagesspiegel: <a href="https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/gesundheit-und-arbeit-sitzen-ist-das-neue-rauchen/26197594.html">Sitzen ist das neue Rauchen</a></li><li>NDR: <a href="https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Muskeln-Training-produziert-heilsame-Myokine-,muskeln122.html" target="_blank">Training produziert heilsame Myokine</a> (siehe auch Anmerkung 27)<br /></li><li>ZEIT: <a href="https://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/02/sport-bewegung-gesundheit-therapie/komplettansicht">Wundermittel Bewegung</a></li><li>Einen
guten Überblick über Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Sport,
ergänzt um Hinweise zu Trainingsmethoden und zur Ausrüstung, bietet das
Kompendium gesundes Laufen, Walking & Nordic Walking des
Sportwissenschaftlers <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ingo_Frob%C3%B6se">Ingo Froböse</a>, Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung an der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Sporthochschule_K%C3%B6ln">Deutschen Sporthochschule Köln</a>: <a href="https://www.ingo-froboese.de/wp-content/uploads/2016/09/Running_Health.pdf">Running & Health</a> (PDF)</li><li>Weitere Quellen zum Thema gesundheitliche Prävention durch Sport<br /><ul><li>Spiegel: <a href="https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/56670328">Faul macht dumm</a> (PFD)</li><li>Sportmedizin Möckel: <a href="https://www.sportmedizin-moeckel.de/images/Kontakt/Presse/14_6.2007.pdf">Bewegung und Sport statt Medikamente? Über die Heilkraft von Bewegung und Fitness</a> (PDF) </li><li>Sportmedizin TU München: <a href="https://www.sport.mri.tum.de/files/content/downloads/Sportmedizin%20TUM_Broschuere%20Gesundheitssport.pdf">Broschüre: Gesundheitssport als Prävention</a> (PDF)</li></ul></li><li>Post: <a href="https://soziologenkram.blogspot.com/2007/02/marathonstudie-ist-laufen-schadlich.html">Marathonstudie – ist Laufen schädlich?</a></li><li>Medical Tribune: <a href="https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/vermehrte-koronarverkalkung-kann-extremsportlern-nichts-anhaben/">Vermehrte Koronarverkalkung kann Extremsportlern nichts anhaben</a> Ärztezeitung: <a href="https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Koronarkalk-wohl-kein-Grund-zur-Sorge-253843.html">Sportlich Aktive- Koronarkalk wohl kein Grund zur Sorge</a><br /></li><li>German Road Races, Dieter Kleinmann: <a href="https://germanroadraces.de/?p=57278">Mit 70 noch spitze. Auswirkungen eines Lauftrainings auf das Altern</a>: <i>„Langläufer
leben länger, auch Marathonläufer! Die Beweislage ist mittlerweile
eindeutig und eindrucksvoll, selbst wenn immer wieder über Todesfälle,
Troponinerhöhung als Zeichen einer Herzschädigung, echokardiographische
Herzermüdungszeichen nach Marathon oder gehäuft verkalkte
Herzkranzarterien bei Marathonläufern berichtet wird. Entscheidend ist
immer der statistische Endpunkt „Tod“. Dieser tritt in vielen Studien
nachgewiesen bei Ausdauertrainierten selbst bei Koronarkranken im
Durchschnitt später ein als bei körperlich Inaktiven, Troponinerhöhung
oder Koronarkalk hin oder her!"</i></li><li>Artikel zur koronaren Stressbelastung bei Marathonläufen:<br /><ul><li>Deutsches Ärzteblatt 45/2017: <a href="https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/vermehrte-koronarverkalkung-kann-extremsportlern-nichts-anhaben/">Der Nutzen überwiegt</a> (PDF)</li><li>Deutsches Ärzteblatt 25/2012: <a href="https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=127072">Koronare Herzkrankheit: Das richtige Maß an Sport</a> (PDF)</li><li>Medical Tribune: <a href="https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/geringes-herzrisiko-beim-marathon/">Geringes Herzrisiko beim Marathon</a></li><li>Medical Tribune: <a href="https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/marathon-gut-fuer-die-gefaesse-schlecht-fuers-herz/">Gut für die Gefäße, schlecht fürs Herz?</a></li><li>Kardiologie.org: <a href="https://www.kardiologie.org/herz-und-sport/wie-reagiert-das-herz-auf-einen-marathon-lauf-/16328968">Wie reagiert das Herz auf einen Marathon-Lauf?</a></li><li>German Journal of Sports Medicine: <a href="https://www.germanjournalsportsmedicine.com/articles-online/archive-2011/heft-9/schadet-marathonlaufen-dem-herz-ein-update/">Schadet Marathonlauf dem Herzen? Ein Update</a></li></ul></li><li>Kardiologie.org: <a href="https://www.kardiologie.org/herz-und-sport/der-erste-marathonlauf-im-leben---ein-jungbrunnen-fuer-die-gefae/17548414">Der erste Marathonlauf im Leben … ein Jungbrunnen für die Gefäße</a></li><li>Kardiologie.org: <a href="https://www.kardiologie.org/herz-und-sport/marathon--ein-jungbrunnen-fuer-die-blutgefaesse-/16698492">Marathon: Ein Jungbrunnen für die Blutgefäße?</a></li><li>FAZ: <a href="https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/so-geht-die-verjuengung-des-herzkreislaufsystems-17713424.html?premium" target="_blank">Alte Adern sind kein Schicksal<br /></a>Nature: <a href="https://www.nature.com/articles/d41586-021-01915-x" target="_blank">‘Inflammation clock’ can reveal body’s biological age</a> <br /></li><li>ZEIT: <a href="https://www.zeit.de/sport/2012-03/laufen-joggen-spazieren-medikament-bewegung/komplettansicht">Laufen hilft gegen alles</a></li><li>Quarks: <a href="https://www.quarks.de/gesundheit/so-trainiert-sport-das-gehirn/">So trainiert Sport das Gehirn</a> </li><li>Portal <a href="https://www.dasgehirn.info/">Das Gehirn</a>: <a href="https://www.dasgehirn.info/handeln/motorik/was-sport-im-gehirn-bewirkt">Was Sport im Gehirn bewirkt</a></li><li>Siehe Teil 1, Kapitel 5.1 Exekutive Funktionen (Kontrollprozesse)</li><li>FAZ: Laufen macht schlau und verbessert die Stimmung</li><li>Dissertation am Universitätsklinikum Ulm 2009: <a href="https://oparu.uni-ulm.de/xmlui/bitstream/handle/123456789/1994/vts_7022_9802.pdf?sequence=1&isAllowed=y">Sanna
Stroth: Einfluss eines Ausdauerlauftrainings auf exekutive Funktionen
und deren hirnelektrische Korrelate unter Berücksichtigung eines
genetischen Polymorphismus</a> (PDF)</li><li>Kardiologie.org: <a href="https://www.kardiologie.org/praevention---rehabilitation/sport-haelt-jung--ausdauertraining--aber-anscheinend-mehr-als-kr/16304268">Sport hält jung. Ausdauertraining aber anscheinend mehr als Krafttraining</a> <br /></li><li>Einer
der am häufigsten zitierten Artikel zu diesem Thema veröffentlichten
Fabiana B. Benatti und Bente K. Pedersen 2014 in nature reviews
rheumatology: <a href="https://edisciplinas.usp.br/pluginfile.php/4140250/mod_resource/content/1/Exercise%20as%20an%20anti-inflammatory%20therapy.pdf" target="_blank">Exercise as an anti-inflammatory therapy for rheumatic diseases—myokine regulationals</a> (PDF) <br /></li><li>Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie: <a href="https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/060-003l_S3_Axiale-Spondyloarthritis-Morbus-Bechterew-Fruehformen-2019-10.pdf" target="_blank">Leitlinie Axiale Spondyloarthritis inklusive Morbus Bechterew und Frühformen</a> (PDF)<br /></li><li>British Journal of Sports Medicine: <a href="https://bjsm.bmj.com/content/54/5/292" target="_blank">High
intensity exercise for 3 months reduces disease activity in axial
spondyloarthritis (axSpA): a multicentre randomised trial of 100
patients</a> <br /></li><li>Physical Therapy, Volume 100, Issue 8, Pages 1323–1332:
<a href="https://academic.oup.com/ptj/article/100/8/1323/5828393" target="_blank">High-Intensity
Exercise Improves Fatigue, Sleep, and Mood in Patients With Axial
Spondyloarthritis: Secondary Analysis of a Randomized Controlled Trial</a><br /></li><li> Veröffentlichungen für ein Laienpublikum:<br /><ul><li>März 2020: Komitee Forschung Naturmedizin e. V.: <a href="https://phytokompass.de/rheuma-mit-sport-gegen-entzuendung-und-schmerz/" target="_blank">Rheuma: Mit Sport gegen Entzündung und Schmerz</a></li><li>September 2021: Schweizerische Vereinigung Morbus Bechterew: <a href="https://www.bechterew.ch/forschung/hochintensive-uebungen-bessern-muedigkeit-schlaf-und-stimmung/" target="_blank">Hochintensive Übungen bessern Müdigkeit, Schlaf und Stimmung</a></li><li>September 2021: <a href="https://www.deutschesgesundheitsportal.de/2021/09/28/hochintensives-training-auch-bei-morbus-bechterew/" target="_blank">Deutsches Gesundheits-Portal: Hochintensives Training auch bei Morbus Bechterew</a></li><li>Januar 2022: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin: Axiale Spondylioarthritis (Morbus Bechterew): <a href="https://www.zeitschrift-sportmedizin.de/axiale-spondyloarthritis-morbus-bechterew-weniger-schmerz-durch-high-intensity-training/" target="_blank">Weniger Schmerz durch High-Intensity-Training</a></li></ul></li><li>Apotheken-Umschau: <a href="https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/sport-und-bewegung/hochintensives-training-hit-ich-bin-dann-mal-fit-723579.html" target="_blank">Hochinensives Training HIT</a> </li><li>Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie: <a href="https://dgrh.de/Start/DGRh/Presse/Daten-und-Fakten/Rheuma-in-Zahlen.html" target="_blank">Rheuma in Zahlen</a> <br /></li><li>Zitat aus dem lesenswerten <a href="https://www.krebshilfe.de/fileadmin/Downloads/PDFs/Praeventionsratgeber/403_0011_Praeventionsratgeber_Schritt-fuer-Schritt.pdf" target="_blank">Präventionsratgeber Schritt für Schritt</a> der Deutschen Krebshilfe, S. 7f.</li><li>Deutsches Krebsforschungszentrum: <a href="https://www.dkfz.de/de/bewegung-praeventionsforschung-krebs/kopie.html" target="_blank">Bewegung, Sport und Krebs</a></li><li>Deutsches Krebsforschungszentrum: <a href="https://www.dkfz.de/de/krebspraevention/Krebsrisikofaktor_Bewegungsmangel.html" target="_blank">Krebsrisikofaktor Bewegungsmangel</a> </li><li>Robert Koch Institut, Zentrum für Krebsregisterdaten: <a href="https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Krebs_gesamt/krebs_gesamt_node.html" target="_blank">Krebs gesamt</a></li><li>Deutsches Krebsforschungszentrum: <a href="https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/krebs-vorbeugen/sport.php" target="_blank">Sport und Bewegung zur Krebsvorbeugung</a></li><li>Thieme: Naturheilverfahren, Komplementäre Onkologie - <a href="https://www.thieme.de/de/naturheilverfahren/krebs-kriterien-fuer-sport-41692.htm" target="_blank">Krebs: Kriterien für Sport</a></li><li>Die Deutsche Zeitschrift für Onkologie berichtet in der Ausgabe 4/2018 über die Studie: Circulation Volume 137, Issue 8, 20
February 2018; Pages e30-e66: <a href="https://www.ahajournals.org/doi/epub/10.1161/CIR.0000000000000556" target="_blank">Cardiovascular
Disease and Breast Cancer: Where These Entities Intersect: A Scientific
Statement From the American Heart Association</a> - Originalstudie: <a href="https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5019746/pdf/JCO656603.pdf" target="_blank">Jones
LW, Habel LA, Weltzien E et al.: Exercise and risk of cardiovascular
events in women with nonmetastatic breast cancer. J Clin Oncol 2016; 34:
2743–2749</a>). </li><li>Ergebnisse dieser Studie fasst ein Artikel der Deutschen Zeitschrift für
Onkologie 4/2018 in der Sektion Komplementäre Onkologie zusammen und
versieht sie mit Kommentaren der gemeinnützigen <a href="https://www.biokrebs.de/" target="_blank">Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.</a> (GfBK): <a href="https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/a-0758-9270.pdf" target="_blank">Brustkrebs: Sport beschützt das Herz</a></li><li>Die Abkürzung MET steht für <a href="https://www.wikiwand.com/de/Metabolisches_%C3%84quivalent" target="_blank">metabolisches Äquivalent</a>
(engl. metabolic equivalent of task) und wird verwendet, um den
Energieverbrauch eines Menschen bei verschiedenen Aktivitäten
vergleichbar zu machen. Mit welcher Intensität Energie verstoffwechselt
wird, sagt MET nicht aus. 9 MET-Stunden pro Woche entsprechen 3–5
Einheiten mit mittlerer bis hoher Trainingsintensität von mindestens
20-minütiger Dauer. Wichtig ist die Erkenntnis des „Dosiseffektes“.
Entgegen der verbreiteten Befürchtung von Schäden durch vermeintlich
übertriebenen Sport verhält es sich in der Realität umgekehrt: mit
gesteigerter Dosis nimmt das Risiko ab bzw. die schützende Wirkung zu!
Ob und ggf. welchen Einfluss die Intensität sportlicher Aktivitäten
ausübt, ist eine sicherlich interessante Frage, die zunächst
unbeantwortet bleibt. </li><li>Bayerisches Ärzteblatt: <a href="https://www.bayerisches-aerzteblatt.de/fileadmin/aerzteblatt/ausgaben/2011/11/einzelpdf/BAB_1111_648_649.pdf" target="_blank">Bewegung ist Medizin</a> (PDF)</li><li>Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB): <a href="https://gesundheit.dosb.de/projekte-und-initiativen/rezept-fuer-bewegung/" target="_blank">Das Rezept für Bewegung</a></li><li>Statistisches Bundesamt: <a href="https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Gesundheitsausgaben/_inhalt.html" target="_blank">Gesundheitsausgaben</a></li><li>Statistisches Bundesamt: <a href="https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Jahrbuch/jb-gesundheit.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">Statistisches Jahrbuch 2019</a> (PDF), Kapitel 4.3, Seite 150 </li><li>Aufgrund der Covid-19-Pandemie ist der Anteil von Ausgaben für Prävention in den beiden vergangenen Jahren vermutlich größer. Statistische Daten liegen noch nicht vor. <br /></li></ol></div><div style="text-align: left;"> </div><b>2 Kann Sport auch Sucht sein? - Was ist Sucht?</b><br />
<div style="text-align: left;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-6pwIrWtJ-qc/X_n1fF3E68I/AAAAAAABtwQ/dHUnVLvu1o8geZUsaRw7TS22KoOc1PsogCLcBGAsYHQ/s450/laufsucht2.jpg" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="349" data-original-width="450" height="248" src="https://1.bp.blogspot.com/-6pwIrWtJ-qc/X_n1fF3E68I/AAAAAAABtwQ/dHUnVLvu1o8geZUsaRw7TS22KoOc1PsogCLcBGAsYHQ/w320-h248/laufsucht2.jpg" width="320" /></a></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">Der überwiegende Teil aller Menschen liebt Bequemlichkeit und scheut
eher vermeidbare Anstrengungen.(1) Andererseits sind viel Menschen
sportbegeistert. Allerdings begnügt sich individuelle Sportbegeisterung
oft mit passivem Sportkonsum als Unterhaltungsprogramm oder mit aktiven
Sportarten, die keine (z.B. E-Sport) oder nur geringe bis moderate
körperliche Anstrengungen erfordern (z.B. Wandern, E-Biking). Wer
dagegen in der Freizeit regelmäßig körperlich anstrengenden Sport
betreibt, gerät in den Verdacht pathologischer Verhaltensweise. Ob
‚normales Verhalten‘ als besser, richtiger, gesunder zu rechtfertigen
oder im Gegenteil von Nachteil ist, bleibt i.d.R. ausgeblendet. Der Post
geht diesen Fragen nach. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> <br /></div><div style="text-align: left;"><b>2.1 Sucht, Abhängigkeit, Zwangsverhalten</b></div><div style="text-align: left;"><br />Der
Begriff Sucht ist unscharf und nicht exakt definierbar. Etymologisch
wird der Begriff Sucht auf Siechen bzw. Siechtum im Sinne von Krankheit
zurückgeführt. Historisch und teilweise bis heute bezeichnet der Begriff
Sucht (ähnlich wie Morbus) einen Zustand der Erkrankung, z.B.
Schwindsucht, Fallsucht, Wassersucht, Gelbsucht, Fettsucht, Magersucht
etc.. <br /> </div><div style="text-align: left;">Alltagsdenken
und Wissenschaften haben unterschiedliche Verständnisse von Sucht. Aber
auch innerhalb von Wissenschaften bestehen je nach Perspektive
verschiedene Erklärungen von Sucht. Keines der Modelle macht Aussagen
über die Stärke von Kriterien. Unschärfen von Krankheitsbegriffen hat
bereits <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Paracelsus">Paracelsus</a>
(1491 – 1553) erkannt: "alle ding sind gifft unnd nichts ohne gifft /
allein die dosis macht das ein ding kein gifft ist."(2,3) </div><div style="text-align: left;"><br />Die wissenschaftliche Diskussion unterscheidet Abhängigkeit, Sucht und Zwangsstörungen:<ul style="text-align: left;"><li>Unter Abhängigkeit wird ein Ungleichgewicht <a href="https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/neurobiologie/8520">neurobiologischer</a>
Funktionen aufgrund regelmässigen Substanzkonsums verstanden, die einen
Drang zur Fortsetzung des Konsums erzeugen, um negative Folgen eines
Konsumstopps zu vermeiden.</li><li>„Sucht bezeichnet den Prozess, mit
welchem ein Verhaltensmuster, das anfänglich ein Wohlbefinden
verschaffen oder ein Unbehagen lindern soll, unkontrolliert und trotz
des Wissens um die nachteiligen Folgen fortgesetzt wird (Goodman,
1990).“ - „Sucht entsteht, wenn willentliche Verhaltensweisen in
automatisierte und zwanghafte Verhaltensschemata abgleiten.“(4) </li><li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsst%C3%B6rung">Zwangsstörungen</a>
ist ein Begriff der Psychologie für pathologische Verhaltensmuster, die
im Zusammenwirken von genetischen Veranlagungen mit erworbenen
(erlernten) Persönlichkeitsstrukturen entstehen und nicht als ‚Sucht‘
verstanden werden.(5) Bezüglich Zwangsstörungen unterscheidet die
Psychologie zwischen<br /><ul><li>Verhaltensweisen gegen eigenen Willen, die als belastende <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangshandlung">Zwangshandlungen</a> bzw. als „<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ich-Dystonie">ich-dyston</a>“ empfunden werden (nicht zur eigenen Persönlichkeit gehörend)</li><li>sowie <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zwanghafte_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung">zwanghaften Persönlichkeitsstörungen</a>
eines Strebens nach nicht zu realisierender eigener Vollkommenheit,
dessen Zwanghaftigkeit als integraler Bestandteil der eigenen Person
empfunden wird („<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ich-Syntonie">ich-synton</a>“), und das unlösbare Konflikte des eigenen Verhaltens und zwischenmenschlicher Beziehungen provoziert. </li></ul></li></ul></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2.2 Sucht und Sportsucht im Kontext von Alltagsdenken</b> <br /> </div><div style="text-align: left;">Sucht
ist ein negativ konnotierter umgangssprachlicher Begriff für ein
vermeintlich übermäßiges, zwanghaftes oder krankhaftes Verhalten mit
oder ohne Gebrauch von Substanzen (Drogen oder Rauschmittel).
Differenzierungen zwischen Suchtstörungen und pathologischen psychischen
Persönlichkeitsstörungen sind im Alltagsdenken unscharf. Regelmäßiges
Verhalten, das als unerlaubt, gefährlich, dysfunktional,
selbstschädigend und sozial nicht toleriert bzw. in einem auffälligen
Maß als normabweichend wahrgenommen wird, gilt als Sucht. Als Ursache
wird ein nicht der eigenen Kontrolle unterliegendes zwanghaftes
Verlangen nach Erlebniszuständen angenommen. </div><div style="text-align: left;"><br />Harte
Suchtstörungen sind substanzgebunden, u.a. Alkoholismus,
Rauschmittelkonsum, Nikotinsucht. Darüber hinaus gilt der eigenen
Kontrolle nicht unterliegendes und sozial nicht toleriertes Verhalten
als Verhaltensstörung, z.B. Pädophilie, Nekrophilie, Sexsucht,
Pornosucht, Kleptomanie, Pyromanie, Putzzwang, Waschzwang, Essstörungen,
Messie-Syndrom, Spielsucht, Kaufsucht, Smartphone-/Social-Media-Sucht,
Geltungszwang, Narzissmus, Fitnesssucht, Sportsucht, Schönheitssucht. <br /> </div><div style="text-align: left;">Soziale
Wertungen von Verhaltensweisen variieren (sub-) kulturabhängig.
Zwischen Verhaltensweisen, die als normal, üblich oder akzeptabel gelten
sowie Verhaltensweisen, die als zwanghaft, krankhaft und sozial nicht
tolerierbar gelten, bestehen keine scharfen Grenzen, sondern fließende
Übergänge, die ja nach Kontext oder sozialem Milieu unterschiedlichen
Wertungen unterliegen. Ein Gebrauch von Drogen und Rauschmitteln ist
seit dem Altertum in allen Kulturen üblich.(6) Legalität vs. Illegalität
von Drogenkonsum sind kulturspezifisch definiert. Legale Drogen sind
selbst bei übermäßigem Konsum und zeitweiligem Kontrollverlust als
Ausnahme toleriert. <br /> </div><div style="text-align: left;">Legaler
Sport ist generell sozial akzeptiert, solange er gelegentlich betrieben
wird und als förderlich oder zumindest unschädlich für Gesundheit gilt.
Eine Minderheit, die anscheinend Bequemlichkeitsbedürfnisse missachtet
und mit Begeisterung körperlich anstrengenden Sport treibt, verhält sich
vermeintlich ‚unnatürlich‘. Sich als ‚normal‘ wahrnehmende Mehrheiten
empfinden ‚unnatürliches‘ Verhalten als irritierend,
erklärungsbedürftig, krankhaft.(7) Alltagswissen über <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung">Persönlichkeitsstörungen</a>,
Zwangshandlungen und -gedanken erklärt ein vermeintliches Übermaß an
sportlichen Aktivitäten alltagssprachlich als ‚Sportsucht‘,
‚Fitnesssucht’, ‚Laufsucht‘ im Sinne <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zwanghafte_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung">zwanghafter Persönlichkeitsstörungen</a>.(8)
Kulturelle Prägungen von Normenkonformität bleiben unbewusst, was
Verwechslungen und Vermischungen des Gültigkeitsbereichs sozialer Normen
mit biologisch artspezifischen Verhaltensweisen ermöglicht.(9) <br /> </div><div style="text-align: left;">Auffällig
ist im Vergleich unterschiedlicher Freizeitverhalten, dass ein
vermeintliches Übermaß an Sport als Suchtverhalten gedeutet wird,
während andere typische Freizeit-Hobbys (z.B. Zucht von Hunden, Tauben,
Blumen etc., Sammeln von Briefmarken, Münzen, Kunst etc., Gärtnern,
Basteln, Handarbeit, Modellbau, musische und kreative Betätigungen etc.)
nicht suchtverdächtig sind. Das gilt selbst dann, wenn ein Hobby
übermäßig viel Zeit und Geld in Anspruch nimmt, wenn soziale Kontakte
aufgrund von Hobbys verarmen, wenn Betreiber von Hobbys als skurril oder
verschroben angesehen sind oder wenn ein Hobby für weite Kreise der
Bevölkerung unverständlich bleibt.<br /> </div><div style="text-align: left;">Ähnliches
gilt für religiöses Verhalten. Selbst wenn in
sektiererisch-fundamentalistischen Bewegungen das gesamte Leben um
religiöse Praktiken kreist und keineswegs sozialen Normen einer
Majorität der Bevölkerung entspricht, fällt dieses Verhalten nicht unter
Sucht sondern unter Frömmigkeit. Hobbys und auch Religiosität sind als
individuelle Leidenschaften offensichtlich auch in einem Übermaß sozial
toleriert. Implizit wird unterstellt, dass diese Verhaltensweisen der
eigenen Kontrolle unterliegen (d.h. keine zwanghafte Abhängigkeit
besteht), nicht selbstschädigend sind und das Gemeinwohl nicht stören. <br /> </div><div style="text-align: left;">Dagegen
ist mit körperlicher Anstrengung betriebener Freizeitsport nur
innerhalb von Grenzen durchschnittlicher Leistungsfähigkeit der
Bevölkerung oder als heldenhafte Leistungsspitze sozial toleriert.
Jogging und Top-Leistungen sind o.k., wer sich zwischen diesen Polen
bewegt, etwa leistungsorientierte Runner, scheint psychisch gestört zu
sein. Widersprüche in der Wahrnehmung von Hobbys und Religiosität im
Vergleich zu Sport sind vermutlich auf unterschiedliche soziale
Wertmuster zurückzuführen:<ul style="text-align: left;"><li>Hobbys
sind mit positiven Persönlichkeitseigenschaften assoziiert. Hobbys
stehen für aktive Lebensgestaltung, Ausgeglichenheit, Zufriedenheit. Da
Hobbys überwiegend im privaten Umfeld stattfinden, bleiben
Schattenseiten von Hobbys öffentlich unsichtbar.</li><li>Religiosität
unterliegt zwar in der Neuzeit einem umfassenden Veränderungsprozess in
Richtung Individualität, aber sie ist tief in Kultur verankert und
umgibt religiöse Menschen mit positiv ausstrahlender spiritueller bzw.
geistiger und ethischer Aura.</li><li>Körperlichkeit von Sport ist
dagegen mit Instinkt- und Triebhaftigkeit assoziiert, die als
geringwertig und zur Schädlichkeit tendierend angenommen werden. </li><li>Erfahrungen
interkulturell variierender Wertschätzungen von Sport basieren auf
eigenen Beobachtungen. Im deutschsprachigen Kulturraum genießen
sportliche Aktivitäten eine deutlich geringere soziale Wertschätzung als
im englischsprachigen Kulturraum, wo Schulsport und Universitätssport
in Erziehungsprogrammen integriert sind und sportliche Leistungen
Ansehen und Vorteile in Bildungsinstitutionen verschaffen.</li></ul>Auffassungen
von Sportsucht als Symptom von Persönlichkeitsstörungen beruhen im
Alltagsdenken überwiegend auf Vorurteilen und Missverständnissen, die
aus Unwissen zustande kommen, weil den meisten Menschen Sport als Quelle
eines körpereigenen Belohnungs- und Motivationssystems mangels eigener
Erfahrung verborgen bleibt. Nur wer selbst aktiv Sport treibt, kennt aus
dem eigenen Erleben diese von Forschungsergebnissen der <a href="https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/neurobiologie/8520">Neurobiologie</a>
bestätigten Erfahrungen.(10) Jenseits von Alltagsdenken ist Sportsucht
jedoch auch eine wissenschaftlich relevante Problematik, allerdings
nicht als Massenphänomen, sondern als Randerscheinung.(11) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2.3 Sucht aus wissenschaftlicher Sicht</b></div><div style="text-align: left;"><b> </b></div><div style="text-align: left;"><b>2.3.1 Sucht aus Sicht von Psychologie und Pädagogik</b><br /> </div><div style="text-align: left;">Psychologie und Pädagogik vermeiden den sozial stigmatisierenden Suchtbegriff und verstehen Sucht als<br /><ul style="text-align: left;"><li><i>„(...)
unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem
Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es
beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und zerstört
die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen eines Individuums“ </i></li></ul>sowie als <br /><ul style="text-align: left;"><li><i>„(...)
eine Erscheinung, der man auf allen Gebieten des menschlichen Erlebens
und Verhaltens begegnen kann. Ob Arbeiten, Sammeln, Machtstreben,
Kaufen, Spielen oder Sexualität – jede Form menschlichen Interesses kann
in süchtiger Weise erkranken.“</i>(12)</li></ul>Anstatt von Sucht
sprechen Vertreter dieser Disziplinen von psychischen Störungen,
Abhängigkeits- und Entzugssyndromen oder Abhängigkeitserkrankungen und
unterscheiden substanzgebundene von substanzungebundener
Abhängigkeit.(13) Eine durchaus schwierige Identifizierung psychischer
Störungen mit Abhängigkeiten unterstützen Kriterienkataloge. Das
Klassifikationssystem der Psychiatrie (DSM) diagnostiziert ein
Abhängigkeitssyndrom anhand von 4 Klassen des Gebrauchs von Substanzen
oder des Verhaltens:(14)<ul style="text-align: left;"><li>gefährlich (mit wahrscheinlich schädlichen Folgen für den Konsumenten)</li><li>schädlich (der Konsum zeigt bereits schädliche Folgen)</li><li>dysfunktional (psychisch und/oder sozial)</li><li>unerlaubt (sozial nicht toleriert) </li></ul></div><div style="text-align: left;"><b> </b></div><div style="text-align: left;"><b>2.3.2 Sucht aus Sicht von Medizin</b><br /> </div><div style="text-align: left;">Schulmedizin
westlicher Prägung behandelt klinische (objektive, von außen
einsehbare) Symptome. Die medizinische Suchtdefinition der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist auf den Gebrauch psychoaktiver
Substanzen abgestellt. Nicht-stoffgebundene Abhängigkeiten fallen
medizinisch nicht unter Suchterkrankung, sondern gelten als
Verhaltensauffälligkeiten aufgrund gestörter Impulskontrolle oder als
psychische Persönlichkeitsstörungen unterschiedlicher Genese.(15,16)
Behandlungen von Sportsucht oder Fitnesssucht sind somit keine
medizinische Aufgaben, sondern an Psychologie oder Psychotherapie
delegiert.</div><div style="text-align: left;"><br />Diagnosekriterien
der WHO sind wachsweich. Ein Abhängigkeitssyndrom ist zu vermuten, wenn
in den vergangenen 12 Monaten mindestens 3 von 6 Kriterien der
Kriterienliste ICD-10 vorliegen.(17) <ul style="text-align: left;"><li>Es besteht ein starker Wunsch oder eine Art Zwang zu konsumieren.</li><li>Die Kontrollfähigkeit ist in Bezug auf den Beginn, die Beendigung oder die Menge des Konsums vermindert.</li><li>Bei Beendigung oder Reduktion des Konsums entsteht ein körperliches Entzugssyndrom.</li><li>Um die ursprünglich durch niedrigere Dosen erreichte Wirkung hervorzurufen, werden zunehmend höhere Dosierungen benötigt.</li><li>Mit
fortschreitendem Konsums entsteht ein erhöhter Zeitaufwand, um zu
konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen bei gleichzeitig
fortschreitender Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen.</li><li>Trotz eindeutig nachweisbarer schädlicher Folgen wird der Konsum fortgesetzt. </li></ul></div><div style="text-align: left;"><b> </b></div><div style="text-align: left;"><b>2.3.3 Sucht als Lernprozess aus Sicht von Neurobiologie</b><br /> </div><div style="text-align: left;"><a href="https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/neurobiologie/8520">Neurobiologie</a>
untersucht Suchtverhalten in Strukturen des Gehirns.(18)
Neurobiologische Forschungen machen verständlich, wie Konsum
psychoaktiver Substanzen im Gehirn Adaptionsprozesse auslöst, die als
Lernmechanismen aufgefasst werden und im Ergebnis ein als Abhängigkeit
bezeichnetes weitgehend automatisiertes Handlungsmuster erzeugen.(19)
Gemäß neurobiologischem Modell bewirken Interaktionen von
Reizverarbeitung, Kognition, Gedächtnis und Emotion ein
‚Umprogrammieren‘ des zwischen Netzwerken des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4frontaler_Cortex">präfrontalen Cortex</a> und Funktionen des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mesolimbisches_System">mesolimbischen Systems</a> vermittelnden Belohnungssystems.(20)<br /> </div><div style="text-align: left;">Das Abhängigkeits- und Entzugssyndrom (engl. <i>Craving</i> für <i>Substanzverlangen</i>) wird mit Prozessen der Verstärkung (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sensitivierung">Sensitivierung</a>)
im mesolimbischen System des Gehirns erklärt. Gemäß neurobiologischer
Annahmen aktivieren Suchtmittel und exzessives Verhalten verschiedene
Botenstoffe, insbesondere <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin">Dopamin</a>,
die Wohlbefinden oder Euphorie auslösen und unangenehme Gefühle wie
Ängste, Enttäuschungen, Stress verdrängen.(21,22) Aufgrund wiederholter
Verstärkungsprozesse findet als Ergebnis eines Lernprozesses eine
Neuroadaption statt (Modellierung kognitiver und neuronaler Strukturen).
Das Gehirn lernt, Suchtmittel und exzessives Verhalten als positiven
Reiz wahrzunehmen. Das Fehlen dieser Reize erzeugt ein
Belohnungsdefizit, sodass unkontrollierbare Wünsche nach Suchtmitteln
entstehen.(23) <br /> </div><div style="text-align: left;">In
der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen sinkt die Dopaminproduktion um
etwa 2/3. Dieser Sachverhalt lässt vermuten, dass reifende Gehirne
Jugendlicher unter einem Belohnungs-Mangel-Syndrom leiden, das
Jugendliche besonders anfällig für Ersatz durch Drogen macht.
Alkoholkonsum stimuliert das Belohnungssystem, weil Alkohol die
Dopaminproduktion um bis zu 200 % erhöht.(24)<br /> </div><div style="text-align: left;">Menschen
sind nicht gleich anfällig für die Entstehung von Suchtverhalten.
Neurobiologisch sind Genvarianten identifiziert, die Selbstkontrolle
reduzieren und möglicherweise die Anfälligkeit für Suchterkrankungen
erhöhen. Dass das Suchtrisiko von Kindern mit alkoholsüchtigen Eltern 4x
höher ist als im Bevölkerungsdurchschnitt und Kinder kokainsüchtiger
Eltern sogar ein 8x höheres Suchtrisiko haben, lässt genetische Faktoren
vermuten, die mit Tierversuchen und in Zwillingsstudien bestätigt
werden konnten.(25) <br /> </div><div style="text-align: left;">Die Reichweite neurobiologischer Erklärungen von Sucht ist jedoch eingeschränkt:<ul style="text-align: left;"><li>Wie
das Suchtmodell der Medizin beschränken sich neurobiologische
Erklärungen von Sucht auf stoffgebundene Abhängigkeiten.
Nicht-stoffgebundene Abhängigkeiten (z.B. Glücksspiel, Computerspiel-
oder Internetsucht, Sexsucht, Kleptomanie, Pyromanie etc. und auch
Sportsucht) sind medizinisch nicht als Sucht definiert, sondern gelten
als Verhaltensauffälligkeiten aufgrund von Störungen der
Impulskontrolle, die in Zuständigkeiten von Psychologie fallen.</li><li>Neurobiologie
ist blind gegenüber Einflüssen des sozialen, kulturellen und
wirtschaftlichen Umfelds, die modellierenden Einfluss auf Verhalten und
kognitive Strukturen ausüben. </li></ul></div><div style="text-align: left;"><b> </b></div><div style="text-align: left;"><b>2.4 Laufglück oder Sportsucht?<br /></b> </div><div style="text-align: left;"><b>2.4.1 Individuelle Nutzenpotentiale aktiver sportlicher Betätigung</b><br /> </div><div style="text-align: left;">Schulmedizin
irrte bis nach dem 2. Weltkrieg bezüglich Auswirkungen von
Ausdauersport auf Gesundheit. Dieser Irrtum ist inzwischen Geschichte.
In Köpfen vieler Menschen irrlichtern jedoch noch immer Annahmen der
Schädlichkeit von Langstreckenlauf oder allgemein des exzessiven
Sporttreibens, die bewegungsarme Lebensstile und die Vermeidung eigener
sportlicher Anstrengungen vermeintlich rechtfertigen. <br /> </div><div style="text-align: left;">Überwiegend ahnungslose <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wissens-Illusion">Wissens-Illusionen</a> des Alltagsdenkens übersehen oder ignorieren belastbare Erkenntnisse zum Wert von Gesundheitssport: <ul style="text-align: left;"><li>Sport schützt vor Erkrankungen (nicht absolut, aber statistisch signifikant).</li><li>Sport
ist gesundheitsfördernd (wenn keine gesundheitlichen Handicaps
bestehen, die bestimmte Sportarten oder Überschreitungen von
Intensitätsgrenzen verbieten).</li><li>Sport ist hilfreich für die Gewichtsregulierung und zur Vermeidung von Übergewicht.</li><li>Sport trainiert und verbessert nicht nur körperliche, sondern auch mentale Fitness.</li><li>Sport steigert das emotionale Wohlbefinden.</li><li>Sport stärkt die Persönlichkeit.</li><li>Sport erhöht das Niveau von Lebensqualität.</li><li>Sport verlängert bei ausreichender Dosierung die statistische Lebenserwartung. </li></ul>Für
Menschen, die beruflich keiner schweren körperlichen Arbeit nachgehen,
ist Sport die einzige erfolgreiche Methode, um kulturell bedingten
Bewegungsmangel und dessen gesundheitsschädliche Auswirkungen nachhaltig
zu kompensieren. Zu vermeiden sind jedoch einseitige Belastungen sowie
Belastungen in zu hoher Intensität, weil diese den Kompensationseffekt
potentiell konterkarieren. Sinnvoll sind Kombinationen von Ausdauersport
mit Ausgleichssportarten (Kraftsport, Gymnastik, Stretching, Yoga). Mit
zunehmendem Alter sollte der Anteil von Ausgleichssportarten erhöht
werden, weil Muskelmasse, Beweglichkeit und Bewegungskoordination
abnehmen. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2.4.2 Sport als Suchtverhalten</b></div><div style="text-align: left;"><br />Die
Frage nach der Schädlichkeit von Sport stellt sich in der Gegenwart
anders als noch vor 60 Jahren und evoziert andere Antworten. Heute ist
eher zu fragen:<ul style="text-align: left;"><li>Welche Art von Sport ist gemeint: aktiver Bewegungssport, Zuschauersport (Fan-Sport), Sitzsportarten (z.B. E-Sport)?</li><li>Welche Dosierung von Sport dient der Gesundheit und ab welcher Schwelle leidet die Gesundheit?</li><li>Wie manifestiert sich Sportsucht und wer ist gefährdet? </li></ul>Wer
ohnehin körperliche Anstrengung fürchtet wie der Teufel das Weihwasser,
Bequemlichkeit für ein ’natürliches Bedürfnis’ oder ein Menschenrecht
hält, sich von Wellness-Anwendungen nachhaltige Wirkung verspricht und
möglichst keinen Schritt zu Fuß geht, der weiß nichts über Laufen und
Ausdauersport und glaubt trotzdem, Ausdauersport plausibel als
Suchtverhalten zu verstehen. <br /> </div><div style="text-align: left;">Dem Verdacht von <i>Sportsucht</i>
sind Menschen ausgesetzt, die Ausdauersport und insbesondere Laufsport
systematisch und konsequent betreiben. Ausdauersport ist anstrengend und
unbequem (daher negativ konnotiert) und kostet Zeit, die für
vermeintlich schönere, bequemere und emotional positivere Tätigkeiten
genutzt werden könnte. Der Suchtverdacht beruht auf Denkfehlern und
Unverständnis seitens Menschen, die Bequemlichkeit jeder
Unbequemlichkeit prinzipiell vorzuziehen, weil Bequemlichkeit mit
Annehmlichkeit, Behaglichkeit, Komfort, Belohnung, gutem Leben
assoziiert, während anstrengende Unbequemlichkeit als Mangel,
Unbehaglichkeit, Unzulänglichkeit, Strafe, Strapaze aufgefasst wird.
Diese Haltung begünstigt Missverständnisse, die exzessiv betriebene
Ausdauersportarten als selbstschädigendes Verhalten deuten und vermuten
lassen, dass Ausdauersport Belohnungsreize analog Drogenkonsum
aktiviert, weshalb die Praktizierung des Sports als zwanghaftes
Verhalten mit Kontrollverlust zu verstehen sei. Berichte über Phänomene
wie <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Runner%E2%80%99s_High">Runner‘s High</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)">Flow</a> stützen vermeintlich diese Annahmen. Beide Phänomene sind zwar real, aber sie sind keine Verstärker für Laufsucht.<br /> </div><div style="text-align: left;">Abgesehen von Ausnahmen gilt prinzipiell: <ul style="text-align: left;"><li>Sport ist legal und i.d.R. ungefährlich. </li><li>Sport ist kein Zwangsverhalten.</li><li>Sport ist individuell nicht dysfunktional, krankhaft oder selbstschädigend. </li><li>Sport unterliegt der eigenen Kontrolle und bedarf willkürlicher Planung und Organisation. </li></ul>Im Alltagsdenkens beruhen vermeintliche Sachverhalte von <i>Sportsucht</i> und <i>Laufsucht</i> i.d.R. auf unreflektierten Missverständnissen. Keine Regel ohne Ausnahme! Wenn <i>„jede Form menschlichen Interesses (...) in süchtiger Weise erkranken kann“</i>(26), dann gilt das auch für Freizeithobbys, Religiosität und Sport. <i>Sportsucht</i>
ist kein Phantom, sondern vermutete Realität, aber kein Massenphänomen.
Empirische Daten sind bis auf eine Ausnahme nicht bekannt. In der
FAU-Studie <i>Die Gefährdung zur Sportsucht in Ausdauersportarten</i>
wurden 1089 Ausdauersportler befragt (Triathleten, Läufer, Radfahrer).
Gemäß Studienergebnis zeigten 4,5 % der Befragten eine
Sportsuchtgefährdung. Ca. 10 % der Befragten erkrankten später im Sinne <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Substanzungebundene_Abh%C3%A4ngigkeit">substanzungebundener Abhängigkeit</a>,
die Selbstschädigungen in Kauf nimmt.(27,28) Der Frage, wann Sport zur
Sucht wird, geht ein Interview mit der Sportpsychologin <a href="https://www.uni-leipzig.de/personenprofil/mitarbeiter/dr-nadja-walter/" target="_blank">Nadja Walter</a> nach, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig.(29) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Als <i>Sportsucht</i> bezeichnete Verhaltensstörungen treten häufig in Verbindung mit <a href="https://www.rosenfluh.ch/ernaehrungsmedizin-2018-02/essstoerungen-im-leistungssport-risikofaktoren-symptome-und-therapieoptionen">gestörtem Essverhalten</a> in Form von <i><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Anorexia_athletica">Anorexia athletica</a>, <a href="https://www.welt.de/print-welt/article658705/Fitness-gegen-das-grosse-Fressen.html">Exercise-Bulimie</a>, Adipositas athletica</i>
und weiteren Phänotypen von Essstörungen auf. Eine übermäßige
Beschäftigung mit Essregeln und Essverhalten, die häufig in Verbindung
mit Sportsucht auftritt, wird als <i><a href="https://www.wikiwand.com/de/Orthorexia_nervosa" target="_blank">Orthorexia nervosa</a></i> diskutiert.(30) Sportlerinnen sind oftmals von der sog. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Athletische_Triade"><i>athletischen Triade</i></a> betroffen, die sich aus Essstörungen, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Amenorrhoe"><i>Amenorrhoe</i></a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Osteoporose"><i>Osteoporose</i></a> zusammensetzt. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Neuronales_Korrelat_des_Bewusstseins">Neuronale Korrelate</a>,
wie sie bei stoffgebundenen Abhängigkeiten gefunden (aber noch nicht
vollständig erklärt) wurden, sind für nicht-stoffgebundene
Abhängigkeiten bislang unbekannt. Darum ist unsicher, <ul style="text-align: left;"><li>ob <i>Sportsucht</i> ein sekundäres Begleitsymptom von Essstörungen darstellt oder als eigenständige psychische Diagnose zu verstehen ist(31)</li><li>bzw. ob <i>Sportsucht</i> tatsächlich zu Verhaltenssüchten gezählt werden kann.(32) </li></ul>Aufklärung
verspricht eine 2019 begonnene dreijährige Studie mit 240 Teilnehmern
der Sportwissenschaftlerin und Thriathletin Flora Colledge an der Uni
Basel.(33) <br /><br />Jenseits der erwähnten Studie erkennen Psychologen weitere Motive als Kandidaten für das vermutete Phänomen <i>Sportsucht</i>: <ul style="text-align: left;"><li>Ersatz für Freunde(34) </li><li>Realitätsflucht(35)</li><li>Sinnsuche(36) <br />In
individuellen Sinnkrisen der Identitätsfindung und/oder der Erfüllung
normativer Erwartungen erschließt Sport subjektive Sinnmuster, die zur
Realisierung einer als lebenswert aufgefassten Existenz verhelfen.(37)
Sportsoziologe <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Gugutzer">Robert Gugutzer</a> identifiziert 5 typische Sinnmuster:<br /><ul><li><i>Askese</i>: Große Anstrengungen, Disziplin und Verzicht ermöglichen Leistungen, mit denen sich Sportler vom Durchschnitt absetzen.</li><li><i>Ekstase</i>: Grenzerfahrungen, Risiken, Abenteuer ermöglichen nicht alltägliche Bewusstseinszustände, die das eigene Leben aufwerten.</li><li><i>Hedonismus</i>: Erlebnisse von Lust, Genuss und Freude vermitteln Emotionen ‚richtigen‘ Lebens.</li><li><i>Agon</i>: Heldentum sportlicher Wettkämpfe und Erfolg wird zum Lebensziel.</li><li><i>Ästhetik</i>:
Sport verhilft zur Realisierung kulturell vermittelter
Wertvorstellungen von Schönheitsidealen und körperlicher Attraktivität. </li></ul></li></ul></div><div style="text-align: left;">-------------------------------------- <br /></div><div style="text-align: left;"><ol style="text-align: left;"><li>Kapitel 3, Teil 1 des Posts beschreibt die evolutionsbiologische Erklärung dieser Haltung.</li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Krankheit">Krankheit</a></li><li>Wikiquote: <a href="https://de.wikiquote.org/wiki/Paracelsus">Paracelsus</a></li><li>Schweizerische Gesellschaft für Suchtmedizin: <a href="https://www.praxis-suchtmedizin.ch/praxis-suchtmedizin/images/stories/pdf/neurowissenschaften_und_sucht_100401.pdf">Neurowissenschaften und Sucht, Glossar</a> (PDF)</li><li>Zwangsstörungen,
wie z.B. Reinlichkeitszwang, Kontrollzwang, Ordnungszwang,
Berührungszwang etc. gehen häufig mit Unsicherheit, Zweifeln, Ängsten,
Depressionen einher. Belastbare Erklärungen von Ursachen fehlen bisher.
Diskutierte Erklärungsmuster der Entstehung von Zwangsstörungen
unterscheiden sich je nach wissenschaftlicher Richtung und vermuten
individuell variierende Zusammenhänge zwischen genetischer Veranlagung
und psychischen Ursachen. Zwanghafte Persönlichkeitsstörungen, wie
Perfektionismus, Pedanterie, Rigidität, Halsstarrigkeit etc. sind
therapeutisch schwer zugänglich, weil diese Persönlichkeitsstrukturen
aufgrund ungünstiger Sozialisationsbedingungen früh erworben sind. </li><li> Konturen – Fachportal zu Sucht und sozialen Fragen: <a href="https://www.konturen.de/fachbeitraege/kulturdrogen-drogenkultur/">Kulturdrogen - Drogenkultur</a></li><li> Individuelle
Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen, die Menschen mit der
Majorität eines sozialen Milieus teilen, bilden den Kern von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Habitus_(Soziologie)">Habitus</a> 1und werden i.d.R. als ‚normal‘ empfunden. Siehe Kapitel 2.1 des Posts <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2021/02/laufgluck-oder-laufsucht-teil-1-wie.html">Wie alles begann: Kurze Geschichte menschlicher Bewegung bis zum Sport der Gegenwart</a></li><li>An Bewertungen sozialer Phänomene sind unbewusste kognitive Automatismen beteiligt, wie systematische <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Verzerrung">kognitive Verzerrungen</a> (Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_kognitiver_Verzerrungen">Liste kognitiver Verzerrungen</a>) sowie von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Kahneman">Daniel Kahneman</a> und anderen Psychologen identifizierte fehleranfällige <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Urteilsheuristik">Urteilsheuristiken</a> und als ‚Rauschen‘ bezeichnete zufällige Störungen der Wahrnehmung.<br />
Urteilsheuristiken verstehen diese Psychologen (im Unterschied zu
kontrolliertem Denken) als unbewusst ablaufende automatische
Denkprozesse, die aus Gründen ‚psychischer Ökonomie‘ schnelle
Entscheidungen in unsicheren Situationen ermöglichen. Urteilsheuristiken
sind von unbewussten Prozessen der Kategorisierung (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Stereotyp">Stereotype</a>) sowie der Verallgemeinerung ohne ausreichende Kenntnis von Sachverhalten (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Vorurteil">Vorurteilen</a>) beeinflusst. <br />Der
Begriff ‚Rauschen‘ bezeichnet zufällig auftretende Fehlerquellen der
Wahrnehmung (z.B. aktuelle Stimmungslage, Wetter, Hunger, Durst etc.),
die Entscheidungen beeinflussen und Irrtümer bewirken. Vom
Wahrnehmungs-Rauschen ist die gleichfalls als ‚Rauschen‘ bezeichnete <a href="https://www.mpib-berlin.mpg.de/pressemeldung/rauschen-gehirn-verhalten">neuronale Variabilität</a>
des Gehirns zu unterscheiden, die ebenfalls Einfluss auf Wahrnehmung
und Verhalten ausübt. - Online-Lexikon für Psychologie und Pädagogik: <a href="https://lexikon.stangl.eu/16448/neuronales-rauschen">Neuronales Rauschen</a></li><li>Innerhalb
von (Sub-) Kulturen gelten Einstellungen und Verhaltensweisen als
‚normal‘, die im Durchschnittsbereich von ca. +/- 25 % um den Median
liegen. Merkmale und Verhalten außerhalb des Durchschnitts gelten als
abweichend und im Randbereich als ‚abnorm‘. </li><li>Siehe Teil1, Kapitel 5.3 sowie Teil 2, Kapitel 5.3.3</li><li>Siehe Kapitel 5.4</li><li>Stangl, Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik: <a href="https://lexikon.stangl.eu/632/sucht/">Sucht</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Abh%C3%A4ngigkeit_(Medizin)">Abhängigkeit (Medizin)</a> - <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Substanzungebundene_Abh%C3%A4ngigkeit">Substanzungebundene Abhängigkeit</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Diagnostic_and_Statistical_Manual_of_Mental_Disorders">Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders</a> </li><li>Neurologen und Psychiater im Netz: <a href="https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/suchterkrankung-stoffgebunden/was-ist-sucht/">Was ist Sucht?</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung">Persönlichkeitsstörungen</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_statistische_Klassifikation_der_Krankheiten_und_verwandter_Gesundheitsprobleme">Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobeme</a></li><li>Portal <a href="https://www.dasgehirn.info/">Das Gehirn</a>: <a href="https://www.dasgehirn.info/krankheiten/sucht/die-neurobiologie-der-sucht">Die Neurobiologie der Sucht</a></li><li>Schweizerische Gesellschaft für Suchtmedizin: <a href="https://www.praxis-suchtmedizin.ch/praxis-suchtmedizin/images/stories/pdf/neurowissenschaften_und_sucht_100401.pdf">Neurowissenschaften und Sucht</a> (PDF)</li><li>Siehe Teil 1, Kapitel 5.3</li><li>Deutsches Ärzteblatt 1/2016: <a href="https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=173530">Suchterkrankungen: Das Craving in den Griff bekommen</a> (PDF)</li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Abh%C3%A4ngigkeit_(Medizin)">Abhängigkeit (Medizin)</a> - <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sensitivierung">Sensitivierung</a> - <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mesolimbisches_System">Mesolimbisches System</a></li><li>Neurologen und Psychiater im Netz: <a href="https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/suchterkrankung-stoffgebunden/was-ist-sucht/">Was ist Sucht?</a></li><li>Pharmazeutische Zeitung: <a href="https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-192008/das-suechtige-gehirn/">Neurobiologie: Das süchtige Gehirn</a></li><li>NZZ: <a href="https://www.nzz.ch/angeborene_anfaelligkeit_fuer_sucht_erkennen-1.15740056">Angeborene Anfälligkeit für Sucht erkennen</a></li><li>Stangl, Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik: <a href="https://lexikon.stangl.eu/632/sucht/">Sucht</a></li><li>FAU-Studie: <a href="https://www.fau.de/2013/06/news/wissenschaft/fau-studie-ausdauersportarten-konnen-abhangig-machen/">Ausdauersportarten können abhängig machen</a></li><li>Wie
belastbar Gültigkeit und Verallgemeinerungsfähigkeit der Aussagen sind,
lässt sich nur einschätzen, wenn das Design einer Studie bekannt ist.
Im Vergleich zu randomisierten Studien mit Zufallsauswahl besteht in
Beobachtungs- und Befragungsstudien ein erhöhtes Risiko von Verzerrungen
(durch Selektions- und/oder <a href="https://wpgs.de/fachtexte/ergebnisinterpretation/response-bias-verzerrung-ergebnisse-durch-teilnehmer/">Response-Bias</a>),
d.h. Ergebnisse können verzerrt sein, weil rekrutierte und befragte
Probanden der Studie nicht repräsentativ für die Zielpopulation sind und
die Art von Befragungen ebenfalls verzerrte Aussagen provozieren kann.
In Medien des Massenpublikums sind dagegen Studienergebnisse i.d.R. wie
Fakten dargestellt, ohne methodische Probleme zu berücksichtigen. <br />- <a href="https://swissethics.ch/assets/Fortbildung/Publikationen/kleist_p_bias_in_beobachtungsstudien_2010.pdf">Bias in Beobachtungsstudien</a> (PDF)<br /></li><li>Spektrum der Wissenschaft: <a href="https://www.spektrum.de/news/verhaltensabhaengigkeit-wann-wird-sport-zur-sucht/1874785" target="_blank">Verhaltensabhänigigkeit: Wann wird Sport zur Sucht?</a><br /></li><li>Spektrum der Wissenschaft: <a href="https://www.spektrum.de/kolumne/menschen-mit-orthorexie-streben-ein-gefuehl-von-reinheit-an/1955281" target="_blank">Menschen mit Orthorexie streben ein Gefühl von Reinheit an</a> <br /></li><li>Flora Colledge: <a href="https://www.rosenfluh.ch/psychiatrie-neurologie-2019-01/bewegungssucht-begleitsymptom-von-essstoerungen-oder-eigenstaendige-psychische-diagnose">Bewegungssucht – Begleitsymptom von Essstörungen oder eigenständige psychische Diagnose?</a></li><li>Ärztezeitung: <a href="https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Kann-Sport-suechtig-machen-314678.html">Kann Sport süchtig machen?</a></li><li>Universität Basel: <a href="https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-People/Der-schmale-Grat-zwischen-Spitzensport-und-Sportsucht.html">Der schmale Grat zwischen Spitzensport und Sportsucht</a><ul><li>Webseite der Studie: <a href="https://www.bewegungssucht.com/">Sport – Kann man zuviel machen?</a></li><li> Kurier: <a href="https://kurier.at/gesund/die-triathletin-und-die-sportsucht/400578467">Interview mit Flora Colledge: Die Triathletin und die Sportsucht</a></li></ul></li><li>WELT: <a href="https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article126746104/Fuer-viele-Menschen-ist-Sport-ein-Ersatz-fuer-Freunde.html">Für viele Menschen ist Sport ein Ersatz für Freunde</a></li><li>Portal <a href="http://gesundheit.de">gesundheit.de</a> der Funke-Mediengruppe: <a href="https://www.gesundheit.de/krankheiten/psyche-und-sucht/suchterkrankungen/sportsucht">Wenn Sport zur Sucht wird</a></li><li>FAZ, 16.01.2021: <a href="https://www.faz.net/aktuell/stil/leib-seele/sportsucht-wenn-die-koerperoptimierung-ueberhand-nimmt-17065460.html?printPagedArticle=true#void">Wenn Sport zur Sucht wird</a></li><li>Erstrebenswerte
Sinnmuster entstehen weder zufällig noch individuell willkürlich.
Sinnmuster sind von Medien beeinflusste und manipulierte (sub-)
kulturelle Konstrukte. </li></ol></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>3 Sport und Lebensqualität</b></div><div style="text-align: left;"><b> </b></div><div style="text-align: left;"><div style="text-align: left;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-GIREV2CSfMQ/YEXJBYjpCLI/AAAAAAABt2Q/Zlkw6EBIVBcvnsnzMdrwKnfmHl_Q5vutgCLcBGAsYHQ/s500/Greser-Lenz_lesen-das-geht-ein-zwei-jahre-gut.jpg" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="500" data-original-width="499" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-GIREV2CSfMQ/YEXJBYjpCLI/AAAAAAABt2Q/Zlkw6EBIVBcvnsnzMdrwKnfmHl_Q5vutgCLcBGAsYHQ/s320/Greser-Lenz_lesen-das-geht-ein-zwei-jahre-gut.jpg" /></a></div>Läufer sind glückliche Menschen, behauptet <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Jeff_Galloway">Jeff Galloway</a>, ein ehemaliger US-amerikanischer Elite-Runner.(1) Nachdem <a href="https://reporterrs.wordpress.com/2017/11/01/manfred-claassen-rentner-und-marathonlaeufer/#content-wrapper">Manni Claaßen</a>
(ein lokaler Laufheld) im Alter von 77 Jahren seinen 100. Marathon in
Köln in der Zeit von 3:58:45 Std. gelaufen ist, erklärt er in einem
Interview: "Laufen macht mich glücklich".(2) </div><div style="text-align: left;"><br /></div></div><div style="text-align: left;">Alle
Menschen verhalten sich belohnungsorientiert. Dagegen können wir uns
nicht wehren, weil neuronale Strukturen des Belohnungs- und
Motivationssystems des Gehirns so programmiert sind. Wir können jedoch
Einfluss auf unser Belohnungs- und Motivationssystem nehmen. Diffus ist
das vielen Menschen bewusst. Darum sind Drogen weltweit verbreitet und
nicht auszurotten. Der Konsum von Drogen kostet nicht nur Geld, sondern
beeinflusst das Leben negativ. Aber er kostet keine oder nur wenig Mühe.
Darum gehen viele Menschen diesen Weg und sind bereit, einen hohen
Preis in Kauf zu nehmen. Dieser Sachverhalt macht deutlich, wie mächtig
unser unbewusstes internes Belohnungs- und Motivationssystem ist.</div><div style="text-align: left;"><br />Wer
Mühen nicht scheut, dem öffnen sich andere, gesundheitsfördernde Wege
zur Stimulierung des Belohnungs- und Motivationssystems mittels Sport,
gesunde Ernährung und bereichernde soziale Kontakte.(3) Aus persönlicher
Sicht ergänzen <i>Bildung</i> und <i>Reisen</i> diese Liste. Spätestens
nach Überschreitung des Lebenszenits wird bewusst, dass das Leben ein
Langstreckenlauf ist. Wer Langstreckenläufer ist, weiß aus eigener
Erfahrung, dass Langstreckenläufe mehr als eine Metapher für das Leben
sind, weil Lauftraining gleichzeitig Lebenstraining ist. Ausdauersport
verbessert über körperliche und mentale Fitness hinaus Fähigkeiten zur
Bewältigung von Herausforderungen des Lebens. Körperliche und mentale
Fitness sind kein Selbstzweck und viel mehr als Fähigkeiten für
spezielle Situationen. Fitness ist ein über kurzfristige Glücksmomente
hinausreichender Erfolgsfaktor und stabile Basis für robuste
Lebensfreude und Lebenszufriedenheit. </div><div style="text-align: left;"><br />Allerdings
ist Fitness weder Geschenk noch Glück oder Gnade und sie stellt sich
auch nicht zufällig ein. Fitness muss mit Mühe und Anstrengung
erarbeitet werden, und das nicht nur zeitweilig mit Blick auf
kurzfristige Ziele, sondern immer, ein Leben lang. Teilnahmen an
anspruchsvollen, begehrten Events, die eine längere Vorbereitung
erfordern, verstärken als Meilensteine die Motivation. Wichtiger ist
jedoch, Prioritäten von Alltagsroutinen so zu sortieren, dass
persönliche Fitnessprogramme zum gewohnheitsmäßigen Bestandteil des
alltäglichen Lebensstils werden, ähnlich selbstverständlich wie Duschen,
Wäsche waschen, Einkaufen, Kochen.(4) Aber da Kochen immer mehr <i>out</i>
ist, nimmt Fitness mit dem Vordringen von Fastfood ab, während
Körpergewicht und Erkrankungen zunehmen. An dieser Entwicklung arbeiten
Unternehmen der Lebensmittel-Industrie aktiv mit und scheuen sich im
Interesse des eigenen Profits nicht vor Kinder-Marketing zugunsten von
Fastfood. Eine aktuelle Studie berichtet, dass in Deutschland Kinder im
Alter von 10 - 13 Jahren via Konsum digitaler Medien täglich 15
Werbeanzeigen für ungesunde Lebensmittel sehen.(5,6,7) Bewegungsmangel
verstärkt diese evidenten Zusammenhänge. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Wenn
jedoch die Integration von Fitnessprogrammen in einen
gesundheitsbewussten Lebensstil gelingt, sind Fitness und ihre Benefits
ehrlich erarbeitete Belohnungen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, was
wissenschaftliche Studien bestätigen: Auch bei bereits eingetretenen
altersbedingten Leistungseinbußen lohnt sich selbst noch im
fortgeschrittenen Alter eine Umstellung des Lebensstils mit Aufnahme
eines Fitnesstrainings, weil alle Menschen in jedem Alter von Fitness
profitieren.(8,9) Persönlich beeinträchtigte im mittleren Lebensalter
eine chronische Erkrankung die eigene Lebensqualität erheblich und
machte Zukunftsaussichten ausgesprochen unsicher. In der zweiten
Lebenshälfte ermöglichte sportliche Fitness einen Restart mit einer
bemerkenswerten Verbesserung individueller Lebensqualität. Mit
zunehmender sportlicher Fitness kam die Erkrankung zum Stillstand und
wie durch Zauber öffneten sich Tore zu Welten, deren das Leben
bereichernde Existenz uns zuvor unbekannt war, weil sie sich nur dem
eigenen Erlebnis erschließen. Zusätzlich dürfen wir statistisch(!)
erwarten, dass Fitness ein lebenswertes Leben um mehrere Jahre
verlängert, wenn es gut läuft. Selbst wenn das Schicksal andere Pläne
haben sollte, werden der Reichtum eigener Erfahrungsschätze und die
Zufriedenheit über eine gelungene Weichenstellung nicht kleiner.</div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Der 1926 geborene Journalist <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Sonntag_(Journalist)">Werner Sonntag</a>
(Redakteur der Stuttgarter Zeitung, Korrespondent der ZEIT, Autor von
Laufbüchern, Mitarbeiter von Lauf-Zeitschriften, Gründungsmitglied des <a href="https://www.d-u-v.org/">DUV</a> und des <a href="https://www.100-marathon-club.de/index.php/de">100MC</a> fand im Alter von 39 Jahren zum Laufsport, ein Jahr später als wir (Post: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2018/01/30-jahre-laufgluck-1988-wie-alles.html">Wie alles begann, als wir Läufer wurden</a>). Bis zum Alter von 84 Jahren lief Werner 339 Marathons und Ultramarathons, alleine 33x die <a href="https://www.100km.ch/index.php/de/">100 km von Biel</a>. <i>„Ohne das Laufen wäre ich im Alter einsam“</i>, erklärte Werner Sonntag 1987 in einem Interview mit dem Spiegel.(10) <br /></div><div style="text-align: left;"><br />Sport
trägt in Verbindung mit einem gesunden Lebensstil zur Vermeidung und
zur Bewältigung von Krankheiten bei, ohne Schutz zu garantieren. Wenn
Sportler erkranken, überstehen sie jedoch aufgrund ihrer Fitness
Erkrankungen regelmäßig besser als untrainierte Menschen. Anlässlich
Werner Sonntags 90. Geburtstages berichten Porträts, dass Werner sich
2006 im Alter von 80 Jahren aufgrund von <a href="https://flexikon.doccheck.com/de/Koronarstenose">Koronarstenose</a> einer <a href="https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/herz-kreislauf-erkrankungen/bypass-operation-2015482">Bypass-OP</a>
stellen musste. Werners Fitness verhalf ihm zur Rückkehr nach Biel, wo
er 2008 zum letzten Mal im Alter von 82 Jahren die 100 km erfolgreich
absolvierte und die Altersklasse 80 gewann. Bis 2015 startete Werner außerhalb des Zeitlimits weiter in Biel. Im Alter von 86 Jahren stellte Werner das Laufen ein, hielt
sich aber weiter mit Walking und Wandern fit. 2015 erlitt Werner im
Alter von 89 Jahren einen Schlaganfall, den er wegen seiner Fitness gut
wegsteckte. Nun geht Werner noch spazieren.(11,12) Am 24. Oktober 2021verstarb Werner Sonntag in Ostfildern, Baden-Württemberg.(13)<br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Wie
körperliche und mentale Fitness sowie nicht zuletzt auch Glück nach
Herzstillstand und Herztransplantation ein zweites Leben als Thriathlet,
Cyclist und Trailrunner ermöglicht, berichtet Multisportler <a href="http://elmarsprink.de/vita_2">Elmar Sprink</a> mit seiner einzigartigen Biografie. Inzwischen hat Elmar auch eine Corona-Infektion ohne Langzeitfolgen überstanden.<br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Mit mehr als 30 Jahren eigener Laufglück-Erfahrung unterschreiben wir ohne Vorbehalte Jeff Galloways Statement: <i><b>„Läufer sind glückliche Menschen!“</b> </i><br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">-------------------------------------- <br /></div><div style="text-align: left;"><ol style="text-align: left;"><li>Jeff Galloway: Richtig Laufen mit Galloway (engl. <i>Galloway’s Book on Running</i>)</li><li>Kölner Stadt-Anzeiger über Manfred Claaßen: <a href="https://www.ksta.de/koeln/-laufen-macht-mich-gluecklich--manfred-claassen-startet-mit-77-bei-seinem-100--marathon-28504412">Laufen macht mich glücklich</a> <br /><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Klemens_Wittig">Klemens Wittig</a>, 1937 geboren, lief 2017 im Alter von 80 Jahren den Frankfurt-Marathon in 3:39:54 Std.! <br /></li><li>Der Neurologe <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Christof_Kessler">Christof Kessler</a> macht auf diese Zusammenhänge aufmerksam: <ul><li>Sonntagsblatt: <a href="https://www.sonntagsblatt.de/artikel/ratgeber/neurowissenschaftler-christoph-kessler-forscht-ueber-glueck">Neurowissenschaftler Christof Kessler forscht über Glück </a></li><li>Kurier: Neurologe: <a href="https://kurier.at/leben/die-tipps-eines-gehirnforschers-wie-man-das-glueck-trainieren-kann/290.669.482">So entsteht Glück im Gehirn</a></li></ul></li><li>Zu
Beginn unseres neuen Sportlerlebens haben wir einen wöchentlichen Plan
erstellt und festgelegt, an welchen Tagen, zu welcher Zeit, welche Art
von Sportprogramm vorgesehen ist. Aufgrund von Störungen durch nicht
vorhersehbare Ereignisse hat sich diese Organisation auf Dauer nicht
bewährt. Erst nach ca. 2 Jahren erreichten wir Konstanz durch Umstellung
auf morgendliches Training vor der beruflichen Aktivität. I.d.R. weckte
uns der Wecker um 4:30 Uhr. Nach einem Frühstück sind wir um 5:30 Uhr
zum Training aufgebrochen. Das Tagesprogramm war für uns gegen 21:00 Uhr
beendet. Absolut hilfreich ist für eine solche Organisation, wenn man
das Training gemeinsam mit dem Partner organisieren kann. Zusätzlich
profitiert die Beziehung mit dem Partner aufgrund gemeinsamer
Aktivitäten. <br /></li><li>Ärzteblatt: <a href="https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/121921/Kinder-sehen-pro-Tag-15-Werbeanzeigen-fuer-ungesunde-Lebensmittel">Kinder sehen pro Tag 15 Werbeanzeigen für ungesunde Lebensmittel</a></li><li>Kurzfassung einer DANK-Studie: <a href="https://www.dank-allianz.de/files/content/dokumente/Kurzfassung%20Kinderwerbestudie.pdf">Kindermarketing für ungesunde Lebensmittel in Internet und TV</a> (PDF) <br /></li><li>FAZ: <a href="https://www.faz.net/aktuell/stil/essen-trinken/kinder-sehen-taeglich-15-anzeigen-fuer-ungesunde-lebensmittel-17239215.html">Kinder sehen täglich 15 Anzeigen für ungesunde Lebensmittel</a> <br /></li><li>FAZ: <a href="https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/warum-sport-im-alter-schwerfaellt-aber-sich-auch-lohnt-14483212.html">Warum sich Sport im Alter lohnt</a></li><li>Deutsches Ärzteblatt 46/2010 zur PACE-Studie der Sporthochschule Köln: <a href="https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=79248">Leistungsfähigkeit im mittleren und höheren Lebensalter</a> (PDF)</li><li>Spiegel: <a href="https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/87-jaehriger-marathoni-werner-sonntag-ohne-laufen-waere-ich-einsam-a-942582.html">„Ohne das Laufen wäre ich im Alter einsam“</a></li><li>Laufreport: <a href="https://www.laufreport.de/impressum/team/sonntag/sonntag.htm">Der alte Mann und das Mehr</a></li><li>100MC: <a href="https://www.100-marathon-club.de/de/node/828">Werner Sonntag wird 90</a></li><li>Post 2022 mit Nachruf auf Werner Sonntag und Horst Preisler: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2022/04/werner-sonntag-und-horst-preisler.html" target="_blank">Werner Sonntag und Horst Preisler laufen nicht mehr</a> </li></ol></div></div>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-43122999085282843392021-02-25T18:55:01.459+01:002023-02-10T19:06:58.191+01:00Laufglück oder Laufsucht? - Teil 2: Sport - symbolische Verhaltensweisen eines universellen Kulturmusters (Update 2022)
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/48913987638/in/album-72157711380150762/" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Vasen mit Sportmotiven"><img alt="Vasen mit Sportmotiven" height="213" src="https://live.staticflickr.com/65535/48913987638_e82ede8077_n.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Antike griechische Vasen mit Sportmotiven<br /></td></tr></tbody></table><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/48913272093/in/album-72157711377672297/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Karte Zeus-Heiligtum Olympia (Wikipedia)"><img alt="Karte Zeus-Heiligtum Olympia (Wikipedia)" height="202" src="https://live.staticflickr.com/65535/48913272093_2297e329d2_n.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Plan des Zeus-Heiligtums in Olympia<br /></td></tr></tbody></table>
Warum sind Gehen und Laufen menschliche Bewegungsarten? <div style="text-align: left;">Was ist Sport? </div><div style="text-align: left;">Was bedeutet Sport als Kulturmuster?<br /></div><div style="text-align: left;">Ist Laufen gesund? </div><div style="text-align: left;">Macht Laufen glücklich? <br /></div><div style="text-align: left;">Kann Sport auch Sucht sein? </div><div style="text-align: left;">Warum bewegen sich in westlichen Kulturen viele Menschen zu wenig? <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Ein dreiteiliger Post der Artikelserie <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/30%20Jahre%20Laufgl%C3%BCck"><i>30 Jahre Laufglück</i></a> geht diesen Fragen aus Sicht von Wissenschaften und Alltagserfahrungen nach. </div><div style="text-align: left;">Vorliegender Teil 2 identifiziert Sport aus historischer, soziologischer, ökonomischer,
psychologischer Perspektive als symbolische Verhaltensweisen eines universellen Kulturmusters.</div><div style="text-align: left;"><span><a name='more'></a></span></div><div style="text-align: left;"><ul style="text-align: left;"><li>Teil 1 betrachtet biologische und kulturelle Bedingungen der Entstehung von (Lauf-) Sport:<a href="https://laufglueck.blogspot.com/2021/02/laufgluck-oder-laufsucht-teil-1-wie.html"><br />Wie alles begann: Kurze Geschichte menschlicher Bewegung bis zum Sport der Gegenwart</a></li><li>Teil 3 widmet sich Zusammenhängen zwischen Bewegung, Gesundheit,
Suchtpotentialen von Sport und betrachtet die Bedeutung sportlicher
Aktivitäten für individuelle Lebensqualität: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2021/02/laufgluck-oder-laufsucht-teil-3.html" target="_blank">Gesundheit und Glück spendende Sport-Medizin</a></li></ul><b> </b></div><div style="text-align: left;"><b>Inhaltsübersicht Teil 2</b></div><div style="text-align: left;"><br />1 Was ist Sport? Kurze Kulturgeschichte des Sports</div><div style="text-align: left;">1.1 Sport im Altertum<br />1.2 Entwicklung des Sports in England und Deutschland vom Mittelalter bis zur Neuzeit<br />1.3 Sport der Gegenwart<br />1.4 Sport oder Bewegungskultur?<br />2 Lebensstil und Sport durch die Soziologenbrille betrachtet</div><div style="text-align: left;">2.1 Was ist Lebensstil?<br />2.2 Einfluss des sozialen Milieus auf Sportinteressen<br />2.3 Sport als Produkt<br />2.3.1 E-Sport<br />2.3.2 Nutzung digitaler Medien (inkl. E.Sport) durch Kinder und Jugendliche<br /><br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1 Was ist Sport? Kurze Kulturgeschichte des Sport</b></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Bereits im Altertum entstanden in unterschiedlichen Kulturen Phänomene symbolischer Verhaltensweisen, die heute als Sport bezeichnet werden. Bedeutungen, Kontexte und Bezeichnungen dieser Phänomene variieren kulturspezifisch und verändern sich über Jahrtausende mit kultureller Dynamik. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><div style="text-align: left;">In ihrem Kern gehen sportliche
Wettbewerbe und Kriege auf eine gemeinsame Logik von
Konfliktlösungen in Konkurrenzsituationen zurück. Der
Unterschied besteht darin, dass Konflikte in sportlichen Wettbewerbe mit
theatralischen Spielen ausgetragen und gelöst werden, um Kriege zu
verhindern, während Kriege stattfinden, wenn Konsens über ein
gemeinsames Regelwerk nicht möglich ist. Der gemeinsame Kern von
sportlichen Wettbewerben und Kriegen tritt nirgendwo so deutlich hervor,
wie in der Kultur des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sport_im_antiken_Griechenland">antiken Griechenlands</a>. Die Einführung der <a href="https://www.wikiwand.com/de/Olympische_Spiele" target="_blank">Olympischen Spiele</a> der Neuzeit greift die antike Tradition auf.<br /></div><br /></div><div style="text-align: left;">Historischer Breitensport diente der Wehrertüchtigung. Diese Funktion hat sich bis zur Gegenwart
erhalten. In Prozessen sozialer Differenzierung
und Individualisierung entwickelte sich mit zunehmender individueller
Freizeit ein von religiösen und politischen Kontexten befreiter
Breitensport als Freizeitbeschäftigung. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Als Begriff ist Sport erst in jüngerer Zeit entstanden. In die deutsche Sprache importierte <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_P%C3%BCckler-Muskau">Fürst Pückler</a> das Wort Sport aus dem Englischen (vermutlich inspiriert auf Gartenreisen durch England).(1) 1887 wurde der Begriff Sport erstmals im Duden erwähnt.(2) Seine Bedeutungszuweisung als Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfarten mit oder ohne körperliche Aktivitäten erfuhr der Begriff des Sports durch umgangssprachlichen Gebrauch. Eine griffige Definition des Begriffs Sport konnte sich bis heute nicht durchsetzen.</div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><b>1.1 Sport im Altertum</b></div><div style="text-align: left;"><br />Heute als Sport bezeichnete Aktivitäten bestanden teilweise in ähnlicher Art bereits in der Frühgeschichte etlicher Kulturen als heilige Spiele, die sich von Erwerbstätigkeit bzw. Arbeit sowie von wirtschaftlichen und kriegerischen Aktivitäten abgrenzten. Diese Aktivitäten sind nicht als Sport im Sinne der gegenwärtigen Semantik der Begrifflichkeit zu verstehen, weil sie weder als Freizeitbeschäftigung noch zu spielerischen Unterhaltungszwecken praktiziert wurden, sondern als kultisch-rituelle Handlungen, die in religiös-zeremonielle Bedeutungskontexte eingebunden waren und z.T. nur vom Adel oder von Priesterkasten zelebriert wurden. Wettbewerbe dieser Handlungen hatten ernsthaften, oft aggressiven und mitunter kriegerischen sowie immer heroischen Charakter, was deutlich macht, dass sportliche Wettbewerbe als symbolische Ersatzhandlungen für kriegerische Aktivitäten enstanden sind und diese Symbolik bis zur Gegenwart oftmals unbewusst oder verborgen enthalten, aber sie mitunter auch mit Absicht öffentlich zur Schau stellen. </div><div style="text-align: left;"><br />An Regelwerke gebundene und überwiegend kriegerisch-militärisch konnotierte Leibesübungen und Wettkämpfe fanden in räumlich und zeitlich getrennten historischen Hochkulturen statt:</div><div style="text-align: left;"><ul style="text-align: left;"><li>Aufgrund zahlreicher hinterlassener kultureller Artefakte sind sportliche Wettbewerbe im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sport_im_Alten_%C3%84gypten">Alten Ägypten</a> dokumentiert und können über mehr als 5000 Jahre zurückverfolgt werden. </li><li>Mittelamerikanische Hochkulturen betrieben bereits vor ca. 3000 Jahren in verschiedenen Versionen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mesoamerikanisches_Ballspiel">kultische Ballspiel-Rituale</a>, die als Vorläufer heutiger Ballspiele gelten, die jedoch keinen spielerischen Charakter hatten und tötlich enden konnten.(3) </li><li>Die <a href="https://www.wikiwand.com/de/Hopewell-Kultur" target="_blank">Hopewell-Kultur</a> der nordamerikanischen Ostküste (300 v. Chr. - 500 n. Chr.) spielte ein aggressives Ballspiel, das teilweise mit mehr als 100 Spielern zur Vorbereitung auf Kriege mit anderen Stämmen ausgetragen wurde oder auch gespielt wurde, um Streitigkeiten zu schlichten.(4)</li><li>Die im Überschwemmungsgebiet des Mississippi lebende <a href="https://www.wikiwand.com/de/Cahokia" target="_blank">Cahokia-Kultur</a> (700 n. Chr. - 1400 n. Chr.) zelebrierte in riesigen Arenen vor großem Publikum ein als <a href="https://www.wikiwand.com/en/Chunkey" target="_blank">Chunkey</a> bezeichnete ernsthaftes Spiel, bei dem scheibenförmige Steine über den Boden gerollt und Speere auf die Steine geworfen wurden. Chunkey konnte einen Krieg ersetzen oder fortsetzen. Im Fall von Niederlagen konnte das Spiel für Spieler tödlich enden. Nach dem Untergang der Kultur wurde das Spiel im gesamten Nordamerika gespielt. <br /></li><li>Archäologische Funde lassen annehmen, dass in China vor 3000 Jahren ebenfalls Ballspiele stattfanden.(5) Die ältesten Hinweise auf in China praktizierte Kampfkünste werden auf das Jahr 2698 v. Chr. datiert.(6) </li><li>Das Zielspiel des <a href="https://de.wikibrief.org/wiki/Hoop_rolling" target="_blank">Reifenrollens</a> wurde in allen Teilen der antiken Welt gespielt. <br /></li><li>Grundelemente einer militärisch geprägten Sportkultur vermittelte im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sport_im_antiken_Griechenland">antiken Griechenland</a> das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasion">Gymnasion</a>, das als Erziehungs-Institution der männlichen aristokratischen Jugend vorbehalten war. Öffentliche Bedeutung erlangte Sportkultur in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Agon_(Wettstreit)">Agonen</a> (Festspiel-Kulte mit Wettkampf-Charakter), die als <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Panhellenische_Spiele">Panhellenische Spiele</a> offiziell zu Ehren von Göttern ausgetragen wurden.(7) </li></ul></div><div style="text-align: left;"></div><div style="text-align: left;">In der kriegerischen Kultur der griechischen Antike sind Agone jedoch
vor allem im Kontext ihrer politischen, militärischen und sozialen
Funktionen zu verstehen. Verfeindete und verbündete Stadtstaaten (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Polis">Poleis</a>)
sowie konkurrierende politische Systeme der Demokratie und der
Oligarchie traten mittels Wettkämpfer in einen zeitlich befristeten,
politisch aufgeladenen nicht-kriegerischen Wettstreit. Da sich
beteiligte Poleis politischen Nutzen erhofften und Wettkämpfer sich
zusätzlich persönlichen Nutzen versprachen, wurde trotz strenger
neutraler Kampfrichter auch Betrug aufgedeckt.(8). <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Agone gliederten sich in 3 Hauptdisziplinen:<ul style="text-align: left;"><li>Gymnische Agone (Laufen, Fünfkampf, Faustkampf, Ringen, Allkampf) wurden in Stadien ausgetragen. Aus gymnischen Agonen entwickelten sich Leichtathletik und Kampfsportarten in vielfältig differenzierter Form.</li><li>In Hippodromen ausgetragene hippische Agone (Reiten und Wagenrennen) finden in ähnlicher Art noch in der Gegenwart statt, wobei Autorennen ehemalige Wagenrennen ablösten.<br /></li><li>Musische Agone (Musik, Gesang, Theater, Epik- und Lyrikvorträge, Tanz) fanden in Form von Wettkämpfen in Theatern statt. Mit Bezug auf das aktuelle politische Geschehen waren Theateraufführungen oftmals hoch politisch motiviert und versuchten Einfluss auf Politik auszuüben. In der kulturellen Entwicklung haben musische Veranstaltungen der Neuzeit ihren Charakter als Wettbewerb und ihre politische Motivation weitgehend eingebüßt. Elemente musischer Agone blieben in sportlichen Disziplinen mit ästhetischem Charakter erhalten, wie Kunstturnen, Sportgymnastik, Kunstspringen, Tanzwettbewerben.</li></ul>Läufe der gymnischen Agone waren Kurzstreckenläufe über ein Stadion (192,28 m) oder Waffenläufe in Rüstung über die doppelte Länge sowie Langstreckenläufe über 20 oder 24 Stadien (3845 m oder 4614 m). Dauerläufe auf noch längeren Distanzen waren in der Frühgeschichte unüblich. Als Spezialisten für schnelle Übertragungen von Nachrichten wurden Botenläufer eingesetzt. Die Legende von der Entstehung des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Marathonlauf">Marathonlaufs</a> rankt sich im Kontext der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Marathon">Schlacht bei Marathon</a> (490 v. Chr.) um den Botenläufer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pheidippides">Pheidippides</a>. In der Schlacht trat das militärisch unterlegene Heer der Athener gegen eine überlegene Streitmacht des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ach%C3%A4menidenreich">persischen Großreichs</a> an. Die Legende kennt 2 Hauptversionen. Beide sind vermutlich propagandistische Erfindungen.(9,10,11) </div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">Wettkämpfe der Agone dienten zugleich der Unterhaltung von Zuschauern. In gymnischen Agonen waren als Wettkämpfer nur unbescholtene freie Männer (Vollbürger) zugelassen. Zuschauen durften ausschließlich freie Männer und unverheiratete Frauen. Stadien fassten bis zu 50.000 Zuschauer. Theater der musischen Agone boten bis zu 18.000 Zuschauern Platz. Vermutlich durften auch verheiratete Frauen, Sklaven und Fremde zuschauen. Auftreten durften nur Männer.<br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Breitensport erfüllte in der griechischen Antike ausschließlich militärische
Funktionen der Wehrertüchtigung. Da Vollbürger bis zum Alter von 60 Jahren zu Kriegsdiensten verpflichtet waren, Kriege den Normalzustand und Friedenszeiten Ausnahmen bildeten, waren vermutlich die meisten Männer körperlich fit. Eine umfassende sportliche Ausbildung von Mädchen bestand nur in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sparta">Sparta</a>.(12) <br /></div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.2 Entwicklung des Sports in England und Deutschland vom Mittelalter bis zur Neuzeit</b> </div><div style="text-align: left;"><br />Männlicher Adel feudaler europäischer Kulturen des Mittelalters praktizierte als ‚Beruf‘ das Kriegshandwerk. Wenn nicht gerade Krieg geführt wurde, hielt sich männlicher Adel mit Jagden und Ritterturnieren für den nächsten Krieg fit. Dauerlauf wurde nicht betrieben. Höfische Gesellschaft legte keine Wege zu Fuß zurück und beauftragte Botenläufer für Nachrichtenübertragungen. </div><div style="text-align: left;"><br />Der Begriff des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wandern">Wanderns</a> ist in der deutschen Sprache seit dem Mittelalter bekannt. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pilger#Pilgerwesen_im_Christentum">Pilgerreisen</a> unternahmen jedoch nur wohlhabende oder gebildete soziale Schichten. Fußgänger niederer Stände wanderten zweckgebunden als Kaufleute oder als Wandergesellen. Das von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zunft">Zünften</a> geregelte <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wanderjahre">Wandergesellentum</a> schrieb vor, dass sich zukünftige Handwerkergesellen nach ihrer Lehrzeit einige Jahre auf Wanderschaft begeben mussten, um Wissen und Fähigkeiten zu erweitern. Da Reisen und Wanderungen nicht als Selbstzweck oder zum Vergnügen unternommen wurden, sind sie nicht als <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tourismus">Tourismus</a> einzuordnen.(13) </div><div style="text-align: left;"> <br /></div><div style="text-align: left;">Seit der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung">Aufklärung</a> wuchs bei einer kleinen geistigen Elite eine verklärende Begeisterung für eine bis dahin als Bedrohung empfundene Natur. Mit der neuen Naturempfindung entstand Wandern in Naturräumen als Selbstzweck. Künstler der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Romantik">Romantik</a> griffen diese Bewegung auf und prägten das heutige Bild des Wanderns. Ab dem 18. Jahrhundert entwickelten sich <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Spaziergang">Spazieren</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Flaneur">Flanieren</a> als bürgerliche Art der Freizeitbeschäftigung, die aristokratischen Lustwandel des Adels nachahmt.(14)</div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Mit der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Renaissance">Renaissance</a> beginnen Anfänge eines verschiedenen Zwecken dienenden Sports im modernen Sinn, der sich von kultisch-religiösen Kontexten absetzt.(15) In Klosterschulen und bürgerlichen Bildungseinrichtungen war körperliche Ertüchtigung kein Programm von Pädagogik. Schulbildung von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ritterakademie">Ritterakademien</a> (Bildungsanstalten für Söhne des Adels) kannte bis zum 18. Jahrhundert Sport lediglich als Fechten und Tanzen. Im 18. Jahrhundert verbreiteten sich in Deutschland vereinzelt reformpädagogische Ideen der Aufklärung. 1784 gründete <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Gotthilf_Salzmann">Christian Gotthilf Salzmann</a> (1744 – 1811) in der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringen">Thüringer</a> Ortschaft <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schnepfenthal#Schnepfenthal">Schnepfenthal</a> bei <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Waltershausen">Waltershausen</a> eine philanthropische Erziehungsanstalt (heute <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Salzmannschule_Schnepfenthal">Salzmannschule Schnepfenthal</a>). An der Schule unterrichtete ab 1786 <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christoph_Friedrich_GutsMuths">Johann Christoph Friedrich GutsMuths</a> (1759 – 1839), der die Schulpädagogik reformierte und als erster Sportpädagoge gilt. GutsMuths übertrug das aufklärerische Erziehungskonzept <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Jacques_Rousseau">Jean-Jacques Rousseaus</a> (1712 – 1778) auf die Schule und führte <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gymnastik">Gymnastik</a> als Schulfach ein. Der Begriff <i>Gymnastik</i> stammt aus der griechischen Antike. Konzepte von <i>Gymnastik</i> entstanden unter anderen Bezeichnungen in vielen historischen Kulturen. Gutsmuths verstand <i>Gymnastik</i> als ‚Leibesübungen‘, die er mit Spielen, Wandern, Gartenarbeit und handwerklichen Arbeiten verband.(16) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">GutsMuths war Mitbegründer der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Turnen">Turnbewegung</a> in Deutschland. Als Hauptbegründer der Bewegung gilt <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ludwig_Jahn">Friedrich Ludwig Jahn</a> (1778 – 1852), der den bis dahin bekannten Turngeräten weitere Geräte hinzufügte und den Begriff des Turnens prägte. Unter dem Eindruck der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Koalitionskriege">Napoleonischen Kriege</a> entwickelte sich Jahn zum rassistischen und antijüdischen Nationalisten. Jahn verknüpfte die Turnbewegung mit der deutschen Nationalbewegung und beabsichtigte, die deutsche Jugend auf Kämpfe einer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Befreiungskriege">Freiheitsbewegung gegen napoleonische Besetzung</a> vorzubereiten. 1810 gründete Jahn mit Freunden in der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Volkspark_Hasenheide">Hasenheide</a> bei Berlin den ausschließlich Männern „deutscher Abstammung“ als Mitglieder vorbehaltenen geheimen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Bund_(Geheimbund)"><i>Deutschen Bund</i></a> zur Befreiung und Einigung Deutschlands. Als Geburtsjahr der Turnbewegung gilt das Jahr 1811, in dem Jahn mit Schülern in der Hasenheide öffentliches Turnen auf einem Turnplatz begann, der mit Geräten nach dem Vorbild von GutsMuths ausgestattet war. Jahn verband mit dem Turnen Ideen einer nationalistischen Erziehung und paramilitärischen Ausbildung.(17)<br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Entstehung und Ausbreitung des modernen Sports entwickelten sich im 18. und 19.
Jahrhundert mit der Industrialisierung in England. Der Begriff <i>Sport</i> bezeichnete daher Aktivitäten, wie sie in England praktiziert wurden. Zunächst gab es
weder einen Kanon von Sportarten noch Regelwerke, sodass
Erscheinungsformen von Sport relativ beliebig und willkürlich waren.(18)
Sportliche Aktivitäten und Wettbewerbe hatten als Varianten allgemeiner
Sensationen, Belustigungen und Gelegenheitsdarstellungen eher
Jahrmarktscharakter. Sie dienten der Volksbelustigung und waren
Gegenstand von Wetteinsätzen. Traditionelle 'blood sports'
(Hahnenkämpfe, Hundekämpfe, Bären- und Bullenbeißen etc.) wurden
allmählich von Wettbewerben mit Vergleichen menschlicher Leistungen
verdrängt. Im Übergang zum 19. Jahrhundert entwickelte sich <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pedestriantismus">Pedestrianismus</a>
als Zuschauersport, bei dem es vor allem um Rekorde, Preisgelder und
Wetteinsätze ging. Nachdem alle damals möglichen Rekorde abgeschöpft
waren, wandten sich gelangweilte Zuschauer ab. Pedestrianismus war nicht
mehr lukrativ.(19) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">In Deutschland stand Sport aufgrund unterschiedlicher kultureller Ursprünge politisch in Konkurrenz zum damals völkisch-national oder nationalistisch ausgerichteten Turnen. Von politischer Seite wurde Sport im Hinblick auf Wehrertüchtigung als gleichwertig zum Turnen betrachtet und darum in das Schulturnen integriert. Nach dem <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Weltkrieg">Zweiten Weltkrieg</a> begünstigte kultureller Wertewandel die Entstehung einer Vielzahl unterschiedlicher Sportarten, sodass Turnen zu einer Sportart unter vielen anderen wurde.(20,21) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.3 Sport der Gegenwart</b></div><div style="text-align: left;"><br />Während sich Sport in der Gegenwart in westlichen Industrieländern von religiösen Traditionen vollständig gelöst und Breitensport von politischem Ballast befreit hat, sind im Spitzensport in zahlreichen Disziplinen militärische Traditionen und politische Konnotationen sowie der öffentliche Show-Charakter von Wettkämpfen konserviert. Olympische
Spiele der Neuzeit sind unmittelbar aus der antiken Historie abgeleitet.
Bei Disziplinen wie <i>Moderner Fünfkampf</i>, <i>Vielseitigkeitsreiten (Military)</i>, <i>Sportschießen</i>, <i>Biathlon</i>, <i>Fechten</i>
sind historische 'Militär-Gene' offensichtlich. Bis vor
einigen Jahren traten bei Wettbewerben des Springreitens Teilnehmer
mitunter in militärischen Uniformen an. </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Wie schon in der Antike, repräsentieren Wettkämpfer des Spitzensports in
Leistungs-Shows internationaler Wettbewerbe vor einem möglichst zahlreichen Publikum die jeweiligen politischen Kulturen ihrer
Herkunftsländer. Länder-Wettkämpfe, Nationalflaggen, Nationalhymnen, einheitliche Nationaltrikots, Medaillenspiegel etc. bezeugen, dass Spitzensport nach wie vor politisch nationalistisch und ideologisch aufgeladen ist. Um ihre internationale Leistungsfähigkeit oder auch Überlegenheit zu demonstrieren, fördern Staaten Spitzensport finanziell und institutionell teilweise bis zum Staatsdoping und bieten Profisportlern wirtschaftliche Absicherung in Staatsdiensten. 'Sauberer' Spitzensport ist unter diesen Bedingungen eine Illusion.<br /><div style="text-align: left;"> </div></div><div style="text-align: left;">Semantisch ist Sport der Gegenwart ein unpräziser umgangssprachlicher Begriff, der eine Vielzahl unterschiedlicher Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfformen im Kontext von Freizeitgestaltung, Unterhaltungskultur und Pädagogik sowie Maßnahmen der medizinischen Prävention und Rehabilitation bezeichnet. Die umgangssprachliche Konnotation des Begriffsverständnisses verdeutlicht die Definition des Sportwissenschaftlichen Lexikons:(22)</div><div style="text-align: left;"> </div><div style="margin-left: 40px; text-align: left;"><i>„Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich Sport zu einem umgangssprachlichen, weltweit gebrauchten Begriff entwickelt. Eine präzise oder gar eindeutige begriffliche Abgrenzung lässt sich deshalb nicht vornehmen. Was im Allgemeinen unter Sport verstanden wird, ist weniger eine Frage wissenschaftlicher Dimensionsanalysen, sondern wird weit mehr vom alltagstheoretischen Gebrauch sowie von den historisch gewachsenen und tradierten Einbindungen in soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gegebenheiten bestimmt. Darüber hinaus verändert, erweitert und differenziert das faktische Geschehen des Sporttreibens selbst das Begriffsverständnis von Sport.“</i> </div><div style="text-align: left;"><br /><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sportsoziologie">Sportsoziologen</a> erkennen eine „Versportung“ der Sozialkultur, die „entsportend“ auf den Sport zurückwirkt.(23) Wo Sport beginnt und wo er endet, ist nicht mehr zu erkennen.(24) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>1.4 Sport oder Bewegungskultur?</b></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sportwissenschaft">Sportwissenschaft</a> ist ein Sammelbegriff für verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, die sich im weitesten Sinne mit Sport beschäftigen. Den weiten Bedeutungsraum von Sport fassen Vertreter des Faches als Bewegungskultur auf und Sport als eine Teilmenge mit Wettbewerbscharakter. Wissenschaftstheoretisch wird der unpräzise-amorphe Gegenstand des Faches als Mangel mit Präzisierungsbedarf wahrgenommen.(25,26) <br />Mit der Absicht, die umgangssprachlich geprägte Beliebigkeit des Sportbegriffs einzuhegen, brachte die wissenschaftstheoretische Diskussion mehrere Modellvorschläge ein: <ul style="text-align: left;"><li>Die Schweitzer Sportwissenschaftler Lamprecht und Stamm schlagen ein Schnittmengen-Modell mit 5 Feldern vor:(27)<br /><ul><li>Leistungssport: klassisches Sportmodell, Wettkampf, Amateurstatus, Vereinssport</li><li>Mediensport: Unterhaltung, Kommerz, Medien, Wettkampf, Profistatus</li><li>Freizeitsport: Freude, Mitmachen, (halb)offene Organisationen oder im Fitnesszentrum</li><li>Alternativsport: Subkultur, Körperkultur, Lebensstil, offene Organisation, Fitnesszentren</li><li>Instrumenteller Sport: Sport für „höhere Ziele“: Rehabilitation, Erziehung, Integration</li></ul></li></ul><ul style="text-align: left;"><li>Der Sportsoziologe <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Heinemann">Klaus Heinemann</a> identifiziert ebenfalls 5 Modelle des Sports:(28)<br /><ul><li>Traditionelles Sportmodell: auf Leistung und Wettkampf ausgerichtet, sportartenspezifische Regelwerke</li><li>Showsportmodell: kommerziell mit Unterhaltungscharakter</li><li>Expressives Sportmodell: erlebnisorientierte unproduktive Bewegung</li><li> Funktionalistisches Sportmodell: ausgerichtet auf spezifische Wirkungen</li><li>Traditionelle Spiel- und Sportkultur : lokale Kultur, Folklore</li></ul></li></ul></div><div style="text-align: left;"></div><div style="text-align: left;"><ul style="text-align: left;"><li>Der Sportwissenschaftler <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Willimczik">Klaus Willimczik</a> schlägt ein Sportmodell mit 6 Clustern vor:(29)<br /><ul><li>Professioneller Hochleistungssport: aggressiv, Gefahr von Gesundheitsschäden</li><li>Traditioneller Sport: auf Leistung und Wettkampf ausgerichtet</li><li>Sportnahe Hobbys: Entspannung, Regeneration</li><li>Präsentationssport: Show, Publikum, Ästhetik, Eleganz, Phantasie</li><li>Erlebnissport: Abenteuer, Wagnis</li><li>Gesundheitssport: Wellness, Entspannung, Regeneration</li></ul></li></ul>Entwicklungen der sozialen Realität haben die Modelle überholt. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/E-Sport">E-Sport</a> ist erst in letzten Jahren entstanden und in keinem der Modelle berücksichtigt.(30) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">--------------------------------------<br /><ol style="text-align: left;"><li> Lausitzer Rundschau: <a href="https://www.lr-online.de/lausitz/cottbus/fuerst-pueckler-und-die-gesellschaft-33203118.html">Fürst Pückler und die Gesellschaft</a></li><li> Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sport">Sport</a> – <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Sports">Geschichte des Sports</a></li><li> Wikipedia: <a href="https://de.qaz.wiki/wiki/Mesoamerican_ballgame">Mesoamerikanisches Ballspiel</a> - <a href="https://de.qaz.wiki/wiki/Mesoamerican_ballcourt">Mesoamerikanischer Ballplatz</a> - <a href="https://de.qaz.wiki/wiki/Ulama_(game)">Ulama</a><br /> FAZ: <a href="https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/ballspiel-der-maya-bolzen-in-der-unterwelt-1992563.html" target="_blank">Ballspiel der Maya</a><br /></li><li> Wikipedia: <a href="https://www.wikiwand.com/de/Lacrosse" target="_blank">Lacrosse</a><br /></li><li> Spektrum: <a href="https://www.spektrum.de/news/baelle-aus-3000-jahre-alten-graebern/1780347">China: Bälle aus 3000 Jahre alten Gräbern</a></li><li> Planet Wissen: <a href="https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/asiatische_kampfkunst/index.html">Asiatische Kampfkunst</a> </li><li>Siehe Post: <a href="https://raumzeitde.blogspot.com/2019/09/zeus-heiligtum-olympia-auf-dem.html">Antike Olympische Spiele im Zeus-Heiligtum Olympia</a> <br /></li><li>Siehe Post: <a href="http://soziologenkram.blogspot.com/2019/09/basics-der-antike-griechenlands.html">Basics der Antike Griechenlands</a> <br /></li><li>In der von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Plutarch">Plutarch</a> (45 - 125) überlieferten jüngeren Version der Legende war Pheidippides als Bote mit der Überbringung der Nachricht beauftragt, dass die Athener gegen das persische Großreich siegreich waren. Nach seinem Lauf über eine heute nicht mehr exakt nachvollziehbare Distanz von Marathon nach Athen (vermutlich ca. 34 km) verstarb Pheidippides nach Verkündigung der Botschaft in der Stadt vor Erschöpfung. 42,195 km der Marathondistanz kamen bei den Olympischen Spielen 1908 in London zustande. Der Lauf sollte zwischen Schloss Windsor und dem neuen Olympiastadion stattfinden und ursprünglich über 25 Meilen gehen (40,23 km). Um die königliche Loge zu erreichen, musste er auf die Distanz von 42,195 km verlängert werden.</li><li>In einer älteren Version von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Herodot">Herodot</a> (490/480 - 430/420 v. Chr.) schickte der athenische Anführer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Miltiades_der_J%C3%BCngere">Miltiades</a> den Botenläufer Pheidippides mit einem Hilfegesuch nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sparta">Sparta</a>. Gemäß Herodots Version legte Pheidippides die über ein Gebirge führende Strecke von ca. 245 km zu Fuß in weniger als zwei Tagen zurück. Als Pheidippides Sparta erreichte, wurde dort zu diesem Zeitpunkt das neuntägige religiöse Fest <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Karneia">Karneia</a> gefeiert, das nicht unterbrochen werden durfte. Spartas Heer brach mit 6 Tagen Verzögerung auf. Bei Ankunft der Spartaner in Marathon war der persische Angriff bereits abgewehrt. Politische Botschaft: Sparta hat versagt. Der Ruhm gebührt allein Athen. <br />In der Gegenwart wird mit Verweis auf diese Legende seit 1983 der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Spartathlon">Spartathlon</a> von Athen nach Sparta ausgetragen, ein außergewöhnlich anspruchsvoller <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ultramarathon">Ultramarathon</a> über 246 km mit einem Zeitlimit von 36 Stunden und hoher Aussteiger-Quote. Bei unserem Besuch in Sparta stand der Zieleinlauf kurz bevor. - Post: <a href="https://raumzeitde.blogspot.com/2019/09/reise-nach-sparta-peleponnes-online.html">Reise nach Sparta</a></li><li>In der Antike waren Athen als Seemacht und Sparta als Landmacht verfeindet und führten von 431 v. Chr. bis 404 v. Chr. einen Krieg, aus dem beide Seiten als Verlierer hervorgingen (Spiegel: <a href="https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/athen-gegen-sparta-krieg-der-brueder-a-522453.html">Krieg der Brüder</a> – Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Peloponnesischer_Krieg">Peloponnesischer Krieg</a>). <br />Wie aktuell dieses tragische historische Ereignis ist, verdeutlichen lesenswerte Besprechungen zur Veröffentlichung <i>Athen oder Sparta - Die Geschichte des Peleponnesischen Krieges</i> des Historikers <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Will">Wolfgang Will</a>: <br /><ul><li>SZ: <a href="https://www.sueddeutsche.de/kultur/athen-oder-sparta-es-gibt-keine-sieger-1.4884677">"Athen oder Sparta" - Es gibt keine Sieger</a></li><li>NZZ: <a href="https://www.nzz.ch/feuilleton/athen-und-sparta-wie-ein-krieg-die-attische-demokratie-zerstoerte-ld.1516993?reduced=true">Wie ein Krieg die athenische Demokratie zerstörte</a></li></ul></li><li>Uni Mannheim: <a href="http://antikersport.uni-mannheim.de/Griechenland/leben02.html">Sport und Spiele im antiken Griechenland</a> <br /></li><li>Mit der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung">Aufklärung</a> stieg das Interesse an fremden Kulturen und mit ihr die Reiselust einer Elite, die über die notwendigen Mittel verfügte, um sich Pferd, Kutsche und Herbergen leisten zu können. Künstler und Wissenschaftler reisten vor allem nach Italien, um antike Stätten zu besichtigen. Ab dem 16. Jahrhundert unternahmen zunächst Söhne des europäischen Adels und später auch des gehobenen Bürgertums in Begleitung eines Tutors eine obligatorische Reise zu Pferd oder mit der Kutsche in den traditionellen europäischen Kulturraum. Die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Grand_Tour">Grand Tour</a>, die der Bildung des Nachwuchses einschließlich erotischer Erfahrungen den letzten Schliff geben sollte, gilt als der Beginn des modernen Tourismus.</li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fverkehr">Fußverkehr</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Sports">Geschichte des Sports</a> </li><li>Nach GutsMuths ist der auf einem Höhenweg des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringer_Wald">Thüringer Waldes</a> verlaufende <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/GutsMuths-Rennsteiglauf">GutsMuths-Rennsteiglauf</a>
benannt, an dem wir zwischen 1994 und 2017 insgesamt zehn Mal auf
verschiedenen Strecken als Läufer und als Walker teilgenommen haben
(Posts: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/Rennsteiglauf">Rennsteiglauf</a>), davon drei Mal an der Nordic Walking Tour, die von der Salzmannschule in Schnepfenthal über mehr als 35 km nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Oberhof">Oberhof</a> führte. Hinter unserer Schnepfenthaler Unterkunft, dem <a href="https://www.zurtanne.de/#.herzlich-willkommen">Gasthof Zur Tanne</a>,
befindet sich der von GutsMuths für den Sportunterricht an der Schule
eingerichtete erste deutsche Turnplatz. Jenseits des Rennsteiglaufs ist
der Rennsteig eine unserer bevorzugten Wanderregionen. 2020 sind wir den
gesamten Rennsteig über ca. 170 km in 7 Etappen gewandert (Post: <a href="https://wanderglueck.blogspot.com/2020/06/kult-und-kultur-auf-der-rennsteig.html">Kult, Kultur, Flow auf der Rennsteigwanderung in 7 Etappen von Hörschel nach Blankenstein</a>). <br /></li><li>In der Zeit des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus">Nationalsozialismus</a> versuchte die Turnbewegung eine Ausbreitung als nationalsozialistische Sportbewegung. Die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei">NSDAP</a> verfolgte jedoch Ideen eines gelenkten Staatssports, wie er im italienischen Faschismus bereits etabliert war. <br /></li><li>Portal Europäische Geschichte: <a href="http://ieg-ego.eu/de/threads/modelle-und-stereotypen/anglophilie/michael-maurer-die-entstehung-des-sports-in-england-im-18-jahrhundert">Die Entstehung des Sports in England im 18. Jahrhundert</a> </li><li>Seit ca. 1970 erlebt diese Art von Zuschauersport eine Renaissance dank großer Städtemarathons, die ein Millionenpublikum unterhalten und wirtschaftliche Interessen einer deutlich kleineren Gruppe bedienen. </li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Sports">Geschichte des Sports</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sport">Sport</a></li><li>Zitat in Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sport">Sport</a>: Peter Röthig et al. (Hrsg.): Sportwissenschaftliches Lexikon. Hofmann, Schorndorf 2003, S. 493</li><li>GFS-Schriftenreihe Sportwissenschaften, Markus Lamprecht, Kurt Murer, Hanspeter Stamm: <a href="http://docplayer.org/202789570-Markus-lamprecht-kurt-murer-hanspeter-stamm-probleme-strategien-und-perspektiven-der-schweizer-sportvereine.html">Probleme, Strategien und Perspektiven der Schweizer Sportvereine</a></li><li>Wikipedia: <a href="Sport">Geschichte des Sports</a> (moderne Entwicklung seit dem 18. Jh.)</li><li>DVS-Informationen 15 (2000) der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Eckart Balz: <a href="https://www.sportwissenschaft.de/fileadmin/pdf/dvs-Info/2000/2000_4_21.pdf">Sport oder Bewegung – eine Frage der Etikettierung?</a></li><li>Der Sportwissenschaftler <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Claus_Tiedemann">Claus Tiedemann</a> schlägt eine Präzisierung der Begriffe vor, die sich jedoch nicht durchsetzen konnte: <a href="http://kulturwiss.info/tiedemann/documents/sportdefinition.html">„Sport“ – Vorschlag einer Definition</a> - <a href="http://kulturwiss.info/tiedemann/documents/bewegungskulturdefinition.html">„Bewegungskultur“ – Vorschlag einer Definition</a></li><li>GFS-Schriftenreihe Sportwissenschaften, Markus Lamprecht, Kurt Murer, Hanspeter Stamm: <a href="http://docplayer.org/202789570-Markus-lamprecht-kurt-murer-hanspeter-stamm-probleme-strategien-und-perspektiven-der-schweizer-sportvereine.html">Probleme, Strategien und Perspektiven der Schweizer Sportvereine</a>, Seite 20</li><li>Uni-Oldenburg: <a href="http://www.sport.uni-oldenburg.de/dozenten_dokumente/alkemeyer/ss_05/Verein_Szene/Modelle%20des%20Sports%20nach%20Klaus%20Heinemann.pdf">Modelle des Sports nach Klaus Heinemann</a> (PDF)</li><li>Klaus Willimczik: <a href="https://www.bisp-surf.de/dokumente/2007_01_19_Vielfalt.pdf">Die Vielfalt des Sports</a> (PDF)</li><li>Siehe Kapitel 4.3.1 und 4.3.2) </li></ol></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2 Lebensstil und Sport durch die Soziologenbrille betrachtet</b></div><div style="text-align: left;"><b> </b></div><div style="text-align: left;"><b>2.1 Was ist Lebensstil?</b></div><div style="text-align: left;"><br />In einem komplexen modernen Gesellschaftssystem lebende Menschen und bestehende Institutionen teilen zwar Wertmuster, Institutionen und Infrastrukturen, sie bilden jedoch keine gemeinsame Kultur. Bildlich betrachtet konstituieren komplexe moderne Gesellschaftssysteme einen gemeinsamen Rahmen, der einen Flickenteppich oder ein Puzzle von Subkulturen zusammenfasst, die sich aufgrund gleichartiger Prinzipien der Lebensgestaltung und Wertmuster als <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Milieu">soziale Milieus</a> bilden. Rahmen und Inhalt werden in ihrer Gesamtheit als Gesellschaftssystem wahrgenommen.(1) </div><div style="text-align: left;"><br />Wertmuster sozialer Milieus betreffen u.a. Einstellungen, Meinungen, Interaktionen, Sprachgestus, Schullaufbahnen, Berufswahlen, Politikverständnis, Kunstauffassungen, Musikvorlieben etc.. Wertmuster prägen Denk- und Verhaltensweisen von Menschen nicht absolut, sondern sie lassen Spielräume für Abweichungen und Ausnahmen zu. Kontextbezogene Muster ähnlicher Verhaltensdispositionen und kultureller Praktiken manifestieren sich in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensstil">Lebensstilen</a>, wie Wohnstil, Kleidung und Mode, Familienkonzepte, Einkaufsverhalten, Essgewohnheiten, Konsumgewohnheiten, Lesegewohnheiten, Mediennutzung, Urlaubsverhalten, Präferenzen von Freizeitgestaltung und Unterhaltung etc.. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Statussymbol">Statussymbole</a> symbolisieren die Zugehörigkeit zu Subkulturen sozialer Milieus und signalisieren zugleich Abgrenzungen von anderen Subkulturen. Wie sich Wertmuster in Subkulturen ausbreiten und Verhalten beeinflussen, verdeutlicht das Phänomen der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Influencer">Influencer</a> bzw. des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Influencer-Marketing">Influencer-Marketings</a>. </div><div style="text-align: left;"> <br />Zum Verständnis der Zusammenhänge von sozialen Milieus und Lebensstilen hat der renommierte französische Soziologe <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Bourdieu">Pierre Bourdieu</a> (1930 - 2002) international beachtete Arbeiten beigetragen. Bourdieu zeigt anhand empirischer Daten, dass subkulturelle Lebensstile nicht als Ergebnis willkürlicher individueller Planung entstehen und daher individuelle Lebensstile bestenfalls partiell als Ergebnisse geplanter Lebensgestaltung aufzufassen sind. <br /> </div><div style="text-align: left;">Zusammenhänge von Lebensbedingungen, ihrer subjektiven Wahrnehmung und individuellen Bedeutung sowie ihres sichtbaren Ausdrucks als Lebensstil definiert Bourdieu als <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Habitus_(Soziologie)">Habitus</a>. Habitus versteht Bourdieu als ein System verinnerlichter sozialer Muster, die Menschen als vermeintlich individuell selbstbestimmt auffassen, tatsächlich aber von sozialstrukturellen Kontexten erzeugt oder beeinflusst sind und darum von vielen Menschen geteilt werden. Neben Alter und Geschlecht einer Person identifiziert Bourdieu 3 Arten von Kapital, die maßgeblichen Einfluss auf die Herausbildung sozialer Milieus und ihrer Lebensstile nehmen, d.h. Habitus modellieren:(2,3)<ul style="text-align: left;"><li>Soziales Kapital (soziale Schicht der Herkunft)</li><li>Ökonomisches Kapitel (Ausbildung, Beruf, Einkommen)</li><li>Kulturelles Kapital (Bildung) </li></ul></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2.2 Einfluss des sozialen Milieus auf Sportinteressen</b></div><div style="text-align: left;"><br />Wer Ausdauersport nicht nur als gelegentliches Vergnügen, sondern ernsthaft betreibt, trifft eine bewusste Lebensstilentscheidung prinzipieller Art, die mit erheblichen Konsequenzen verbunden ist und ähnliche Auswirkungen auf die eigene Lebensführung hat, wie etwa die Auswahl des Studiums, des Berufs oder Entscheidungen für oder gegen Ernährungsstile. Menschen, die solche Entscheidungen nicht treffen möchten oder können, werden sich niemals zu ernsthaften Ausdauersportlern entwickeln und profitieren daher nicht von in Kapitel 2 skizzierten Benefits. <br /> </div><div style="text-align: left;">Die soziologische Betrachtung relativiert jedoch Annahmen bewusster Lebensstilentscheidungen. Milieuspezifische Lebensstile prägen Verhaltensdispositionen und damit auch Einstellungen zum Sport, Interesse an Sportarten, Besuch von Sportveranstaltungen, Wahrnehmung von Medienberichten etc. sowie die Auswahl und Ausübung individueller sportlicher Aktivitäten.(4) </div><div style="text-align: left;"><ul style="text-align: left;"><li>Personen mit niedrigerem Bildungs- und Berufsniveau sind weniger an eigenem aktiven Sport interessiert, sondern eher an Besuchen und Medienberichten von Sportveranstaltungen, bei denen Mannschaftssportarten mit Körperkontakt dargeboten werden (Fußball, Handball, Eishockey). Wenn sie selbst aktiv Sport betreiben, bevorzugen sie Kampf- und Kraftsportarten (Ringen, Boxen, Judo, Karate etc.), den Körper modellierenden Sport (Body Building und Kraftsport in Fitnessstudios) und Fußball.</li><li>Personen mit höherem Bildungs- und Berufsniveau sind stärker an eigener Sportausübung als an sportlicher Unterhaltung interessiert, wobei sie eher technische Individualsportarten und Ausdauersportarten wählen: Leichtathletik, Radfahren, Schwimmen, Tauchen, Höhlenforschung, Wandern, Klettern, Bergsteigen, Skilaufen, Tennis, Golf, Tanzen. Als Mannschaftssport bevorzugen sie Sportarten ohne Körperkontakt: Volleyball, Basketball, Hockey. Unabhängig von individuell bevorzugten Zielsportarten verschaffen sich viele dieser Sportler dank Lauftraining notwendige Ausdauergrundlagen für die Ausübung ihrer Hauptsportarten. <br /></li></ul></div><div style="text-align: left;">Aktive Sportler, die sich auf Ausdauerlauf und verwandte Sportarten konzentrieren, gehören eher zum höheren Bildungs- und Berufsniveau. Motivationen können sich jedoch unterscheiden. Jogger und Nordic Walker streben primär nach gesundheitlicher und körperlicher Selbstoptimierung. Wanderer sind zusätzlich von Naturerlebnissen motiviert. Für Runner ist das Wettkampferlebnis ein maßgeblicher Verstärker. Marathonsammler betreiben ein exklusives Hobby, das sie mit ebenso exklusiven wie intensiven Reiseerlebnissen verbinden. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2.3 Sport als Produkt</b></div><div style="text-align: left;"><br />Verhaltenstrends lassen Moden entstehen. Moden verstärken Verhaltenstrends. Sie erzeugen Bedarf und Nachfrage, die Geschäfte ermöglichen. Mit Umsatzpotentialen entstehen Geschäftsmodelle, Industrien und Märkte, die marktfähige Produkte (Waren und Dienstleistungen) gegen Bezahlung anbieten. Sport ist ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor.(5,6) Der Sportmarkt besetzt ein eher kleineres Marktsegment. Im Zeitraum 2010 – 2016 entfiel auf den Sektor Sport ein Beitrag von 2,3 % – 2,6 % (71,6 MRD EUR in 2016) am <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bruttoinlandsprodukt">Bruttoinlandsprodukt (BPI)</a>. Ca. 2/3 der Ausgaben werden von privaten Haushalten getätigt.(7)</div><div style="text-align: left;"><br />Wie Märkte funktionieren und Produkte gestaltet sein müssen, damit Kunden glücklich, Produkte erfolgreich und Produktanbieter reich werden, ist nicht trivial zu beantworten und darum eine Aufgabe in Händen von Spezialisten des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Marketing">Marketings</a>. Wie Bourdieu feststellte, prägen Lebensstil und Habitus sozialer Milieus das Denken und Handeln von Menschen. Wenn Spezialisten des Marketings Marktforschung betreiben, um Zielgruppen zu segmentieren sowie deren aktuelles Kaufverhalten zu analysieren, um potentielles Kaufverhalten vorhersagen zu können, verknüpfen sie betriebswirtschaftliche Modelle mit Erkenntnissen aus Psychologie und Soziologie. Als Analyse-Instrument ist im Marketing das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Activities,_Interests,_Opinions">AIO-Modell</a> der Marktsegmentierung verbreitet, das Lebensstile von Personengruppen auf Märkte projiziert.</div><div style="text-align: left;"><br />In den beiden letzten Jahrhunderten haben sich als <i>Sport</i> deklarierte Aktivitäten zu einem bedeutenden Segment von Unterhaltungs- und Freizeitkultur entwickelt. Methoden des Marketings machen Sport als Produkt zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor mit wenigen Protagonisten als ‚Stars‘ auf der einen Seite, vielen Zuschauern als Konsumenten auf der anderen Seite und Wirtschaftskonzernen im Hintergrund, die Geld einsammeln. Sport kann nur dann zu einem relevanten Wirtschaftsfaktor werden, wenn er möglichst großes Zuschauerinteresse bindet. Dazu muss Zuschauern vermittelt werden, dass sie Teilnehmer an bedeutenden, einzigartigen und besonders unterhaltsamen Events sind und das Licht strahlenden Heldentums das eigene Leben erhellt. Zuschauer tauschen ihr Geld gegen Emotionen und ersparen sich so deren Erarbeitung, die eigene größere Anstrengungen erfordern würde. Das Marketingkonzept funktioniert offensichtlich, weil Marketingunternehmen von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren, die sie für die Profitmaximierung von Auftraggebern verwenden. Da Verhalten von Konsumenten massiv manipulativ beeinflusst wird, ist diskussionswürdig, ob Zuschauer gemäß Regeln von Fairness profitieren. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2.3.1 E-Sport</b></div><div style="text-align: left;"><br />Ökonomische Betrachtungen des Sportmarktes orientieren sich an Umsätzen (Geldflüssen). Eine Sportindustrie-Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/PricewaterhouseCoopers">PwC</a> listet unter den 10 wichtigsten Sportarten gemäß Umsatzpotential vor allem Profisportarten mit vielen Fans und Zuschauern. Im Ranking von Sportarten mit den höchsten Umsatzwachstumschancen liegt <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/E-Sport">E-Sport</a> (Computerspiele) mit den Genres <i>Gaming</i> (Action, Fantasy, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Shooter_(Computerspielgenre)">Shooter</a>) und <i>Sportsimulationen</i> auf Rang 1.(8) </div><div style="text-align: left;"><br />Die Bezeichnung dieser Aktivitäten als <i>Sport</i> verdeutlicht die Fragwürdigkeit eines Begriffs, der als Euphemismus dubiose wirtschaftliche Interessen umschreibt, die der körperlichen und mentalen Gesundheit von Spielern kaum dienen, sondern oftmals schaden.(9) E-Sport ist nur in wenigen Ländern von den Sportverbänden als Sportart anerkannt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) stuft E-Sport nicht als Sportart ein.(10) E-Sport ist zwar Big Business, aber er ist kein Sport, bestätigt ein vom DOSB beauftragtes Rechtsgutachten. Die Entscheidung ist nachvollziehbar umstritten in Anbetracht des Sachverhaltes, dass das Internationale Olympische Komitee Schach und Bridge als Sportart anerkennt.(11,12,13) Da Sport längst über Nischen von Freizeit-Hobby-Aktivitäten hinaus zu kommerziellen Marktprodukten mutiert ist und dynamische Transferprozesse die ökonomische Relevanz von Sportprodukten beschleunigen, wäre es keine Überraschung, wenn das Thema bald wieder auf der Olympia-Agenda auftauchen würde.<br /></div><div style="text-align: left;"><br />Im E-Sport reduziert sich Bewegungskultur auf flinke Finger und Reaktionsschnelligkeit. Vermutlich nimmt die intensive Beschäftigung mit virtuellen Phantasiewelten Einfluss auf mentale Strukturen und mentale Gesundheit von Spielern und verbündet sich mit Auswirkungen von Bewegungsmangel.(14,15) Diese Zusammenhänge interessiert E-Sportler so wenig wie Wirtschaftsunternehmen, die mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse ihre Wertschöpfungsprozesse optimieren. Andererseits beklagt die Wirtschaft nachlassende schulische Basiskompetenzen von Schulabsolventen. E-Sport dürfte an einer zunehmenden <i><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Medienverwahrlosung">Medienverwahrlosung</a></i> Jugendlicher und mit ihr einhergehender Bildungsmisere beteiligt sein. <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><b>2.3.2 Nutzung digitaler </b><b><b>Medien </b>(inkl. E-Sport) durch Kinder und Jugendliche</b></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Pfeiffer">Christian Pfeiffer</a>, Kriminologe, und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Spitzer">Manfred Spitzer</a>, Neurowissenschaftler, sind scharfe Kritiker digitaler Unterhaltungsmedien (Fernsehen, Computerspiele, Internetnutzung) und kollidieren selbstverständlich mit Geschäftsinteressen. Pfeiffer et al. konnten in einer Studie Zusammenhänge zwischen Medienkonsum und Schulleistungen zeigen. Je mehr Zeit Schüler mit Medienkonsum verbringen und je brutaler dessen Inhalte sind, desto schlechter fallen die Schulnoten aus, sodass übermäßiger Medienkonsum mit schlechten <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/PISA-Studien">PISA</a>-Ergebnissen korreliert.(16,17,18) </div><div style="text-align: left;"><br />Ein weiteres Ergebnis der Studie besagt, dass Geschlecht, soziale Schicht, Migrationsstatus und Herkunftsregion (also sozialstrukturelle Kontexte der jeweiligen Lebenssituation) Art und Umfang der Mediennutzung von Kindern in Deutschland (vermutlich aber auch ähnlich in anderen Ländern) stark beeinflussen. Mediennutzung ist offensichtlich i.S. von Bourdieu als <i>Habitus</i> zu verstehen (siehe Kapitel 4.2). <ul style="text-align: left;"><li>Die Mediennutzung von Kindern aus bildungsfernen Schichten ist mehr als doppelt so hoch wie die von Kindern aus bildungsnahen Schichten. </li><li>Jungen verbringen mehr Zeit mit Mediennutzung als Mädchen. </li><li>In Norddeutschland ist die Mediennutzung höher als in Süddeutschland.</li><li>Mit dem Alter von Kindern nimmt deren Mediennutzung zu. </li><li>Durchschnittswerte der bildungsabhängigen Mediennutzung:<br /><ul><li>Kinder aus bildungsfernen Migrantenfamilien nutzen digitale Medien durchschnittlich ca. 3 Stunden an Schultagen und 4:23 Stunden an Wochenenden.</li><li>Kinder aus bildungsnahen Familien nutzen digitale Medien durchschnittlich ca. 1,5 Stunden an Schultagen und 1:45 Stunden an Wochenenden. </li></ul></li><li>Merkmalsverknüpfungen der Mediennutzung von Extremgruppen:<br /><ul><li>Ein Junge mit Migrationshintergrund, der in Norddeutschland in einer bildungsfernen Familie aufwächst, nutzt digitale Medien durchschnittlich 4:05 Stunden an Schultagen und 5:40 Stunden an Wochenenden.</li><li>Ein in Süddeutschland in einer bildungsnahen Familie aufwachsendes deutsches Mädchen erreicht durchschnittlich 43 Minuten Mediennutzung an Schultagen und 54 Minuten an Wochenenden.</li></ul></li></ul></div><div style="text-align: left;">Zahlen der Pfeiffer-Studie wurden 2007 veröffentlicht. Smartphones hatten auf diese Zahlen keinen Einfluss, weil sie erst ab 2007 in den Markt kamen. Laut einer Erhebung im Jahr 2015 besitzen mehr als 90 % aller 12-19-Jährigen ein Smartphone. 75 % dieser Gruppe sind mit Flatrate ausgestattet.(19) Vermutlich ist die Verbreitung von Smartphones in dieser Altersgruppe mittlerweile größer. Die meisten Jugendlichen können sich dank Smartphones einer Kontrolle ihrer Mediennutzung weitgehend entziehen. Einflüsse auf individuelle Persönlichkeitsentwicklungen und auf kognitive Strukturen sind unvermeidbar. Wie sich diese Entwicklung in Vergleichen empirischer Erhebungen niederschlägt, dokumentiert das Bildungsmonitoring im Rahmen internationaler Schulleistungsvergleiche.(20,21) </div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">Art und Umfang des Konsums digitaler Medien sind nicht als Ursachen von Schulleistungen zu verstehen. Es sind soziostrukturelle Bedingungen, die Bildungschancen, Schulleistungen, Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen beeinflussen und eine erfolgreiche Lebensgestaltung ermöglichen oder verhindern. Aber ein übermäßiger Umfang des Konsums digitaler Medien scheint sich nachteilig auf Bildungschancen, Schulleistungen und Lebenserfolg auszuwirken. Diese Sachverhalte sind statistischer Art, d.h. sie sagen nichts über Einzelpersonen aus.(22) Manfred Spitzer thematisiert diese Sachverhalte in mehreren Veröffentlichungen, die wegen ihres mitunter polemischen und feuilletonistischen Stils teilweise kritisch rezipiert werden, aber in der Sache auch viel Zustimmung erfahren.(23) <br /></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">--------------------------------------</div><div style="text-align: left;"><ol style="text-align: left;"><li>Angemerkt sei die schillernde Vieldeutigkeit des Kulturbegriffs, auf die ein Artikel im Portal der Bundeszentrale für politische Bildung aufmerksam macht: <a href="https://www.bpb.de/gesellschaft/bildung/kulturelle-bildung/59917/kulturbegriffe?p=all">Vielfalt der Kulturbegriffe</a></li><li>Post: <a href="https://soziologenkram.blogspot.com/2019/11/pierre-bourdieu-habitas-und-doxa.html">Pierre Bourdieu, Habitus und Doxa – Machteliten und Machtstrukturen</a></li><li>In Deutschland sind für erwachsene Personen 4 Grundtypen gleichgesinnter sozialer Milieus zu erkennen, die jeweils ähnliche Werthaltungen, Prinzipien der Lebensgestaltung, Beziehungen zu Mitmenschen und Mentalitäten aufweisen und mit ihren Lebensstilen symbolisieren. <br />BPB: Soziale Milieus: <a href="https://www.bpb.de/apuz/29429/soziale-milieus-eine-praxisorientierte-forschungsperspektive?p=all">Stefan Hradil: Soziale Milieus – eine praxisorientierte Forschungsperspektive</a></li><li>In seinem Magnum Opus <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Die_feinen_Unterschiede"><i>Die feinen Unterschiede</i></a> belegt <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Bourdieu">Pierre Bourdieu</a> mit empirischen Daten u.a. sozialstrukturelle Zusammenhänge bei der Auswahl von Sportarten in Frankreich. Daten aus Frankreich sind nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar, aber strukturelle Muster sind ähnlich. Pierre Bourdieu: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, Frankfurt am Main 1982 (französisch: <i>La distinction. Critique sociale du jugement</i>. Paris 1978).</li><li>WELT: <a href="https://www.welt.de/wirtschaft/article154369106/Deutschland-laeuft-und-gibt-dafuer-Milliarden-aus.html">Deutschland läuft – und gibt dafür Milliarden aus</a> </li><li>GWS Research Report, No. 2013/2: <a href="https://www.econstor.eu/bitstream/10419/95929/1/gws-researchreport_13-2.pdf">Die wirtschaftliche Bedeutung des Sports in Deutschland</a> (PDF)</li><li>GWS Themenreport 2019/1: <a href="https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/sportsatellitenkonto-2016.pdf?__blob=publicationFile&v=8">Die ökonomische Bedeutung des Sports in Deutschland – Sportsatellitenkonto (SSK) 2016</a> (PDF)</li><li>PwC‘s Sports Survey: Sportindustrie: <a href="https://www.pwc.de/de/consulting/pwc-sport-survey-deutsche-ausgabe.pdf">Zeit für eine Neuausrichtung?</a> (PDF)</li><li>Triathlet und Sportwissenschaftler Holger Luening: <a href="https://holgerluening.de/2021/03/03/ist-esports-gesund/">Ist eSports gesund? </a><br /></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/E-Sport">E-Sport</a> </li><li>Spiegel: <a href="https://www.spiegel.de/sport/sonst/e-sports-ist-kein-sport-sagt-gutachten-des-olympischen-sportbunds-a-1283793.html">E-Sport ist laut Gutachten kein Sport</a></li><li>ZEIT: <a href="https://www.zeit.de/digital/games/2016-05/esport-sport-gutachten-dosb/komplettansicht">E-Sport – Profispieler, keine Profispieler</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sport">Sport</a></li><li>Triathlet und Sportwissenschaftler Holger Luening: <a href="https://holgerluening.de/2021/03/03/ist-esports-gesund/">Ist eSports gesund?</a></li><li>Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin 1/2021, S. 36-40: <a href="https://www.germanjournalsportsmedicine.com/fileadmin/content/archiv2021/Heft_1/DtschZSportmed_CaseReport_Haupt_Energy_Expenditure_during_eSports_2021-1.pdf">Energy Expenditure during eSports – A Case Report</a> (PDF) <br /></li><li><a href="http://www.sigmund-schuckert-gymnasium.de/downloads/KFN-Studie%20.pdf">Die PISA-Verlierer – Opfer ihres Medienkonsums. Eine Analyse auf der Basis verschiedener empirischer Untersuchungen</a> (PDF)</li><li>Als Medien sind in dieser Studie Fernseher, Spielkonsole und Computer berücksichtigt. Computerspiele haben an der Gesamtzeit der Mediennutzung lediglich einen Anteil. Zum Zeitpunkt der Studie steckten E-Sport und die Verbreitung von Smartphones noch in Kinderschuhen. Das offenkundige Wachstumspotential beider Sparten gestattet die Vermutung, dass die für Mediennutzung verwendete Zeit und der Anteil E-Sport inzwischen deutlich zugenommen haben und weiter wachsen.</li><li>Heise online: <a href="https://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-uebermaessiger-Medienkonsum-korreliert-mit-schlechten-PISA-Ergebnissen-180389.html">Studie: Übermäßiger Medienkonsum korreliert mit schlechten PISA-Ergebnissen</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kindheit_und_Jugend_in_Deutschland#Mediennutzung">Kindheit und Jugend in Deutschland: Mediennutzung</a></li><li>Kultusministerkonferenz: <a href="https://www.kmk.org/themen/qualitaetssicherung-in-schulen/bildungsmonitoring/internationale-schulleistungsvergleiche.html">Internationale Schulleistungsvergleiche</a></li><li>Deutschlandfunk: Interview mit Bildungsforscher <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ludger_W%C3%B6%C3%9Fmann">Ludger Wößmann</a>: <a href="https://www.deutschlandfunkkultur.de/schulen-nach-dem-pisa-schock-unser-bildungssystem-bleibt.990.de.html?dram:article_id=424117">Unser Bildungssystem bleibt mittelmäßig</a></li><li>Anmerkungen zu <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Statistik">Statistik</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Stochastik">Stochastik</a>:<ul><li>Statistische Aussagen beschreiben keine Einzelpersonen oder Einzelschicksale (Lieschen Müller oder Hans Meier), sondern Verteilungen von Merkmalen in Personengruppen (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kohorte_(Sozialwissenschaft)">Kohorten</a>), z.B. Kinder eines bestimmten Alters oder einer Altersgruppe, Kinder aus bestimmten sozialen Verhältnissen etc..</li><li>Studien zeigen, dass der Umfang des Medienkonsums mit Auffälligkeiten korreliert, die sich nachteilig auf eine erfolgreiche Lebensbewältigung auswirken.</li><li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Korrelation">Korrelationen</a> zwischen unabhängigen Variablen (Kind, Alter, Medienkonsum) und abhängigen Variablen (Schulerfolg, Verhaltensstörungen, Übergewicht etc.) zeigen Zusammenhänge bzw. Abhängigkeiten, deren Stärke nicht binär zu verstehen ist (ja/nein) sondern als Wahrscheinlichkeit, die der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Korrelationskoeffizient">Korrelationskoeffizient</a> definiert. Korrelationskoeffizienten liegen gemäß methodischer Vereinbarung zwischen -1 und +1. Bei ausreichend großer Stichprobe zeigen Werte ab 0,1/-0,1 Zusammenhänge, die als signifikant gelten. Der Korrelationskoeffizient bezeichnet die Stärke der Signifikanz. Mit 0,1 ist sie schwach, mit 0,3 ist sie mittel, ab 0,5 ist sie hoch. Damit ist gleichzeitig ausgesagt, dass der gemessene Zusammenhang nicht für alle Probanden einer Stichprobe gilt, sondern nur für einen Anteil. Bei einer schwachen Korrelation, gibt es viele Probanden, die außerhalb dieser Zusammenhänge liegen. Bei einer starken Korrelation sind viele Probanden einbezogen, aber auch dann gibt es noch immer eine außerhalb liegende Menge.</li><li>Zusammenhänge vom Typ Korrelation sind keine Kausal-Aussagen, d.h. sie benennen keine Ursachen (<a href="https://www.uni-due.de/dataedu/korrelation-vs-kausalitat/">Korrelation vs. Kausalität</a>). Welche Art von Ursachen den Zusammenhängen zugrunde liegen, ist eine Frage der Interpretation. Hier ist Theorie erforderlich. Gemäß eigenem Verständnis hängt Umfang des Medienkonsums von familiären sozialstrukturellen Bedingungen ab: Wirtschaftliche Verhältnisse, Bildungsferne/Bildungsnähe, Geschlecht, Alter, Wohnort Stadt/Land, native Einwohner/Migranten, Vollständigkeit und Intaktheit der Familie. Aber auch trifft man auf Streuungen, d.h. die Korrelation ist nicht =1 (sicher Zusammenhang), sondern <1 (wahrscheinlicher Zusammenhang), aber auch nicht =0 (kein Zusammenhang).<br /></li></ul></li><li>Artikel-Auswahl zu Zusammenhängen zwischen kindlicher Entwicklung und Medienkonsum:<br /><ul><li>Pädiatrie up2date 2.2018: <a href="https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-115286.pdf">Elektronische Medien und frühe Kindheit</a> (PDF)</li><li>Pädiatrische Allergologie 04/2017: E<a href="https://www.gpau.de/fileadmin/user_upload/GPA/dateien_indiziert/Sonstiges/Paed_Allergologie_2017_4_Umwelt.pdf">influss Digitaler Medien auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen</a> (PDF) <br /></li><li>Ärzteblatt 29.05.2017: <a href="https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/76019/Mediennutzung-und-Entwicklungsstoerungen-haengen-zusammen">Mediennutzung und Entwicklungsstörungen hängen zusammen</a></li><li>MDR-Artikel zur LIFE-Studie des Child-Forschungszentrum der Universität Leipzig: <a href="https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/mediennutzung-vorschulkinder-100.html">Elektronische Medien führen zu auffälligem Verhalten bei Vorschulkindern</a> </li><li>scinexx: <a href="https://www.scinexx.de/dossierartikel/chance-oder-gefahr/">Chance oder Gefahr? Welche Effekte haben Computerspiele? </a><br /></li><li>scinexx: <a href="https://www.scinexx.de/dossierartikel/der-google-effekt/">Digitale Technologien und kognitive Leistungen</a> <br /></li><li>BLIKK-Medienstudie 2017 des Bundesministeriums für Gesundheit: <a href="https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Praevention/Berichte/Abschlussbericht_BLIKK_Medien.pdf">Kinder und Jugendliche im Umgang mit elektronischen Medien</a> (PDF)<br /></li><li>FAZ 06.06.2017 zur BLIKK-Medienstudie: <a href="https://www.faz.net/aktuell/wissen/geist-soziales/schaedlichkeit-digitalen-medienkonsums-fuer-kinder-15045726.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2">Handy statt Bilderbuch</a> </li></ul></li></ol></div>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-74327845443860831672021-02-13T17:27:00.175+01:002023-01-25T17:52:34.016+01:00Laufglück oder Laufsucht? - Teil 1: Wie es begann: Kurze Geschichte menschlicher Bewegung bis zum Sport der Gegenwart
<div><div style="text-align: center;"><b><span style="font-size: large;"><i>"Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft!"</i> (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Z%C3%A1topek">Emil Zátopek</a>)</span></b></div><div style="text-align: center;"><span style="font-size: small;"> </span>
</div><div class="separator"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-xefmFlUPt2Y/YCJcGS4S8tI/AAAAAAABtyU/1_E_TlF5f3cImUOjEYGJ9vqKR5MUGMFPgCLcBGAsYHQ/s2286/Evolution-des-wissens.jpg" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="918" data-original-width="2286" src="https://1.bp.blogspot.com/-xefmFlUPt2Y/YCJcGS4S8tI/AAAAAAABtyU/1_E_TlF5f3cImUOjEYGJ9vqKR5MUGMFPgCLcBGAsYHQ/s320/Evolution-des-wissens.jpg" width="320" /></a></div><a href="https://1.bp.blogspot.com/-fS9IQ3Je3xQ/X_n1ar5UWbI/AAAAAAABtwI/7083rXv4ITAf9jFmcBeVsB20S4-fFCYJwCLcBGAsYHQ/s500/Evolution.jpg" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="331" data-original-width="500" height="213" src="https://1.bp.blogspot.com/-fS9IQ3Je3xQ/X_n1ar5UWbI/AAAAAAABtwI/7083rXv4ITAf9jFmcBeVsB20S4-fFCYJwCLcBGAsYHQ/w320-h213/Evolution.jpg" width="320" /></a><div style="text-align: left;">Warum sind Gehen und Laufen menschliche Bewegungsarten? <br /></div><div style="text-align: left;">Was ist Sport? <br /></div><div style="text-align: left;">Ist Laufen gesund?</div><div style="text-align: left;">Macht Laufen glücklich? <br /></div><div style="text-align: left;">Kann Sport auch Sucht sein?</div><div style="text-align: left;">Warum bewegen sich in westlichen Kulturen viele Menschen zu wenig? </div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Ein dreiteiliger Post der Artikelserie <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/30%20Jahre%20Laufgl%C3%BCck"><i>30 Jahre Laufglück</i></a> geht diesen Fragen aus Sicht von Wissenschaften und Alltagserfahrungen nach. Vorliegender Teil 1 betrachtet biologische und kulturelle Bedingungen der Entstehung von (Lauf-) Sport.</div><span><a name='more'></a></span><div style="text-align: left;"></div><div style="text-align: left;"> </div><div style="text-align: left;">Themen des Teils 1:<br />• Bedeutung von Bewegung für die Evolution von Intelligenz<br />• Bedeutung des Laufens und Gehens für die Evolution der menschlichen Art<br />• Bedeutung von Belohnungen für die Modellierung kognitiver und neuronaler Strukturen</div><div style="text-align: left;">• Kulturgeschichte der Entstehung von Sport <br /></div><div style="text-align: left;">• Einflüsse von (Ausdauer-) Sport auf die Persönlichkeitsentwicklung <br /></div><div style="text-align: left;"><ul style="text-align: left;"><li>Teil 2 identifiziert Sport aus historischer, soziologischer,
ökonomischer, psychologischer Perspektive als ein universelles
Kulturmuster: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2018/01/30-jahre-laufgluck-was-bleibt-warum.html" target="_blank">Sport als universelles kulturelles Muster</a> </li><li>Teil 3 widmet sich Zusammenhängen zwischen Bewegung, Gesundheit,
Suchtpotentialen von Sport und betrachtet die Bedeutung sportlicher
Aktivitäten für individuelle Lebensqualität: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2021/02/laufgluck-oder-laufsucht-teil-3.html" target="_blank">Gesundheit und Glück spendende Sport-Medizin</a> </li></ul><b> <br /></b></div><div style="text-align: left;"><b>Inhaltsübersicht Teil 1</b></div><div style="text-align: left;"><b> </b><br />1 Einleitung<br />2 Die Evolution zentraler Nervensysteme und Gehirne beginnt mit Bewegung<br />3 Ausdauerndes Laufen und Gehen im evolutionsgeschichtlichen Zeitraffer<br />3.1 Evolutionsbiologische Erkenntnisse der Lauf-Veranlagung<br />3.2 Soziokulturelle Prozesse bewirken Entwicklungen vom Läufer zum Nicht-Läufer und zum Freizeitsport<br />3.3 Erfindung und Verbreitung des Joggings in der Neuzeit<br />3.4 Jogging-Hype der Gegenwart<br />4 Läufertypologie<br />4.1 Jogger (Dauerlauf im gemäßigten Tempo)<br />4.2 Runner (leistungsorientiertes Laufen mit systematischem Training und Wettkämpfen)<br />4.3 Marathonsammler (Laufen als Leidenschaft)<br /></div><div style="text-align: left;">5 (Neuro-) Psychologische Erklärungsmodelle der Verhaltenssteuerung <br />5.1 Exekutive Funktionen (Kontrollprozesse)<br />5.2 Intrinsische Belohnungssysteme im praktischen Alltag<br />5.3 Interne Belohnungssysteme aus Sicht von Psychologie und Neurowissenschaften<br />5.3.1 Stoffwechselprozesse intrinsischer Belohnungen und Einflüsse auf neuronale Strukturen<br />5.3.2 Ambivalenzkonflikte und Delay Discounting (Abwertung zeitlich verzögerter Belohnungen)<br />5.3.3 Impulskontrolle, Selbstregulation, Gratifikationsaufschub, Selbstmotivation<br />5.3.4 Resilienz und Vulnerabilität<br />5.3.5 Flow als mentaler Zustand<br /></div><div><br />
</div><div><br />
</div><div><b>1 Einleitung</b></div><div><b> </b></div><div>Inspiriert ist dieser Post von einem Buch des irischen Neurowissenschaftlers Shane O‘Mara mit dem Titel: <i>Das Glück des Gehens. Was die Wissenschaft darüber weiß und warum es uns so guttut.</i>(1) Wissenschaftlich begründet und mit eigenen Erfahrungen angereichert beschreibt der Autor, wie Gesundheit, Resilienz, Kreativität und Wohlbefinden vom Gehen profitieren und Gehen das Gehirn verändert.(2)</div><div> </div><div>Anatomie, Stoffwechsel und mentale Prozesse von Menschen haben sich im evolutionären Prozess an Anforderungen des Gehens und Laufens angepasst. Ausdauerndes Laufen, Gehen und Wandern gehören zur Natur der menschlichen Art. Die Natur hat Menschen so ausgestattet, dass ausdauernde Bewegung in ausreichender Intensität der Gesundheit dient (Bewegung macht gesünder!), das Denken verbessert (Bewegung macht klüger und kreativer!) und Emotionen positiv beeinflusst (Bewegung macht zufriedener!).(3,4) Dieser Sachverhalt hat eine Schattenseite: Die Evolution hat Menschen nicht auf ein bewegungsarmes Leben vorbereitet. Bewegungsmangel begünstigt die Ausbreitung von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilisationskrankheit">Zivilisationskrankheiten</a>, und das Gehirn reagiert ohne regelmäßige Bewegungsreize mit reduzierter Funktionalität oder sogar gestört. Bewegungsmangel macht nicht nur krank, sondern auch dumm!(5) Einflüsse körperlicher Aktivität auf
neurobiologische Prozesse des Gehirns und positive Auswirkungen
regelmäßiger Bewegung auf Gesundheit, Gedächtnis- und Lernleistungen
sind zentrale Themen dieser Artikelserie. Diese Prozesse haben eine lange Vorgeschichte.</div><div> </div><div>-------------------------------</div><div><ol><li>Rowohlt, Shane O'Mara: <a href="https://www.rowohlt.de/buch/shane-o-mara-das-glueck-des-gehens-9783498035792">Das Glück der Gehens. Was die Wissenschaft darüber weiß und warum es uns so guttut</a>, Hamburg 2020<br /></li><li>Buchbesprechungen <i>"Das Glück des Gehens"</i>:<ul><li>Deutschlandfunk: <a href="https://www.deutschlandfunkkultur.de/shane-o-mara-das-glueck-des-gehens-ohne-gehen-keine-kultur.1270.de.html?dram:article_id=472986">Ohne Gehen keine Kultur</a></li><li>Literaturkritik.de: <a href="https://literaturkritik.de/omara-glueck-gehens-selbst-gehen-macht-gluecklich-shane-omara-erforscht-glueck-gehens,26750.html">Selbstgehen macht glücklich</a></li><li>NDR: <a href="https://www.ndr.de/kultur/buch/Shane-OMara-Das-Glueck-des-Gehens,glueckdesgehens102.html">Die Vorzüge des Spazierengehens</a></li><li>Tagesspiegel: <a href="https://www.tagesspiegel.de/kultur/neurowissenschaftler-ueber-spaziergaenge-es-ist-ein-flow-ein-kreatives-hoch/25723816.html">„Es ist ein Flow, ein kreatives Hoch“</a> </li></ul></li><li>Zeitschrift für Erwachsenenbildung, Laura Walk: <a href="https://www.die-bonn.de/zeitschrift/12011/walk1001.pdf">Bewegung formt das Gehirn</a> (PDF)</li><li>ZEIT, Tobias Hürter: <a href="https://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/03/gehen-intelligenz-evolution-geist-spazierengehen-denken/komplettansicht">So kommen sie weiter!</a></li><li>Spiegel: <a href="https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/56670328">Faul macht dumm</a></li></ol></div><div> </div><div><b>2 Die Evolution zentraler Nervensysteme und von Gehirnen beginnt mit Bewegung</b> </div><div> </div><div>Gemäß erdgeschichtlicher Zeitmetriken hat Natur Menschen als biologische Art erst jüngst hervorgebracht. Die ältesten bekannten Vorfahren gingen vor ca. 7 Millionen Jahren aufrecht auf zwei Beinen.(1,2) Vor 3 bis 2 Millionen Jahren entwickelte sich die Gattung <i>Homo</i>.(3) <br /></div><div> </div><div>Vor etwas mehr als 4,5 Milliarden Jahren setzte die Entstehung der Erde ein. Die frühesten Lebensformen entstanden vermutlich vor ca. 4 Milliarden Jahren.(4) Im nicht abgeschlossenen evolutionären Prozess entstanden zunehmend komplexere Lebensformen mit <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralnervensystem">Zentralnervensystemen</a>. Zweiseitentiere (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bilateria">Bilateria</a>), auf die alle höheren Arten zurückgehen, spalteten sich vor ca. 800 Millionen Jahren von den übrigen Tieren ab. Auslöser der Entwicklung von Zentralnervensystemen scheint räumliche Bewegung zu sein.(5) Mit räumlicher Bewegung entstanden Fähigkeiten der Wahrnehmung und Erinnerung von Raum und Zeit. Hier beginnt die kurze Geschichte von der Bewegung zum Sport. </div><div><br /></div><div>Neurobiologe <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Roth_(Biologe)">Gerhard Roth</a> nimmt an, dass die ersten Nervensysteme vor 600 bis 700 Millionen Jahren mit neuen Lebensformen entstanden, die nicht mehr sesshaft waren, sondern auf der Suche nach Nahrung und Fortpflanzungspartnern ihre Umwelt durchstreiften. Neuronale Übertragungsmechanismen waren Komplexitätsanforderungen von Bewegung nicht gewachsen. Das Überleben erforderte schnellere Informationsübertragungen. Dieser Druck ließ spezialisierte Sinnesorgane und Nervenzellen entstehen. Wo Sinnesorgane sitzen, besteht Bedarf zur schnellen Verarbeitung und Weiterleitung von Informationen. In Nähe von Sinnesorganen konzentrieren sich Nervenzellen, aus denen sich mit zunehmender Komplexität Gehirne als Kommandozentrale entwickelten, die mit dem Rest des Körpers über Nervensysteme kommuniziert.(6)<br /></div><div><br /></div><div style="text-align: left;"><a href="https://www.dasgehirn.info/user/pthier">Hans-Peter Thier</a>, 2014 mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet, leitet am <a href="https://www.hih-tuebingen.de/">Hertie-Institut für klinische Hirnforschung Tübingen</a> die <a href="https://www.hih-tuebingen.de/forschung/unabhaengige-forschungsgruppen/kognitive-neurologie/">Forschungsgruppe Kognitive Neurologie</a>, die Interaktionen von Bewegung, Wahrnehmung und Erinnern untersucht. Ergebnisse dieser Forschung zeigen,</div><div style="text-align: left;"><ul style="text-align: left;"><li>dass vermutlich Mobilität von Tieren Gehirne entstehen ließ,</li><li>dass Bewegung Orientierung erfordert, ein Gedächtnis benötigt und Interaktionen ermöglicht,</li><li>wie und wo Raum und Zeit in der Wahrnehmung entstehen und ein Koordinatensystem für das Erinnern und Zählen bilden.<br /></li></ul></div><div>Seine Erkenntnisse beschreibt Hans-Peter Thier in einem bemerkenswerten Vortrag.(7) An einem Beispiel der Natur zeigt er exemplarisch Zusammenhänge zwischen Bewegung und Gehirn. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Seescheiden">Seescheiden</a> (ein relativ primitives <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Manteltiere">Manteltier</a>) sind simultane <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hermaphroditismus">Hermaphroditen</a> (doppelgeschlechtliche Individuen), die sich aber auch ungeschlechtlich vermehren können. Bei geschlechtlicher Fortpflanzung entstehen im Meer schwimmende Larven mit zentralem Nervensystem, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Chorda_dorsalis">Chorda</a> (Wirbelsäule) und Gehirnanlage. Diese Anlagen benötigen Larven für ihre Bewegung und Orientierung. Adulte Seescheiden sind sesshaft und verdauen diese nunmehr überflüssigen Anlagen.<br /><br /></div><div>Raumwahrnehmung, -orientierung und -gedächtnis machen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Orientierungszelle">Orientierungszellen</a> (<i>place cells</i>) des Gehirns möglich. Wahrgenommene und zu erinnernde Ereignisse interagieren nicht nur örtlich, sondern auch zeitlich. Im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hippocampus">Hippocampus</a> des Gehirns (eine zentrale Schaltstation des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Limbisches_System">limbischen Systems)</a> befinden sich neben Orientierungszellen auch Nervenzellen, die als <i>time cells</i> eine zeitliche Abfolge von Ereignissen markieren und zur Rekonstruktion der zeitlichen Abfolge von Ereignissen beim Erinnern einer Episode beitragen. Vermutlich sind Objekte, Orte, Ereignisse, Fakten im ursprünglich erlebten raumzeitlichen Zusammenhang gespeichert und werden im Prozess des Erinnerns als Ganzes wieder abgerufen. Das subjektive Erlebnis nimmt Zeit und Raum als objektive Realität wahr.
Tatsächlich handelt es sich um Konstrukte des Gedächtnisses, die Bezüge
zwischen Fakten und Ereignissen ermöglichen. <br /></div><div><br /></div><div>Die begrenzte Speicherkapazität des Hippocampus würde als Speicherort dieser Informationen nicht ausreichen. Speicherort ist die Großhirnrinde, der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Neocortex">Neocortex</a>. Dessen Speicherkapazität reicht für das gesamte Leben als Informationspool für Lernprozesse, die neue und auch komplexe Zusammenhänge zwischen Inhalten herstellen. Aus diesem Grund haben Menschen grenzwertig große Köpfe. Der Hippocampus orchestriert Weiterleitungen von Informationen in den Neocortex. Unter Verweis auf die engen Beziehungen zwischen Bewegung, Wahrnehmung und Erinnern schließt Hans-Peter Thier seinen Vortrag mit der Vermutung von Zusammenhängen zwischen Sport und mentaler Fitness. Mit Recht dürfe vermutet werden </div><div style="margin-left: 40px; text-align: left;"><i>„(…) dass das Training des Körpers notwendigerweise auch den Geist trainiert. Sport ist eben keineswegs „hirnlos“. Es sind Seescheiden, diese unscheinbaren Organismen, an die wohl kaum ein Alzheimer-Forscher denken dürfte, die uns lehren, dass es die Bewegung ist, die den Geist erfordert.“</i> <br /></div><div> </div><div>Dass wir als menschliche Art ein in der Natur unvergleichbar leistungsfähiges Gehirn entwickelt haben, verdanken wir der Bewegung unserer Vorfahren aus Urzeiten. Dieser Sachverhalt ist mehr als eine Anekdote. Bewegung verhilft uns zur effizienten Nutzung der Leistungsfähigkeit des eigenen Gehirns. Individuell ist dieser Zusammenhang mangels subjektiver Erfahrung nicht evident. Erst wissenschaftliche Forschung erschließt diese Erkenntnisse. <br /></div><div><br /></div><div>------------------------------</div><div><ol><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hominini">Homini</a> – <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hominisation">Hominisation</a></li><li>Portal: <a href="https://www.evolution-mensch.de/Thema/Die_Evolution_des_Menschen.html">Die Evolution des Menschen</a> <br /></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Stammesgeschichte_des_Menschen">Stammesgeschichte des Menschen</a></li><li>Süddeutsche Zeitung: <a href="https://www.sueddeutsche.de/wissen/evolution-wie-entstand-das-leben-auf-der-erde-1.3322033-0?reduced=true#seite-2">Wie entstand das Leben auf der Erde?</a></li><li>Sessile Lebewesen (Pflanzen und einige hybride Arten) besitzen kein
Zentralnervensystem. Dennoch verfügen sie über Sinnesorgane und je nach
Definition auch über Intelligenz. - Siehe: Stefano Mancuso, Alessandra
Viola: <i>Die Intelligenz der Pflanzen</i>, München 2015 <br /></li><li>Quellen zur Evolution des Gehirns:<br /><ul><li> Geo, Alexandra Rigos: <a href="https://www.geo.de/natur/tierwelt/7222-rtkl-das-gehirn-evolution-des-gehirns">Die Evolution des Gehirns</a></li></ul><ul><li>Deutschlandfunk, Lennart Pyritz: <a href="https://www.deutschlandfunk.de/nerven-wie-ein-wurm-der-ursprung-des-gehirns.740.de.html?dram:article_id=348901">Der Ursprung des Gehirns</a></li></ul><ul><li>Spektrum, Gerhard Roth: <a href="https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/evolution-der-nervensysteme-und-gehirne/3758">Evolution der Nervensysteme und Gehirne</a></li></ul><ul><li>Portal <a href="https://www.dasgehirn.info/">Das Gehirn</a>: <a href="https://www.dasgehirn.info/einstieg/wozu-ein-gehirn">Wozu ein Gehirn?</a></li></ul></li><li>Vortrag von Hans-Peter Thier in der Reihe „Hirnforschung, was kannst
du?“, FAZ, 15.12.2014: <a href="https://www.faz.net/aktuell/wissen/warum-sich-bewegung-und-geist-nur-zusammen-denken-lassen-13310072.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2">Warum sich Bewegung und Geist nur zusammen denken lassen</a> <br /></li></ol></div><div> </div><div><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-aRSQktTpV5Y/YCVZK-d7lvI/AAAAAAABtyg/KxphDcjUHyIdpXc3G7SsuiLsww6YU084wCLcBGAsYHQ/s800/800px-Stammbaum_grafisch.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="800" height="240" src="https://1.bp.blogspot.com/-aRSQktTpV5Y/YCVZK-d7lvI/AAAAAAABtyg/KxphDcjUHyIdpXc3G7SsuiLsww6YU084wCLcBGAsYHQ/w320-h240/800px-Stammbaum_grafisch.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Stammbaum des Menschen<br />by Dimitrios Pascal Weiß (<a class="mw-mmv-license" href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0" target="_blank">CC BY-SA 4.0</a>)</td></tr></tbody></table><b>3 Ausdauerndes Laufen und Gehen im evolutionsgeschichtlichen Zeitraffer</b>(1)</div><div> </div><div>Vor ca. 3 Millionen Jahren setzte die menschlicher Frühgeschichte ein. Wenn 3 Millionen Jahre auf 24 Stunden übertragen würden, lebte Sapiens bis vor wenigen Minuten als Wildbeuter und war ein ausdauernder Geher und Läufer.(2) Anforderungen des Gehens und Laufens modellierten Anatomie und Stoffwechsel der menschlichen Art. Vor ca. 11.000 Jahren (bzw. vor ca. 6 Minuten gem. 24-Stundenskala) setzte allmählich Sesshaftigkeit ein.(3) Damit verloren Fähigkeiten ausdauernden Gehens und Laufens an Bedeutung, sodass diese Fähigkeiten in der menschlichen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialisation">Sozialisation</a> und Anatomie zunehmend verkümmern. Genetische Anlagen dieser Fähigkeiten sind jedoch in der Biologie von Anatomie und Stoffwechsel bis zur Gegenwart erhalten. Meilensteine der Entwicklung beschreibt dieses Kapitel.<br /> </div> </div><div><b>3.1 Evolutionsbiologische Erkenntnisse der Lauf-Veranlagung</b> <br /></div><div> </div><div>Bewegungsmuster, anatomische Details und physiologische Prozesse menschlicher Organismen haben sich über lange Zeiträume evolutionär an Anforderungen ausdauernden Laufens und Gehens angepasst:(4)</div><div><ul style="text-align: left;"><li>Die Fähigkeit von Menschen zur Temperaturregulierung mittels Schweiß erlaubt einzigartige Ausdauerleistungen ohne zu überhitzen.</li><li>Das nur bei Menschen vorkommende <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Nackenband">Nackenband</a> (<i>Ligamentum nuchae)</i> hält den Kopf beim Laufen aufrecht und ermöglicht den Blick nach vorne. </li><li>Der große Gesäß-Muskel (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Musculus_gluteus_maximushttps://de.wikipedia.org/wiki/Musculus_gluteus_maximus"><i>Musculus gluteus maximus</i></a>) stellt sicher, dass Menschen beim Laufen nicht nach vorne fallen. </li><li>Kurze Zehen, eine lange Achillessehne, schlanke Taille, Fußsohlenbogen und langsame Muskelfasern der Beinmuskulatur berechtigen zu der Annahme, dass Selektionsdruck der Gattung Homo nicht nur das Gehen, sondern auch das Laufen begünstigte. <br /></li></ul>Dass Inaktivität, Bequemlichkeit und Faulheit als belohnend empfunden werden, machen ökonomische Gründe für Wildbeuter plausibel. Jagd war körperlich anstrengend, auch gefährlich und sicher nicht immer erfolgreich. Gejagt wurde nur bei Nahrungsknappheit. Jagd unterblieb, wenn keine Notwendigkeit bestand. Weil Fettspeicher als Energie- und Nahrungsreserven dienen und vor Kälte schützen, hatte die Fähigkeit zur Bildung von Fettreserven ehemals elementare Bedeutung für das Überleben von Menschen. Evolutionär entwickelte anatomische und physiologische Ausprägungen haben sich über mehrere Millionen Jahre und viele Generationen als erfolgreiche Anpassungen an Lebensbedingungen bewährt. </div><div> </div><div> <br /></div><div><b>3.2 Soziokulturelle Prozesse bewirken Entwicklungen vom Läufer zum Nicht-Läufer und zum Freizeitsport </b><br /></div><div> </div><div>Die Dynamik biologisch-evolutionärer Anpassungsprozesse verläuft deutlich langsamer als Dynamiken kultureller Veränderungen (von Menschen verursachte Änderungen von Lebensbedingungen). Der Übergang zur Sesshaftigkeit bindet Menschen an bewirtschafteten Grund und Boden, den sie in der Vergangenheit gewöhnlich nur in Kriegszeiten oder bei großer wirtschaftlicher Not verließen. </div><div> </div><div>Über mehrere tausend Jahre menschlicher Kulturgeschichte gab es Wettkämpfe mit sportlichem Charakter, die jedoch als kultische Handlungen zu verstehen sind, die in religiös-zeremoniellen Bedeutungskontexten mit oft kriegerischem Charakter eingebunden sind, wie z.B. die antiken olympischen Spiele zu Ehren des Zeus.(5) In der Antike entstand das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasion">Gymnasion</a> als Ort militärisch-sportlicher Ausbildung männlicher Jugend und entwickelte sich ab dem 5. Jh. v. Chr. zu einer Bildungsstätte, die körperliche und geistige Erziehung gleichrangig förderte.(6)<br /> </div><div>Die Ausbreitung städtischer Lebensformen der Neuzeit geht einher mit Ökonomisierung und Beschleunigung des Lebens.(7) In der Neuzeit nimmt die Notwendigkeit zur Bewegung aus eigener Kraft weiter ab, weil Alltagstätigkeiten überwiegend sitzende oder stehende Haltungen erfordern. </div><div><div> </div><div>Seit dem 19. Jahrhundert kommen Massenbeförderungsmittel für die Personenbeförderung auf. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts setzten sich motorisierte individuelle Beförderungsmittel durch. Tendenziell bewegen sich Menschen immer weniger aus eigener Kraft. Bei Ortsveränderung verlangt die Beschleunigung des Lebens effiziente Beförderungsmittel, die den Reise-Zeitbedarf zunehmend minimieren.<br /> </div><div>Bei Städtern gilt ländliche Bodenständigkeit noch heute als ‚schlafmützig‘, konservativ, rückständig. Im ländlichen Raum galt und gilt teilweise noch immer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fverkehr">Fußverkehr</a> als Zeichen eines niedrigen sozialen Rangs. <i>Nur ein Knecht läuft!</i> Herren reiten ein Pferd, nutzen eine Kutsche oder werden in einer Sänfte transportiert. Motorisierte Fahrzeuge ersetzen inzwischen Pferde, Kutschen und Sänften und haben Fußgänger von der Straße verdrängt. Für überwiegend kürzere Wege werden seit der Neuzeit auch Fahrräder genutzt. E-Bikes lösen mittlerweile Fahrräder zunehmend ab. E-Bikes sind zwar deutlich teurer, schwerer und störungsanfälliger als Fahrräder, aber sie erfordern weniger Muskelarbeit bzw. Anstrengung und kommen darum einem Trend zur Bequemlichkeit entgegen.</div><div> <br /></div><div> <br /><b>3.3 Erfindung und Verbreitung des Joggings in der Neuzeit</b></div><div> </div><div>Mit der Wiederbelebung Olympischer Spiele der Neuzeit wurden ab 1896 reglementierte Laufwettbewerbe eingeführt. Über Wehrertüchtigung hinaus trieb jedoch nur eine kleine Minderheit reglementierten sportlichen Langstreckenlauf. Einfache Menschen hatten ohnehin nur an Sonn- und Feiertagen Freizeit, die sie für die Erholung von schwerer körperlicher Arbeit dringend benötigten. <br /> </div><div>Bis vor ca. 60 Jahren war Dauerlauf keine typische Freizeittätigkeit. Noch nach dem 2. Weltkrieg war über militärische Wehrertüchtigung hinaus sportlicher Langstreckenlauf unüblich und wurde nur von einer Minderheit praktiziert. In der Natur rennende Amateurläufer galten als Exzentriker, die ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Die öffentliche Meinung wertete Langstreckenlauf als Spleen von Spinnern oder Masochisten. Das zu dieser Zeit geltende medizinische Paradigma verurteilte Langstreckenlauf als gesundheitsschädlich und ein Sportlerherz als pathologisch. Frauen durften bei olympischen Spielen bis 1956 nur an Laufwettbewerben auf Distanzen bis 200 m teilnehmen.(8) <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Marathonlauf">Marathonlauf</a> war für Frauen prinzipiell verboten und einer elitären Gruppe männlicher Spitzensportler vorbehalten. <br /> </div>Erst mit sich ausbreitendem Bewegungsmangel der Neuzeit erfuhr Ausdauerlauf breitere Wertschätzung als Ausgleichssport in der Freizeit. Als Pionier des Ausdauerlaufs und Erfinder des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Jogging">Joggings</a> gilt der neuseeländische Lauftrainer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Lydiard">Arthur Lydiard</a> (1917 – 2004). Während Mediziner propagierten, dass Langstreckenlauf ungesund und potenziell gefährlich sei, war Arthur Lydiard von kardiovaskulären Gesundheitsvorteilen des Ausdauerlaufs überzeugt. Der Waldnieler Sportmediziner und Lauftrainer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_van_Aaken">Ernst van Aaken</a> (1910 – 1984) propagierte zur gleichen Zeit ein Ausdauertraining mit hohen Kilometerumfängen im langsamen Tempo. Nachdem von Arthur Lydiard betreute neuseeländische Läufer in den frühen 1960er Jahren extrem erfolgreich waren, wurden dessen Trainingsmethoden des Langstreckenlaufs weltweit zum Standard.(9)</div><div><br /><div>Aufgrund des wirtschaftlichen Strukturwandels in ehemaligen Industrieländern nahm der Anteil schwerer körperlicher Arbeit ab, während Bewegungsmangel und Übergewicht als Krankheitsfaktoren zunahmen. In der Gegenwart erweisen sich ehemals sinnvolle Mechanismen zur Belohnung von Bewegungsarmut ebenso wie Fettreserven als ein die Ausbreitung von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilisationskrankheit">Zivilisationskrankheiten</a> begünstigendes Verhängnis. Diese Entwicklung bereitete den Boden für Breitensport als Lifestyle-Muster.<br /><br />Der US-amerikanische Trainer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Bowerman">Bill Bowerman</a> lernte bei einem Aufenthalt in Neuseeland Arthur Lydiard kennen und führte die Idee des Joggens in den USA ein. Mit einem von Bill Bowerman entwickelten Laufschuh für lange Läufe begann der Aufstieg des Konzerns <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Nike_%28Unternehmen%29">Nike</a>. Mit dem 1977 erschienene Buch <i>The complete book of running</i> (<i>Das komplette Buch vom Laufen</i>) von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Jim_Fixx">James F. Fixx</a> entwickelte sich Jogging als Gesundheitslauf in den USA zum Hype. Fixx popularisierte die positiven gesundheitlichen Wirkungen des Laufens und löste eine weltweite Fitnessbewegung aus, die bis heute anhält.(10) </div><div><br /></div><div>Das Spektrum von Läufern ist hinsichtlich Motivation, Leistungsvermögen,
Laufumfang und Regelmäßigkeit der Aktivität breit gefächert.
Abgrenzungen von Hobby-, Freizeit-, Profisportler sind wenig
aussagekräftig. Eine andere Diskussion in der deutschen
Sportwissenschaft betrifft die Frage, wie <i>Sport</i> in Anbetracht einer umgangssprachlich zunehmenden "Versportung" von Aktivitäten begrifflich zu definieren und von <i>Bewegungskultur</i>
von nicht motorischen Aktivitäten abzugrenzen ist. Diskutiert wird, ob
Aktivitäten ohne Wettkampf, Regelwerk oder körperliche Anstrengung als <i>Sport</i> zu verstehen sind. Diese Fragen greift Teil 2 des Posts auf.</div><div><br /></div><div></div><div><br /><b>3.4 Jogging-Hype der Gegenwart</b></div><div> </div><div>Positive gesundheitliche Wirkungen entfalten viele Sportarten. Dass Jogging sich zu einem modischen Trendsport entwickeln konnte, hat sachlich nachvollziehbare Gründe:</div><div><ul style="text-align: left;"><li>Jogging unterliegt keinem festen Regelwerk. Jeder entscheidet für sich selbst (oft auch spontan oder immer wieder neu) Häufigkeit, Distanz, Tempo, Geländeart, Eignung von Wetterbedingungen. </li><li>Seine herausragende Bedeutung gegenüber anderen Sportarten bezieht Jogging aus seiner Effizienz. Keine andere Ausdauersportart erfordert weniger Voraussetzungen und Ausrüstung, lässt sich vergleichbar universell und kostenlos betreiben und erzielt über Zeit ein derart günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis wie Laufen. </li><li>Eine breite Auswahl von Zielbenefits verleihen der Aktivität Nutzen und Sinnhaftigkeit. Aus dem Spektrum von Zielbenefits können Jogger ihr jeweils eigenes Motivationspaket schnüren:(11)<br /><ul><li>Verbesserung oder Erhalt von Fitness</li><li>Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems </li><li>Stärkung des Immunsystems </li><li>Allgemeiner gesundheitlicher Nutzen </li><li>Psychischer Nutzen: Stressbewältigung, Ausgeglichenheit, Entspannung</li><li>Verbesserung von Körpergefühl und Selbstwahrnehmung </li><li>Selbstbestätigung </li><li>Gewichtsreduzierung und Gewichtskontrolle </li><li>Figur und Schönheit (Steigerung der eigenen Attraktivität) </li><li>motorischer Bewegungsdrang </li><li>Naturerlebnis </li><li>Pflege sozialer Kontakte</li><li>Konkurrenz, Wettbewerb, Wetten </li><li>Fremderwartung </li><li>diffuses, unspezifisches Laufbedürfnis </li><li>etc. <br /></li></ul></li></ul>Der Lifestyle-Charakter des Joggings und ein lifestyle-konformer Trend der Selbstoptimierung dürften motivationsverstärkend wirken. Wer nicht mit sportlichen Leistungen zu beeindrucken vermag, kann immerhin eine lifestyle-konforme modische Haltung dank Teilnahme an der Bewegung und Nutzung modischer Accessoires demonstrieren.<br /></div><div><br /></div><div>-------------------------------</div><div><ol><li>Plant Wissen: <a href="https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/die_geschichte_des_laufens/index.html">Geschichte des Laufens</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%A4ger_und_Sammler">Jäger und Sammler</a> <br /></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Neolithische_Revolution">Neolithische Revolution</a> <br /></li><li>Artikel zur Evolutionsbiologie des Laufens: <br />Wikipedia:
<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Evolutionsbiologie">Evolutionsbiologie</a> <br />Spiegel: <a href="https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/134337023">Zum Laufen geboren</a> (PDF) <br />Süddeutsche
Zeitung: <a href="https://sz-magazin.sueddeutsche.de/gesundheit/aus-evolutionaerer-sicht-kann-man-unser-verhalten-als-abnormal-bezeichnen-80315?reduced=true">"Aus evolutionärer Sicht kann man unser Verhalten als abnormal
bezeichnen"</a> <br /></li><li>Post: <a href="https://raumzeitde.blogspot.com/2019/09/zeus-heiligtum-olympia-auf-dem.html">Antike olympische Spiele im Zeus-Heiligtum Olympia</a> <br /></li><li>Post: <a href="https://soziologenkram.blogspot.com/2019/09/basics-der-antike-griechenlands.html">Basics der Antike Griechenlands</a> <br /></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Urbanisierung">Urbanisierung</a> <br /></li><li>Als Olympiadisziplin wurde der Marathonlauf für Frauen 1984 aufgenommen.
Ab 1988 durften Frauen über 10.000 m teilnehmen und ab dem Jahr 1996
über 5.000 m. <br /></li><li>Bei den Olympischen Spiele 1960 in Rom siegten <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Snell">Peter Snell</a> über 800 m
und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Murray_Halberg">Murray Halberg</a> über 5000 m. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Barry_Magee">Barry Magee</a> wurde Dritter im
Marathonlauf. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio gewannen Peter
Snell Gold über 800 m und 1500 m und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/John_Davies_%28Leichtathlet,_1938%29">John Davies</a> Bronze über 1500 m. Auf
Lydiards Methoden werden Medaillen der finnischen Läufer <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Lasse_Vir%C3%A9n">Lasse Virén</a>,
<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pekka_Vasala">Pekka Vasala</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tapio_Kantanen">Tapio Kantanen</a> bei den Olympischen Sommerspielen 1972
in München zurückgeführt. <br /></li><li>Das Beispiel James F. Fixx zeigt, dass Laufen und Fitness ein langes
Leben nicht garantieren. Fixx war genetisch vorbelastet war und bis zum
Alter von 36 Jahren starker Raucher. Er hatte eine schwere
Arteriosklerose aller drei Herzkranzarterien. 52-jährig erlitt er 1984
einen Sekundentod auf dem Heimweg vom täglichen Lauftraining. <br /></li><li>Benefits von Bewegung betrachtet Kapitel 3.3 des Teils 2. <br /></li></ol></div><div> </div><div><b>4 Läufertypologie</b><br /> </div><div>Vorliegender Post definiert eine eigene Läufertypologie, die anhand einer primär handlungsleitenden Hauptmotivation 3 Hauptklassen identifiziert und diese in Typen von Kohorten mit identischen oder ähnlichen Motivationen einordnet. Eine Hauptmotivation schließt weitere Motivationen nicht aus, die jedoch überwiegend als eher nachrangig aufgefasst werden. Denkbar sind auch hybride Typen, die mehrere Motivationen gleichrangig evozieren.</div><div> <br /></div><div> </div><div><b>4.1 <i>Jogger</i> (Dauerlauf im gemächlichen Tempo)<br /></b><i> </i></div><div><i>Jogger </i>bilden den Hauptanteil aller Läufer. <i>Jogger </i>betreiben im gemäßigten Tempo ein mehr oder weniger regelmäßiges Ausdauertraining ohne systematische Trainingsplanung und verfolgen primär keine Leistungsziele. Wenn <i>Jogger</i> sporadisch an Wettkämpfen im Rahmen von Volksläufen teilnehmen, haben Wettkampfergebnisse nebensächliche Bedeutung. Zum Joggen motivieren mehrere Ziele: </div><div><ul style="text-align: left;"><li><i>Gesundheitsläufer</i> sind über gesundheitliche Benefits des Ausdauerlaufs informiert. Um Benefits zu ernten, trainieren sie diszipliniert regelmäßig mit ca. 2 - 3 Laufeinheiten pro Woche auf Distanzen von 5 – 10 km.</li><li><i>Genussläufer</i> nehmen Benefits des Ausdauerlaufs gerne mit, ohne jedoch systematisch zu trainieren. Sie laufen dann, wenn sie gerade Lust empfinden, Zeit haben, das Wetter angenehm ist, die Landschaft reizt, Laufpartner oder Laufgruppen motivieren. </li><li><i>Schönheitsläufer</i> möchten ihr Körpergewicht reduzieren bzw. ihren eigenen Körper in Richtung modischer Ideale modellieren oder ihre Figur konservieren. Für Figuroptimierer ist Laufen neben Training in Fitness-Studios eine effiziente Methode.</li><li><i>Sozialkontakt-Fishing</i>: Laufsport bietet Optionen für die Suche oder Intensivierung sozialer Kontakte.</li><li><i>Konditions-Aufbau</i>: Für viele Sportarten sind ausreichende Ausdauergrundlagen erforderlich. Unter allen Ausdauersportarten trainiert keine andere Sportart die Ausdauergrundlagen so effizient, voraussetzungsarm und ebenso technisch wie organisatorisch unkompliziert wie das Lauftraining. Daher ist Lauftraining die bevorzugte Sportart für das Training von Ausdauergrundlagen. <br /></li></ul></div><div> </div><div><b>4.2 <i>Runner</i> (leistungsorientiertes Laufen mit systematischem Training und Wettkämpfen)</b><br /><i> </i></div><div><i>Runner</i> bilden den kleineren Anteil leistungsorientierter Läufer und Hochleistungsläufer. <i>Runner</i> wissen um gesundheitliche Benefits des Ausdauerlaufs, aber sie beziehen ihre Hauptmotivation aus Wettkämpfen und Leistungszielen. Um Leistungsziele zu erreichen, bedarf es eines langfristig angelegten systematischen Trainings. Auf Grundlage wissenschaftlicher und methodischer Erkenntnisse erstellte Trainingspläne strukturieren das Training. Leistungskontrollen überwachen die Entwicklung und gestatten Feinjustierungen des Trainings. Im Training laufen <i>Runner</i> mit Vorgaben gegen die Uhr und/oder unter Kontrolle ihrer Pulsfrequenz. Im professionellen Sektor nutzt Hochleistungstraining darüber hinaus medizinische Methoden der Trainingssteuerung.</div><div><br /><i>Runner</i> trainieren diszipliniert 5 - 10 Laufeinheiten und variieren planmäßig Tempo, Distanzen, Geländearten. Um Überlastungseffekte zu vermeiden, praktizieren <i>Runner</i> zusätzlich Ausgleichssport und berücksichtigen körperlichen Regenerationsbedarf. <i>Runner</i> optimieren ihr Körpergewicht und achten auf leistungskonforme Ernährung. Doping-Methoden sind im Breitensport keine Seltenheit und in der internationalen Spitzenklasse üblich.(1)</div><div> </div><div>Die nachfolgende Unterscheidung von 2 Untertypen ist nicht trennscharf zu verstehen, sondern als Kohorten mit fließenden Übergängen:</div><div><ul style="text-align: left;"><li><i>Leistungsorientierte Läufer</i> nehmen regelmäßig an Wettkämpfen teil und stellen sich bewusst Vergleichen mit Teilnehmern ihrer Leistungskategorie. Bezogen auf das eigene Leistungsvermögen möchten sie möglichst optimale Ergebnisse erzielen.</li><li><i>Hochleistungsläufer</i> sind besonders talentierte Läufer, die ihr eigenes Talent kennen und systematisch entwickeln. <i>Hochleistungssportler</i> orientieren sich primär an Leistungszielen und blenden Gesundheitsaspekte eher aus oder sehen sie als leistungsbeschränkende Rahmenbedingungen. Sie absolvieren ein hohes Trainingspensum, mit dem sie beabsichtigen, ihre Leistungsgrenzen zu verschieben. <i>Hochleistungsläufer</i> möchten in Vergleichen mit anderen <i>Hochleistungsläufern</i> Erfolge erzielen, die ihnen in Läuferkreisen Respekt und öffentlich Anerkennung verschaffen. Geltungsdrang von Hochleistungsläufern kann narzisstische Züge annehmen. <br /></li></ul></div><div><b> </b></div><div><b>4.3 <i>Marathonsammler </i>(Laufen als Leidenschaft) </b><br /> </div><div>Ein kleiner und öffentlich kaum sichtbarer Anteil aller Läufer bildet als <i>Marathonsammler</i> eine besondere Spezies exzessiver Läufer. <i>Marathonsammler</i> befinden sich überwiegend im fortgeschrittenen Alter. Sie haben ihre Ziele altersgemäß angepasst und befinden sich nicht mehr auf der Jagd nach Bestzeiten. Stattdessen möchten sie eine möglichst hohe Anzahl zertifizierter Wettkämpfe auf Langstrecken absolvieren, die mindestens der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Marathonlauf">Marathondistanz</a> entsprechen (42,195 km) und als <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ultramarathon">Ultramarathon</a> auch weit über die Marathondistanz hinausgehen können. Das Sammeln von Wettkämpfen verfolgt oftmals zusätzliche Ziele, z.B. Läufe in allen Erdteilen, Läufe in allen Ländern eines Kontinents oder der gesamten Erde, Läufe in allen Staaten der USA etc.. Typische <i>Marathonsammler</i> sind oft in einem <i>100 Marathon Club</i> (<i>100MC</i>) organisiert, von denen international etliche bestehen.(2) ‚Wilde Marathonis‘, die keinem <i>100MC</i> angehören, bilden vermutlich eher Ausnahmen. <br /> </div><div>Aus persönlicher Sicht ist Marathonsammeln ein im Jogging-Tempo leidenschaftlich betriebenes Hobby, das <i>Marathonsammler</i> glücklich stimmt. Zusätzliche Motivation verschaffen soziale Kontakte. Die Ultraszene ist überschaubar. In der Gemeinschaft Gleichgesinnter bestehen viele Freundschaften. Zu Events reisen Teilnehmer bevorzugt gemeinsam an und übernachten oft auch gemeinsam in Massenquartieren oder auf Campingplätzen. So schonen sie Kosten und festigen zugleich ihre Verbindungen. Laufveranstaltungen haben überwiegend familiären Charakter. Auf den Veranstaltungen feiern sie ihr Wiedersehen und tauschen Informationen über Erlebnisse, Tipps und Planungen aus. <br /></div><div> </div><div>Andere Menschen suchen und finden ihr Glück in anderen Hobbys, und wie jedes andere Hobby, lässt sich auch Marathonsammeln exzessiv betreiben. Als gesundheitsschädigend fällt Marathonsammeln jedoch nicht auf. Die hohe Anzahl absolvierter Läufe widerlegt Vermutungen von Gesundheitsschädlichkeit anhand empirischer Daten und zeigt, dass die Länge einer Distanz und die Menge von Lauf-Kilometern pro Zeitraum als Indikatoren für die Gesundheitswirksamkeit oder Gesundheitsschädlichkeit sportlicher Aktivitäten wenig Aussagekraft haben. <br /></div><div> </div><div>------------------------------ <br /></div><div><ol><li>Artikel der FAZ über Dopingpraktiken im Spitzensport: <a href="https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/doping-im-fussball-die-wollen-doch-nur-spielen-14281989.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2">Die wollen doch nur spielen</a> <br /></li><li>Allein im <a href="https://www.100-marathon-club.de/index.php/de">100 Marathon Club Deutschland</a> haben 370 Mitglieder per
30.06.2020 mindestens 100 (meistens jedoch mehr) Marathonläufe (inkl.
Ultraläufe, d.h. Distanzen > Marathon) absolviert, in Summe mehr als
100.000 Läufe. 10 Mitglieder des Clubs sind mit mehr als 1000 Läufen
aufgeführt. Auf Platz 1 der Rangliste liegt der Hamburger Allgemein- und
Sportmediziner Christian Hottas (Jahrgang 1956) mit 2.892 Läufen (Stand
30.06.2020). Auf Platz 2 folgt die Berlinerin Sigrid Eichner (Jahrgang
1940) mit 2.292 Läufen (Stand 30.06.2020). Mitglied des Clubs werden
Läufer nur auf Antrag. Tatsächlich dürfte die Zahl von Läufern, die mehr
als 100 Marathons gefinisht haben, deutlich größer sein. Ende 2019
weist das <a href="http://megamarathonlist.com/wp-content/uploads/2019/08/30June2019WMMR300.pdf">World MegaMarathon Ranking 300+</a> des Japaners Japaners
Takatoshi Yoshino weltweit 35 Läufer mit 1000 oder mehr absolvierten
Läufen aus sowie 792 Läufer mit mindestens 300 absolvierten Läufen.<br /></li></ol> </div><div><b>5 (Neuro-) Psychologische Erklärungsmodelle der Verhaltenssteuerung</b><br /> </div><div>Die Umsetzung von Motiven (Beweggründe und Ziele) in Entscheidungen und Handlungen erklärt die Psychologie mit zwei unterschiedlichen Quellen, die als extrinsisch (aufgrund äußerer Anreize) und intrinsisch (aufgrund der Sache selbst) bezeichnet werden.(1,2) Hirnforschung bzw. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Neuropsychologie">Neuropsychologie</a> untersuchen darüber hinaus als <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Exekutive_Funktionen">exekutive Funktionen</a> bezeichnete Kontrollprozesse der Verhaltenssteuerung, die vor allem dann aktiv werden, wenn automatisiertes Handeln nicht ausreicht.(3)</div><div> </div><div> </div><div><b>5.1 Exekutive Funktionen (Kontrollprozesse) </b></div><div><br />Höhere Lebewesen verfügen über Fähigkeiten der kognitiven Kontrolle, die ihnen ermöglichen, ihr eigenes Verhalten an Umweltsituationen anzupassen, um ein für sie möglichst günstiges Verhaltensergebnis zu erzielen. Kognitive Prozesse der Selbstregulation und des zielgerichteten Handelns sind als exekutive Funktionen erforderlich, wenn routiniertes Verhalten einer Situation nicht gerecht wird und aufmerksames, konzentriertes Handeln notwendig sind. Exekutive Funktionen umschreiben psychische Fähigkeiten, die der Durchführung von Handlungen vorausgehen und Handlungen kontrollierend begleiten. Zu den exekutiven Funktionen zählen: Selbstmotivation, Willensbildung, Initiative, Setzen von Zielen, strategische Planung, Entscheidungsfindung, Steuerung von Aufmerksamkeit, Handlungsplanung, Selbstkontrolle und Selbstdisziplin. Komplexe systematische Lernprozesse erfordern in einem hohen Maß exekutive Funktionen.</div><div><br />Am <a href="https://www.znl-ulm.de/">TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen Ulm</a> und ähnlichen Einrichtungen durchgeführte wissenschaftliche Studien zeigen, dass exekutive Funktionen nicht nur kognitiv entwickelt und trainiert werden, sondern in jeder Lebensphase auch von körperlicher Aktivität profitieren.(4,5,6,7)</div><div> <br /></div><div> </div><div><b>5.2 Intrinsische Belohnungssysteme im praktischen Alltag</b></div><div><br />Bereits in der Antike galt, dass Glück Aktivität und eine Menschen befriedigende Beschäftigung voraussetzt. Die eigene Profession kann durchaus eine befriedigende Beschäftigung sein, wenn Menschen sich in der historischen Bedeutung des Begriffs ‚Beruf‘ zu ihren Aufgaben ‚berufen‘ fühlen (ursprünglich von Gott), für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden und soziale Anerkennung genießen. In der Neuzeit ist es jedoch häufig eher so, dass Menschen sich zum Zweck des Lohnerwerbs zu Arbeitsleistungen verpflichten. Wenn der Beruf zum Job wird, empfinden Menschen keine oder nur wenig innere Bindung zu ihrer beruflichen Tätigkeit. <br /> </div><div>Über ‚Freizeit‘ im Sinne von Zeit, die nicht für die praktische Lebensbewältigung benötigt wird, verfügten bis zur Neuzeit über Sonn- und Feiertage hinaus nur kleine Eliten oder soziale Randgruppen. Erst in der Neuzeit entsteht auch in unteren sozialen Schichten ein zunehmender Anteil Freizeit, über den Menschen selbst verfügen können. Der Wunsch nach befriedigenden Tätigkeiten motivierte zunächst zur Nachahmung von Freizeitbeschäftigungen des Adels und zum Betreiben von Hobbys, die Menschen zum eigenen Vergnügen und zu ihrer Entspannung ausüben. Prinzipiell können Hobbys beliebig gewählt werden, weshalb die Ausdehnung des Universums möglicher Hobbys unbegrenzt ist.(8) </div><div><br />Zwischen Freizeitsport und Hobby besteht keine scharfe Abgrenzung. Generell gilt, dass Hobbys von einem natürlichen Bedürfnis nach selbstbestimmter Belohnung motiviert sind. Selbst bei exzessiv betriebenen Hobbys entsteht gewöhnlich kein Verdacht des Vorliegens einer psychischen Störung, solange es sich nicht um exzessiv betriebenen Freizeitsport handelt. Dieser wird im Mainstream deutlich skeptischer gesehen als andere Hobbys.(9) </div><div> <br /></div><div> </div><div><b>5.3 Internes Belohnungs- und Motivationssystem aus Sicht von Psychologie und Neurowissenschaften</b><br /> </div><div>Erst neuzeitliche neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, wie Stoffwechselprozesse und beteiligte neuronale Strukturen Einfluss auf das Gefühlsleben durch sportliche Betätigung ausüben. Stoffwechselprozesse und ihre Interaktionen mit Auslösern und mentalen Zuständen sind zwar noch nicht vollständig entschlüsselt, aber Wissenschaften erkennen Zusammenhänge zwischen Aktivitäten und Stoffwechselprozessen und identifizieren, welche Stoffwechselprozesse für belohnende Gefühle verantwortlich sind. Für das biologische Verständnis von Freude, Lust und Motivation hat im Zentrum des Gehirns von Wirbeltieren das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mesolimbisches_System">mesolimbische System</a> zentrale Bedeutung. Wie Erfahrungen bzw. Lernprozesse die Persönlichkeit und ihre Fähigkeiten hinsichtlich Impulskontrolle (siehe Kapitel 5.3.3) und Resilienz (siehe Kapitel 5.3.4) formen, erläutert der Neurowissenschaftler <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Roth_(Biologe)">Gerhard Roth</a> in einem bemerkenswerten Artikel.(10,11)</div><div> </div><div> </div><div><b>5.3.1 Stoffwechselprozesse intrinsischer Belohnungen und ihre modellierenden Einflüsse</b></div><div> </div><div>Situativ betracht erzeugen Stoffwechselprozesse temporäre mentale Zustände. Wer sich z.B. in Tätigkeiten vertieft, die gerne und mit Kompetenz betrieben werden, provoziert Ausschüttungen von Botenstoffen wie <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin">Serotonin</a>, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin">Dopamin</a>, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Adrenalin">Adrenalin</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Noradrenalin">Noradrenalin</a>, die als ‚Glücks-Hormone’ gelten, weil sie vorübergehend als belohnend empfundene mentale Zustände evozieren. Erst über Zeit betrachtet wird das weitreichende Potential dieser Prozesse verständlich. Sie wirken nämlich nicht nur temporär auf Verhalten und Empfinden von Menschen ein, sondern sie erzeugen Motivation und modellieren formend und verändernd als ‚Persönlichkeit‘ umschriebene Konstrukte.(12) <br /><br />Wenn sich Denkmuster und Verhaltensweisen zu Gewohnheiten entwickeln, bewirken interne Belohnungssysteme, dass sich kognitive und neuronale Strukturen verändern und zu Verhaltensmustern verfestigen. Die Umprogrammierung von Verhaltensmustern gelingt nur mit großer Mühe und starker Selbstdisziplin. Menschen, die Lebensstil-Entscheidungen gegen regelmäßig betriebenen eigenen aktiven Sport getroffen haben, finden viele gute Gründe, die diese Haltung rechtfertigen und mental belohnen. Umgekehrt gilt: Je regelmäßiger wir Sport treiben und diese Aktivitäten zu selbstverständlichen Ritualen des Alltags machen, desto weniger Überwindung kostet die Aktivität und als desto belohnender wird die Ausübung der Aktivität empfunden. Warum das so ist, erklären nachfolgende Kapitel.<br /> </div><div>Ausdauersport ist ein Verhaltensmuster, das (wie jedes Verhaltensmuster) mit diesem Muster verknüpfte Aktivitäten belohnt und bei regelmäßiger Praxis modellierend auf kognitive und neuronale Strukturen einwirkt. Indem Ausdauersport die Persönlichkeit stärkt und mentale Fitness verbessert, nimmt Ausdauersport einen nicht zu überschätzenden Einfluss auf individuelle Lebensqualität. Diese Annahme ist nicht aus empirischen Daten gewonnen, sondern eine Erkenntnis eigener Erfahrungen, die Ausdauersportler teilen.(13) </div><div> <br /></div><div> </div><div><b>5.3.2 Ambivalenzkonflikte und Delay Discounting</b></div><div><br />In Entscheidungssituationen bestehen oftmals gleichzeitig vorliegende und sich widersprechende Gedanken, Wünsche und Gefühle, die als Spannung und Zerrissenheit empfundene innere Konflikte bewirken (in der Psychologie als <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ambivalenz">Ambivalenzkonflikte</a> bezeichnet). Menschen, deren Persönlichkeitsentwicklung belastbare exekutive Funktionen (interne Kontrollprozesse) ausprägen konnten, sind in der Lage, solche Situationen zu ertragen und Konflikte zu lösen. Weniger reife Persönlichkeiten sind in ihrer Entscheidung gehemmt und empfinden derartige Situationen als Dilemma ohne situationsgerechten Ausweg. <br /> </div><div>Das psychologische Modell des Delay Discounting (Abwertung zeitlich verzögerter Belohnungen) betrifft den speziellen Fall von Entscheidungen zwischen zeitlich auseinanderliegenden Belohnungen vom Typ <i>Spatz in der Hand oder Taube auf dem Dach</i>. Derartige Entscheidungen erfordern Abwägungen zwischen kurzfristigen kleinen Belohnungen versus langfristig größere Vorteile versprechendes Verhalten unter Verzicht auf kurzfristig verfügbare kleine Belohnungen. Während die zeitnahe kleine Belohnung garantiert ist, enthält die zeitlich entferntere Zukunft immer Unsicherheiten. Z.B. verschafft eine Pizza sofort Genuss, aber der Genuss unterläuft langfristige Bemühungen um Gewichtsreduzierung, Gesundheit, schlanke Figur, Sparsamkeit etc., deren Erreichbarkeit nicht garantiert ist. <br /> </div><div>Delay Discounting verdeutlicht Auswirkungen unterentwickelter exekutiver Funktion und macht darüber hinaus darauf aufmerksam, dass Entscheidungen und Verhaltensmuster nicht alleine auf rationalen Bewertungen beruhen, sondern im Fall zeitlicher Verzögerung von der nicht bewusst kontrollierbaren Konkurrenz zwischen Hirnsystemen des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4frontaler_Cortex">präfrontalen Cortex</a> und des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Limbisches_System">limbischen Systems</a> beeinflusst sind. Präfrontale Hirnstrukturen bewerten Bedingungen für eine situationsangemessene Handlungssteuerung und regulieren emotionale Prozesse. Das limbische System steuert unter Beteiligung anderer Hirnregionen insbesondere Emotionen sowie das Triebverhalten und arbeitet nach dem Prinzip der Maximierung von Lust und Minimierung von Schmerz. Bei Entscheidungen zwischen zeitlich auseinanderliegenden Belohnungen bewirken Konflikte zwischen den beiden Hirnregionen eine stärkere neuronale Aktivierung von Hirnregionen des limbischen Systems, wodurch rationale Erwägungen des präfrontalen Cortex eine Abwertung erfahren und sich triebhaftes Verhalten oftmals durchsetzen kann.(14) Delay Discounting macht verständlich, weshalb sich Bewegungsarmut, unvernünftiges Ernährungsverhalten und Zivilisationskrankheiten in wohlhabenden Ländern trotz besseren Wissens verbreiten. </div><div> </div><div> <br /></div><div><b>5.3.3 Impulskontrolle, Selbstregulation, Gratifikationsaufschub, Selbstmotivation</b></div><div><br />Aus der Falle des Delay Discounting ist Entkommen möglich. Um langfristig individuellen Erfolg zu ernten, müssen Menschen lernen, dass Erfolg in der Zukunft ausdauerndes Engagement verlangt und erst Verzicht auf sofort und anstrengungslos zu erhaltende kleine Belohnungen in der Zukunft größere Belohnungen ermöglicht. Anders gesagt: Um das eigene Leben in den Griff zu bekommen und nachhaltige Zufriedenheit zu erreichen, müssen Menschen ihre exekutiven Funktionen entwickeln. In oft mit Unlust und Anstrengung verbundenen Lernprozessen der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialisation">Sozialisation</a> entwickeln Menschen Fähigkeiten der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstregulation_(Psychologie)">Selbstregulation</a>, des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Belohnungsaufschub">Gratifikationsaufschubs</a> und der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstmotivation">Selbstmotivation</a>, die sich erst längerfristig als Kompetenzen einer erfolgreichen Sozialisation und Lebensbewältigung bewähren.(15) Im Kontext dieser Prozesse erhält Ausdauersport eine besondere Bedeutung. Ausdauersport trainiert nicht nur gesundheitliche Fitness, sondern auch die Fitness exekutiver Funktionen und erhöht so Chancen einer erfolgreichen Lebensbewältigung gleich zweifach. <br /><br />Gewöhnlich bewirkt die Höhe der Anstrengung, die für das Erreichen einer Belohnung erforderlich ist, eine Steigerung des Wertes einer Belohnung. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Verkaufspsychologie">Verkaufspsychologie</a> und <a href="https://lexikon.stangl.eu/19225/verhaltensoekonomik">Verhaltensökonomik</a> zeigen jedoch auch, dass kostenlose Angebote Impulskontrolle, Selbstregulation und rationales Denken reduzieren oder ausschalten.(16) <br /></div><div><br /></div><div><br /></div><div><b>5.3.4 Resilienz und Vulnerabilität</b>(17)</div><div> </div><div>Das Konzept der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie)">Resilienz</a> beruht als Erklärungsmodell der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Differentielle_und_Pers%C3%B6nlichkeitspsychologie">Persönlichkeitspsychologie</a> auf der Beobachtung, dass psychische Verwundbarkeit (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Vulnerabilit%C3%A4t">Vulnerabilität</a>) sowie psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) von Menschen individuell unterschiedlich ausgeprägt sind und Stärke der Ausprägung sowie Strategien der Krisenbewältigung durch eine Reihe von Einflussfaktoren bestimmt werden, die das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Five_(Psychologie)">Big-Five-Modell</a> beschreibt. Resiliente Menschen haben gelernt, dass sie selbst ihr eigenes Schicksal bestimmen. Sie haben ein realistisches Bild ihrer Fähigkeiten, hoffen nicht auf Glück oder Zufall und nehmen Dinge selbst in die Hand. Resiliente Menschen bewältigen Krisen nicht nur leichter als andere Menschen, sondern sie nutzen Krisen als Anstoß für Entwicklungen ihrer Persönlichkeit. Ausdauersport trainiert auch die Fitness dieser Fähigkeiten einer erfolgreichen Lebensbewältigung. Anders formuliert: Ausdauersport verbessert die individuelle Resilienz.<br /></div><div> </div><div> </div><div><b>5.3.5 Flow als mentaler Zustand</b>(18)<br /> </div><div>Als spezielles Phänomen intrinsischer Motivation genießt das Flow-Konzept starke Beachtung. Flow bezeichnet einen als angenehm, belohnend, beglückend oder auch als tranceartig bis rauschhaft empfundenen mentalen Zustand völliger Vertiefung und Weltvergessenheit sowie des Aufgehens in einer Tätigkeit, die scheinbar mühelos wie ein Automatismus abläuft.<br /><br />Das Standardmodell erklärt Flow als ein intrinsisches Belohnungssystem, das Wechselwirkungen zwischen psychologischen und neurophysiologischen Prozessen aktiviert. Das Modell macht verständlich, warum Menschen Freude empfinden, wenn sie kreative, spielerische, ausdauersportliche oder auch andere scheinbar sinnlose Tätigkeiten ausüben. Neurobiologische Mechanismen von Flow-Erlebnissen sind nicht abschließend geklärt. Neben Art und Stärke von Anforderungen scheinen Entspannung und gleichbleibende rhythmische Bewegungen an der Entstehung tranceartiger Zustände beteiligt zu sein.<br /> </div><div>Flow entsteht, wenn als belohnend empfundenen Tätigkeiten ohne deutliche körperliche und/oder mentale Anstrengungen ausgeübt werden, insbesondere bei kreativen Tätigkeiten (Musizieren, Singen, Malen, kreatives Schreiben etc.), in Spielsituationen (insbesondere bei Computerspielen bzw. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/E-Sport">E-Sport</a>), bei der Ausübung von Hobbys und bei geeigneten Bedingungen auch im beruflichen Umfeld. <br /> </div><div>Flow kann ebenfalls bei ausdauersportlichen Aktivitäten auftreten (z.B. Wandern, Laufen, Radfahren), wenn die Aktivität über einen längeren Zeitraum in einem Gleichgewicht zwischen Über- und Unterforderung stattfindet, sodass Anstrengungen nicht spürbar werden und äußere Bedingungen keine Aufmerksamkeit erfordern. Erfahrene Läufer erleben mitunter Flow bei langen Läufen im moderatem Tempo, wenn sich Körper und Geist, Anforderungen und Fähigkeiten in einem als Gleichgewicht empfunden Zustand befinden und äußere Ablenkungen nicht stören. Während Beine ohne bewussten Einsatz von Kraft und Willen wie von alleine laufen und vermeintlich unendlich weit laufen könnten, fließen Sinneseindrücke und Gedanken in einem unkontrollierten Strom. Ohne jede gedankliche Anstrengung tauchen mitunter wie aus dem Nichts Lösungen für Probleme auf, an denen man sich bisher Zähne ausgebissen hat. Nach dem Lauf bleiben positive Emotionen noch eine Weile erhalten. Welche Strecke man zurückgelegt hat, weiß man oft nicht mehr im Detail. Wie Flow die Überwindung von Strapazen auf Ultralangstrecken ermöglicht, beschreibt ein Artikel der FAZ über Erfahrungen des Sportpsychologen <a href="https://www.micheleufer.com/de/" target="_blank">Michele Ufer</a> als Ultralangstreckenläufer: <a href="https://zeitung.faz.net/faz/sport/2023-01-09/mit-dem-flow-durch-die-wueste/847289.html" target="_blank">Mit dem Flow durch die Extreme</a><br /> </div><div>Flow ist zu unterscheiden vom u.U. bei Ausdauersportarten auftretenden Phänomen des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Runner%E2%80%99s_High">Runner‘s High</a>, das euphorische Zustände bezeichnet, die ausgeschüttete körpereigene Opiate auslösen. Strittig ist, ob <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Endorphine">Endorphine</a> (körpereigene <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Opioidpeptid">Opioidpeptide</a>, die in der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hypophyse">Hypophyse</a> und im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hypothalamus">Hypothalamus</a> von Wirbeltieren produziert werden) zu den Hauptverdächtigen zählen, weil Endorphine vor allem Schmerzen unterdrücken und damit Extremsituationen erträglicher machen. Diskutiert werden körpereigene <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Cannabinoide#Endocannabinoide">Endocannabinoide</a>, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Neurotransmitter">Neurotransmitter</a>, die Menschen in rauschhafte Zustand versetzen können, das Wohlbefinden steigern und Schmerzempfindlichkeit sowie Ängstlichkeit reduzieren. Das Hochgefühl des Runner‘s High ist ein eher seltenes, sich überraschend einstellendes und lange nachwirkendes Ereignis. Bedingungen des Auftretens von Runner‘s High sind zwar weitgehend bekannt, aber sie sind nicht willkürlich kontrollierbar, weshalb das Erlebnis von Runner‘s High als Motivationsverstärker ungeeignet ist. <br /></div><div><br /></div><div>-------------------------------<br /></div><div><ol style="text-align: left;"><li>Landeszentrale für politische Bildung: <a href="https://www.lpb-bw.de/fileadmin/Abteilung_III/jugend/pdf/ws_beteiligung_dings/2017/ws6_17/intrinsische_extrinsische_motivation.pdf">Intrinsische und extrinsische Motivation</a> (PDF) <br /></li><li>Dieser Post berücksichtigt ausschließlich intrinsische Motivation und
vernachlässigt die Unterscheidung von Varianten. - Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Motivation#Varianten_der_intrinsischen_Motivation">Varianten der intrinsischen Motivation</a><br /></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Exekutive_Funktionen">Exekutive Funktionen</a> <br /></li><li>Zeitschrift Sportwissenschaft 2009, Sabine Kubesch, Laura Walk:
<a href="https://www.km-bw.de/site/pbs-bw-new/get/documents/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/Dienststellen/lis-in-bw/pdf/Kubesch_Walk_2009_Sportwissenschaft.pdf">Körperliches und kognitives Training exekutiver Funktionen in Kindergarten und Schule</a> (PDF) <br /></li><li>Zeitschrift für Erwachsenenbildung 2011, Laura Walk: <a href="https://www.die-bonn.de/zeitschrift/12011/walk1001.pdf">Bewegung formt das Gehirn</a> (PDF) <br /></li><li>FAZ: <a href="https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/studie-der-uniklinik-ulm-laufen-macht-schlau-und-verbessert-die-stimmung-1548687.html">Laufen macht schlau und verbessert die Stimmung</a><br /></li><li>Dissertation Sanna Stroth am Universitätsklinikum Ulm 2009: <a href="https://oparu.uni-ulm.de/xmlui/bitstream/handle/123456789/1994/vts_7022_9802.pdf?sequence=1&isAllowed=y">Einfluss eines Ausdauerlauftrainings auf exekutive Funktionen und deren hirnelektrische Korrelate unter Berücksichtigung eines genetischen Polymorphismus</a> (PDF) <br /></li><li>Das Kapitel <i>3.2 Was ist Lebensstil?</i> des Teils 2 macht jedoch darauf
aufmerksam, dass die Wahl eines Hobbys nicht völlig frei erfolgt,
sondern kulturellen, schichtspezifischen und modischen Einflüssen
unterliegt. </li><li>Auf mögliche Erklärungen geht Kapitel 4 des Teils 2 ein. </li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Neurowissenschaften">Neurowissenschaften</a> <br /></li><li>Vortrag Gerhard Roth im Portal <a href="https://www.dasgehirn.info/">Das Gehirn</a>: <a href="https://www.dasgehirn.info/entdecken/grosse-fragen/wie-das-gehirn-die-seele-formt">Wie das Gehirn die Seele formt</a> <br /></li><li>Quellen zum Thema Persönlichkeit:<br /><ul><li> Dorsch, Lexikon der Psychologie: <a href="https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/persoenlichkeit">Persönlichkeit</a></li><li>Spektrum, Lexikon der Psychologie: <a href="https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/persoenlichkeit/11379">Persönlichkeit</a></li><li>Springer Lehrbuch Psychologie: <a href="https://lehrbuch-psychologie.springer.com/psychologie-der-pers%C3%B6nlichkeit">Sechs Paradigmen der Persönlichkeitspsychologie</a></li><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nlichkeit">Persönlichkeit</a> <br /></li></ul></li><li>Manager Magazin: <a href="https://www.manager-magazin.de/lifestyle/fitness/das-grosse-lauf-abc-in-26-schritten-zum-laufglueck-a-1171436.html">So macht Laufen glücklich</a> – <a href="https://www.manager-magazin.de/fotostrecke/das-grosse-lauf-abc-in-26-schritten-zum-erfolg-fotostrecke-153051.html">Das große Lauf-ABC</a> <br /></li><li>Corinna Nüsser, TU Dresden: <a href="https://tud.qucosa.de/landing-page/?tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Ftud.qucosa.de%2Fapi%2Fqucosa%253A25073%2Fmets">Neuronale Korrelate von Delay Discounting</a> <br /></li><li>Prozesse der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Internalisierung_(Sozialwissenschaften)">Internalisierung</a> verhelfen zur
Aneignung und Verinnerlichung gesellschaftlicher Werte, Sitten, Normen,
sozialer Rollen, die im Sozialisationsprozess inkl. konnotierter Fähigkeiten erlernt werden.
Internalisierung vermittelt den kulturell geprägten Rahmen des
Verhaltens individueller Persönlichkeiten. Lebensläufe von Menschen, in
deren Sozialisation sich diese Fähigkeiten nicht ausreichend entwickeln
konnten, verlaufen weniger erfolgreich oder sind sogar vom Scheitern
bedroht. <br /></li><li>Das als <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zero-Price-Effekt">Zero-Preis-Effekt</a> bekannte Phänomen nutzen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Marketing">Marketing</a> und auch
vermeintlich kostenlose <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Social_Media">Social Media</a>, was Nutzer letztlich teuer
bezahlen. Ein ähnliches Phänomen besteht bei frei zugänglichen
<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentliches_Gut">öffentlichen Gütern</a>, deren Qualität und Verfügbarkeit potentiell vom
<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Trittbrettfahrerproblem">Trittbrettfahrerproblem</a> und von der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tragik_der_Allmende">Tragik der Almende</a> bedroht sind.
Unkontrollierte Nutzung scheinbar kostenlos vorhandener Natur führt zu
Naturverlusten, die uns alle teuer zu stehen kommt. - FAZ: <a href="https://www.faz.net/aktuell/wissen/was-nichts-kostet-kann-nicht-viel-wert-sein-16433320.html">Was nichts kostet, kann nicht viel Wert sein?</a><br /></li><li>Übersichtsartikel Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Differentielle_und_Pers%C3%B6nlichkeitspsychologie">Persönlichkeitspychologie</a>, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie)">Resilienz</a>, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Five_(Psychologie)">Big-Five-Modell</a>, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Vulnerabilit%C3%A4t">Vulnerabilität</a> <br /></li><li>Quellen zum Thema Flow:<br /><ul><li>Wikipedia: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Motivation">Motivation</a> - <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Flow_%28Psychologie%29">Flow (Psychologie)</a> </li></ul><ul><li>Lernpsychologie: <a href="die sehr aufwendige Therapie der genetisch veränderten Stammzellen bei Peter einen Durchbruch erzielt ">Intrinsische Motivation</a></li></ul><ul><li>Stangl Online-Lexikon für Psychologie und Pädagogik: <a href="https://lexikon.stangl.eu/303/flow/">Flow</a></li></ul><ul><li>Biologie-Seite: <a href="https://www.biologie-seite.de/Biologie/Flow_(Psychologie)">Flow (Psychologie)</a></li></ul></li></ol></div></div>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-81256203953730132712019-11-02T08:18:00.000+01:002019-11-03T17:04:16.578+01:00Rurssee-Walk über 16,5 km - heute unfallfrei<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/49004891237/in/album-72157711618998878/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Starter mit Begleiter in Einruhr"><img alt="Starter mit Begleiter in Einruhr" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/49004891237_93ac71926d_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/49004142533/in/album-72157711618998878/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Startfeld in Einruhr"><img alt="Startfeld in Einruhr" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/49004142533_873464a51d_n.jpg" width="280" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/49004686651/in/album-72157711618998878/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zielbereich in Einruhr"><img alt="Zielbereich in Einruhr" height="186" src="https://live.staticflickr.com/65535/49004686651_44d45fc624_n.jpg" width="280" /></a>
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Anlässlich des 23. <a href="http://www.rursee-marathon.de/" target="_blank">Rursee-Marathons</a> treten wir heute zum 7. Mal in Folge zum Rursee-Walk über 16,5 km an und treffen uns im Rahmen des Events wie in Vorjahren mit Freunden aus Aachen. Die Veranstaltung und die Laufstrecke im <a href="https://www.nationalpark-eifel.de/de/" target="_blank">Nationalpark Eifel</a> um den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Obersee_(Rur)" target="_blank">Obersee</a> des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rurtalsperre" target="_blank" title="Rurtalsperre">Rurstausees</a> ist für uns ein 'Must-do' bei jedem Wetter. Auf der ersten Streckenhälfte lässt sich die Sonne blicken. Böiger Wind und Regen begleiten uns auf der zweiten Streckenhälfte. Den ohnehin anspruchsvollen Kurs machen Regenfälle, Schlamm und feuchtes Laub heute schwierig. Auf 3 kräftigen Steigungen lässt sich nicht verbergen, dass wir über 4 Wochen das Training aussetzen mussten. Die Endzeit ist für uns heute unwichtig. Wichtiger ist uns, nach Sturz mit Schlüsselbeinbruch im Vorjahr, heute unfallfrei über die Strecke zu kommen. Mit 2:40 Std. landen wir ohne Blessuren im Mittelfeld von 97 Finshern. - <a href="https://flic.kr/s/aHsmJ8iavQ" target="_blank">Fotoserie</a>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-49430006308748282622019-04-28T20:26:00.000+02:002019-05-01T14:34:19.422+02:0014. Darß-Marathon zum 6. Mal auf halber Strecke als Walker<div style="text-align: center;">
<iframe allow="accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen="" frameborder="0" height="360" src="https://www.youtube.com/embed/2EF6Gbt0eUQ?rel=0" width="640"></iframe>
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Aus orthopädischen Gründen mussten wir das Laufen 2010/2011 aufgeben und sind darum unfreiwillig (aber nicht unglücklich) zu Walkern mutiert. An Wettbewerben in attraktiven Landschaften nehmen wir noch immer teil, wenn Organisation und soziale Atmosphäre der Wettbewerbe dazu motivieren. Zum 6. Mal in ununterbrochener Folge treten wir in Verbindung mit einer Darß-Reise (<a href="https://raumzeitde.blogspot.com/2019/04/fruhjahrsreise-2019-weimar-tangermunde.html">Post der Reise-Übersicht</a>) zum Walking-Halbmarathon im Rahmen des <a href="http://www.darss-marathon.de/aktuelles.html">Darß-Marathons</a> an. Alle Rahmenbedingungen sind heute wieder top. Wir sind dagegen 'flügellahm' und ca. 15 Minuten langsamer als noch vor einem Jahr (<a href="https://laufglueck.blogspot.com/2018/04/traumwetter-beim-13-dar-marathon.html">Post vom 22.04.2018</a>). Bei 80 Meldungen reihen wir uns heute mit der Endzeit von 3:14 Std. am Ende des kleinen Walker-Feldes als 59./60. von 66 Finishern ein.(*) - <a href="https://flic.kr/s/aHskQS9VBF">Fotoserie</a><br />
<a name='more'></a><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/33847538328/in/album-72157677973448617/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Teilnehmer probt den Zieleinlauf"><img alt="Teilnehmer probt den Zieleinlauf" height="180" src="https://live.staticflickr.com/65535/33847538328_950f00f4e8_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/33847541128/in/album-72157677973448617/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Teilnehmerin probt den Zieleinlauf"><img alt="Teilnehmerin probt den Zieleinlauf" height="180" src="https://live.staticflickr.com/65535/33847541128_9c9ce8d2a5_n.jpg" width="320" /></a> Unser Leistungspotential konnten wir vorab kaum einschätzen. Ohne Reise in Wintermonaten verbuchen wir im Wintertraining deutlich mehr km-Umfang und Gymnastik-Einheiten als in Vorjahren. Trotzdem fehlt uns Tempo. Wind, Wetter, Motivation oder 'Kampfgewicht' scheiden als Erklärungen aus. <br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/40758079143/in/album-72157677973448617/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Finisher im Zielbereich"><img alt="Finisher im Zielbereich" height="180" src="https://live.staticflickr.com/65535/40758079143_7cd88689e7_n.jpg" width="320" /></a>
Unsere km-Zeit auf der Strecke liegt knapp über 9 Min./km. Schneller geht es nicht. Immerhin können wir das Tempo bis zuletzt durchhalten. Mit der Aussicht auf eine Endzeit > 3 Std. machen wir uns keinen Stress und erreichen das Ziel relativ entspannt. Allerdings fragen wir uns, was unser Tempo im Vergleich zum Vorjahr um ca. 8 % bremst. Der Anteil des altersbedingten Leistungsabfalls dürfte bei 1 - 2 % liegen. Der restliche Anteil ist vermutlich dem morschen orthopädischen Apparat geschuldet. <br />Im Übrigen sind Vergleiche mit anderen Teilnehmern nicht besonders aussagekräftig, weil so manche Walker im Schutz des Darß-Waldes Fairness 'vergessen' und zu Joggern mutieren.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/40758115833/in/album-72157677973448617/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Teilnehmer im Zielbereich vor dem Event"><img alt="Teilnehmer im Zielbereich vor dem Event" height="180" src="https://live.staticflickr.com/65535/40758115833_c984a92a57_n.jpg" width="320" /></a>
Wie auch immer, im nächsten Jahr wollen wir noch einmal und vielleicht zum letzten Mal beim Darß-Marathon antreten, um in der Alterspyramide eine weitere Etappe aufzurücken. Bewundernswerte Leistungen von 2:47 Std. in der M75 und 3:02 Std. in der W80 an der Spitze der diesjährigen Alterspyramide werden wir nicht erreichen, aber von sportlichen Aktivitäten oder vom <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Dar%C3%9F">Darß</a> möchten wir uns nicht verabschieden. In diesem Jahr findet zum ersten Mal im September eine Darß-Wanderveranstaltung statt (Details sind noch in Bearbeitung), die in Folgejahren eine Alternative sein könnte.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/46808185225/in/album-72157677973448617/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Abschiedsdinner im Walfischhaus Born"><img alt="Abschiedsdinner im Walfischhaus Born" height="240" src="https://live.staticflickr.com/65535/46808185225_d48eefd072_n.jpg" width="320" /></a> Wie in jedem Jahr, besuchen wir auch in diesem Jahr zum Abschieds-Dinner das <a href="https://www.walfischhaus.de/cafe-a-restaurant">Walfischhaus</a> in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Born_a._Dar%C3%9F">Born</a> und freuen uns auf eine Neuauflage im Folgejahr.<br />
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(*) Finisher Marathon und Halbmarathon: 1.065 (1.269 im Jahr 2018)<br />
<ul>
<li>Marathon Läufer : 210</li>
<li>Halbmarathon Läufer : 710</li>
<li>Halbmarathon Walker : 66</li>
<li>Halbmarathon Nordic Walker: 79 </li>
</ul>
potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-45385592818465120742018-11-03T12:30:00.000+01:002019-11-03T16:56:17.276+01:00Rurssee-Walk über 16,5 km - ein fast perfekter Tag<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/31845088678/in/album-72157697320833390/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Teilnehmer in Einruhr"><img alt="Teilnehmer in Einruhr" height="157" src="https://farm2.staticflickr.com/1940/31845088678_03fb9de8e3_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/45716980451/in/album-72157697320833390/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Startvorbereitung der Nordic Walker"><img alt="Startvorbereitung der Nordic Walker" height="157" src="https://farm5.staticflickr.com/4888/45716980451_dc9fdb1ebe_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/45716938701/in/album-72157697320833390/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Rursee und Zielbereich in Einruhr"><img alt="Rursee und Zielbereich in Einruhr" height="157" src="https://farm2.staticflickr.com/1963/45716938701_a1f1cfa889_n.jpg" width="280" /></a>
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An keiner Laufveranstaltung haben wir so oft teilgenommen wie am <a href="http://www.rursee-marathon.de/">Rursee-Marathon</a>. Nach insgesamt 6 Marathons sind wir vor einigen Jahren gezwungenermaßen vom Laufen zum Walken gewechselt und starten am Vortag des 22. <a href="http://www.rursee-marathon.de/">Rursee-Marathons</a> zum 6. Mal beim Rursee-Walk über 16,5 km. Die großartige Landschaft am <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rurtalsperre" title="Rurtalsperre">Rurstausee</a> im <a href="https://www.nationalpark-eifel.de/de/">Nationalpark Eifel</a> und die liebevoll organisierte Veranstaltung, deren familiäre Stimmung und Versorgung die Dorfgemeinschaft von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Einruhr">Einruhr</a> besorgt, begeistern uns in jedem Jahr erneut. Wetter kann man nicht bestellen, aber wie so oft in Vorjahren genießen wir auch in diesem Jahr einen goldenen Herbsttag. - <a href="https://flic.kr/s/aHsmmkPk4d">Fotoserie</a><br />
<a name='more'></a><br />
In Einruhr begrüßen uns Aachener Lauffreunde, mit denen wir seit 1991 Freundschaft pflegen, obwohl gemeinsames Laufen inzwischen nicht mehr gelingt. Alle Zutaten eines Festtags sind vorbereitet. Um 12:30 Uhr gehen ca. 100 (Nordic-) Walker auf die Strecke um den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Obersee_(Rur)">Obersee</a>. Wenn es gut läuft, hoffen wir trotz drei knackiger Steigungen auf der oft holprigen Naturroute unter 2:30 Std. zu finishen. Es läuft besser als erwartet. Auf dem letzten Kilometer geben wir im flachen Gelände alles. 400 m vor dem Ziel stört ein Sturz die Vollendung eines perfekten Tags.(*) Trotz Blessuren und Besinnungszeit erreichen wir dank zwei hilfreicher Walker das Ziel nach 2:32:45 Std.. Lt. Zeiten der Einlaufliste liegen wir im vorderen Mittelfeld der 97 Finisher. Gemäß Alterssortierung sind unter den vor uns eingelaufenen Walkern nur 3 älter als wir. Im nächsten Jahr werden wir vorsichtiger sein und nicht mehr auf die Zeit schauen. <br />
<br />
* Eine Untersuchung zeigt 3 Tage später den Bruch eines Schlüsselbeins und 2 gerissene Bänder. Die Verletzung erfodert eine OP bzw. 2 OP's, weil die eingesetzte Platte wieder entfernt werden sollte. Außerdem fällt ein geplanter Langzeitaufenthalt auf La Palma aus. potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-80112279819614131382018-10-27T19:25:00.000+02:002018-11-05T08:44:14.996+01:00Trainingsrunde zum Kölner Rheinufer bei Niedrigwasser (79 cm am Kölner Pegel)<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/44992074614/in/album-72157703187047715/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Severinsbrücke über den Rhein"><img alt="Severinsbrücke über den Rhein" height="157" src="https://farm2.staticflickr.com/1968/44992074614_c410458d93_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/45666090602/in/album-72157703187047715/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Altstadt-Rheinufer, Hohenzollernbrücke"><img alt="Altstadt-Rheinufer, Hohenzollernbrücke" height="157" src="https://farm5.staticflickr.com/4890/45666090602_25e93b1d1b_n.jpg" width="280" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/45666031102/in/album-72157703187047715/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Decksteiner Weiher im Kölner Grüngürtel"><img alt="Decksteiner Weiher im Kölner Grüngürtel" height="157" src="https://farm5.staticflickr.com/4840/45666031102_4c1140cc96_n.jpg" width="280" /></a>
<br />
<br />
Sportlich bewegen wir uns gerne auf bewährten Pfaden, aber bei besonderen Ereignissen weichen wir auch von diesen ab. Nach Besichtigungen der Auswirkungen der <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2018/01/training-im-konigsforst-nach-sturm.html">Sturmtiefs Burglind und Friederike</a> sowie des <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2018/01/walk-on-wild-side-trainingsrunde-am.html">Rhein-Hochwassers</a> im Winter 2017/18 lässt uns heute ein Rhein-Niedrigwasser unsere Trainingsrunde durch den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lner_Gr%C3%BCng%C3%BCrtel#%C3%84u%C3%9Ferer_Gr%C3%BCng%C3%BCrtel">Äußeren Kölner Grüngürtel</a> entlang des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Decksteiner_Weiher" title="Decksteiner Weiher">Decksteiner Weihers</a> und des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Festungsring_K%C3%B6ln">Militärrings</a> (ein ehemals unter preußischer Verwaltung errichtetet Festungsring) zum Kölner Rheinufer legen. Mit einem Wasserstand von 79 cm am <a href="https://www.steb-koeln.de/hochwasser-und-ueberflutungsschutz/akutes-hochwasser/der-koelner-pegel/der-koelner-pegel.jsp">Kölner Pegel</a> besteht im Vergleich zum Hochwasser im Januar 2018 (ca. 9,00 m am Kölner Pegel) ein Niveau-Unterschied des Rheins von mehr als 8 Metern. Am 23. Oktober war übrigens die Rekord-Niedrigmarke von 67 cm erreicht. Rein optisch sind die Auswirkungen des Niedrigwassers nicht beeinruckend, aber für die Rhein-Schifffahrt sind sie dramatisch. Die Schiffahrt ist nahezu zum Erliegen gekommen, weil trotz Fahrrinne kaum noch Ladung möglich ist. Nach einer Rast im <a href="https://www.domforum.de/">Domforum</a> kehren wir durch die Kölner Innenstand zurück nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Lindenthal_(K%C3%B6ln)">Lindenthal</a> (ca. 25 km, 3:45 Std.). - <a href="https://flic.kr/s/aHsmvhcdcv">Fotoserie</a>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-5382834997350934752018-04-22T20:48:00.001+02:002018-04-23T21:43:01.343+02:00Traumwetter beim 13. Darß-Marathon<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/41601922152/in/album-72157692831511232/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Sonnenuntergang auf dem Darß"><img alt="Sonnenuntergang auf dem Darß" height="327" src="https://farm1.staticflickr.com/892/41601922152_ced4152ed2_c.jpg" width="800" /></a></div>
<br />
Bereits zum 5. Mal treten wir zum Walking-Halbmarathon im Rahmen des <a href="http://www.darss-marathon.de/" target="_blank">Darß-Marathons</a> an. Nach Schneeregen im Vorjahr belohnt perfektes Wetter die insgesamt mehr als 1.200 Finsher dieser Top-Veranstaltung, die alljährlich früh ausgebucht ist, weil Laufstrecken durch den <a href="http://www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de/vbl/index.php">Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft</a> führen und die Nationalparkverwaltung keine größere Teilnehmerzahl zulässt. Mit der Endzeit von 2:58:40 Std. können wir auch in diesem Jahr die Schwelle von 3 Stunden unterbieten, aber die 3-Stundengrenze rückt von Jahr zu Jahr zu näher.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/26773678587/in/album-72157692831511232/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Born Km 16"><img alt="Born Km 16" height="320" src="https://farm1.staticflickr.com/819/26773678587_c165f0f069_n.jpg" width="240" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/40931109594/in/album-72157692831511232/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Start Walking-HM in Wieck"><img alt="Start Walking-HM in Wieck" height="320" src="https://farm1.staticflickr.com/853/40931109594_5228749c24_n.jpg" width="240" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/41641503211/in/album-72157692831511232/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Prerow Km 6"><img alt="Prerow Km 6" height="320" src="https://farm1.staticflickr.com/913/41641503211_02a80f67a7_n.jpg" width="240" /></a></div>
<br />
Auf den letzten Kilometern mussten wir kämpfen, und es ist fraglich, ob wir ohne Unterstützung unserer Kölner Freunde an der Laufstrecke die Zeit erreicht hätten. Am Abend feiern wir im Restaurant <a href="https://www.walfischhaus.de/cafe-a-restaurant" target="_blank">Walfischaus</a> am Hafen von <a href="http://www.darss.org/de/Darsser-Orte/Born/">Born</a> den erfolgreichen Abschluss einer in diesem Jahr besonders schönen Woche auf dem <a href="http://www.darss-online.de/" target="_blank">Darß</a> und sind spätestens beim faszinierenden Sonnenuntergang fest entschlossen, auch im kommenden Jahr wieder anzutreten und uns an der 3-Stundengrenze zu messen. - <a href="https://flic.kr/s/aHsmev7nZ3">Fotoserie </a><br />
<br />
<a name='more'></a>Ergebnisse <a href="http://my6.raceresult.com/84185/results?lang=de">13. Darß-Marathon</a> <br />
Finisher: <br />
Marathon 227<br />
Halb-Marathon 892<br />
HM Walking 59<br />
HM Nordic Walk 91potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-3875068401921484662018-01-30T06:28:00.001+01:002022-01-26T19:42:35.737+01:0030 Jahre Laufglück 1988-2018 - Was war, was ist, was bleibt: Auftakt zur Artikelserie (Update 23.01.2022)<div style="text-align: center;">
<b><i>"<a href="http://www.gea.de/magazin/heimat+und+welt/vogel+fliegt+fisch+schwimmt+mensch+laeuft.2698090.htm?mode=print">Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft</a>" - </i><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Z%C3%A1topek">Emil Zátopek</a></b></div>
<br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39887630071/in/album-72157691871401164/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="17.05.2003 Zieleinlauf Rennsteiglauf 73,2 km"><img alt="17.05.2003 Zieleinlauf Rennsteiglauf 73,2 km" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4719/39887630071_417683ed2b_n.jpg" width="225" /></a>
Im Alter von 38 Jahren begeben wir uns 1988 auf einen
Fußweg in die Welt des Ausdauerlaufs. Unsere
Reise in dieser Welt ist nur begrenzt planbar und führt uns in immer
wieder neue Räume, deren Existenz wir vor ihrem Betreten nicht
vermuteten. Lauf-Events setzen ungeahnte Kräfte frei, vermitteln hoch emotionale Erlebnisse und lassen uns Lebensqualitäten spüren.<br />
Nach dem Studium investieren wir zunächst Zeit und Kraft in berufliches Engagement. Sportlich sind wir nur an Wochenenden und während des Urlaubs akitv.
Mit beruflicher Routine wachsen Räume, die für Sport genutzt werden könnten. Attraktivere Alternativen als körperliche Anstrengungen sind zu dieser Zeit Ruhe und Bequemlichkeit, solange wir
nicht auf Reisen in einsamen Landschaften oder Bergregionen unterwegs sind. Dort stellen Fußgänger-Aktivitäten Anforderungen an Fitness und Ausdauer, die mit unsportlichem Lebensstil nicht harmonieren. Fehlende Fitness verdirbt
Freude an Reiseerlebnissen. Wir lieben unseren Urlaubsstil. Um ihn nicht ändern zu müssen, entscheiden wir uns für Änderungen des Lebensstils.<br />
Aus praktischen Gründen wählen wir Laufsport als Fitnessprogramm und lernen, dass Laufen mehr als Bewegung und Ortsänderung bedeutet. Bewegung ist ein universelles
Naturprinzip. Organisches Leben nutzt Bewegung aktiv in verschiedenen Modalitäten: fliegen, schwimmen, kriechen, fließen, gleiten, rollen, schreiten, hüpfen,
springen etc.. Evolutionär bildet sich ausdauerndes Laufen als spezifische Bewegungsart für Menschen heraus. Körperbau, Bewegungsapparat, Organe, Psyche und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Metabolismus">Metabolismus</a> sind
auf Ausdauerlauf abgestimmt.(1) Wissenschaftliche Aspekte sind Randthemen der Artikelserie <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/30%20Jahre%20Laufgl%C3%BCck"><i>30 Jahre Laufglück</i></a>. Primär hilft die eigene Laufbiographie zu
verstehen, was wir über einen langen Zeitraum betrieben und geleistet haben, was unsere Motivation antrieb, wohin sie uns führte, wie das Alter ein Läuferleben modelliert.
<a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/albums/">
Lauf-Events ab 1988 in Bildern</a><br />
<a name='more'></a><br />
Eigene Erfahrungen aus 30 Jahren Laufsport bilden keinen linearen Erlebnisstrom, sondern verlaufen
eher in der Art einer weiten Kurve. Höhen und Tiefen verursachen Abweichungen von der
Ideallinie einer Kurve. Auf dieser Flugbahn sind mittlerweile mehr als 100.000 km laufend und
walkend zurückgelegt (inkl. Wettkämpfe, exkl. Wandertouren). Highlights dieser Strecke bilden 100 bzw.
102 unter Wettkampfbedingungen gefinishte (Ultra-) Marathons.(2,3)<br />
<br />
Etappen, Höhepunkte und Tiefen dieser Reise in der Welt des Langstreckenlaufs betrachtet die Artikelserie ‚30 Jahre Laufglück’ in 7 Kapiteln.(4) Die Artikel benennen Belohnung und Preis von Langstreckenlauf als Bewegung und vermitteln, welche Motivationen einen vermeintlich unbequemen Weg attraktiv
machen, welche Weichen zu stellen sind,
welche Hürden zu überwinden sind, wie Schlüsselerlebnisse Entscheidungen beeinflussen, welche Wechselwirkungen zwischen Ausdauerlauf und internen psychologischen und neurophysiologischen Prozesse interagieren, wie Laufen das Leben modelliert.(5)
<br />
<ul>
</ul>
<ol>
<li><a href="http://laufglueck.blogspot.de/2018/01/30-jahre-laufgluck-1988-wie-alles.html">30 Jahre Laufglück - Was war 1987/88: Wie alles begann, als wir Läufer wurden</a> </li>
<li><a href="http://laufglueck.blogspot.de/2018/01/30-jahren-laufgluck-1988-1995-upgrade.html">Laufglück 1.0 - Was war 1988-1995: Upgrade vom Couch-Potato zum Runner</a> </li>
<li><a href="http://laufglueck.blogspot.de/2018/01/laufgluck-20-was-war-1996-1999-runner.html">Laufglück 2.0 - Was war 1996-1999: Never stay - Runner forever</a></li>
<li><a href="http://laufglueck.blogspot.de/2018/01/laufgluck-30-was-war-2000-2004-marathon.html">Laufglück 3.0 - Was war 2000-2004: Marathon und mehr - Running into the great wide open </a></li>
<li>Laufglück 4.0 - Was war 2005-2010: Lektionen der Bescheidenheit - What goes up must come down (coming soon) </li>
<li>Laufglück 5.0 - Was war, was ist 2011-2018: Downgrade vom Runner zum Walker (coming soon)</li>
</ol>
<ul>
</ul><p>
</p><p></p><p></p><p></p><p>Den Abschluss der Artikelserie bildet ein 3-teiliger Post, der Fragen nach <i>Laufglück oder Laufsucht</i> nachgeht:</p><ul style="text-align: left;"><li>Teil 1 betrachtet biologische und kulturelle Bedingungen der Entstehung von (Lauf-) Sport:<br /><a href="https://laufglueck.blogspot.com/2021/02/laufgluck-oder-laufsucht-teil-1-wie.html">Wie alles begann: Kurze Geschichte menschlicher Bewegung bis zum Sport der Gegenwart</a> </li><li>Teil 2 identifiziert Sport aus historischer, soziologischer,
ökonomischer, psychologischer Perspektive als ein universelles
Kulturmuster: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2018/01/30-jahre-laufgluck-was-bleibt-warum.html" target="_blank">Sport als universelles kulturelles Muster</a> <br /></li><li>Teil 3 widmet sich Zusammenhängen zwischen Bewegung, Gesundheit,
Suchtpotentialen von Sport und betrachtet die Bedeutung sportlicher
Aktivitäten für individuelle Lebensqualität: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2021/02/laufgluck-oder-laufsucht-teil-3.html" target="_blank">Gesundheit und Glück spendende Sport-Medizin</a> </li></ul><p><br />
<b>Anmerkungen</b><br />
</p><ol>
<li>Ohne die Frage aufwerfen zu wollen, welche Zusammenhänge zwischen
adaptiven evolutionären Prozessen von Natur und Kultur zu vermuten sind,
lässt sich konstatieren, dass kulturelle Prozesse Einfluss ausüben auf
den Lebensstil von Menschen und auf die Art und Weise menschlicher
Bewegung. Kulturelle Prozesse bewirken in
relativ kurzen Entwicklungszeiträumen eine erhebliche Ausdehnung
menschlicher Lebenserwartung und verändern <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Morbidit%C3%A4tsrisiko">Morbiditätsrisiken</a>. Durch kulturelle Einflüsse entstehen neue <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Morbidit%C3%A4tsrisiko">Morbiditätsrisiken</a>, sog. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilisationskrankheit">Zivilisationskrankheiten</a>.<br />
<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilisationskrankheit">Zivilisationskrankheiten</a>
sind auf gesundheitsgefährdende Umweltfaktoren und Lebensstile
zurückzuführen. Individuell haben wir auf Umweltfaktoren nur
marginal und auf Stressfaktoren nur begrenzt Einfluss. Dagegen unterliegen Ernährung und Bewegung überwiegend unserer
eigenen Kontrolle. Mit diesen Verhaltensparametern können wir viel für
unsere Gesundheit bewirken, aber ein hoher Anteil aller Menschen nutzt
diese Chancen nicht oder in nicht ausreichendem Umfang und begründet
diese Sachverhalte mit erfundenen Prioritäten und Ausreden. Menschen
unseres Kulturraums haben
überwiegend das Laufen verlernt oder aufgeben und lehnen mitunter sogar
Laufen als unsinnig ab. Ohne Not vermeiden sie sogar schlichtes
Gehen, nutzen Aufzüge anstatt Treppen, legen selbst kurze Wege
motorisiert zurück, verbringen in ihrer Freizeit Stunden sitzend vor dem
Fernsehgerät, liegen auf der Couch, am Pool, am Strand. Erholung i.S.
von Regeneration ist notwendig nach großen Anstrengungen. Wer
gelegentlich mit Pflege, Komfort, Schonung sein Wohlbefinden verbessert
(als 'Wellness' bezeichnet, wenn Geld fließt), muss kein schlechtes
Gewissen haben. Als generelles Konzept bewirkt 'Erholung' jedoch das
Gegenteil von 'Stärkung', nämlich nachhaltige 'Schwächung'. Folgen sind
bekannt: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilisationskrankheit">Zivilisationskrankheiten</a>, die teilweise selbst verschuldet sind, immense Summen Geld
kosten und mit Verlusten an Lebensqualität einhergehen. Gesundheitsausgaben
betrugen in Deutschland im Jahr 2015 344,2 Milliarden Euro bzw. 4.213 Euro je Einwohner. Dies entspricht einem Anteil von 11,3 %
des Bruttoinlandproduktes. Im Vergleich zu 2014 stiegen die
Gesundheitsausgaben um 15,0 Milliarden Euro oder 4,5 %. Damit nahmen die
Gesundheitsausgaben das vierte Jahr in Folge stärker zu als das
Bruttoinlandsprodukt. <br />Quelle: <a href="https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/02/PD17_061_23611.html;jsessionid=3940F651A0593468D8F7FAFF4DFB4027.InternetLive1"><span class="topline">Pressemitteilung Nr. 061 des Statistischen Bundesamtes vom 21.02.2017</span></a></li>
<li><span class="topline">Seit Beginn unseres Lauftrainings führen wir ein Trainingstagebuch und kennen daher den
Umfang einzelner Trainingseinheiten und deren Aufsummierung pro Woche, Monat, Jahr. </span>Die Summe aller Laufdistanzen ist größer als der doppelte <span class="topline"><span class="topline">Erdumfang (ca. 40.073 km</span></span><span class="topline"><span class="topline"><span class="topline"><span class="topline"> am Äquator)</span></span>. </span></span></li>
<li><span class="topline"><span class="topline">Aufstellung unserer regulär beendeten Läufe unter Wettkampfbedingungen auf Marathon- und Ultra-Distanzen: <a href="https://laufglueck.blogspot.de/p/98-marathonliste.html">100 Marathonliste</a> - </span></span><span class="topline"><a href="https://laufglueck.blogspot.de/p/blog-page_29.html"><span class="topline"><span class="topline"><span class="topline">102 Marathonliste</span></span></span></a></span></li>
<li><span class="topline">Soweit Fotos zu unseren Lauf-Events verfügbar sind, bieten sie ab 1989 jahrgangsweise Rückblicke in Form von Diashow-Clips. Zusätzlich sind zu erwähnten Lauf-Events Berichte und
Fotoserien verlinkt. Älteres Fotomaterial resultiert aus der Digitalisierung von Papierabzügen,
Dia-Positiven oder Film-Negativen und erfüllt keine Ansprüche an zeitgemäße Digitalfotografie. </span></li>
<li><span class="topline">Das letzte Kapitel </span><span class="topline"><span class="topline">(</span></span><span class="topline"><span class="topline">Warum macht Sport glücklich und mitunter unglücklich?) </span>betrachtet (sozial-) psychologische, neuro-physiologische und sozialpolitische Aspekte. Fragen dieser Art lassen sich nicht mit singulären Faktoren beantworten. Wir treffen auf Bündel von Faktoren, die abhängig vom Kontext in verschiedenen Kombinationen wirken können. <br />Hinsichtlich des oft vermuteten 'Suchtfaktors' von Ausdauerlauf sei vorab angemerkt, dass </span><span class="topline"><span class="topline">das sog. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Runner%E2%80%99s_High">Runner's High</a> </span>nur selten auftritt und darum vielfach überbewertet wird. Bedeutender ist der sog. </span><span class="topline"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)"><span class="topline">Flow</span></a>, den das Erklärungs-Standardmodell als </span><span class="topline"><span class="topline">Wechselwirkungen zwischen psychologischen und </span><span class="topline">neurophysiologischen Prozessen annimmt, durch die </span>ein intrinsisches Belohnungssystems aktiviert wird.</span><span class="topline"> Das Modell macht verständlich, warum Menschen, die laufen oder auch anderen scheinbar sinnlosen Betätigungen nachgehen, Freude empfinden. </span></li>
</ol>
potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-21104066980709571622018-01-29T08:44:00.000+01:002022-01-26T19:39:26.736+01:0030 Jahre Laufglück - Was war 1987/88: Wie alles begann, als wir Läufer wurden (Update 23.01.2022)<div style="text-align: center;">
<b><i>Wer kein Ziel hat, kann auch keines erreichen! - </i><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Laozi">Laosi</a> (Laotse</b>, <b>Lao-Tse</b>, <b>Laudse</b>, <b>Lao-tzu)</b>
</div>
<br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39862721142/in/album-72157668857226549/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Ortlergipfel im Abendlicht"><img alt="Ortlergipfel im Abendlicht" height="212" src="https://farm5.staticflickr.com/4618/39862721142_12aefd7b3f_n.jpg" width="320" /></a>
Ein Schlüsselerlebnis in den italienischen Alpen ist Auslöser eines Läuferlebens, den die Artikelserie <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/30%20Jahre%20Laufgl%C3%BCck"><i>30 Jahre Laufglück</i></a> dokumentiert. Im Juli 1987 schauen wir in Südtirol bei prächtigem Sommerwetter von der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Payerh%C3%BCtte">Payerhütte</a> in 3.029
m Höhe zum 3.905 m hohen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ortler">Ortler</a>, höchster Gipfel der Ostalpen, und beobachten vom Gipfel zurückkehrende
Seilschaften. Wir bewundern Fähigkeiten der Bergsteiger. Beeindruckt sind wir jedoch vor allem von starken positiven Emotionen des Glücks und der Begeisterung, die zurückkehrende Bergsteiger ausstrahlen. Besondere Fähigkeiten ermöglichen
offensichtlich besondere Emotionen. An solchen Erfahrungen möchten wir teilhaben. Unsere Fitness ist durchaus brauchbar, immerhin können wir problemlos in 3 Stunden
von Sulden zur 1.200 m höher liegenden <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Payerh%C3%BCtte">Payerhütte</a> aufsteigen, aber
wir wissen, eine Ortlerbesteigung ist kein Spaziergang und auch keine Wanderung. Sie stellt technische und konditionelle Anforderungen, denen wir damals nicht gewachsen sind. Zusätzlich fehlen uns Erfahrung und Ausrüstung, aber das ist das kleinere Problem. Unser Alter scheint zumindest kein Hindernis zu sein. Die meisten der
beobachten Bergsteiger befinden sich in unsere Altersklasse (damals 37 Jahre). Etliche von ihnen sind
älter wir. Das kurze Erlebnis an der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Payerh%C3%BCtte">Payerhütte</a> lässt uns nicht mehr los. die Tour auf den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ortler">Ortlergipfel</a> via Normalweg erklären wir zum Ziel für den Sommer 1988. Wir lassen uns auf ein Abenteuer ein, das wir uns erarbeiten müssen, ohne zu wissen, wie es ausgehen wird.<br />
<a name='more'></a><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39862712502/in/album-72157668857209449/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Rast amEisseepass, Zufallspitzen und Cevedale im Hintergrund"><img alt="Rast am Eisseepass, Zufallspitzen und Cevedale im Hintergrund" height="184" src="https://farm5.staticflickr.com/4770/39862712502_8eae7ca0e8_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39862730342/in/album-72157668857226549/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Ankunft auf dem Ortlergipfel"><img alt="Ankunft auf dem Ortlergipfel" height="184" src="https://farm5.staticflickr.com/4615/39862730342_e297a61613_n.jpg" width="280" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25022685857/in/album-72157665045565828/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Eingehtour im weglosen Gelände"><img alt="Eingehtour im weglosen Gelände" height="184" src="https://farm5.staticflickr.com/4651/25022685857_340217e407_n.jpg" width="280" /></a><p>
Der Erwerb fehlender Ausrüstung und die Buchung eines
Bergführers, der mangelnde Erfahrung kompensiert, bereiten keine Probleme. Technische und konditionelle
Grundfähigkeiten können wir dagegen nicht einkaufen. Diese gilt es zu entwickeln. Wir halten Ausschau nach einer Sportart, die unsere knappe und darum wertvolle Zeit-Ressource minimal belastet, eine flexible und weitgehend unabhängige Organisation erlaubt und ohne besondere Voraussetzungen an Material, Methoden, Geräten, Mitgliedschaften etc. ausgeübt werden kann. Wir entscheiden uns für Laufsport, weil wir keine andere Sportart sehen, die für die Entwicklung von Ausdauerleistung ein ähnlich optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis bieten würde.<br />
<br />
Am 1. Mai 1988 beginnen wir mit systematischem Lauftraining. Wie es uns dabei ergeht, beschreibt der Artikel <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2018/01/30-jahren-laufgluck-1988-1995-upgrade.html">30 Jahre Laufglück - 1988-1995: Upgrade vom Couch-Potato zum Runner</a>. Um Gletschertouren gewachsen zu sein, buchen wir für den Sommer 1988 einen einwöchigen Eiskurs in den Ötztaler Alpen
(<a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/sets/72157665045565828">Fotogalerie</a>). Der Eiskurs vermittelt Grundlagen für wegloses Gehen im felsigen Gelände und auf
Gletschern. Während der Woche lernen wir Orientierung mit Karte und Kompass, Knotenarten,
Techniken der Seilsicherung, Steigeisengehen und Spaltenbergung in Theorie und Praxis.<br />
<br />
Vom
Eiskurs reisen wir weiter nach Südtirol. Ehe wir den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ortler">Ortler</a> angehen, testen wir unsere gerade erworbenen Fähigkeiten mit einer <a href="http://gipfelglueck.blogspot.de/1988/07/cevedale-3679-m-gletschertour-im.html">Gipfeltour auf den Cevedale 3.769 m</a> (<a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/sets/72157668857209449">Fotogalerie</a>). Trotz der Höhe und fast 1.200 m Höhenunterschied ist die lange Tagestour für uns keine große Herausforderung. Wir fühlen uns fit genug, um den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ortler">Ortler</a> anzugehen. Ein Jahr nach unserem Erlebnis an der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Payerh%C3%BCtte">Payerhütte</a> steigen wir mit Bergführer Robert Erb bei Traumwetter von der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Payerh%C3%BCtte">Payerhütte</a> zum <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ortler">Ortlergipfel</a> auf. In felsigen Passagen geraten wir an unsere Grenzen. Dem Gletscher fühlen wir uns gewachsen und erreichen den Gipfel im Rausch jener
Glücksgefühle, deren Beobachtung uns vor einem Jahr so sehr beeindruckt hat (<a href="https://gipfelglueck.blogspot.de/1988/07/ortler-3905-m-vom-wanderer-zum.html">Gipfeltour Ortler 3.905 m</a> - <a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/sets/72157668857226549">Fotogalerie</a>). <br />
<br />
Die Gipfeltour auf den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ortler">Ortler</a> ist der Start zu einer mehrjährigen Karriere hochalpiner Gipfel- und
Klettersteigtouren. Kontinuierliches Lauftraining schafft lediglich ein Fundament, ohne spezifisch-alpinistische Anforderungen zu trainieren. In schwierigerem Felsgelände sind wir zunächst noch unbeholfen, offenbart sich auf der
Ortlertour am ‚Wandl’ (eine Felswand zwischen Tabarettagrat und Gletscherplateau).
<i>"Daran solltet ihr was tun"</i>, empfiehlt Bergführer Robert<i>.</i> Die Hausaufgabe nehmen wir ernst. Bei Kletterkursen lernen und verbessern wir Grundtechniken des Felskletterns (<a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/sets/72157690988488051">Fotogalerie</a>). Ab 1990 sind wir
in der Lage, anspruchsvolle Bergtouren selbständig zu planen und durchzuführen. Schwierigere Hochtouren unternehmen wir mit Bergführern (Tourenbeschreibungen: <a href="https://gipfelglueck.blogspot.de/">gipfelglueck</a>).<br />
<br />
Während Lauftraining anfangs Mittel zum Zweck ist, entwickelte Laufsport nach wenigen Monaten Training seine eigene Dynamik. Wir erkennen, dass Dauerlauf nicht
nur eine Sportart ist, sondern ein Tor zu einem Lebensstil öffnet, den wir als großen Gewinn erfahren. Über Details dieser Erfahrung berichter die Artikelserie <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/30%20Jahre%20Laufgl%C3%BCck"><i>30 Jahre Laufglück</i></a>. </p><p>Den Abschluss der Artikelserie bildet ein 3-teiliger Post, der Fragen nach <i>Laufglück oder Laufsucht</i> nachgeht:</p><ul style="text-align: left;"><li>Teil 1 betrachtet biologische und kulturelle Bedingungen der Entstehung von (Lauf-) Sport:<br /><a href="https://laufglueck.blogspot.com/2021/02/laufgluck-oder-laufsucht-teil-1-wie.html">Wie alles begann: Kurze Geschichte menschlicher Bewegung bis zum Sport der Gegenwart</a> </li><li>Teil 2 identifiziert Sport aus historischer, soziologischer,
ökonomischer, psychologischer Perspektive als ein universelles
Kulturmuster: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2018/01/30-jahre-laufgluck-was-bleibt-warum.html" target="_blank">Sport als universelles kulturelles Muster</a> <br /></li><li>Teil 3 widmet sich Zusammenhängen zwischen Bewegung, Gesundheit,
Suchtpotentialen von Sport und betrachtet die Bedeutung sportlicher
Aktivitäten für individuelle Lebensqualität: <a href="https://laufglueck.blogspot.com/2021/02/laufgluck-oder-laufsucht-teil-3.html" target="_blank">Gesundheit und Glück spendende Sport-Medizin</a> <br /></li></ul>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-38780167015102273552018-01-28T07:44:00.001+01:002021-03-14T03:44:47.063+01:00Laufglück 1.0 - Was war 1988-1995: Upgrade vom Couch-Potato zum Runner (Update 25.02.2018)<div style="text-align: center;">
<i><b>"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben willst, lauf Marathon." </b></i><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Z%C3%A1topek"><b>Emil Zátopek </b></a></div>
<br />
<div style="text-align: left;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25872666548/in/album-72157689503169282/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zielbereich Kurfürstendamm, Berlin-Marathon 1990"><img alt="Zielbereich Kurfürstendamm, Berlin-Marathon 1990" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4745/25872666548_ee43aa0a45_n.jpg" width="232" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39819307662/in/album-72157689696493722/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela und Karlheinz im Ziel"><img alt="Gisela und Karlheinz im Ziel" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4705/39819307662_4d0b960f30_n.jpg" width="208" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/38861689125/in/album-72157664803815988/" title="Gisela und Karlheinz im Zielbereich des Hamburg-Marathons"><img alt="Gisela und Karlheinz im Zielbereich des Hamburg-Marathons" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4744/38861689125_ec4bb78f6f_n.jpg" width="208" /></a></div>
<div style="text-align: right;">
</div>
<br />
Der bevorstehende Sommerurlaub 1988 rückt näher. Das beabsichtigte <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ortler">Ortler</a>-Projekt ermahnt
uns, Fitness-Arbeit aufzunehmen. Wir vermuten, dass bei konsequentem Training etwas
mehr als 3 Monate Vorbereitung ausreichen werden. Über unseren Bewegungs- und
Stützapparat und dessen Defizite machen wir uns wenig Gedanken. Ohne Orthopäden, Internisten oder Kardiologen zu befragen, kaufen wir neben Laufschuhen eine Anleitung für
Anfänger und laufen am 1. Mai 1988 einfach los. Unser regelmäßiges Lauftraining sieht zunächst
Einheiten jeweils samstags und sonntags sowie 2x während der Woche vor. Als <a href="https://www.koeln.de/koeln/freizeit/freizeitsport/laufen/58-kilometer-laufstrecke-um-den-decksteiner-weiher_255199.html">Laufstrecke</a>
wählen wir eine 5,5 km lange Runde um den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Decksteiner_Weiher">Decksteiner Weiher</a> im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lner_Gr%C3%BCng%C3%BCrtel" title="Kölner Grüngürtel">Äußeren Kölner Grüngürtel</a>,
den wir mit dem Fahrrad erreichen (2,3 km einfache Strecke). Der Einstieg fällt schwerer als erwartet. Ehe wir die Runde ohne Gehpausen laufen können, sind zunächst einige Lektionen zu lernen. Doch dann startet ein Läuferleben, den die Artikelserie <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/30%20Jahre%20Laufgl%C3%BCck"><i>30 Jahre Laufglück</i></a> dokumentiert.<br />
<a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/albums/">Lauf-Events ab 1988 in Bildern</a>
- Jahres-Laufchroniken als Clip: <a href="https://youtu.be/nJU_551Y3aY">1989</a> - <a href="https://youtu.be/oVGiiwZE8xc">1990</a> - <a href="https://youtu.be/swa1eNC7568">1991</a> - <a href="https://youtu.be/Emb1TlKNgkw">1992</a> - <a href="https://youtu.be/XR5p8fDV5aU">1993</a> - <a href="https://youtu.be/5vci5INuPKE">1994</a> - <a href="https://youtu.be/Jdeql1hDvdY">1995</a> <br />
<a name='more'></a><br />
<b>Lektion 1: Der innere Schweinehund meldet sich!
</b><br />
Nach mehrjähriger sporadisch-moderater sportlicher Lebensweise, mit einigen Kilos überflüssigem Körpergewicht und knirschenden Kniegelenken müssen wir im Alter von 38 Jahren zur Kenntnis nehmen, wie sich unser Körper physisch und psychisch
gegen intensives regelmäßiges Training wehrt. Bereits vor dem Training stellen sich starke
Unlustgefühle ein, die sich während des Laufens verstärken, nahtlos in mehrtägigen Muskelkater
und anhaltende körperliche Beschwerden übergehen. Zweifel an der Sinnhaftigkeit unseres Tuns
müssen wir nicht suchen, sie liegen auf der Hand. Dank Trainingsanleitung für Laufanfänger sind
wir auf derartige Signale eingestimmt und werfen nicht gleich die Flinte ins Korn. Bandagen stützen die Fußgelenke. Gegen schmerzende Kniegelenke helfen Eispackungen und Salbenverbände. Hilfreich für die
Motivation sind Verabredungen mit Freunden zum gemeinsamen Laufen.<br />
<br />
<b>Lektion 2: Der innere Schweinehund ist nur ein Kläffer!</b> <br />
5,5 km bewältigen wir zunächst mit mehreren Gehpausen in ca. 30 Minuten, aber schon bald
stellen sich Fortschritte ein. Gehpausen werden kürzer und seltener. Bereits nach wenigen
Wochen können wir die Runde ohne Pausen durchlaufen und sind begeistert. Als neues Ziel
nehmen wir uns vor, die Marke von 25 Minuten für die Runde zu unterbieten. Nachdem die
Marke geknackt ist, fahren wir nicht mehr mit dem Fahrrad zur Laufstrecke, sondern nutzen 2,3
km Weg vom/zum Wohnsitz als Ein- und Auslaufstrecke, sodass wir insgesamt ca. 10 km
zurücklegen. Auch diese Distanz bereitet bald keine Probleme. Wir erweitern unsere Runde um
eine zusätzliche Schleife von 3,1 km um den <a href="http://www.laufen-in-koeln.de/lik4.php?aid=A-10136">Adenauerweiher</a> in Müngersdorf und laufen nun
abwechselnd Distanzen von ca. 10 oder 13 km. 3 Monate nach dem mühsamen Einstieg freuen wir uns jetzt auf das Training. Unsere Standardrunde legen wir in 1:10 - 1:20 Std. zurück und empfinden das Wochenpensum von ca. 50 km als Belohnung. Wir fühlen
uns wie neu geboren und sehen unserem <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ortler">Ortler</a>-Projekt mit Optimismus entgegen.<br />
<b><br /></b>
<b>Lektion 3: </b><b><i><a href="http://www.gea.de/magazin/heimat+und+welt/vogel+fliegt+fisch+schwimmt+mensch+laeuft.2698090.htm?mode=print">Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft!</a> - </i><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Z%C3%A1topek">Emil Zátopek</a></b><br />
Nach monatelanger Vorbereitung folgt eine Phase des Feinschliffs mit einer Eingeh-Woche in
Südtirol, einem einwöchigen Eiskurs in den Ötztaler Alpen (<a href="https://flic.kr/s/aHskvaL9sQ">Fotogalerie</a>) und einer von Kurt Fritz geführten
<a href="http://gipfelglueck.blogspot.de/1988/07/cevedale-3679-m-gletschertour-im.html">Gletschertour von Sulden auf den Cevedale</a> (3.778 m). Zwei Tage später erreichen wir bei
traumhaftem Wetter mit Bergführer <a href="http://www.meranalpin.com/de/ueberuns.php">Robert Erb</a> den 3.905 m hohen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ortler">Ortlergipfel</a> (<a href="http://gipfelglueck.blogspot.de/1988/07/ortler-3905-m-vom-wanderer-zum.html">Tourenbericht</a>).(1)<br />
Das mit Worten kaum
zu beschreibende Erlebnis verändert unser Leben nachhaltig. Wir begreifen, dass mit relativ
geringem Aufwand betriebenes Lauftraining nicht nur die Ausdauerleistung verbessert, sondern
dass Lauftraining zuvor verschlossene Welten zugänglich macht. Erfolgserlebnisse motivieren uns,
regelmäßiges Lauftraining ganzjährig in unseren Alltag zu integrieren. Wir verstehen uns jetzt als 'Läufer' und als 'Bergsteiger'. Beide Aktivitäten ergänzen sich perfekt. Als ‚Läufer’ suchen wir Kontakt zu anderen Läufern, mit denen wir gemeinsam trainieren, Wettkämpfe bestreiten, Erfahrungsaustausch betreiben. Als 'Bergsteiger' unternehmen wir ab 1989 mit Bergführern anspruchsvollere Gipfeltouren in den Ostalpen
(Königsspitze, Fineilspitze, Weißkugel) und in den Westalpen (Monte Rosa Gruppe, Allalinhorn,
Breithorn, Strahlhorn, Dom). Mit zunehmender Erfahrung werden unsere eigenen Unternehmungen auf Dreitausender und auf herausfordernden Klettersteigen in der Brenta kühner. (Tourenbeschreibungen: <a href="https://gipfelglueck.blogspot.de/">Gipfelglueck</a>)
<br />
<br />
Erst allmählich lernen wir in den nächsten
Jahren, dass
regelmäßiges Lauftraining nicht nur unserer Fitness dient, sondern auch der körperlichen und mentalen Gesundheit nutzt und dieser Nutzen mit
dem Alter zunimmt. Außerdem lernen wir allmählich eine weitere <b>Lektion 4: Der innere Schweinehund bleibt ein anhänglicher Begleiter, der Erziehung erfordert und nur so stark ist, wie wir schwach sind.</b><br />
<br />
<h3 style="text-align: center;">
<b>Die ersten Wettkämpfe </b></h3>
<br />
<b>Kölner Brückenlauf, 11.09.1988 </b><b><b><a href="https://flic.kr/s/aHsmcxqsqs">Fotogalerie</a></b> - Alexanderlauf Thessaloniki, 10.10.1988 </b><b><b><a href="https://flic.kr/s/aHsm9nZW9E">Fotogalerie</a> - </b><a href="http://laufglueck.blogspot.de/1988/10/die-ersten-wettkampfe-8-kolner.html">Laufbericht</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39694967372/in/album-72157689469254342/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="K75_6953.jpg"><img alt="K75_6953.jpg" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4715/39694967372_80a767ff91_n.jpg" width="233" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/27947048349/in/album-72157691544957634/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="11.09.1988 Kölner Brückenlauf 15 km"><img alt="11.09.1988 Kölner Brückenlauf 15 km" height="224" src="https://farm5.staticflickr.com/4607/27947048349_552685a986_n.jpg" width="320" /></a>
Während Gisela nach der denkwürdigen Ortlertour im Sommer auf eine Klassenreise geht, breche ich Mitte September mit Freunden zu einer einwöchigen
Hüttentour in den Ötztaler Alpen auf. Tomas B., ein lauferfahrener Freund, motiviert Gisela zur Teilnahme am Kölner Brückenlauf über
15 km. Gisela hat zunächst Bedenken, obwohl ihre Form dank Training und Bergurlaub exzellent
ist. Mit Tomas an ihrer Seite wird der Brückenlauf zu einer Erfolgs-Story, die nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Thessaloniki">Thessaloniki</a>
führt.<br />
Als eine der schnellsten Kölnerinnen des Brückenlaufs erhält Gisela
eine Einladung zur
Teilnahme am Alexanderlauf in Thessaloniki über 20 km. Ich begleite die Kölner
Laufgruppe und bestreite in
Thessaloniki meinen ersten Wettkampf. Das intensive Wochenende wirkt lange nach und bildet den furiosen Auftakt einer Laufkarriere, von der wir zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, welche Welten sie uns eröffnen wird. <br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39694974432/in/album-72157689469254342/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="K75_6957.jpg"><img alt="K75_6957.jpg" height="234" src="https://farm5.staticflickr.com/4719/39694974432_daf6c6442d_c.jpg" width="800" /></a></div>
<br />
Die Reise nach Thessaloniki markiert zugleich den Beginn einer lebenslangen
Freundschaft mit Heide und Helmut. Als Laufanfänger profitieren wir von Heide und
Helmuts Erfahrungen. Als Familie sind sie und ihre beiden Söhnen eine Institution der Kölner Laufszene. Die Söhne haben mittlerweile das Haus verlassen. Die hinterlassene Lücke schafft Platz. An Wochenenden treffen wir uns zum gemeinsamen Training und nehmen
gemeinsam an zahlreichen regionalen Laufveranstaltungen teil. Unsere Gruppe erfährt bald Verstärkung
und wächst zu einem Freundeskreis zusammen, der über gemeinsames Laufen
hinausreicht und bis heute existiert.(2)
<br />
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<h3 style="text-align: center;">
<b>Nach dem Ruf des Berges ruft jetzt der Marathon - Aufbaujahre ab 1989 </b></h3>
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Lauftraining, Volksläufe und Läuferkontakte rücken in das Zentrum unserer privaten Interessen,
womit sich im Alltag Prioritäten zwangsläufig verschieben. Wir beschäftigen uns mit Laufliteratur
und abonnieren das von <a href="http://www.steffny.de/pages/wettkaempfe.html">Manfred Steffny</a> herausgegebene führende deutsche <a href="http://www.laufmagazin-spiridon.de/">Laufmagazin Spiridon</a>. Die Marathonszene ist damals
überschaubar und liegt außerhalb unseres Horizonts, bis wir 1989 den Duisburg-Marathon
als Zuschauer beobachten. Ähnlich wie an der Payerhütte 1987 sehen wir im Ziel
Menschen, die nach der Tortur von 42,195 km Straßenlauf intensive Glücksgefühle ausstrahlen.
Marathonlauf und Ortlertouren scheinen verschwistert zu sein. Beide machen auf eine Art und
Weise glücklich, wie sie im Alltag selten zu finden ist.(3) Die Besonderheit dieses Glücks beruht u.E. auf dem Sachverhalt, dass es sich um verdientes Glück handelt. Beide Herausforderungen erfordern
überdurchschnittliche Fitness, lange Vorbereitung, Belastbarkeit und starke Motivation. Das
ist der Preis. Glück ist der Lohn für zuvor geleistete Arbeit, für Verzichte und Askese. Gipfelglück
kennen wir bereits. Es ist jede Anstrengung wert. Laufglück in der Intensität, wie sie
Marathonläufer erfahren, machen wir zur neuen Herausforderung, die natürlich nicht kostenlos ist. Wir sind bereit, diesen Preis zu zahlen und nehmen uns vor, Marathontraining zu betreiben, um
in einem Jahr einen Marathon in Duisburg oder in Bonn zu laufen.<br />
<br />
Unser Lauftraining orientiert sich an <a href="http://www.steffny.de/pages/wettkaempfe.html">Manfred Steffnys</a> Klassiker ‚Marathon-Training’. Wir
strukturieren das Training und laufen durchschnittlich 5 Einheiten pro Woche mit insgesamt 60-90
km Umfang. Die Erhöhung von Anzahl, Umfang und Intensität der Laufeinheiten zeigt zwei
Seiten. Läuferisch verbessern wir uns deutlich, aber die Anpassung körperlicher Strukturen an
die ungewohnte Belastung erfolgt nicht synchron zur Belastungssteigerung, sondern verzögert,
so dass sich Überlastungsprobleme einstellen, die uns immer wieder zurückwerfen. Orthopäden
bieten keine wirkliche Hilfe. Sie behandeln ‚klinische Symptome', ohne möglichen
Ursachen nachzugehen. Laufschuhhersteller versprechen mit angeblich revolutionären
Materialien, Dämpfungssystemen und Konstruktionen ihrer Produkte die Überwindung
belastungsindizierter Beschwerden. In unserer Unerfahrenheit vertrauen wir derartigem
Marketing-Geschwätz und lernen erst allmählich, dass Laufschuhe eher Teil des Problem-Syndroms sind.<br />
<br />
Muskelverletzungen und Beschwerden an Sehnen, Bändern und Gelenken erklären wir uns mit
der Einseitigkeit der Belastung, die wir mit Ausgleichssportarten zu kompensieren versuchen. Ein
wöchentlicher Fitnesskurs trainiert Rumpfmuskulatur, Beweglichkeit und
Bewegungskoordination.(4) Im Winter spielen wir in der Halle Badminton und verbinden Reisen
mit Skilanglauf. Wir legen uns Rennräder und ein Fahrradergometer zu. Rennräder nutzen wir als
Trainingsgerät im Sommerhalbjahr. Das Fahrradergometer kommt zum Einsatz, wenn wir
verletzungsbedingt nicht laufen können. Zusätzlich stellen wir unsere Ernährung um. Von
vollwertiger und ausgewogener Ernährung versprechen wir uns keine
signifikanten Leistungssteigerungen, aber wir sind inzwischen gesundheitsbewusster und darauf bedacht, unser Körpergewicht zu regulieren. In der Theorie beschäftigen wir uns mit Trainingsmethodik sowie physiologischen Vorgängen von
Bewegungsapparat und Stoffwechsel. Die praktische Umsetzung von Erkenntnissen gelingt jedoch
vorerst unbefriedigend.(5)<br />
<br />
<br />
<b>Wie werden Läufer zu Marathon-Runnern (Vol. 1)? </b><b>- <a href="https://flic.kr/s/aHsmcAC4o3">Fotogalerie Laufseminar Manfred Steffny</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39712549822/in/album-72157691581170954/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Manfred Steffny, Antje, Gisela"><img alt="Manfred Steffny, Antje, Gisela" height="216" src="https://farm5.staticflickr.com/4625/39712549822_51f7da3930_n.jpg" width="320" /></a>Läufe
über 10-20 km kann man häufig absolvieren, dabei experimentieren und
Erfahrungen sammeln. Ein Marathon ist eine andere Nummer. Wie wir aus eigenem Potential, individuellen Zielen, Training,
Wettkampfvorbereitung, Ausrüstung, Ernährung, Renntaktik ein
Erfolgspaket schnüren können, ist für uns die Frage, auf die wir Antworten suchen.
Wir wissen nur vage, was Training mit
dem Körper macht, wie man richtig oder falsch trainiert, wie unser
Leistungsvermögen
einzuschätzen ist, wo unsere Leistungsgrenze liegt, welche Ziele wir
realistisch erreichen können
und wie ein systematisches Training zu organisieren ist, um
Leistungsziele zu erreichen. Literatur
leistet nur unvollständige Aufklärung, weil sie von individuellen
Gegebenheiten abstrahiert und
sich Erfahrungen nicht im Schnelldurchgang nachholen lassen. Ein Seminar
des Landessportbundes bringt uns so wenig weiter wie eine Läuferwoche
auf Spiekeroog oder ein Wochenendseminar
bei <a href="http://www.steffny.de/pages/wettkaempfe.html">Manfred Steffny</a>. Ohne belastbare Erkenntnisse können wir nur nach der 'Methode Versuch und Irrtum vorgehen'. <br />
<br />
<h3 style="text-align: center;">
Marathon-Lehrjahre 1990/91</h3>
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<b>1. Marathon in Berlin am 30.09.1990 – Wir sind Helden! - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/1990/09/berlin-open-1990-der-beginn-einer-neuen.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsm9qZKT1">Fotogalerie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/38845863785/in/album-72157691581244344/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="08.06.1988 Artikel im Köner Express"><img alt="08.06.1988 Artikel im Köner Express" height="170" src="https://farm5.staticflickr.com/4621/38845863785_34a864df51_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/38846234875/in/album-72157689503169282/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Plakat Berlin-Marathon 1990"><img alt="Plakat Berlin-Marathon 1990" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4611/38846234875_330a8b45df_n.jpg" width="223" /></a>
Duisburg und Bonn sagen ihren Stadt-Marathon für 1990 ab. In der Zwischenzeit ist in Berlin die
Mauer gefallen und die politische Wende eingeleitet. 1990 führt der Berlin-Marathon erstmals
durch das Brandenburger Tor und etliche Kilometer durch den Ostteil der Stadt. Maximal 25.000
Starter werden zugelassen. Wir wollen dabei sein und melden frühzeitig. Im Mai ist der
Marathon ausgebucht. Startplätze gibt es noch auf dem Schwarzmarkt. Gegen Ende
der Vorbereitung laufen wir zwei lange Einheiten über 30 km. Ob das für einen Marathon reicht,
werden wir erst in Berlin erfahren.
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Eine Kölner Lokalzeitung wird auf Gisela aufmerksam (auf welchem Wege, ist nicht mehr
nachvollziehbar) und lädt sie zu einem Interview ein. Am 8. Juni 1990 veröffentlich der ‚Express’
ein Porträt mit Foto unter dem Titel: <i>„Kölner Lehrerin mit 40 zum ersten Mal beim Marathon-Lauf“</i>.
Heimlich können wir nicht in Berlin starten. Gisela steht unter
Beobachtung. - <a href="https://flic.kr/s/aHsmcACrco">Fotogalerie</a><br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/24875167827/in/album-72157689503169282/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Pasta-Essen Berlin-Marathon 1990"><img alt="Pasta-Essen Berlin-Marathon 1990" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4706/24875167827_176d45dbca_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39035348084/in/album-72157689503169282/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Pasta-Essen mit Helga und Werner"><img alt="Pasta-Essen mit Helga und Werner" height="209" src="https://farm5.staticflickr.com/4758/39035348084_8c9b9280ef_n.jpg" width="320" /></a>
Am Vortag des Marathons treffen wir zum Pasta-Essen in einer Parkanlage Helga und Werner, Giselas Kölner
Lehrerkollegen. Werner startet als erfahrener Läufer ebenfalls in Berlin. Wir verabreden für den nächsten Tag ein Treffen im Ziel.
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Das internationale Starterfeld des Marathons strömt bei perfektem Spätsommerwetter zur Siegessäule auf dem Tiergarten. Die Szene fühlt sich unwirklich an. Die ausgelassene Stimmung der Teilnehmer irritiert uns. Auf dem Weg zu einer schweren Prüfung haben wir ernste Anspannung erwartet. Stattdessen zeigen fast alle Starter beeindruckende Vorfreude, obwohl sie wissen, dass die Prüfung gleich beginnt. Wir wissen nicht, ob die gute Laune nur vorgetäuscht oder real ist, lassen uns aber gerne anstecken. Als befreiend empfinden wir das Ende der langen Vorbereitung und den bevorstehenden Zeitpunkt der Wahrheit. <br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/24875172817/in/album-72157689503169282/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zielbereich Kurfürstendamm, Berlin-Marathon 1990"><img alt="Zielbereich Kurfürstendamm, Berlin-Marathon 1990" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4697/24875172817_a9dbeb4ffb_n.jpg" width="259" /></a>Wir fühlen uns in eine ferne Welt der Mythen und Märchen versetzt. Die Atmosphäre der Startaufstellung sorgt pausenlos für 'Gänsehaut'. Der Startschuss löst einen Riesenjubel und noch mehr 'Gänsehaut' aus. Die Läuferspitze rast
sofort los. Das Hauptfeld setzt sich nur langsam, rufend, singend, winkend, fotografierend in Bewegung. Die
Durchquerung des Brandenburger Tores setzt einen Adrenalin-Flash frei. Alle Läufer jubeln. Wir jubeln mit. Naiv erwarten wir einen großen Empfang im Ostteil der Stadt. In der Realität treffen wir auf Friedhofsruhe. Die Prachtstraße ‚Unter den Linden’ ist wie ausgestorben. In Berlin Mitte interessiert sich niemand für den Marathon.<br />
Nach dem aufregenden Start müssen wir jetzt unser Tempo
finden. Seite an Seite laufen wir relativ konstant das verabredete Tempo von ca. 5 Min./km. Ab
30 km werden wir etwas langsamer und erwarten mit großem Respekt den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mann_mit_dem_Hammer">Mann mit dem Hammer</a>. Er lässt sich nicht blicken. In Kreuzberg steppt der Bär. Am ‚Wilden Eber’ liegen bereits
35 km hinter uns. Die enthusiastische Atmosphäre verleiht noch einmal Flügel. Endorphin reicht bis in die Haarspitzen und maskiert alle Anstrengungen. Auf dem Kurfürstendamm fliegen wir dem Ziel
unseres ersten Marathons entgegen. Finish in 3:42:49 Std.! Ein emotionaler Rausch (vermutlich ein <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Runner%E2%80%99s_High">Runner's High</a>) erfasst uns
und klingt über Wochen nur langsam ab.(3) Wir sind Helden!<br />
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<b>Nürburgring-Lauf 14.10.1990 - <a href="https://flic.kr/s/aHskAxR5eD">Fotogalerie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39035539944/in/album-72157668577273919/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Helmut, Karlheinz, Traugott, Heide, Gisela, Klaus, Nürburgring-Lauf 14.10.1990"><img alt="Helmut, Karlheinz, Traugott, Heide, Gisela, Klaus, Nürburgring-Lauf 14.10.1990" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4675/39035539944_58a2ca841f_n.jpg" width="320" /></a>
2 Wochen nach Berlin starten wir beim Nürburgring-Lauf auf der 24,4 km langen, profilierten Nordschleife bei hoher Temperatur. Mit dem Berlin-Marathon in den Beinen geht Gisela auf der schweren Strecke unter diesen Bedingungen kein Risiko ein und läuft eher verhalten in der Begleitung von Helmut. Ich möchte natürlich unter 2 Stunden finishen und Klaus F. Paroli bieten, einer von 2 leistungsstarken Läufern unter Giselas Lehrerkollegen. Auf einem Anstieg ca. 1 km vor dem Ziel erwischt mich der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mann_mit_dem_Hammer">Mann mit dem Hammer</a> und versetzt mir einen Schlag, der mir fast die Beine weghaut. Klaus F. zieht ab. Das Ziel erreiche ich zwar unter 2 Std. Endzeit, aber nur noch im Schleichschritt. Enttäuscht hat auch unser Freund T., der uns als Fotograf begleitet. Das hektische Laufgeschehen harmoniert nicht mit seinem bedächtigen Stil. <br />
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<b>Frankfurt-Marathon 28.10.1990 - <a href="https://flic.kr/s/aHskAxTpeP">Fotogalerie</a></b> <br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39713274302/in/album-72157668577728069/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Frankfurt-Marathon 28.10.1990"><img alt="Frankfurt-Marathon 28.10.1990" height="208" src="https://farm5.staticflickr.com/4719/39713274302_20ccdfc6c0_n.jpg" width="320" /></a>Der Einbruch am Nürburgring kostet mich eine längere Erholungszeit. Den Start beim Frankfurt-Marathon 2 Wochen später muss ich streichen und kann Gisela nur als Betreuer begleiten. Gisela läuft den Regen-Marathon in Frankfurt in 3:42:55 Std. nur 6 Sekunden langsamer als in Berlin. Kompliment!<br />
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<b>Wie werden Läufer zu Marathon-Runnern (Vol. 2)? - </b><b><a href="https://flic.kr/s/aHskuKJFe7">Fotogalerie Trainingslager Rovinj</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39743381421/in/album-72157664773683188/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="März/April 1991 Trainingslager in Rovinj"><img alt="März/April 1991 Trainingslager in Rovinj" height="252" src="https://farm5.staticflickr.com/4757/39743381421_8a42cce957_n.jpg" width="320" /></a>Wir sind keine naiven Helden und wissen: Wer einen Marathon durchgestanden hat, ist noch kein Marathonläufer. Was wir richtig oder falsch gemacht oder besser machen könnten, ist mangels Erfahrung reine Spekulation ohne Know-how. Auf der Suche nach Expertise werden wir auf ein zweiwöchiges Trainingslager für Marathonläufer aufmerksam, das <a href="https://www.greif.de/firmenprofil.html">Peter Greif</a> im Frühjahr
1991 in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rovinj">Rovinj</a>, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kroatien" title="Kroatien">Kroatien</a>,
veranstaltet (<a href="https://flic.kr/s/aHskuKJFe7">Fotogalerie</a>). Wir melden uns an und beginnen im Trainingslager zu
verstehen, wie ein an individuellen Voraussetzungen und Leistungszielen orientiertes Training
funktioniert.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39711916002/in/album-72157664773683188/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="April 1991 Trainingslager in Rovinj"><img alt="April 1991 Trainingslager in Rovinj" height="212" src="https://farm5.staticflickr.com/4673/39711916002_2dd3c895b4_n.jpg" width="320" /></a>
Unter Anleitung von Marathontrainer <a href="https://www.greif.de/firmenprofil.html">Peter Greif</a> und zwei weiteren Trainern laufen wir in Leistungsgruppen
morgens locker und trainieren am Nachmittag intensiv. Laufschul-Übungen, Stretching-Programme, Vorträge zur
Trainingsmethodik, Leistungskontrolle und Leistungssteuerung sowie sportmedizinische und physiotherapeutische Betreuung ergänzen die Trainingseinheiten. Die Gruppe setzt sich überwiegend aus erfahrenen, leistungsstarken Läufern zusammen, die das harte,
leistungsorientierte Training mit ca. 150 km/Woche deutlich besser verkraften als wir. Nach
Morgenlauf und Frühstück benötigen wir dringend Schlaf als Vorbereitung zum
Nachmittagstraining. Mit dem Abendessen endet unser Tagesprogramm. Trotzdem entwickeln sich Freundschaften. Die Verbindung zu Josef und seiner Frau Ana besteht auch noch heute. <br />
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Im Trainingslager lernen wir Trainingsmethoden in Theorie und Praxis kennen und nehmen Erkenntnisse mit. Um Leistungsgrenzen auszuloten und zu verschieben, müssen wir mehr, härter, strukturierter und kontrollierter trainieren. Wir beschließen, sukzessive auf tägliches Lauftraining umzustellen und
den aktuellen Lauf-Gesamtumfang von ca. 2.500 km/Jahr allmählich auf 5.000 km/Jahr zu
erhöhen. Unser Trainingsaufbau orientiert sich an einer zweigipfligen Periodisierung mit
Wettkampfphasen im Frühjahr und im Herbst. Schnell erweist sich, dass tägliches Training in Konflikte führt. Während der Woche kollidiert das Abendtraining mit sozialen Kontakten und nicht planbaren Arbeitszeiten oder es scheitert an Müdigkeit. Wir geben nicht auf und experimentieren anfangs
mit einer Mischung von Morgen- und Abendtraining, bis wir schließlich vollständig auf
Morgentraining umstellen und unsere Tagesroutinen anpassen. An Werktagen ist um 4:30
Uhr Weckzeit, damit wir um 5:30 Uhr zum ein- bis zweistündigen Training starten können. Der
Tagesablauf verlangt am Morgen und am Abend Disziplin. Um 21:00 Uhr ist Schlafenszeit,
manchmal auch früher und nur selten später. Nach mehrmonatiger Eingewöhnungsphase des
Rhythmus halten wir ihn bis zum Ende unseres Berufslebens aufrecht.<br />
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Wir werden schneller und ernten auf Distanzen von 10 km bis Halbmarathon bald Früchte. Bei
Volksläufen steht Gisela regelmäßig auf dem Siegertreppchen ihrer Altersklasse. Mitunter wird sie auch zur Ehrung der Gesamtsieger aufgerufen. Zu Hause wächst die Pokal-Sammlung und verlangt nach einer Vitrine. Um vergleichbare
Leistungssteigerungen auf der Marathondistanz zu erzielen, bedarf es noch einiger Erfahrungen, die nicht immer schmerzfrei bleiben, aber aus Fehlern lernt man bekanntlich am meisten.<br />
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<b>Leipzig-Marathon 22.06.1991 - <a href="https://flic.kr/s/aHsmcBwbdm">Fotogalerie</a>, Duisburg-Marathon 21.09.1991 - <a href="https://flic.kr/s/aHskrE75zx">Fotogalerie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/27970424729/in/album-72157662740889817/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Karlheinz bei Km 10"><img alt="Karlheinz bei Km 10" height="209" src="https://farm5.staticflickr.com/4766/27970424729_58dbcfa9fa_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/27970444919/in/album-72157662740889817/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Zieleinlauf Gisela"><img alt="Zieleinlauf Gisela" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4660/27970444919_82b4d18975_n.jpg" width="208" /></a> Nach dem hoch-intensiven Trainingslager muss Gisela mehrere Wochen wegen Laufbeschwerden und Erschöpfung pausieren und kann am Leipzig-Marathon im Juni 1991 nicht teilnehmen. In Leipzig starte ich in Topform. Eine Endzeit um 3 Stunden scheint möglich zu
sein. Der Lauf findet bei großer Hitze am Nachmittag statt. Ich gehe zu schnell an, trinke zu
wenig und breche auf der 2. Hälfte ein (Endzeit von 3:27 Std.). <br />
Drei
Monate später laufen wir unseren ersten von etlichen weiteren Duisburger Hitze-Marathons. Gisela behält in
der Hitze kühlen Kopf und erreicht nach defensivem Lauf das Ziel in 3:40 Std.. Ich wiederhole
das Leipzig-Muster, gehe wieder zu schnell an, trinke zu wenig und muss im Ziel nach 3:21 Std.
dehydriert im Sanitätszelt versorgt werden. Kölner Freunde an der Strecke und im Ziel motivieren mich zum Durchhalten. <br />
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<h3 style="text-align: center;">
Beginn der Erfolgsjahre ab 1992</h3>
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<b>Hamburg-Marathon 25. April 1992 - <a href="https://flic.kr/s/aHskuNp7E9">Fotogalerie</a></b> <br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39728286782/in/album-72157662760111717/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Karlheinz vor dem Lauf (Hlemut Urbach im Hintergrund)"><img alt="Gisela und Karlheinz vor dem Lauf (Hlemut Urbach im Hintergrund)" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4610/39728286782_708d8c788b_n.jpg" width="200" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39050678204/in/album-72157664803815988/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela kurz vor dem Ziel des Hamburg-Marathons"><img alt="Gisela kurz vor dem Ziel des Hamburg-Marathons" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4770/39050678204_077def09f5_n.jpg" width="223" /></a>
Eine vernünftige Einteilung mit zwei gleichmäßig schnell gelaufenen Hälften gelingt erst bei
unserem jeweils vierten Marathon im April 1992 in Hamburg. Zwei Wochen vor dem Marathon
nutzen wir den Oswald-Hirschfeld-Lauf über 10 km als Formtest. Persönliche
Bestzeiten bestätigen gute Form. Gisela ist Gesamtsiegerin und wiederholt den Erfolg mehrfach in
Folgejahren. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Germar">Manfred Germar</a>, ehemals Weltklasse-Sprinter und später Präsident des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/ASV_K%C3%B6ln" title="ASV Köln">ASV Köln</a>,
überreicht bei der Siegerehrung 2 Tickets für das internationale Leichtathletik-Sportfest des ASV. - <a href="https://flic.kr/s/aHskrFNAzB">Fotogalerie</a><br />
In Hamburg treffen wir Giselas Lehrerkollege Klaus F.. Während ich mein eigenes Tempo gehe, laufen Gisela
und Klaus zunächst zusammen, obwohl Klaus bald schwächelt. Nach 30 km trennen sich nicht die Wege, aber die Tempi. Dank guter
Vorbereitung und gereifter Taktik finishen wir trotz Hitze in 3:15 Std. (Karlheinz) und 3:34 Std.
(Gisela) mit neuen persönlichen Bestzeiten, die wir nicht als Endpunkt unserer Entwicklung betrachten.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39763366601/in/album-72157691618966804/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela im Ziel des Berlin-Marathons mit neuer Bestzeit 3:27"><img alt="Gisela im Ziel des Berlin-Marathons mit neuer Bestzeit 3:27" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4717/39763366601_b5cc8f66f5_n.jpg" width="210" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39052241464/in/album-72157662763410327/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Siegerehrung Gesamtsieger"><img alt="Siegerehrung Gesamtsieger" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4652/39052241464_977169c9c5_n.jpg" width="251" /></a>
Zwei Wochen nach dem Hamburg-Marathon erzielt Gisela auf einem eckigen Kurs bei
Weilerswist ihre Bestzeit über 10 km in 42:00 Minuten. Eine noch bessere Zeit
verhindert ein Stopp durch ein Auto, das im Läuferweg rangiert. - <a href="https://flic.kr/s/aHsmcDzXQW">Fotogalerie</a><br />
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Im Oktober 1992 erreicht Gisela beim Kölner Friedenslauf das Ziel als
Gesamtsiegerin in 42:xx Minuten. Radio Köln berichtet vor Ort und interviewt die Sieger.
- <a href="https://flic.kr/s/aHskrG6v9c">Fotogalerie</a><br />
<br />
Zeiten von 42.xx Minuten über 10 km ermöglichen auf der Marathon-Distanz Zeiten unter
3:30 Std.. Gisela agiert jedoch vorsichtig. Im September 1992 finisht sie beim
Duisburg-Marathon in der Zeit von 3:33 Std. (<a href="https://flic.kr/s/aHsmbiQayx">Fotogalerie</a>). Ein Jahr später steigert sie sich beim Berlin-Marathon auf 3:27
Std.. - <a href="https://flic.kr/s/aHsmcDXLLC">Fotogalerie</a><br />
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<br />
<b>New-York-City-Marathon, 7. November 1993
- <a href="http://laufglueck.blogspot.de/1993/11/new-york-city-marathon-1993-wallfahrt.html">Laufbericht</a> - Fotogalerien: <a href="https://flic.kr/s/aHskAGLc3z">Frühstückslauf</a>, <a href="https://flic.kr/s/aHskuUxjUh">Marathon</a>, <a href="https://flic.kr/s/aHsmbtTuXB">Florida</a>)</b> <br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25926077548/in/album-72157664873317048/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="josef und Karlheinz im Zielraum Central Park"><img alt="josef und Karlheinz im Zielraum Central Park" height="211" src="https://farm5.staticflickr.com/4720/25926077548_555e65c315_n.jpg" width="320" /></a>
Trainingsehrgeiz provoziert chronische Beschwerden der Achillessehnen, der
Schienbeinkanten und der Sitzbeine. Unter solchen Bedingungen einen Marathon
durchzustehen, ist eher unwahrscheinlich und gesundheitlich wenig sinnvoll. Trotzdem trete ich
im November 1993 mit Josef die Reise zum <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/New-York-City-Marathon">NYC-Marathon</a> an. (Gisela kann wegen
beruflicher Schulverpflichtungen nicht mitreisen.) Josef geht es ähnlich wie mir, aber dank Schonung, Salbenverbänden, Eispackungen und Schmerzmittel klingen unsere
Beschwerden soweit ab, dass wir in New York starten können und das Ziel fast zeitgleich in 3:30 Std. erreichen.
Das gigantische Lauf-Event übt eine magische Faszination auf uns aus. Bereits auf der
einwöchigen Anschlussreise in Florida nehmen wir uns vor, im Folgejahr zum Jubiläumslauf des
25. Marathons nach New York zurückzukehren.
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<b>Privates Trainingslager in Südtirol im März/April 1994 - <a href="https://flic.kr/s/aHsm9BuorA">Fotogalerie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39778006522/in/album-72157689621920372/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Morgenlauf Josef, Wolfgang, Ana, Gisela im Trainingslager Südtriol"><img alt="Morgenlauf Josef, Wolfgang, Ana, Gisela im Trainingslager Südtriol" height="248" src="https://farm5.staticflickr.com/4607/39778006522_a6ff3b9da3_n.jpg" width="320" /></a>
Seit dem Trainingslager 1991 in Rovinj pflegen wir Kontakte mit Josef und Wolfgang. Über
Ostern 1994 organisieren wir mit den beiden ein privates Trainingslager in Südtirol, zu dem uns
Ana begleitet, Josefs Partnerin. Ähnlich wie in Rovinj trainieren wir morgens locker und am Nachmittag
hart mit Bergläufen, Tempotraining auf der Bahn, Fahrtspielen etc. und verkraften die Belastung
deutlich besser als in Rovinj. Die Teilnahme am Hamburg-Marathon Ende April ist unser gemeinsames Ziel.<br />
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<b>Neue Bestzeiten beim Hamburg-Marathon 1994 - <a href="https://flic.kr/s/aHsm9HNUPs">Fotogalerie</a></b> <br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39817580232/in/album-72157689693433552/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Zielgerade Hamburg-Marathon 3:11:35"><img alt="Zielgerade Hamburg-Marathon 3:11:35" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4609/39817580232_fd3015a03b_n.jpg" width="221" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/24979149047/in/album-72157689693433552/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Karlheinz, Gisela, Josef, Wolfgang im Zielraum Hambueg-Marathon"><img alt="Karlheinz, Gisela, Josef, Wolfgang im Zielraum Hambueg-Marathon" height="242" src="https://farm5.staticflickr.com/4768/24979149047_1bff1506b0_n.jpg" width="320" /></a>
Zwei Wochen nach dem Trainingslager starten wir mit Josef und Wolfgang in
Hamburg. Trotz hoher Temperaturen können wir uns bei unserem 6. bzw. 7. Marathon erneut
verbessern. Obwohl ich auf dem letzten Kilometer schlagartig einbreche und das Ziel nur
schleichend erreiche, nehme ich meinen starken Konkurrenten Wolfgang und Josef mehrere
Minuten ab und erziele meine absolute Bestzeit von 3:11 Std. (<b>alterskorrrigiert 3:02 Std.</b>). Gisela
läuft vorsichtig und kann sich trotzdem auf eine Zeit von 3:25 Std. steigern (<b>alterskorrigiert 3:04 Std.</b>).(6)<br />
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<b>1. Ultralauf auf dem Rennsteig 1994 - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/1994/05/rennsteig-1994-erste-bekanntschaft-mit.html">Laufbericht </a>- <a href="https://flic.kr/s/aHskAR9L5p">Fotogalerie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/38951224095/in/album-72157668773105279/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela auf dem Rennsteig-Halbmarathon"><img alt="Gisela auf dem Rennsteig-Halbmarathon" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4695/38951224095_69ae8451c6_n.jpg" width="222" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28070810929/in/album-72157668773105279/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Karlheinz im Ziel des Rennsteig Super-Marathons"><img alt="Karlheinz im Ziel des Rennsteig Super-Marathons" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4719/28070810929_ce07b5d111_z.jpg" width="222" /></a>
Mit Heide und Helmut sind wir seit dem Thessaloniki-Abenteuer von 1988 befreundet. 5 Wochen
nach dem Hamburg-Marathon 1994 reisen wir gemeinsam zum <a href="http://www.rennsteiglauf.de/">Rennsteiglauf</a>. Gisela und Heide
begnügen sich mit dem Halbmarathon von Oberhof nach Schmiedefeld. Helmut und ich laufen
den ‚langen Kanten’, der damals an der Hohen Sonne bei der Wartburg startet und nach 66,5
km Rennsteig-Profil in Schmiedefeld endet. Für Helmut und mich sind derartige Distanzen
und Profile Neuland, das wir ohne spezielles Training betreten. Entsprechend schmerzhaft fallen
unsere Erfahrung aus. Meine Endzeit von 6:12 Std. beweist immerhin Entwicklungspotenzial.<br />
<br />
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<b>New-York-City-Marathon, 6. November 1994 - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/1994/11/new-york-city-marathon-1994-zum-25.html">Laufbericht</a> - Fotogalerien: <a href="https://flic.kr/s/aHsmbyMvUP">Frühstückslauf</a>, <a href="https://flic.kr/s/aHsm9J5uKd">Pasta-Party</a>, <a href="https://flic.kr/s/aHsm9J5Av1">Marathon</a></b><br />
Gisela hat im Kollegenkreis offenbar derart begeistert über mein New-York-Erlebnis berichtet,
dass Kollegen mit Billigung der Schulleitung anbieten, Giselas Unterricht für einige Tage zu
übernehmen, damit sie am New-York-City-Marathon teilnehmen kann. Solche Chancen darf man
nicht ungenutzt vorbeiziehen lassen. Gisela bereitet natürlich den vertretenen Unterricht vor und
revanchiert sich nach Rückkehr aus New York mit Vertretungen.
<br />
<br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28072181999/in/album-72157689696474362/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Werner, Anne, Gisela, Karlheinz auf der Pasta Party im Tavern On The Green"><img alt="Werner, Anne, Gisela, Karlheinz auf der Pasta Party im Tavern On The Green" height="209" src="https://farm5.staticflickr.com/4746/28072181999_c080d0e2cf_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/24980812497/in/album-72157690904026451/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Aufbruch Anne und Gisela mit Bunert-Gruppe am Hotel Ameritania"><img alt="Aufbruch Anne und Gisela mit Bunert-Gruppe am Hotel Ameritania" height="208" src="https://farm5.staticflickr.com/4632/24980812497_767923cf63_n.jpg" width="320" /></a>Der Jubiläumsmarathon ist begehrt. Die Nachfrage übersteigt das Angebot der
von 25.000 auf 30.000 erhöhten Startplätze um ein Mehrfaches. (Seit 2013 sind 50.000 Starter
zugelassen.) Als akkreditierter Reiseveranstalter verfügt Jörg Bunert über ein kleines Kontingent
Startplätze.(7) Wir melden uns frühzeitig und erhalten Startplätze. Freunde begleiten uns. Werner
feiert in New York seine Marathon-Premiere. Anne lässt sich von der Stimmung anstecken und
beschließt, ein Marathon-Training zu beginnen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39819307662/in/album-72157689696493722/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela und Karlheinz im Ziel"><img alt="Gisela und Karlheinz im Ziel" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4705/39819307662_4d0b960f30_n.jpg" width="208" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39851569381/in/album-72157689696493722/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela im Ziel 3:27 Std."><img alt="Gisela im Ziel 3:27 Std." height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4763/39851569381_0f9097cf65_n.jpg" width="252" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/38952630315/in/album-72157689696493722/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Karlheinz im Ziel 3:30 Std."><img alt="Karlheinz im Ziel 3:30 Std." height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4766/38952630315_e59881ded1_n.jpg" width="249" /></a></div>
<br />
Wir verstehen uns mittlerweile als Marathon-Läufer, was uns vor Überraschungen nicht schützt. Meine exzellente Form des Frühjahres kann ich im September beim Kölner-Brückenlauf bestätigen (<a href="https://flic.kr/s/aHsm9HV5JL">Fotogalerie</a>), aber bis November kann ich sie nicht konservieren und laufe in New York ohne Form meinen 6. Marathon in 3:30 Std..
Gisela tritt ihren 7. Marathon in New York in der Form ihres Lebens an. In ihrer Euphorie
vernachlässigt sie die Tempokontrolle und überzieht. Auf der 2. Hälfte bricht sie ein und finisht
trotzdem in 3:27 Std..<br />
Obwohl der Lauf für uns keineswegs perfekt gerät, zählt die Reise zum
NYC-Marathon 1994 zu unseren intensivsten Lauferlebnissen und zu den Highlights unseres
Läuferlebens. Nach mehr als 20 Jahren sind viele Details der Reise in der Erinnerung
noch immer präsent.
<br />
<br />
1994 absolvieren wir 4.920 / 5.180 Laufkilometer (Training inkl. Wettkampf). Die Kombination von Fleiß und Erfahrung belohnt uns mit erinnerungswürdigen Ereignissen und neuen persönlichen Bestzeiten. <br />
<br />
<br />
<b>Zwischenjahr 1995
</b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25984240268/in/album-72157691811083074/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Karlheinz und Josef im Ziel des Frankfurt-Marathons"><img alt="Karlheinz und Josef im Ziel des Frankfurt-Marathons" height="236" src="https://farm5.staticflickr.com/4758/25984240268_3d8ef4d06b_n.jpg" width="320" /></a>
1995 können wir die Erfolgsgeschichte nicht fortschreiben.
Umfang- und Leistungssteigerungen zeigen Nachwirkungen. Wir verspüren
Regenerierungsbedarf und müssen Verletzungen auskurieren. 1995 reduzieren wir den
Trainingsumfang des Vorjahres um 1/3, bauen uns vorsichtig neu auf, erreichen aber keine
Fortschritte und finden keine Form. Der lange Lauf wird im Training zur Qual.<br />
Während Gisela
eine zweijährige Marathonpause einlegt, versuche ich im Frühjahr 1995 beim Duisburg-Marathon die Qualifikation für den 100. Boston-Marathon 1997 zu erreichen. Das Tempo überfordert mich. Ich breche den Lauf ab. - <a href="https://flic.kr/s/aHsm9K2p8w">Fotogalerie</a> <br />
Im Herbst
unternehme ich gemeinsam mit Josef einen weiteren Versuch beim Frankfurt-Marathon und scheitere erneut.
- <a href="https://flic.kr/s/aHsmcWWqf7">Fotogalerie</a><br />
<br />
<br />
<br />
Schlägt das Alter zu? Haben wir zu schnell gesteigert, zu intensiv trainiert, Tempo und Training
übertrieben? Einfache Antworten liegen nicht auf der Hand. Ziele sind zu überdenken
und neu zu justieren. Wie wir diese Fragen beantworten, beschreibt das Kapitel '1996-2010: (Ultra-) Marathon All Over the World'.<br />
<br />
<br />
<b>Anmerkungen</b><br />
<ol>
<li>Artikel der FAZ aus 2004: <a href="http://www.faz.net/aktuell/reise/nah/der-berg-ruft-vor-200-jahren-wurde-der-ortler-erstmals-bestiegen-1179204.html">Der Berg ruft. Vor 200 Jahren wurde der Ortler erstmals bestiegen</a><br />Deutscher Alpenverein: <a href="https://www.alpenverein.de/chameleon/public/10084/panorama_0403_unterwegs_ortler_10084.pdf">200 Jahre Ortler</a> (PDF)</li>
<li>2011 verlässt uns Helmut unfreiwillig: <a href="https://uhlenbuesche.blogspot.de/2011/06/helmut-lauft-nicht-mehr.html">Helmut läuft nicht mehr</a></li>
<li><span class="topline">Sportliche Aktivitäten (und andere Aktivitäten) aktivieren unter bestimmten Bedingungen ein
intrinsisches Belohnungssystems, das auf Wechselwirkungen zwischen
psychologischen und </span><span class="topline">neurophysiologischen
Prozesse basiert und verständlich macht, warum Menschen laufen oder auch
anderen scheinbar sinnlosen Betätigungen nachgehen, die ihnen Freude
bereiten. </span><span class="topline"><span class="topline">Das letzte Kapitel (Was bedeutet 'Laufglück'?) geht auf das </span></span><span class="topline"><span class="topline"><span class="topline">Erklärungsmodell des </span>Flow-Konzeptes und Abrenzungen zum 'Runner's High' ein. </span></span><span class="topline"> </span> </li>
<li>Als besonders wertvoll erweist sich ein Ganzkörper-Gymnastikprogramm, das wir zunächst über einige Jahre unter Anleitung in einer Sportgruppe und seit mehr als 20 Jahren zu Hause betreiben. Wenn wir nicht auf Reisen sind, praktizieren wir dieses Programm zwar eher lustlos, aber vom Nutzen absolut überzeugt 2-4 Mal pro Woche über 1-1,5 Stunden. </li>
<li>Unsere Überlegungen zu Einseitigkeit und Vielfältigkeit von Belastungsreizen sind nicht
falsch, aber nur die halbe Wahrheit. Um Veränderungen zu bewirken, müssen
Gleichgewichtszustände gestört werden. Wir übersehen zunächst, dass zwar neue
Bewegungsmuster relativ schnell zu lernen sind und Muskulatur sich schnell anzupassen
vermag, aber Anpassungsprozesse aller anderen orthopädischen Strukturen und der Organe des
Herzkreislaufsystems deutlich langsamer und zeitverzögert verlaufen. Eine dauerhafte
Steigerung von Belastungsreizen in großen Schritten vernachlässigt zwangsläufig ausreichende
Regenerationsphasen, die für erfolgreiche Anpassungsprozesse notwendig sind. Wenn Strukturen
und Organe des Körpers von Belastungsmustern über ein erträgliches Maß hinaus dauernd
gestresst werden, reagieren sie mit Störungen. Diese Problematik begleitet uns über mehrere
Jahre, bis eigene Erfahrung eine bessere Synchronisierung von Körpersignalen und
Trainingsverhalten möglich macht. Der Grat eines Trainings an Grenzen maximaler individueller
Leistungsfähigkeit bleibt jedoch schmal.<br />Die Ermittlung einer im Training tolerierbaren Reizstärke hinsichtlich Höhe, Dauer und
Häufigkeit ist nicht trivial. Praktikable Konzepte nutzen Methoden der Herzfrequenzmessung,
Bestzeiten über 1.000 m (oder andere Distanzen) und Bestimmung der anaeroben Schwelle
durch Messung von Laktatwerten. Alle Konzepte und Methoden müssen auf individuelle
Bedingungen und deren Veränderung durch Trainingsreize angepasst werden. Durch Training ändern
sich nicht nur Leistungsparameter, sondern auch Stellgrößen der Trainingsmethodik, so dass
diese Größen immer wieder neu zu justieren sind und die Trainingsplanung anzupassen ist. Die Komplexität der Orchestrierung von
Reizmustern in Form von Trainingsplänen, mit denen Leistungsziele im Bereich der maximalen
individuellen Leistungsgrenze erreicht werden sollen, entzieht sich pauschalen
Regeln. Pauschale Trainingspläne sind darum nicht effizient, aber dennoch weit verbreitet. </li>
<li>Auf Langstrecken wird der Leistungszenit statistisch im Alter von 31
Jahren (Frauen) bzw. 34 Jahren (Männer) erreicht. Ab dem Alter von ca.
35 Jahren setzt ein kontinuierlicher altersbedingter Leistungsrückgang
ein, mit dem die Trainierbarkeit abnimmt und der Regenerationsbedarf
zunimmt. <br />Aus statistischen Daten abgeleitete Alterskorrekturrechner
ermöglichen Vergleichbarkeit von Leistungen in verschiedenen
Altersklassen. Derartige Algorithmen und Vergleiche sind statistischer
Art. Individuelle Abweichungen bleiben unberücksichtigt. - DUV: <a href="http://statistik.d-u-v.org/faq.php#AgeGrading">Alterskorrektur</a>, Greif: <a href="https://www.greif.de/laufzeiten-im-alter-berechnen.html">Altersleistungs-Rechner</a><br />Ihre absolute Marathon-Bestzeit erzielt Gisela im Oktober
1997 beim Köln-Marathon mit 3:21 Std., alterskorrigiert 2:57 Std. </li>
<li>Interview mit Jörg Bunert: <a href="https://www.bunert.de/blog/pommes-und-bier-joerg-bunert-ueber-seinen-ersten-marathon">Pommes und Bier</a>
</li>
</ol>
potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-9347063298909840932018-01-27T22:45:00.001+01:002021-03-14T03:47:50.110+01:00Laufglück 2.0 - Was war 1996-1999: Never stay - Runner forever (Update 05.04.2016)<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39327107614/in/album-72157665312741408/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gruppenfoto vor dem Start Arolsen-Marathon"><img alt="Gruppenfoto vor dem Start Arolsen-Marathon" height="214" src="https://farm5.staticflickr.com/4722/39327107614_2371298a7c_n.jpg" width="320" /></a>
1988-1994 erreichen wir bei Marathonläufen alljährlich Leistungsfortschritte
(<a href="http://laufglueck.blogspot.de/2018/01/30-jahren-laufgluck-1988-1995-upgrade.html">Laufglück 1.0 - Was war 1988-1995: Upgrade vom Couch-Potato zum Runner</a>), aber über 10 km können wir uns seit 1992 nicht mehr
steigern und werden eher langsamer. Nach einem überaus erfolgreichen Marathon-Jahr 1994
geraten wir 1995 in eine Laufkrise, die bei Gisela bis in das Jahr 1996 reicht. Im Alter von 38 Jahren haben wir zu
spät mit dem Laufen begonnen, um Anschluss an die Leistungsspitze zu finden. Vielleicht fehlt auch das notwendige Talent. Mehr als Mittelfeld ist nicht möglich. Die 3-Stundengrenze werden wir im Marathon nicht unterbieten zu können, weil
unsere Grundschnelligkeit nicht ausreicht bzw. abnimmt.(1) <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/30%20Jahre%20Laufgl%C3%BCck"><i>30 Jahre Laufglück</i></a> (Artikelserie) sind nicht frei von Krisen bzw. 'Herausforderungen', an denen wir wachsen, weil wir sie annehmen und Auswegen finden. Das aktuelle Kapitel beschreibt den Weg aus der Krise. - <a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/albums/">Lauf-Events ab 1988 in Bildern</a> Jahres-Laufchroniken als Clip: <a href="https://youtu.be/hvioLWWLPlQ">1996</a> - <a href="https://youtu.be/yP4ZkttFG4Y">1997</a> - <a href="https://youtu.be/IbdeqjSIrro">1998</a> - <a href="https://youtu.be/W6FasKwF7OA">1999</a><br />
<a name='more'></a><br />
Eine ausschließlich gesundheitssportliche Orientierung wäre uns zu langweilig und würde auf Dauer unsere Motivation aushöhlen.
Beteiligungen an Laufveranstaltungen wollen wir nicht aufgeben. Sie bereichern unser Leben mit überschaubaren
Abenteuern und vielfältigen sozialen Kontakten. Wettkampfplanung hat einen hohen
Stellenwert für die Strukturierung des Alltags und hält unsere Trainingsmotivation
unter unkomfortablen Bedingungen aufrecht. Sportprogramme und ihre Ziele sind jedoch keine in Stein gemeißelten Gesetze. Sie müssen mit dem Alltagsleben, individuellen Fähigkeiten und eigenem Anspruchsniveau harmonieren. Wir entscheiden uns für Anpassungen und überwinden mit der praktischen
Umsetzung von Stellgrößen unseres Programms 1996/97 nicht nur unsere Laufkrise, sondern erfahren einen mächtigen Motivationsschub, der uns über Deutschland hinaus in die abenteuerliche Welt des Ultra-Langlaufs trägt. Eine aus freizeitsportlicher Perspektive vorgenommene Neuausrichtung unseres sportlichen Programms entwickelt eine ungeahnte positive Dynamik, die intensiv auf unser gesamtes Leben einwirkt. <br />
<br />
<b>Restart nach der Laufkrise mit veränderten Stellgrößen(2) </b><br />
<ol>
<li>Statt bestzeitenfähiger Stadtmarathons rücken attraktive Landschaftsläufe in unseren Fokus, ohne uns auf Distanzen festzulegen.(3) </li>
<li>Im Hinblick auf Anforderungen profilierter Landschaftsläufe bevorzugen wir im Training profilierte Strecken. </li>
<li>Priorität legen wir auf Ausdauerleistung (vor Lauftempo). Training und Wettkampf orientieren sich nicht mehr an Pulsfrequenzen, Tempotabellen, persönlichen Bestzeiten oder ihrer Verbesserung, sondern an unserem subjektivem Tempo- und Körpergefühl ohne Vorgabe von Zeiten.</li>
<li>Bis 1995 trainieren wir lange Einheiten mit Distanzen von 30-35 km in der Vorbereitungsphase eines Marathons. Ab 1996 praktizieren wir den ‚langen Lauf’ als ganzjähriges, möglichst wöchentliches Trainingselement und verlängern vor Wettkämpfen die Distanz über 35 km hinaus. </li>
<li>Das gemeinsame Lauferlebnis wird wichtiger als die persönliche
Leistung. Wenn immer es passt, laufen wir im Training und im
Wettkampf gemeinsam, nehmen aufeinander Rücksicht, unterstützen uns
gegenseitig, wenn es schwer wird, um schließlich gemeinsam das Ziel zu erreichen. </li>
</ol>
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>1996 - Landschaftsläufe und Tempoläufe auf Unterdistanzen</b></span></div>
<br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26132979838/in/album-72157665256184818/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="1998 KöFo-Training_1.jpg"><img alt="1998 KöFo-Training_1.jpg" height="247" src="https://farm5.staticflickr.com/4611/26132979838_748ae1bdbe_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39980396081/in/album-72157665205255518/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Karlheinz und Gisela im Marathon-Ziel, 3:31 Std."><img alt="Karlheinz und Gisela im Marathon-Ziel, 3:31 Std." height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4743/39980396081_415face8f9_n.jpg" width="222" /></a>
Mit verändertem Programm gewinnen wir 1996 neue Motivation, steigern unseren Trainingsumfang und nehmen wieder Fahrt auf.(4) An Wochenenden trainieren wir regelmäßig mit unserer Laufgruppe im profilierten <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst">Königsforst</a>. Unsere Standardrunde von 19 km führt über den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCtberg">Tütberg</a> und einige weitere markante Steigungen. Die erste Runde laufen wir gemeinsam. Anschließend sortiert sich die Gruppe neu (Fotoserie <a href="https://flic.kr/s/aHskvunC9J">Trainingsgruppe</a>).<br />
Im Trainingsgelände wird auf einem attraktiven Waldkurs
mit ca. 500 m Höhendifferenz seit 1973 einer der ältesten Marathons Deutschlands ausgetragen. Den <a href="https://koenigsforst-marathon.de/">Königsforst-Marathon</a> nehmen wir ab 1996 in unser Standardprogramm auf.
In den 3 ersten Jahren ist Gisela beim Halbmarathon erfolgreich. Ab 1999 glänzt sie auf der vollen
Distanz. Mein erster Auftritt gelingt mit 2
gleichmäßig gelaufenen Runden und der Endzeit von 3:31 Std. (<a href="https://flic.kr/s/aHskvpSADm">Fotoserie</a>).<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25110079997/in/album-72157663164422457/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zieleinlauf Karlheinz in Schmiedefeld"><img alt="Zieleinlauf Karlheinz in Schmiedefeld" height="209" src="https://farm5.staticflickr.com/4757/25110079997_6db6a3c308_n.jpg" width="320" /></a>
Mitte Mai reisen wir erneut zum <a href="http://www.rennsteiglauf.de/">Rennsteiglauf</a> und sind dort mit Ana und Josef verabredet. Als Stamm-Quartier wählen den <a href="http://www.stuetzerbach.de/hotel-restaurant-waldfrieden.php">Waldfrieden</a> in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%BCtzerbach">Stützerbach</a>. Dem kleinen Familienbetrieb mit exzellenter Küche bleiben wir mehr als 10 Jahre treu. Gisela läuft Halbmarathon mit Vollgas und belegt Platz 3 ihrer Altersklasse. Den ‚langen Kanten’ über 66,5km trete ich mit besserer Vorbereitung als 1994 an und hoffe auf eine Endzeit unter 6 Std. an. Am Großen Beerberg erlebe ich ein Déjà-vu des <a href="http://laufglueck.blogspot.de/1994/05/rennsteig-1994-erste-bekanntschaft-mit.html">Laufs im Jahr 1994</a>. Die Kraft ist aufgebraucht. Bei Wolkenbrüchen lege ich mehrere Kilometer gehend zurück und büße viel Zeit ein. Ab der <a href="http://www.rennsteig.de/tourist-detailview/al_tourist/objekt/zeige/waldhotel-schmuecke/">Schmücke</a> erhole ich mich und kann wieder Tempo zulegen. 6:05 Std. sind am Ende eine enttäuschende Verbesserung um 7 Minuten. <a href="http://laufglueck.blogspot.de/1996/05/rennsteig-1996-zweiter-angriff-auf-die.html">Laufbericht Rennsteig 1996</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsksiwN5r">Fotoserie</a><br />
Vom <a href="http://www.rennsteiglauf.de/">Rennsteiglauf</a>, stressigen Rahmebedingungen und improvisierter Organsiation haben wir erst einmal genug und legen 2 Jahre Rennsteig-Pause ein.<br />
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Mit niedriger Erwartung starte ich Mitte August 1996 beim legendären <a href="http://www.monschau-marathon.de/">Monschau-Marathon</a>. Bei Sommerhitze sind auf dem Eifelkurs 720 m Höhendifferenz zu bewältigen. Ohne spezielle Vorbereitung komme ich erstaunlich gut über die Strecke und erreiche das Ziel in 3:38 Std.. Familiäre Verpflichtungen verhindern Giselas Teilnahme in Monschau, aber unsere nach Australien ausgewanderte Freundin Antje weilt für einen Besuch in Köln und begleitet mich. Als Triathletin wagt Antje den Marathon ohne Vorbereitung. Sie finisht erfolgreich und schwärmt noch heute vom Erlebnis dieses familiären Landschaftslaufs.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26108467398/in/album-72157692061131704/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Marathonfeld nach Start"><img alt="Marathonfeld nach Start" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4671/26108467398_483ced4944_n.jpg" width="224" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39082861455/in/album-72157692061131704/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Veranstaltungsplakat"><img alt="Veranstaltungsplakat" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4671/39082861455_5f6e0a9903_n.jpg" width="225" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39949445712/in/album-72157692061131704/" title="Gisela und Karlheinz im Start-/Zielraum"><img alt="Gisela und Karlheinz im Start-/Zielraum" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4720/39949445712_1071b52513_n.jpg" width="200" /></a>
</div>
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Der Brocken-Marathon (<a href="http://www.harz-gebirgslauf.de/">Harz-Gebirgslauf</a>) mit insgesamt 1.170 m Höhendifferenz ist als Saison-Höhepunkt geplant. Die nur moderat profilierten ersten 9,5 km im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ilsetal">Ilsetal</a> stellen bereits klar, dass es heute schwer wird. Von 276 m Höhe im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ilsetal">Ilsetal</a> geht es über 11km auf den 1.141m hohen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Brocken">Brockengipfel</a>. Nach 19 km Laufstrecke ist der Gipfel im leichten Schneegestöber erreicht. Alle Körner scheinen aufgebraucht zu sein. Eigentlich geht nichts mehr, aber ich verbiete mir den Wunsch nach Aufgabe. Der Abstieg mit einigen kleineren Gegenanstiegen ist moderater als der Anstieg. Allmählich kann ich Tempo zulegen. Einige Kilometer vor dem Ziel ist eine Endzeit unter 4 Stunden, zwar noch immer unwahrscheinlich, aber rechnerisch möglich. Ich versuche es, laufe mit 3:59:52 Std. ins Ziel, klappe zusammen und erhole mich nur langsam im Sanitätszelt.<a href="http://laufglueck.blogspot.de/1996/10/brocken-marathon-im-rahmen-des-harz.html"> Laufbericht Brocken-Marathon 1996</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdk2YZo">Fotoserie</a><br />
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Gisela setzt auf Unterdistanzen ihres Erfolgsserie fort. Wenn sie zu einem Lauf antritt, landet sie mindestens auf dem Siegerpodest ihrer Altersklasse und erzielt darüber hinaus einige Gesamtsiege in der Frauenwertung.<br />
Fotogalerien: <a href="https://flic.kr/s/aHsmdjZDio">Winterlaufserie Porz</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskBdUxSp">Volkslauf Rodenkirchen</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmbWc7Jg">Bensberger Frauenlauf</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsksixWk2">Oswald-Hirschfeld-Lauf</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskBdWGS4">Refrather Herbstlauf</a> <br />
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<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>1997 - Highlights auf Marathonstrecken</b></span></div>
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<b>23.05.1997: Duisburg-Marathon (3:31/3:39 Std.)</b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25122052667/in/album-72157669043550219/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Nachfeier mit Heide und Helmut im Biergarten hinter dem Stadion"><img alt="Nachfeier mit Heide und Helmut im Biergarten hinter dem Stadion" height="229" src="https://farm5.staticflickr.com/4615/25122052667_67fa80d50f_n.jpg" width="320" /></a>
Wir lieben den vorbildlich organisierten <a href="http://www.rhein-ruhr-marathon.de/">Duisburg-Marathon</a>, der weder Läufer einkauft noch Preisgelder auslobt. In Duisburg gehen Marathonis des Ruhrgebietes zu einem vergleichsweise bescheidenen Beitrag an den Start. Verwandtschaft feuert uns an der Strecke an und empfängt uns im Ziel (zunächst König-Heinrich-Platz, später Wedau-Stadion). Heide und Helmut, Senioren unserer Laufgruppe, haben 1997 eine Überraschung vorbereitet und begrüßen uns an der Strecke mit dem Transparent "Köln grüßt Gisela + Karlheinz". Trotz hoher Temperatur erzielen wir ordentliche Endzeiten, deren Wertigkeit wir erst Jahre später begreifen. Unsere traditionelle Nachfeier im Biergarten hinter dem Stadion unterbricht der Aufruf zur Siegerehrung. Gisela ist 3. ihrer Altersklasse. Das kostet eine Runde Bier und motiviert noch einmal zum Ausrollen des Transparentes. - <a href="https://flic.kr/s/aHskBg3RWc">Fotoserie</a><br />
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<b>13.07.1997: Gold Coast Marathon in Queensland, Australien (3:40 Std.) - </b><b><a href="http://laufglueck.blogspot.de/1997/07/gold-coast-marathon-in-queensland.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdnm9Nd">Fotoserie</a></b><br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39094832245/in/album-72157692087309704/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zielraum in Southport"><img alt="Zielraum in Southport" height="213" src="https://farm5.staticflickr.com/4708/39094832245_cbb7283060_n.jpg" width="320" /></a>
Im Sommer 1997 unternehmen wir unsere erste von bislang 4 Australienreisen. (Über die Reise berichten wir im Blog <a href="http://suedostpassage.blogspot.de/" target="_blank">Terra Australis</a> - <a href="http://suedostpassage.blogspot.de/p/1-reise.html" target="_blank">1. Reise 1997</a>.) Die Rundreise startet in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Darwin_(Northern_Territory)">Darwin</a> im tropischen Teil des Landes, wo wir unsere Freundin Antje und Nationalparks im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Northern_Territory">Northern Territory</a> besuchen. Mit Antje fliegen wir nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Brisbane">Brisbane</a> in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Queensland">Queensland</a>, um gemeinsam am <a href="https://goldcoastmarathon.com.au/">Gold Coast Marathon</a> teilzunehmen. Vor Ort treffen wir Antjes Bruder, der mit seiner Partnerin in <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Mermaid_Waters,_Queensland">Mermaid Waters</a> wohnt, Ortsteil von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gold_Coast_(Australien)">Gold Coast</a>.<br />
Ohne solides Marathontrainig, das unter tropischen Bedingungen kaum möglich ist, startet Antje für die Mannschaft von NT, geht zu schnell an und steigt bei halber Strecke aus. Gisela und ich laufen zusammen. Wir wollen nur ankommen und sind unter den speziellen Bedingungen dieses Laufs mit der Zeit von 3:40 Std. sehr zufrieden.<br />
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<b>05.10.1997: 1. Kölner City-Marathon - theoretisch unter 3 Stunden(1), praktisch in neuer Bestzeit </b><b>- <a href="https://flic.kr/s/aHskskF92n">Fotoserie</a></b><br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26120616688/in/album-72157663188683447/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Karlheinz auf der Rheinuferstraße"><img alt="Karlheinz auf der Rheinuferstraße" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4652/26120616688_59f09da47d_n.jpg" width="205" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39992871891/in/album-72157663188683447/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela auf der Strecke"><img alt="Gisela in Raderthal" height="220" src="https://farm5.staticflickr.com/4676/39992871891_c813e9d029_n.jpg" width="320" /></a>
Den 1. <a href="https://koeln-marathon.de/">Kölner City-Marathon</a> verstehen wir als Herausforderung. Selbst die Familie reist zu diesem Event aus Duisburg an. Wir möchten zeigen, was wir können und bereiten uns sorgfältig vor. Giselas schnelle Kollegen motivieren zusätzlich. Auf dem Weg zum Start verkündet Gisela, dass sie sich heute miserabel fühle, maximal ein Tempo von 6:00 Min/km laufen könne und möglicherweise auf der Strecke aussteigen müsse. Unter solchen Bedingungen ist es besser, wenn jeder sein eigenes Tempo läuft. Nach 3:19 Std. (<b>alterskorrigiert 3:06 Std.</b>) bin ich im Ziel. Während ich zur Versorgung schlendere und mich auf eine längere Wartezeit einstelle, finisht Gisela mit neuer persönlicher Bestzeit von 3:21 Std. (<b>alterskorrigiert 2:57 Std.</b>) und erklärt strahlend, dass der Lauf heute easy gewesen sei, sie aber kein Risiko eingehen wollte und sich darum gebremst habe. Wäre sie an meiner Seite geblieben, hätten wir gemeinsam das Ziel in 3:19 Std. erreicht (<b>alterskorrigiert 2:55 Std.</b>) <br />
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<b>08.11.1997: 1. Rursee-Marathon - <a href="https://flic.kr/s/aHsma8e3SL">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39094965625/in/album-72157689958422752/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="1997.10 Rursee-Marathon, Anstieg in Woffelsbach"><img alt="1997.10 Rursee-Marathon, Anstieg in Woffelsbach" height="219" src="https://farm5.staticflickr.com/4632/39094965625_67e92a758f_n.jpg" width="320" /></a>
Seit 1997 zählt der <a href="http://www.rursee-marathon.de/">Rursee-Marathon</a> zu den Events, die wir nie versäumen, wenn keine Handicaps im Weg stehen. 1997 schien uns verwegen zu sein, 5 Wochen nach dem <a href="https://koeln-marathon.de/">Köln-Marathon</a> einen anspruchsvollen Eifel-Marathon zu laufen, aber wir vertrauen unserer Fitness. Josef, Elisabeth, Werner W. und Angelika N. sind mit uns am Start. Heide und Helmut feuern uns auf der Strecke an und jubeln im Ziel. Gisela und ich gehen ohne Blick auf die Uhr locker über die profilierte Strecke. Auf halber Strecke lassen wir Angelika hinter uns. Dann fällt Elisabeth zurück. Bei KM 30 versenken wir Werner W.. Nach 3:46 Std. sind wir im Ziel noch munter. In der Platzierung liegt Gisela wieder einmal in der Spitzengruppe. Werner W. nehmen wir 1/2 Stunde ab. Elisabeth erreicht mit ihren letzten Körnern das Ziel und lebt erst wieder nach 2 Stunden 'Notschlaf' im Bett der Pension. Beim Läufer-Fest am Abend demonstriert Ingeborg Urbach auf der Tanzfläche mit Spagats ihre Beweglichkeit. <br />
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<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>1998 - Tempoläufe, Staffel-Marathon, City-Marathons, Landschafts-Marathons und mehr - Ultra-Europacup </b></span><br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39218987855/in/album-72157692343981924/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Helmut, Claudia, Heide, Gisela, Karlheinz auf dem Parkplatz Gleueler Straße"><img alt="Helmut, Claudia, Heide, Gisela, Karlheinz auf dem Parkplatz Gleueler Straße" height="213" src="https://farm5.staticflickr.com/4751/39218987855_003fbeb729_n.jpg" width="320" /></a>
1996 eingeleitete Veränderungen unseres Laufprogramms entfalten ab 1998 ihre volle Wirkung. Schnelle Läufe fallen leicht und bereiten deutliches größeres Vergnügen als gemächliches Tempo. Nach Anstrengungen regenerieren wir schnell und sind kaum noch zu bremsen. Über das Jahr treten wir bei 22 Wettkämpfen an, darunter 5 bzw. 6 Marathons und 2 Ultra-Marathons (Karlheinz). Auf Unterdistanzen belegt Gisela Spitzenplätze. Karlheinz konzentriert sich auf das <a href="http://www.europacup-ultramarathon.eu/">Ultra-Europcup</a>-Projekt der Serie 1998/99 mit Läufen über <a href="https://www.100km.ch/index.php/de/">100 km Biel</a>, <a href="http://www.rennsteiglauf.de/">76 km Rennsteig</a>, <a href="http://www.albmarathon.de/">50 km Schwäbisch Alb</a>.(5,6)<br />
Besonderen Spaß bieten Gruppen-Läufe. Unsere Laufgruppe (<a href="https://flic.kr/s/aHskvunC9J">Fotoserie</a>) beginnt traditionell mit der Winterlaufserie (<a href="https://flic.kr/s/aHsmbZGGMv">Fotoserie</a>) die Laufsaison. Zwischen deren Terminen nehmen wir am Puhlheimer Staffel-Marathon (<a href="https://flic.kr/s/aHskBhtkyx">Fotoserie</a>) mit 2 gemischten Staffeln in identischer Besetzung teil, 'Jeck & Doll' und 'Doll & Jeck'.<br />
Der DKV-Gruppenlauf über 15 km bildet im Mai einen weitere traditionellen Fixpunkt. Heide übernimmt die Anmeldung und möchte prinzipiell in einer Frauengruppe (<a href="https://flic.kr/s/aHsmezAWLt">Fotoserie)</a> laufen. Wenn sich keine 5 Frauen finden, erlaubt Heide auch gemischte Teams, aber nur mit strikter Tempovorgabe. <br />
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<b>Vom Königsforst über Duisburg nach Biel </b><br />
Mit dem Ziel des Ultra-Europacups trainiere ich im Winter lange Läufe
bis zu 60 km und erfinde nach dem 'Doppeldecker' (2 x 19 km
Standardrunde über den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCtberg">Tütberg</a> im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst">Königsforst</a>) den 'Tripolo' (3 x 19 km
Standardrunde), bei dem ich von Runde zu Runde das Tempo steigere. Auf der 3. Runde laufe ich ohne Begleitung. So verrückt will sonst niemand sein. Erst recht nicht im Winter. Freunde der Laufgruppe schütteln den Kopf, tippen sich an die Stirn und denken vermutlich Einiges, was sie mir nicht persönlich sagen.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39296640564/in/album-72157665257566108/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Karlheinz in Meiderich"><img alt="Karlheinz in Meiderich" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4673/39296640564_dc5bea98ac_n.jpg" width="214" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26132402668/in/album-72157669070715249/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Karlheinz im Ziel Königsforst-Marathon (3:23 Std.)"><img alt="Gisela und Karlheinz im Ziel Königsforst-Marathon (3:23 Std.)" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4713/26132402668_cf28a4388c_z.jpg" width="208" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39108252305/in/album-72157665257566108/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela in der Innenstadt"><img alt="Gisela in der Innenstadt" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4768/39108252305_65176938cb_n.jpg" width="216" /></a></div>
<br />
Ob oder wie sich mein Training bewährt, zeigt sich im März beim <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst-Marathon">Königsforst-Marathon</a> (<a href="https://flic.kr/s/aHskBis69M">Fotoserie</a>). Aus dem Training heraus laufe ich die erste von zwei Runden im Tempo 5:00 min/km. In der zweiten Runde kann ich das Tempo deutlich steigern. Auf der langen, leicht ansteigenden Zielgeraden kommt <a href="https://statistik.d-u-v.org/getresultperson.php?runner=32178">Albert Buntenbroich</a> auf, ein 8 Jahre jüngerer starker Ultra-Läufer des GSV Porz. Albert will natürlich überholen. Ich halte dagegen. Bis zur Ziellinie liefern wir uns einen harten Fight, bei dem ich zuletzt die Nase vorne habe. Völlig erschöpft liegen wir im Ziel auf einem Tisch, bis sich der Puls wieder beruhigt hat. Dass eine Endzeit von 3:23 Std. möglich ist und ich Albert Paroli bieten kann, zeigt: Der Kurs nach Biel stimmt.<br />
Ein letzter Formtest auf dem <a href="http://www.rhein-ruhr-marathon.de/">Duisburg-Marathon</a> (<a href="https://flic.kr/s/aHskvuuGL5">Fotoserie</a>) bestätigt mit der Endzeit 3:18 Std. (alterskorrigiert 3:03 Std.) die Formentwicklung. Gisela lässt es ruhiger angehen und läuft in 3:36 Std. ins Ziel. Obwohl der Tag verregnet ist, kehren wir auch heute nach dem Lauf im Biergarten ein.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39998887231/in/album-72157689971923142/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zieleinlauf"><img alt="Zieleinlauf" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4701/39998887231_2d98dceb66_n.jpg" width="233" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39967529452/in/album-72157689971923142/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Urkunde 1998_16123.jpg"><img alt="Urkunde 1998_16123.jpg" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4760/39967529452_1b3441e1fc_z.jpg" width="227" /></a>
Längere Distanzen als 66,5 km bin ich noch nie gelaufen und schon gar nicht in der Nacht. Dennoch halte ich eine Endzeit unter 10 Stunden für möglich, wenn es gut läuft. Dabei ist mir bewusst, dass der Nachtlauf in Biel über 100 km ein großes Abenteuer ist. <br />
Der Bieler Nachtlauf fällt schwerer als gedacht, aber am Ende geht mit der Zeit von 9:49 Std. für 100 km ein hart erarbeiteter Traum in Erfüllung. Das emotional bewegende dramatische Format dieses Abenteuers ist nicht antizipierbar und Dritten nicht zu vermitteln. Es kann nur in intensiver Selbsterfahrung erlebt werden. <br />
Mit meiner Zeit dürfte ich mich beim nächsten Start in Biel im Block ‚Elite 1’ aufstellen, aber eine Wiederholung wird es nicht geben, nachdem das persönliche Ziel realisiert ist. Intensität und Tiefe dieser Erfahrung sind ohnehin nicht wiederholbar.<br />
<a href="http://laufglueck.blogspot.de/1998/06/ultra-europacup-199899-die-nacht-von.html">Laufbericht 100 km Biel 1998</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsma9qf57">Fotoserie</a><br />
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<b>09.08.1998: Giselas Premiere beim <a href="http://www.monschau-marathon.de/">Monschau-Marathon</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdqHkzU">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39299693554/in/album-72157692125392834/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Gisela Stier auf der Strecke"><img alt="Gisela und Gisela Stier auf der Strecke" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4723/39299693554_2f6cd108ca_n.jpg" width="225" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25138422597/in/album-72157692125392834/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela bei der Siegererung ihrer Altersklasse"><img alt="Gisela bei der Siegererung ihrer Altersklasse" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4653/25138422597_57f7ac1a4b_z.jpg" width="210" /></a>
1998 startet Gisela erstmals in Monschau. Wir laufen getrennt, weil ich im Hinblick auf den Ultra-Europacup ein schärferes Tempo gehen will und Gisela den Eifelkurs mit mehr als 750 Höhenmeter respektvoll laufen möchte. Am Ende finishe ich in 3:38 Std. und lande auf Platz 33 meiner Altersklasse. Gisela schließt sich mit Gisela Stier und Bigi Linnarzt einer Sub-4-Stunden-Gruppe an und belegt auf Anhieb Platz 1 ihrer Altersklasse (3:57 Std.). Der Monschau-Marathon ist ab sofort Giselas neuer „Lieblingslauf“. <br />
Obwohl der Termin meistens in die Sommerferien fällt, wird er bis 2004 zum Jour fixe in Verbindung mit einer Übernachtung im ‚Gästhaus Zum Stehling’ in Mützenich. Der Übernachtung gehen regelmäßig Verhandlungen mit der Vermieterin voraus. Zunächst will sie uns kein Zimmer für nur eine Nacht überlassen. Dann lehnt sie es ab, Marathonteilnehmern vor dem Start um 8:00 Uhr ab 6:00 Uhr Frühstück anzubieten. Wir lassen uns nicht abschrecken und bleiben freundlich, bis die Chefin am Ende einlenkt, ruppigen Eifelstil ablegt und ihre verborgene charmante Seite zeigt.<br />
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<b><b><b>11.10.1998: </b></b>2. <a href="https://koeln-marathon.de/">Köln-Marathon</a> </b><b><b>- <a href="https://flic.kr/s/aHsmdrYhH5">Fotoserie</a> - 17.10.1998: </b>50 km <a href="http://www.albmarathon.de/">Alb-Marathon</a></b> <b>-</b><b> <a href="http://laufglueck.blogspot.de/1998/10/ultra-europacup-199899-der-laufer-mit.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmeAJm6p">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39984736512/in/album-72157692139626334/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela, Klaus F., Peter H. in der Startaufstellung"><img alt="Gisela, Klaus F., Peter H. in der Startaufstellung" height="252" src="https://farm5.staticflickr.com/4719/39984736512_505973abe9_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39118559375/in/album-72157692895111385/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Ziel 50 km in Schwäbisch Gmünd"><img alt="Ziel 50 km in Schwäbisch Gmünd" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4705/39118559375_0b550f5ed9_n.jpg" width="245" /></a>
Am Köln-Marathon bzw. dessen Konzept und Organisation haben wir Vieles auszusetzen, aber da er vor unserer Tür stattfindet, wir viele Freunde auf und an der Strecke treffen, nehmen wir teil. Im Regen laufen wir den Marathon gemeinsam ohne besondere Ambitionen, weil eine Woche später der Alb-Marathon über 50 km stattfindet, mein 2. Wertungslauf des Ultra-Europacups. Die Qualität unserer Zeit von 3:38 Std. haben wir 1998 nicht erkannt.<br />
Um 1.100 m Höhendifferenz des Alb-Marathons einschätzen zu können, unternehmen wir eine Streckenbesichtigung. An- und Abstiege über die Vulkankegel Rechberg, Hohenstaufen, Stuifen sind Respekt fordernde Herausforderungen. Nur Spezialisten kommen ohne zu gehen über die Strecke. Gisela kneift. Sie startet beim 10 km Rechberglauf. Aber auch der hat es in sich, wie die Zeit von 1:05 Std. bei Platz 2 der Altersklasse zeigt. Über 50 km trennt sich bei 5:00 Std. Endzeit Spreu vom Weizen. Lange ist fraglich, ob ich 5:00 Std. unterbieten kann. Auf dem leicht abfallenden Schlusskurs wachsen mir Flügel. Mit <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Runner%E2%80%99s_High">Runner's High</a> laufe ich am Anschlag dem Ziel entgegen. "Die Nummer 1254 (meine Startnummer) lebt!", ruft ein Zuschauer an der Strecke. Im Ziel zeigt die Uhr 4:50 Std.. Selten hat große Anstrengung so großen Spaß bereitet. Wir werden bald zurückkehren.<br />
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<b>Saisonsabschluss: 2. Rursee-Marathon 07.11.1998 - Arolsen-Marathon 28.11.1998</b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39307122804/in/album-72157690006516602/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Karlheinz in Einruhr"><img alt="Gisela und Karlheinz in Einruhr" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4763/39307122804_5b70fd4d93_n.jpg" width="242" /></a> Zwei Wochen nach kräftezehrenden 50 km auf der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4bische_Alb">Schwäbischen Alb</a> lassen wir den 2. <a href="http://www.rursee-marathon.de/">Rursee-Marathon</a> in der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Eifel">Eifel</a> natürlich nicht aus. Unsere Vorstellungen über 'schöne Läufe' decken sich nicht immer. Gisela zieht heute ein komfortables Tempo vor und landet nach 4:02 Std. im Ziel (AK Platz 3/7). Meine gute Form erlaubt ein höheres Tempo und eine persönliche Strecken-Bestzeit von 3:27 Std. (AK 21/57).<br />
Drei Wochen später treten wir und Josef am Wochenende des 1. Advents zum ersten Mal beim Arolsen-Marathon an, ein profilierter Landschaftslauf im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Waldecker_Land">Waldecker Land</a>, über den Läuferkreise äußerst positiv berichten. Zum Saisonausklang finden sich ca. 500-600 Läufer ein, die Härtesten der Harten, vor allem aus der deutschen Ultra-Szene, in
die wir gerade hineinwachsen. Heinrich Kuhaupt und seine Frau
Ingrid organisieren den Marathon mit kleinem Team handgemacht und ersetzen zeitgemäße Technik durch leidenschaftliches Engagement. Nach Heinrichs legendärem Briefing vor dem Start in der mit Tannenzweigen und Teelichtern dekorierten Twistesee-Halle laufen wir locker und schrammen mit 4:00:14 Std. die 4-Stunden-Grenze.<br />
Den liebevoll organisierten Marathon schließen wir spontan in unser großes Läuferherz und werben bei unseren Lauffreunden für die Veranstaltung. Ab dem Folgejahr wird der Arolsen-Marathon bis 2003 zu einem Jour fixe unserer Laufgruppe.<br />
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<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>1999 - Zwischenjahr - Geburtstagslauf - Finale <a href="http://www.europacup-ultramarathon.eu/">Ultra-Europacup</a> </b></span><br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25165363317/in/album-72157665311586238/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Anfeuerung von Heide am Anstieg in Woffelsbach, Rursee-Marathon"><img alt="Anfeuerung von Heide am Anstieg in Woffelsbach, Rursee-Marathon" height="219" src="https://farm5.staticflickr.com/4617/25165363317_71f1f7186b_n.jpg" width="320" /></a>
Nach glänzendem Jahr 1998 läuft das Jahr 1999 nicht rund. Berufliche Turbulenzen und immer wieder neue Verletzungen behindern oft ein reguläres Training und stören unsere Planung. Für das Frühjahr haben wir gemeinsam mit Elisabeth und Roger ein Marathon-Traininslager bei Peter Greif gebucht und müssen die Reise mit Rücksicht auf die berufliche Situation stornieren.<br />
Verletzungsbedingt bestreitet Gisela den <a href="http://www.rhein-ruhr-marathon.de/">Duisburg-Marathon</a> ohne mich bei großer Hitze in 3:56 Std. (<a href="https://flic.kr/s/aHskssMYLc">Fotoserie</a>). Beim <a href="http://www.essen-marathon.de/">Baldeneysee-Marathon</a>
muss ich mit Verletzung auf halber Strecke aufgeben, während Gisela mit
Josef in 3:54 Std. finisht. Bei den Marathons von Monschau (<a href="https://flic.kr/s/aHskBovDE2">Fotoserie</a>),
in Köln (<a href="https://flic.kr/s/aHsmdvket9">Fotoserie</a>) und am Rursee quäle ich mich mit
Verletzungen über die Strecke. Ergebnisse fallen unter diesen Bedingungen bescheiden aus.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26163849108/in/album-72157669127992409/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Claudia und Karlheinz auf der Strecke"><img alt="Claudia und Karlheinz auf der Strecke" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4623/26163849108_2a3a88e543_n.jpg" width="225" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25165287697/in/album-72157669127992409/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Elisabeth und Gisela auf der Strecke"><img alt="Elisabeth und Gisela auf der Strecke" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4765/25165287697_0a905e682e_n.jpg" width="227" /></a>
Immerhin kommen auch 1999 Highlights zustande, von denen unsere Motivation zehrt.
Gisela läuft gemeinsam mit mir zum ersten Mal
den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst-Marathon">Königsforst-Marathon</a> (3:55 Std.).<br />
Zwei Wochen später findet Giselas Premiere auf der Ultra-Einstiegs-Distanz statt. Im Rahmen der Deutschen Meisterschaft über 100 km Straßenlauf läuft sie in
Troisdorf-Spich zum ersten Mal einen Wettkampf über 50 km (4:49 Std.).<br />
Angeschlagen reise ich mit Josef zum London-Marathon (<a href="https://flic.kr/s/aHskBomj1a">Fotoserie</a>) und bin mit der Zeit von 3:47 Std. zufrieden. <br />
Über 10 km nimmt Gisela mit Claudia und Elisabeth (<a href="https://flic.kr/s/aHskvzeFkj">Fotoserie</a>) am <a href="https://flic.kr/s/aHskvzeFkj">Bensberger Frauenlauf</a> teil, und den Oswald-Hirscheld-Lauf beendet Gisela erneut als Gesamtsiegerin (44:53), während ich das Ziel nach 50:42 erreiche.<br />
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<b>27.02.1999: Geburtstagslauf Rund um Köln - <a href="https://flic.kr/s/aHsmeCFxxB">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40027943581/in/album-72157692917197565/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Laufgruppe am Stadtwald-Parkplatz Gleueler Straße"><img alt="Laufgruppe am Stadtwald-Parkplatz Gleueler Straße" height="213" src="https://farm5.staticflickr.com/4616/40027943581_25e9058669_n.jpg" width="320" /></a>
Anlässlich unserer Geburtstage organisieren wir für einen kleinen Freundeskreis einen entspannten 'Gruppenlauf Rund um Köln' mit Start und Ziel im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lner_Gr%C3%BCng%C3%BCrtel">Grüngürtel</a> auf dem Parkplatz Gleueler Straße. Über die volle Marathon-Distanz laufen mit uns Claudia, Elisabeth, Roger und Werner. Heide und Helmut teilen sich die Strecke. Traugott übernimmt die Streckenversorgung per Fahrrad. Harald begleitet uns als rasender Reporter auf dem Motorrad. Irmgard bereitet die Zielversorgung vor. <br />
Unvergessen ist der von Heide und Helmut eingerichtete
Verpflegungspunkt KM 15 in ihrer Garage auf der Siegburger Straße. Das opulente Buffet macht den Zeitplan zunichte. Ein Knüller ist die von Ulla und Rudi zur Verfügung gestellte Camping-Toilette, für die Helmut ein mit Vorhang getrenntes Abteil konstruiert hat. Elisabeth testet die Option. Zur Nachfeier treffen wir uns am Abend im Lindenthaler <a href="http://www.haus-schwan.de/">Haus Schwan</a>, in dem Heide eine Ansprache hält und Harald das Video des Lauf-Events vorführt.<br />
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<b>05.05.1999: <a href="http://www.rennsteiglauf.de/">Rennsteiglauf</a> (3. Wertungslauf <a href="http://www.europacup-ultramarathon.eu/">Ultra-Europacup</a>) - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2017/05/45-rennsteig-marathon-von-neuhaus-nach.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmafmLPA">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39137648485/in/album-72157690039145112/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Rennsteig-Zieleinlauf nach 76 km, 7:16:57"><img alt="Rennsteig-Zieleinlauf nach 76 km, 7:16:57" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4632/39137648485_828e04a941_n.jpg" width="216" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28256813829/in/album-72157690039145112/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Ziel in Schmiedeld"><img alt="Ziel in Schmiedeld" height="220" src="https://farm5.staticflickr.com/4710/28256813829_d244a3bfe0_n.jpg" width="320" /></a>
Saisonhöhepunkt des Jahres ist der Rennsteiglauf im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringer_Wald">Thüringer Wald</a>, mit dem ich den Ultra-Europcup abschließe.(6) Nach holprigem Einstieg in das Jahr läuft die Wettkampfvorbereitung zufriedenstellend, sodass wir zuversichtlich zum <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rennsteig">Rennsteig</a> fahren. In <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%BCtzerbach">Stützerbach</a> treffen wir uns mit Heide und Helmut, mit denen wir seit Thessaloniki 1988 Freundschaft pflegen (<a href="http://laufglueck.blogspot.de/1988/10/die-ersten-wettkampfe-8-kolner.html">Laufbericht</a>) und die uns 1994 zu unserem ersten Rennsteiglauf motiviert haben (<a href="http://laufglueck.blogspot.de/1994/05/rennsteig-1994-erste-bekanntschaft-mit.html">Laufbericht</a>). Heide geht nicht an den Start, weil ihr der Marathon zu lang ist und wir
keine praktikable Lösung für die Logistik des Halbmarathons finden. Gisela und Helmut laufen den Marathon von Neuhaus nach Schmiedefeld (4:06 Std.). (18 Jahre später walken wir den Marathon in 7:06 Std., <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2017/05/45-rennsteig-marathon-von-neuhaus-nach.html">Laufbericht</a>)<br />
Der ‚lange Kanten’ startet inzwischen in Eisenach, wodurch sich Distanz und Höhendifferenz auf 76 km erhöhen (aktuell 73,5 km), auf denen ca. 1.500 m Anstieg und 1.000 m Abstieg warten. Mit meiner Zeit von 7:16 Std. und Platz 163 (von 829) bin ich nicht zufrieden. In der Endwertung Ultra-Europacup 1998/99 verbuche ich Platz 33 (von 132). Die Qualität der Leistung erkenne ich erst Jahre später. <br />
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<b>Saisonsabschluß: Besuch aus Australien - 28.11.1999: Arolsen-Marathon - <a href="https://flic.kr/s/aHskvznusm">Fotoserie</a> - 04.12.1999: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Siebengebirgsmarathon">Siebengebirgs-Marathon</a> </b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25165991477/in/album-72157665312741408/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gruppenfoto vor dem Start Arolsen-Marathon"><img alt="Gruppenfoto vor dem Start Arolsen-Marathon" height="239" src="https://farm5.staticflickr.com/4721/25165991477_6cff6526dd_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26163957998/in/album-72157692177794874/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="kings park-run.jpg"><img alt="kings park-run.jpg" height="212" src="https://farm5.staticflickr.com/4657/26163957998_827aeb1f65_n.jpg" width="320" /></a>
Im November besuchen uns Angie und Richard aus Australien und verstärken vorübergehend unsere Trainingsgruppe im Königsforst, ehe wir Ende November zum Arolsen-Marathon reisen. Nach den guten Erfahrungen des Vorjahres begleitet unsere Laufgruppe uns ab 1999 (bis 2003) nach Arolsen zum Feiern und zum Laufen. Mit der Gruppe und einer großen Läuferfamilie logieren wir im Schlosshotel Bad Arolsen (aktuell <a href="https://www.welcome-hotels.com/bad-arolsen/info/">Welcome Hotel</a>),
das zu ‚Schmuddelwetter-Preisen’ günstige Wochenend-Arrangements
anbietet. Wir genießen das komfortable Hotel, besuchen den Weihnachtsmarkt und
schwingen nach dem Marathon am Abend das Tanzbein in der Tenne. Der Lauf findet tatsächlich meistens bei Schmuddelwetter statt, aber Event und Erlebnis lassen das Wetter vergessen. Wir laufen auf 'Ankunft', Gisela mit Elisabeth (4:09 Std.). Elisabeth ist im Ziel so platt, dass sie die Treppe zur Twistesee-Halle nur mit Hilfe bewältigt und sich in der Halle liegend erholen muss. <br />
Seit dem Rennsteiglauf im Mai verspüre ich im Dezember erstmals wieder ansteigende Form, die mich eine Woche später noch einmal beim 1. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Siebengebirgsmarathon">Siebengebirgs-Marathon</a> antreten lässt. Auf der anspruchsvollen Strecke mit 780 m Höhenunterschied ist die Endzeit von 3:47 Std. ein gutes Omen für das Folgejahr.<br />
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<b>Anmerkungen</b><br />
<ol>
<li>Im Unterschied zu Ausdauer ist Tempo relativ gering trainierbar. In begrenztem Rahmen sind Tempodefizite kompensierbar durch Steigerungen von Kilometer-Umfang und Lauf-Intensität. Mit zunehmender Belastung nehmen Risiken der Verletzungsanfälligkeit und des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertraining">Übertrainings</a> zu. Entscheidend sind jedoch biologische Gesetzmäßigkeiten. <br />Auf Langstrecken wird der Leistungszenit statistisch im Alter von 31 Jahren (Frauen) bzw. 34 Jahren (Männer) erreicht. Ab dem Alter von ca. 35 Jahren setzt ein kontinuierlicher altersbedingter Leistungsrückgang ein, mit dem die Trainierbarkeit abnimmt und der Regenerationsbedarf zunimmt. <br />Aus statistischen Daten abgeleitete Alterskorrekturrechner ermöglichen Vergleichbarkeit von Leistungen in verschiedenen Altersklassen. Derartige Algorithmen und Vergleiche sind statistischer Art. Individuelle Abweichungen bleiben unberücksichtigt. - DUV: <a href="http://statistik.d-u-v.org/faq.php#AgeGrading">Alterskorrektur</a>, Greif: <a href="https://www.greif.de/laufzeiten-im-alter-berechnen.html">Altersleistungs-Rechner</a></li>
<li>Stellgrößen der Neuausrichtung verstehen wir als elastische 'Leitplanken', die Ausnahmen zulassen. </li>
<li>Ultra-Distanzen bilden zunächst nur für mich neue Herausforderungen. Mein Fernziel sind die 100 km von Biel (<a href="https://www.100km.ch/index.php/de/">Bieler Lauftage</a>). Gisela wehrt sich vorerst gegen Ultra-Distanzen. Marathon, gegen den sie sich bis Mitte 1989 ebenfalls gewehrt hat, erklärt sie zur persönlichen Obergrenze. Diese fällt jedoch 1998.</li>
<li>Laufumfang Trainung + Wettkampf <br />1996: Gisela 4.170 km (+ 1.000 km), Karlheinz 5.400 km (+1.640 km)<br />Jahresdurchschnitt 1997-2003: Gisela 4.400 km, Karlheinz 5.160 km</li>
<li>Gisela Erfolge 1998: <br />2 x Gesamtsiege Frauen: 5 km
Medienlauf und 10 km Oswald-Hirschfeld-Lauf<br />5 x Platz 1 der Altersklasse: 10 km Rodenkirchen,
Halbmarathon Königsforst, 5 km Porzer Sommerabendlauf, 10 km <a href="https://flic.kr/s/aHsmc3Hmu6">Friedenslauf</a>, <a href="https://flic.kr/s/aHsmdqHkzU">Monschau-Marathon</a></li>
<li>Einige der bedeutendsten Ultra-Marathons in Europa schließen sich zu einer
Sonderwertung zusammen. Wer innerhalb von 12 Monaten in 3 dieser Ultra-Läufe das Ziel in der
Sollzeit erreicht, wird zusätzlich im <a href="http://www.europacup-ultramarathon.eu/">Ultra-Europacup</a> gewertet. </li>
</ol>
potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-83024524019215282062018-01-25T19:53:00.043+01:002022-02-01T18:35:03.537+01:00Laufglück 3.0 - Was war 2000-2004: Marathon und mehr - Running into the great wide open
<div style="text-align: center;"><i>"Nur diejenigen, die riskieren, zu weit zu gehen, können
herausfinden, wie weit sie gehen können."</i> <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/T._S._Eliot">T. S. Eliot</a></div><div style="text-align: center;"> <br /></div>
<div>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28291670439/in/album-72157692249728994/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gruppenfoto"><img alt="Gruppenfoto" height="215" src="https://farm5.staticflickr.com/4603/28291670439_e4ecfb658d_n.jpg" width="320" /></a>
<div style="text-align: left;"> Bis 1999 haben sich in 12 Laufjahren auf unserem Laufkonto jeweils mehr als 50.000 Lauf-Kilometer und 26 bzw. 35 Wettkämpfe über die Marathondistanz oder darüber hinaus angesammelt (Artikelserie <a href="https://laufglueck.blogspot.com/search/label/30%20Jahre%20Laufgl%C3%BCck"><i>30 Jahre Laufglück</i></a>). Im Jahr 2000 erreichen wir im Alter von 50 Jahren den Zenit unserer
Ausdauer-Leistungsfähigkeit. Dank täglichem Training, ganzjähriger langer Läufe, hartem Wintertraining über den Jahreswechsel in Benediktbeuern und zahlreichen Wettkämpfen erlaubt eine stabile Belastbarkeit Marathonläufe ohne spezifische Vorbereitung.</div><div style="text-align: left;">Unser Fokus verlagert sich auf Ultra-Distanzen jenseits der Marathondistanz. Die Szene der kleinen Ultra-Gemeinde sammelt sich in Europa in einem
öffentlich kaum sichtbaren Paralleluniversum. Den Austausch von Informationen organisiert unter dem Dach
der <a href="http://www.iau-ultramarathon.org/">International Association of Ultrarunners </a>(IAU) in Deutschland die <a href="https://www.ultra-marathon.org/">Deutsche Ultramarathon Vereinigung</a> (DUV), bei der wir Mitglieder sind. <br /></div><div style="text-align: left;"><span><a name='more'></a></span> </div><div style="text-align: left;">Für Ultra-Läufe trainieren wir Distanzen über 50-60 km. Konstanz und Tempohärte formen Marathons und Tempoläufe auf Distanzen von 10 km bis Halbmarathon. Unser Laufkonto wächst in den Jahren 2000-2004 jeweils um ca. 22.000 Laufkilometer auf insgesamt 65.000/70.000 Kilometer. Zinsen unseres Laufkontos ermöglichen im Zeitraum 2000-2004 neben vielen Wettkämpfen auf Unterdistanzen 34/35 Marathons und 21/22 Ultra-Langläufe auf 4 Kontinenten. 2004 erzielt Gisela auf langen und teilweise anspruchsvollen Distanzen 4
neue Bestzeiten: 6 Stundenlauf Stein NL: 62,910 km,
Königsforst-Marathon: 3:44 Std., 56 km Two Oceans Marathon SA: 5.22:25
Std., Beachy Head Marathon UK: 4:40 Std.. Nach Bergunfall und Knie-OP im
Sommer 2003 und nachfolgender einjähriger Aufbauphase gerät meine Rückkehr auf die
Marathon-Distanz in Monschau und in Berlin zu keiner Erfolgsnummer.
Wir erkennen, dass wir uns auf dem Wendepunkt unserer Leistungskurve
befinden und hoffen, dass die Kurve flach verläuft. In der Realität
fällt sie schlingernd aus.(1) </div><div style="text-align: left;">- <a href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/albums/">Lauf-Events ab 1988 in Bildern</a> - Jahres-Laufchroniken als Clip: <a href="https://youtu.be/E_N9_wwT12E">2000</a> - <a href="https://youtu.be/rjSRUZVB5vE">2001</a> -<a href="https://youtu.be/bANU3mQuVqM">2002</a> - <a href="https://youtu.be/ho77dz8e3Ss">2003</a> - <a href="https://youtu.be/iy53ZQTeyzs">2004</a></div><div style="text-align: left;"> </div><p>
</p><div style="text-align: left;">
</div><p>
</p><!--more--><div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>2000 - Learning to Fly</b></span><br />
<div style="text-align: left;">
<br />Jahresbilanz: 22 Wettkämpfe Gisela inkl. 4 Ultra-Läufe und 9 Marathons. 26 Wettkämpfe Karlheinz inkl. 6
Ultra-Läufe und 9 Marathons.</div><div style="text-align: left;"><br />
<b> </b></div>
</div>
<b>01.01.2000: Millenium Marathon in Hamilton, Neuseeland - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2000/01/millennium-marathon-von-hamilton.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskwjz5hA">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25428187637/in/album-72157665801610778/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Karlheinz im Ziel"><img alt="Gisela und Karlheinz im Ziel" height="219" src="https://live.staticflickr.com/4616/25428187637_903555a6d9_n.jpg" width="320" /></a>
Das Jahr beginnt furios. In den Weihnachtsferien starten wir am 1.
Januar auf der Nordinsel Neuseelands beim weltweit ersten Marathon des
neuen Jahrtausends. Jetlag, hohe Luftfeuchtigkeit und fehlende
Akklimatisierung erfordern größere Anstrengungen als die Zeit von 3:51
Std. erkennen lässt. Aber auf die Zeit kommt es uns auch nicht an,
sondern ausschließlich auf das grandiose Erlebnis, das in unserer
Erinnerung einen Spitzenplatz besetzt.(2) <br />
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<b>26.02.2000: Geburtstagslauf 50+50=100 - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdBGAoN">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39360627704/in/album-72157692249728994/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Karlheinz im Geburtstags-Shirt"><img alt="Gisela und Karlheinz im Geburtstags-Shirt" height="214" src="https://farm5.staticflickr.com/4719/39360627704_d6bbfcf0d9_n.jpg" width="320" /></a></div>
Den 100. Geburtstag (50+50) feiern wir in einem erweiterten Kreis von Lauffreunden mit einem privaten
5-Stunden-Team-Lauf auf einer 2,5km-Runde am <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Decksteiner_Weiher">Decksteiner Weiher</a> im
Kölner <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lner_Gr%C3%BCng%C3%BCrtel">Grüngürtel</a>.
Der Wettkampf ist Nebensache. Läuferkontakte bei
entspanntem gemeinsamen Laufen sind primäre Ziele. Jeder Teilnehmer trägt innerhalb von 5
Stunden so viele Runden zum Team-Ergebnis bei, wie er
kann oder mag.<br />
Die abendliche Feier findet im ehemals kultigen
Haus Brecher statt, unsere langjährige Stammkneipe. Bärbel, damals
Pächterin, hat die Kneipe nach den Karnevalstagen
eigentlich endgültig geschlossen, um sich zur Ruhe zu setzen. Für die
Feier öffnet Bärbel noch einmal exklusiv für uns. Bei der Abendfeier, an
der auch etliche Nicht-Läufer teilnehmen, findet die
von Harald moderierte Siegerehrung der Team-Ergebnisse des
5-Stunden-Laufs statt.<br />
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<b>17.04.2000: 104. Boston Marathon - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2000/04/boston-2000-mythos-und-mutter-aller.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmamijky">Fotoserie Frühstückslauf</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmeMCdxK">Fotoserie Marathon</a></b> <br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39360875474/in/album-72157693018396785/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zielbereich Boston-Marathon"><img alt="Zielbereich Boston-Marathon" height="216" src="https://farm5.staticflickr.com/4618/39360875474_c2d44deace_n.jpg" width="320" /></a></div>
Den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Boston-Marathon">Boston-Marathon</a>, Mutter aller Marathons der Neuzeit, haben wir seit einigen Jahren auf unserer Must-do-Liste. Der 104. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Boston-Marathon">Boston-Marathon</a> fällt im April 2000 in die Osterferien. Wir sind dabei und schwärmen bis heute von diesem Erlebnis (3:43 Std.).<br />
Nach dem Aufenthalt in Boston verbringen wir einige Tage in New York, laufen morgens im Central Park und besuchen über den Tag grandiose Museen. <br />
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<b>01.06.2000: Gruppenlauf 62,8 km Rund um Aachen - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdBJWSQ">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25199769657/in/album-72157692250188124/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="1.06.2000 Rund um Aachen"><img alt="1.06.2000 Rund um Aachen" height="228" src="https://farm5.staticflickr.com/4724/25199769657_ff1772e80f_n.jpg" width="320" /></a></div>
Am Feiertag Christi Himmelfahrt organisiert der <a href="http://www.dlc-aachen.de/de/">DLC Aachen</a> im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Vennvorland">Vennvorland</a> den Gruppenlauf <a href="http://www.dlc-aachen.de/de/rund-um-aachen.html">Rund um Aachen</a>.
Die Gruppe läuft im Tempo 6 min/km. Die Streckenversorgung an 12
Treffpunkten wird mit einem vorausfahrenden Begleitfahrzeug organisiert.
Die meisten Teilnehmer laufen Teilstrecken. Josef und wir laufen die
volle Distanz. Am Abend treffen sich die Teilnehmer noch einmal in einem
Restaurant zum Dinner.<br />
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<b>16.06.2000: THE ULTIMATE HUMAN RACE 75. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Comrades_Marathon">Comrades Marathon</a> in Südafrika - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2000/06/75-comrades-2000-i-done-it-ultimate.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsksyJmG8">Fotoserie</a></b> <br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40072009061/in/album-72157663336425847/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="19.06.2000 Comrades Marathon Ashburton, 10 km vor dem Ziel"><img alt="19.06.2000 Comrades Marathon Ashburton, 10 km vor dem Ziel" height="236" src="https://farm5.staticflickr.com/4604/40072009061_bb7ccd782a_n.jpg" width="320" /></a></div>
Ein Artikel von Uwe Ellger im <a href="http://www.laufmagazin-spiridon.de/">Spiridon Laufmagazin</a> über den Comrades
Marathon fasziniert mich. Dieses Erlebnis möchte ich mir verschaffen.
Gisela kann wegen Schulverpflichtungen nicht mitreisen, aber ich kann
Josef als Begleiter und Teilnehmer gewinnen. Der 75. Comrades Marathon
(Up Run von Durban nach Pietermaritzburg über 87,3 km) ist der
ultimative Höhepunkt unseres Läuferlebens. Die Faszination des Landes
und seiner Straßenläufe öffnen uns neue Reiseperspektiven. In Folgejahren reisen wir regelmäßig nach
Südafrika (bisher 12x) und nehmen 9x/10x an Straßenläufen teil.(3) Der Lauf des Jahres 2000 gerät persönlich dramatischer als ich mir das jemals vorstellen konnte. - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2000/06/75-comrades-2000-i-done-it-ultimate.html">Laufbericht</a><br />
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<b>12.06.2000: <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Broloppet">Broløbet</a> von Kopenhagen nach Malmö </b> <br />
Während ich mich in Südafrika aufhalte, nimmt Gisela mit einer ihrer drei Schwestern am <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Broloppet">Broløbet</a> teil (dänisch für ‚Brückenlauf’). Anlässlich der Einweihung der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96resundbr%C3%BCcke">Öresundbrücke</a>
zwischen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kopenhagen">Kopenhagen</a>, Dänemark, und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Malm%C3%B6">Malmö</a>, Schweden, ist am 12. Juni der Brückenlauf als
einmaliges Halbmarathon-Event angekündigt. Mit 96.000 Meldungen und
80.000 Startern gilt das Event als größter je veranstalteter
Halbmarathon. In Folgejahren findet der Halbmarathon bis 2006 statt.
2002 reisen wir noch einmal zum <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Broloppet">Broløbet</a>.<br />
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<b>25.06.2000: 12-Stundenlauf und 50 km Brühl - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdBPMXA">Fotoserie </a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25200256087/in/album-72157692251133684/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Siegerehrung 50 km Frauen: Claudia, Elisabeth, Jürgen Roters"><img alt="Siegerehrung 50 km Frauen: Claudia, Elisabeth, Jürgen Roters" height="214" src="https://farm5.staticflickr.com/4669/25200256087_73f3228c46_n.jpg" width="320" /></a></div>
Am Brühler 12-Stundenlauf nimmt Gisela im Rahmen einer von Werner W.
organisierten Staffel teil. Um nicht faul am Rand zu stehen, laufe ich
in Brühl 50 km und kann Claudia und Elisabeth aus unserer Laufgruppe zur
erfolgreichen Teilnahme motivieren. Bei ihrem ersten (und bisher
einzigen) Ultra-Lauf werden Claudia und Elisabeth zur Siegerehrung
aufgerufen und stehen mächtig stolz auf der Tribüne.<br />
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<b>22./23.07.2000: 24-Stundenlauf von Wörschach - <a href="https://flic.kr/s/aHskBuQ1uM">Fotoserie Lauf</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmeMZuZR">Fotoserie Siegerehrung</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25201863327/in/album-72157669199473509/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Josef und Karlheinz mit Mäusepower-Staffel"><img alt="Josef und Karlheinz mit Mäusepower-Staffel" height="212" src="https://farm5.staticflickr.com/4624/25201863327_d984a05e00_n.jpg" width="320" /></a></div>
Der 24-Stundenlauf von Wörschach in der Steiermark findet im Hochsommer
statt. Um in dieser Jahreszeit an einem solchen Wettbewerb teilzunehmen,
muss man nicht nur hitzefest, sondern auch ein wenig crazy sein. Unsere
Teilnahme ist keine eigene Idee, sondern Josefs Bedingung für dessen
Teilnahme am Comrades. Gisela läuft in einer 4-köpfigen Frauenstaffel.
Ausgerechnet das jüngste Staffelmitglied fällt schon nach wenigen
Stunden aus. Mit insgesamt 267 km schlägt sich die Staffel mehr als
achtbar. Josef und ich laufen als Einzelstarter. Krämpfe und starke
Schmerzen in den Beinen zwingen mich in der Nacht zu einer
mehrstündigen Pause, so dass ich auf nur 148 km komme, während Josef 186
km erreicht. (1997und 2001 läuft Josef jeweils 202 km.) Gisela und ich sind
sich einig, dass wir keine 24-Stundenläufer sind.<br />
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<b>13.08.2000: </b><b><b><a href="http://www.monschau-marathon.de/">Monschau-Marathon</a> - 01.10.2000:</b> <a href="https://koeln-marathon.de/">Köln-Marathon</a> - 04.11.2000: <a href="http://www.rursee-marathon.de/">Rursee-Marathon</a> - 02.12.2000:</b><b> Arolsen-Marathon </b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39369055944/in/album-72157693033967565/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Arolsen-Gruppe nach dem Lauf vor der Twistesee-Halle"><img alt="Arolsen-Gruppe nach dem Lauf vor der Twistesee-Halle" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4614/39369055944_49bcfba63b_n.jpg" width="320" /></a></div>
In der 2. Jahreshälfte laufen wir gemeinsam die Marathons von Monschau (4:10 Std.), am Rursee (4:03/3:55 Std. - <a href="https://flic.kr/p/FVfRhh">Foto</a>) und in Arolsen (3:55 Std.). Zum Arolsen-Marathon reisen wir in großer Gruppe mit unseren eigenen Betreuern: Harald, Sandra, Andi. (<a href="https://flic.kr/s/aHsmeP12ct">Fotoserie</a>)<br />
Rursee- und Arolsen-Marathon beendet Gisela jeweils als 1. ihrer Altersklasse.<br />
Den Köln-Marathon bestreite ich ohne Giselas Begleitung (3:52 Std). (<a href="https://flic.kr/s/aHsksz3FkV">Fotoserie</a>). <br />
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<b>20.10.2000: </b><b><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Chicago-Marathon">Chicago Marathon</a> - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2000/10/chicago-marathon-2000-teilnahme-mit-dem.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmamFtjw">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39363355054/in/album-72157690110692342/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Karlheinz auf der Zuschauertriobüne"><img alt="Karlheinz auf der Zuschauertriobüne" height="211" src="https://farm5.staticflickr.com/4618/39363355054_ffc0078119_n.jpg" width="320" /></a></div>
In der Woche nach dem <a href="http://www.albmarathon.de/">Alb Marathon</a> über 50 km sah meine Planung keine Reise zum Chicago Marathon
vor, der eine Woche später am 20. Oktober stattfindet. Der Start ist
einer Auktion geschuldet, die kurzfristig eine Flugreise zum
Chicago-Marathon mit 4 Übernachtungen für 2 Personen anbietet. Kurz
entschlossen biete ich mit und erhalte überraschend den Zuschlag für 50%
des regulären Preises. Da Gisela mangels Ferien nicht mitreisen kann,
begleitet mich Helmut D., Arbeitskollege und Lauffreund. Eine Woche
nach dem anspruchsvollen <a href="http://www.albmarathon.de/">Alb Marathon</a> bin ich
mit meiner Zeit von 3:45 Std. zufrieden. Die Stadt Chicago und die
attraktive Laufveranstaltung beeindrucken so sehr, dass Gisela und ich
2001 und 2005 in den Herbstferien nach Chicago reisen und den Marathon
mit einem Urlaubsaufenthalt verbinden.<br />
<br />
<br />
<br />
<b>Herbstläufe über 50 km - 14.10.2000: <a href="http://www.albmarathon.de/">Alb Marathon</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdCaehf">Fotoserie</a> - 12.11.2000: <a href="http://www.adler-langlauf.de/?s=laufveranstaltungen&c=bottroper-herbstwaldlauf&c2=">Bottroper Herbstwaldlauf</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskBvPJ4z">Fotoserie</a> </b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25202018677/in/album-72157692254925994/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela mit Inge und Helmut Urbach nach dem Lauf"><img alt="Gisela mit Inge und Helmut Urbach nach dem Lauf" height="198" src="https://farm5.staticflickr.com/4665/25202018677_0436688c51_n.jpg" width="320" /></a></div>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40080177521/in/album-72157669210734719/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Markus, Gisela, Karlheinz nach Runde 1"><img alt="Markus, Gisela, Karlheinz nach Runde 1" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4661/40080177521_6cefe50520_n.jpg" width="216" /></a>
Am 14. Oktober begleitet mich Gisela zum ersten Mal über 50 km des
hammerharten <a href="http://www.albmarathon.de/">Alb Marathons</a>, den wir als Paarlauf gestalten und in 5:16 Std. finishen. Bei der
Siegerehrung treffen wir Inge und Helmut Urbach, Ausrichter der Porzer
Winterlaufserie und einiger weiterer Volksläufe im Raum Köln. Im Februar haben beide an unserem Geburtstagslauf teilgenommen.<br />
Nach dem Rursee-Marathon vom 04.11.2000 treffen wir beim Bottroper
Herbstwaldlauf am folgenden Wochenende zufällig Annerose und Markus. Mit Markus bilden wir über die gesamte Distanz von 50 km eine Gruppe (4:46 Std.). Annerose
verdanken wir die Fotos. Gisela belegt Platz 2 ihrer Altersklasse. Start
und Ziel des Laufs befinden sich im Gelände des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bergwerk_Prosper-Haniel">Bergwerks Prosper-Haniel</a>, letztes aktives Steinkohle-Bergwerk des Ruhrgebietes. 2018 wird auch hier die Kohleförderung eingestellt. <br />
<br />
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<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>2001 - Fast ein perfektes Jahr, wenn es nicht eine Ausnahme gäbe</b></span></div>
<br />
Giselas 27 Wettkämpfe inkl. 7 Marathons und 7
Ultra-Läufen bilden zumindest quantitativ den Spitzenwert unserer Lauf-Karriere. In der Langzeit-Betrachtung markiert dieser Wert einen Wendepunkt. Wegen einer Verletzung,
die einen Start beim Comrades Marathon vereitelt, weist meine Bilanz mit 25
Wettkämpfen bei 9
Marathons und 6 Ultra-Läufen erste Verluste aus.<br />
<br />
<b>Geburtstagslauf 51+51=102 über 10 km im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Forstbotanischer_Garten_K%C3%B6ln">Forstbotanischen Garten Köln-Rodenkirchen</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmckxVfp">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26244159758/in/album-72157691410615711/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Sektempfang"><img alt="Sektempfang" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4607/26244159758_7a07f122ea_n.jpg" width="320" /></a></div>
Anfang März nehmen wir alljährlich am Volkslauf über 10 km in
Rodenkirchen teil. Unsere Lauffreunde wollen wissen, ob wir 2001 am
Start sind. "Selbstverständlich", heißt unsere Antwort. Hinter unserem
Rücken bereiten die Lauffreunde eine Geburtstagsüberraschung vor. Um
sicher zu gehen, dass wir nicht plötzlich andere Ideen haben,
verabredet sich Elisabeth mit uns in Rodenkirchen. Der Rest der Gruppe
hält sich versteckt, bis wir gestartet sind. Nach dem Start verteilen
sie sich an der Strecke und feiern uns auf den 3 zu laufenden Runden mit
Zurufen, launigen Motto-Schildern, Luftballons. Im Ziel werden wir mit Konfettiparade, Sektempfang, Wunderkerzen und natürlich einem gesungenen Ständchen empfangen. Am Abend setzen wir die Feier in anderem Rahmen fort.<br />
<br />
<br />
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<br />
<b>6-Stundenlauf Stein NL - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdR9bRN">Fotoserie (2002)</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26272412078/in/album-72157692401837184/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Markus, Gisela, Karlheinz in Stein, NL"><img alt="Markus, Gisela, Karlheinz in Stein, NL" height="218" src="https://farm5.staticflickr.com/4701/26272412078_75515b37e2_n.jpg" width="320" /></a></div>
Josef macht uns auf den 6-Stundenlauf von Stein in der niederländischen
Provinz Limburg aufmerksam, der Anfang März ideal in unsere Saisonvorbereitung passt. Auf dem schnellen Kurs von Stein
stellen Ultra-Läufer aus ganz Europa zahlreiche Weltbestzeiten auf.
Von 2001 bis 2005 sind wir alljährlich am Start. Gisela platziert sich in ihrer Altersklasse regelmäßig auf Platz 1 oder
2.<br />
<br />
<br />
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<b>24.03.2001: </b><b><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst-Marathon">Köngisforst-Marathon</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmeW6Lm2">Fotoserie</a></b> <b>- 01.04.2001: </b><b><a href="https://www.deutschepost-marathonbonn.de/index.php">Bonn-Marathon</a> </b><b>- 06.05.2001: Maasmarathon BEL - <a href="https://flic.kr/s/aHsmatXuwC">Fotoserie</a></b><b></b><br />
Gisela verabschiedet sich im Köngisforst
vom Halbmarathon und läuft 2001 zum ersten Mal den Marathon gemeinsam mit
mir. Für das Finale hat sie einige Körner aufgespart. Ihrem Spurt kann
ich nicht folgen und verliere 9 Sekunden. Gisela Zeit von 3:51 Std.
bedeutet Platz 1 ihrer Altersklasse. Eine Woche später zeige ich Gisela
beim <a href="https://www.deutschepost-marathonbonn.de/index.php">Bonn-Marathon</a>, wo die Glocken hängen. Mit meiner Zeit von 3:47 Std. nehme ich ihr mehr als 9 Minuten ab (ca. 2 km).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40118993171/in/album-72157690193033672/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Karlheiinz, Gisela, Josef nach dem Maas-Marathon"><img alt="Karlheiinz, Gisela, Josef nach dem Maas-Marathon" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4627/40118993171_47869eba75_n.jpg" width="224" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39219276985/in/album-72157693114303745/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela und Karlheinz"><img alt="Gisela und Karlheinz" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4752/39219276985_2488a473a2_n.jpg" width="217" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39406621634/in/album-72157693114303745/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Ankunft Gisela"><img alt="Ankunft Gisela" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4670/39406621634_88320c016e_n.jpg" width="217" /></a>
</div>
<br />
Den <a href="http://www.maasmarathon.com/home/marathon-en-US/the-race/">Maasmarathon</a> von Visé nach Maastricht und zurück laufen wir Anfang Mai mit Josef an der Seite wieder synchron und finishen in 3:50 Std.. Zur Belohnung gönnen wir uns nach dem Lauf eine Schale mit leckeren belgischen Fritten.<br />
<br />
<br />
<b>14.04.2001: 56 km <a href="http://www.twooceansmarathon.org.za/">Two Oceans Marathon</a> in Kapstadt SA - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2001/04/two-oceans-marathon-2001-start-einer.html">Laufbericht</a>, <a href="https://flic.kr/s/aHsksGk43t">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28337809569/in/album-72157663422410867/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Karlheinz in Constantia"><img alt="Gisela und Karlheinz in Constantia" height="242" src="https://farm5.staticflickr.com/4621/28337809569_0f41d99431_n.jpg" width="320" /></a></div>
In den Osterferien unternehmen wir mit Freunden eine
Südafrika-Reise und verbinden die Reise mit einem Start beim Two Oceans
Marathon über 56
km auf der Kap-Halbinsel. Das Land und die Veranstaltung begeistern uns, obwohl die Laufstrecke auf den weniger attraktiven und 150 m höheren Pass <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Ou_Kaapse_Weg">Ou Kaapse Weg</a> verlegt werden muss, weil der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Chapman%E2%80%99s_Peak_Drive">Chapman's Peak Drive</a>, Sahnestück der Route, seit einem Felssturz im Jahr 2000 gesperrt ist. Im Ziel treffen wir nach 5:32 Std. Laufzeit in einem separaten Zelt bei üppiger Bewirtung die internationalen Teilnehmer, unter denen sich zahlreiche Deutsche und einige uns persönlich bekannte Läufer befinden. <br />
Da der Lauf grundsätzlich in
den Osterferien am Samstag vor Ostern stattfindet, machen wir die
Kombination von Südafrikareise mit Two Oceans Marathon durchgehend bis
2008 zum Standardprogramm unserer Frühjahrsreise.(3)<br />
<br />
<br />
<br />
<b>19.05.2001: 75 km <a href="http://www.rennsteiglauf.de/">Rennsteiglauf</a> </b><b>- 24.05.2001: 62,8 km <a href="http://www.dlc-aachen.de/de/rund-um-aachen.html">Rund um Aachen</a> </b><b> - 27.05.2001: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rhein-Ruhr-Marathon">Duisburg-Marathon</a> </b><br />
Am 19.05.2001 wagt sich Gisela endlich auf den "langen Kanten" des Rennsteiglaufs über 75 km (<a href="http://laufglueck.blogspot.de/2001/05/rennsteig-2001-pas-de-deux-auf-dem.html">Laufbericht</a>, <a href="https://flic.kr/s/aHskBCfWXK">Fotoserie</a>).
Wir laufen synchron und erreichen das Ziel nach hervorragenden 8:06
Std. (Platz 2 AK W50).<br />
Auf den 62,8 km-Lauf "Rund um Aachen" möchten wir
5 Tage später nicht verzichten (<a href="https://flic.kr/s/aHsmeWcMtv">Fotoserie</a>).
Nach etwas mehr als 50 km ist Gisela platt und steigt aus. Ich habe
mich am Rennsteig vermutlich weniger verausgabt, laufe die 62,8 km
komplett und sehe mich noch nicht an der Belastungsgrenze (was man erst weiß, wenn sie überschritten ist).<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39407136374/in/album-72157693115478215/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Rund um Aachen"><img alt="Rund um Aachen" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4660/39407136374_a82ef15680_n.jpg" width="224" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28338030309/in/album-72157669283554889/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Zieleinlauf 75 km Rennsteig (8:06 Std.)"><img alt="Zieleinlauf 75 km Rennsteig (8:06 Std.)" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4704/28338030309_d9027695de_n.jpg" width="216" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40119122221/in/album-72157669283554889/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="75 km Rennsteiglauf (8:06 Std.)"><img alt="75 km Rennsteiglauf (8:06 Std.)" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4677/40119122221_b57e1e0131_n.jpg" width="208" /></a></div>
<br />
Während
Gisela regeneriert, möchte ich 3
Tage nach 'Rund um Aachen' den Duisburg-Marathon ungerne auslassen und nutze ihn als forcierten
Trainingslauf (3:54 Std.). Das hätte ich besser gelassen. Bei einem Tempolauf über 10 km in der Wahnerheide am folgenden
Wochenende meldet sich nach halber Strecke meine alte Verletzung der
Oberschenkelmuskulatur zurück, die mir seit mehr als 10 Jahren immer
wieder Probleme bereitet. Humpelnd und mit stechenden Schmerzen erreiche
ich das Ziel und weiß sofort, dass eine mehrwöchige Zwangspause vor mir
liegt und die Teilnahme am Comrades Marathon in 2 Wochen
ausgeschlossen ist.<br />
<br />
<br />
<b>16.06.2001: Giselas <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Comrades_Marathon">Comrades Marathon</a> in Südafrika (3) - Down Run über 89 km </b><b>- <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2001/06/76-comrades-2001-diamonds-for-this-girl.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdLdyeE">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39219982645/in/album-72157692346107064/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela auf der Strecke"><img alt="Gisela auf der Strecke" height="212" src="https://farm5.staticflickr.com/4721/39219982645_2eecdd36ca_n.jpg" width="320" /></a></div>
Ein langes Wochenende mit Brückentagen ermöglicht eine Kurzreise nach
Südafrika, bei wir der gemeinsam beim 76. Comrades antreten wollen. Ich habe Gisela
zugesagt, an ihrer Seite den Down Run über 89 km von Pietermaritzburg
nach Durban zu laufen. Meine Muskelverletzung macht diesen Plan zunichte. Gisela muss auf meine Begleitung verzichten,
was für uns beide schmerzhaft ist. Als Zuschauer fühle ich mich verurteilt und bestraft, wenn ich Gisela lediglich an der Strecke und im Ziel nach 10:25 Std.
Laufzeit begrüßen kann. - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2001/06/76-comrades-2001-diamonds-for-this-girl.html">Laufbericht</a><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<b>24.06.2001: Brühl - 12.08.2001: <a href="http://www.monschau-marathon.de/">Monschau-Marathon</a> - 25.08.2001: 50 km <a href="https://www.100kmleipzig.de/">Auensee-Lauf</a> - 02.09.2001: 10 km <a href="http://www.oh-lauf.de/">O.-Hirschfeld-Lauf</a> </b> <br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26247961208/in/album-72157690199108532/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Monschau-Marathon Claudia und Gisela"><img alt="Monschau-Marathon Claudia und Gisela" height="217" src="https://farm5.staticflickr.com/4614/26247961208_3d7982050b_n.jpg" width="320" /></a></div>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26248055598/in/album-72157669289736949/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela und Karlheinz"><img alt="Gisela und Karlheinz" height="216" src="https://farm5.staticflickr.com/4667/26248055598_1c2828a7ba_n.jpg" width="320" /></a>
8 Tage nach dem Comrades ist an ernsthaftes Laufen in Brühl nicht zu denken. Kölner Lauffreunde bilden eine Staffel im Rahmen des 12-Stundenlaufs. Claudia startet über 50 km. Wir schauen vorbei. Ich begleitet Claudia einige Runden.(<a href="https://flic.kr/s/aHskvPgkKu">Fotoserie</a>)<br />
Selbst 8 Wochen nach dem Comrades sind wir noch nicht wieder fit, treten aber
trotzdem zum Monschau-Marathon an, den wir in der Zeit von 4:55 Std.
(Gisela) und 5:34 Std. (Karlheinz) eher wandern als laufen. - <a href="https://flic.kr/s/aHsmauuCnA">Fotoserie</a> <br />
Ende August fahren wir nach Leipzig, weil wir Bärbel und Lothar die Teilnahme am Auensee-Lauf zugesagt haben. Mehr als 50 km in 5:09 Std. sind
nicht möglich. Dank kleinem Frauenfeld wird Gisela
Gesamt-Zweite und gewinnt souverän ihre Altersklasse. - <a href="https://flic.kr/s/aHskBCNCEZ">Fotoserie</a><br />
Beim
Oswald-Hirschfeld-Lauf (SPD-Lauf) über 10 km verteidigt Gisela am
folgenden Wochenende ihren Titel als Gesamtsiegerin erneut (47:04 min),
während ich eine Pause einlege. - <a href="https://flic.kr/s/aHskvPn5hJ">Fotoserie</a><br />
<br />
<br />
<b>09.09.2001 <a href="https://marathonmeerssen.nl/">Mergelland Marathon</a> NL (4) - <a href="https://flic.kr/s/aHsmeWSeVc">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25250229217/in/album-72157693122981425/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Josef, Gisela, Horst, Karlheinz im Ziel Mergelland Marathon"><img alt="Josef, Gisela, Horst, Karlheinz im Ziel Mergelland Marathon" height="217" src="https://farm5.staticflickr.com/4694/25250229217_4de9bb8ea7_n.jpg" width="320" /></a></div>
Wer glaubt, die Niederlande seien nur plattes Land, kann im Limburger Land hinzulernen. Mit Josef reisen wir zum Mergelland-Marathon (seit 2016 umbenannt in Marathon Meerssen). Wie schon im Mai beim Maas-Marathon und im August in Monschau, treffen wir zufällig <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Preisler">Horst Preisler</a> und <a href="http://www.100marathon-club.de/aktuelles/ansicht/news/detail/News/peter-wieneke-laeuft-1300-marathon-661.html">Peter Wieneke</a>. Beide sind Marathon-Sammler mit weit mehr als 1000 Marathons und <a href="http://www.100marathon-club.de/weitere-inhalte/100mc.html">Mitglieder des 100 Marathon Clubs Deutschland</a>. Mit Horst haben wir uns beim Comrades Marathon angefreundet. Kurz nach uns (3:53 Std.) laufen Horst und Peter ins Ziel, in dem gerade die Musik des Schneewalzers ertönt. Horst fordert Gisela im Ziel des Marathons zum Tanz auf, den das Publikum mit großem
Applaus begleitet <br />
<br />
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<br />
<br />
<b>07.10.2001: </b><b><b><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Chicago-Marathon">Chicago Marathon</a></b> - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2001/10/chicago-marathon-2001-chicago-reloaded.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsksGWXAV">Fotoserie</a></b><br />
Der 25. Chicago-Marathon am 7. Oktober 2001 liegt in der Mitte der
Herbstferien. Wir wollen den Marathon mit einer Urlaubsreise in Begleitung von Claudia und Harald verbinden. Der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Terroranschl%C3%A4ge_am_11._September_2001">Terrorschlag vom 11. September 2001</a> auf die Zwillingstürme des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/World_Trade_Center">World Trade Centers</a> in New York stellt jede Planung in
Frage.(5) Der Flugverkehr nach Nordamerika ist eingeschränkt und die Absage des Marathons wird diskutiert. Reise und Marathon finden schließlich statt, aber auf Claudia und Harald müssen wir verzichten, weil Haralds Arbeitgeber USA-Flüge vorübergehend verbietet.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39223356945/in/album-72157663429416597/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Tribüne im Ziel Chicago Marathon"><img alt="Tribüne im Ziel Chicago Marathon" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4741/39223356945_be9a4fc3eb_n.jpg" width="222" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39410590784/in/album-72157663429416597/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Ziel Chicago Marathon"><img alt="Ziel Chicago Marathon" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4695/39410590784_ea52c06d80_n.jpg" width="220" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25250304077/in/album-72157663429416597/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Mogenlauf am Lake Michigan"><img alt="Mogenlauf am Lake Michigan" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4744/25250304077_3797a4b2f4_n.jpg" width="222" /></a></div>
<br />
In Chicago
treffen wir unseren Lauffreund Josef und genießen mit ihm unvergessliche Lauferlebnisse. Josef ist in guter Form und möchte eine Zeit von 3:30 Std. laufen, die er auch realisieren kann. Gisela und ich wollen ruhiger laufen in Richtung Endzeit um 3:45 Std.. Auf halber Strecke schickt mich Gisela voraus. Sie möchte das Tempo reduzieren. Nach dem Comrades fehlt ihr die Form. Ich finishe in 3:40 Std., Gisela 13 Minuten später. Nach dem Lauf beobachten wir auf der Zuschauertribüne das Laufgeschehen, genießen bei schönem Herbstwetter das Flair der Veranstaltung und lassen uns von Musik im Zielbereich zu Freudentänzen motivieren.<br />
<br />
<br />
<b>20.10.2001: 50 km Alb-Marathon - </b><b><b><b>04.11.2001: <a href="http://www.rursee-marathon.de/">Rursee-Marathon</a></b></b> - <a href="https://flic.kr/s/aHskBCSSPx">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25250346117/in/album-72157669290564989/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Marathon-Nachfeier mit Klaus, Sandra, Biggi, Ana, Karlheinz, Gisela, Andi"><img alt="Marathon-Nachfeier mit Klaus, Sandra, Biggi, Ana, Karlheinz, Gisela, Andi" height="225" src="https://farm5.staticflickr.com/4605/25250346117_80465f57e6_n.jpg" width="320" /></a></div>
2 Wochen nach dem Chicago-Marathon laufen wir am 20.
Oktober erneut gemeinsam den Albmarathon über 50 km. Gisela spürt ihre sportlichen Heldenleistungen des Jahres deutlich. Auf halber Strecke trennen wir uns, damit jeder sein Tempo gehen kann. Ich nehme die Jagd auf die 5-Stunden-Grenze auf, passiere zahlreiche Läufer und rausche nach 4:56 Std. ins Ziel. Gisela folgt in 5:21 Std..<br />
Meine gute Form zum Jahresende ermöglicht beim Rursee-Marathon die persönliche Bestzeit von 3:45 Std. Gisela trifft nach 3:56 Std. ein. Nach dem Lauf hocken wir noch lange im Festzelt im Kreis unserer Lauffreunde aus dem Raum Aachen.<br />
<br />
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<b><b>1</b>1.11.2001: 33 km <a href="http://www.4cimes.tk/">Les 4 Cimes du Pays de Herve</a>, Battice, Belgien</b><b> - </b><b><a href="https://flic.kr/s/aHsmdLRqwm">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40089722412/in/album-72157692353300264/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Startaufstellung Battice (Herve, Belgien)"><img alt="Startaufstellung Battice (Herve, Belgien)" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4627/40089722412_6ac293ca29_n.jpg" width="320" /></a></div>
Euphorische Berichte über die "4 Cimes du Pays de Herve" locken in die wallonische Ortschaft <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Battice">Battice</a> (bei <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Herve">Herve</a> zwischen Aachen und Lüttich). 7 Läufer unserer 9-köpfigen Gruppe stellen sich der Herausforderung einer 33 km langen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ardennen">Ardennen</a>-Strecke. 630 m Höhenunterschied und knackige Steigungen verleihen dem Lauf ein anspruchsvolles Profil (<a href="http://www.groepsaccommodatie-ardennen.be/jo/battice/parcours.htm">Streckenbeschreibung mit Profil</a>). Obwohl Josef aus Aachen nur eine kurze Anreise hätte, lehnt er die Teilnahme mit den Worten ab: "Ich bin doch nicht verrückt!"<br />
Teilnehmer der unglaublich liebevoll organisierten Veranstaltung zahlen damals keine Startgebühr, erhalten nach dem Lauf einen kostenlosen Imbiss im Gemeindesaal und werden von Sponsoren mit zahlreichen Artikeln beschenkt. Wir laufen nicht auf Zeit und wollen die Veranstaltung genießen. Torsten und Markus eilen voraus. Vor dem letzten langen Anstieg erreiche ich Markus, der auf der steilen Passage nicht mehr folgen kann. Haralds Foto-Reportage dokumentiert das Geschehen.(6)<br />
Nach dem Lauf herrscht im Gemeindesaal allgemeine Feierlaune. Haralds heutigen Geburtstag feiern wir mit Sekt und einem Ständchen. Erinnerungen an die Veranstaltung entfachen noch immer Begeisterung.<br />
<br />
<br />
<b>01.12.2001: Arolsen-Marathon - </b><b><a href="https://flic.kr/s/aHsmayqcQ3">Fotoserie</a></b><br />
<div class="separator">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39433713284/in/album-72157690243511502/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Karlheinz, Markus, Sandra, Ana"><img alt="Karlheinz, Markus, Sandra, Ana" height="225" src="https://farm5.staticflickr.com/4629/39433713284_db203b864a_n.jpg" width="320" /></a>
</div>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26271904658/in/album-72157690243511502/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela"><img alt="Gisela" height="217" src="https://farm5.staticflickr.com/4752/26271904658_308d18d770_n.jpg" width="320" /></a>
Zum Saison-Ausklang reisen wir mit kleiner Gruppe nach Arolsen. Nach einer Zwangspause Mitte des Jahres verspüre ich gute Form und drücke auf das Tempo. Markus hängt sich an. Auf der zweiten Hälfte kann ich Markus abschütteln und erziele mit 3:47 Std. persönliche Strecken-Bestzeit. Gisela läuft den profilierten Landschaftslauf locker und erreicht das Ziel nach 4:12 Std..<br />
<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>2002 - Shit happens, aber gleich mehrmals kurz nacheinander?</b></span></div>
<br />
2002 können wir nur einige Monate das Niveau der Vorjahre fortsetzen. Wie 2001 bricht durch die
Fehleinschätzung meiner Belastbarkeit erneut eine alte Verletzung auf, die zur Pause
zwingt. Nachdem im Sommer der Anschluss hergestellt ist, rutsche ich beim Abstieg von einem
Dreitausender auf einem Schneefeld unglücklich aus. Beschwerden im Kniegelenk bremsen mich aus. Gisela unterzieht sich Mitte
August einer geplanten Fuß-OP, sodass ihre Laufsaison mit dem
Monschau-Marathon am 11. August endet und sie sich in der zweiten
Jahreshälfte erst wieder allmählich aufbauen muss. In der verkürzten Saison kommt
sie auf 5 Marathons und 5 Ultra-Läufe. Trotz verletzungsbedingter Pausen notiere ich 9
Marathons und 7 Ultra-Läufe. <br />
<br />
<b>Aufbau-Programm Januar - März: Apeldoorn, Bertlich, Stein - </b><b><a href="https://flic.kr/s/aHsmdR9bRN">Fotoserie</a>, Steinfurt</b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26272412078/in/album-72157692401837184/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Markus, Gisela, Karlheinz in Stein, NL"><img alt="Markus, Gisela, Karlheinz in Stein, NL" height="218" src="https://farm5.staticflickr.com/4701/26272412078_75515b37e2_n.jpg" width="320" /></a></div>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39434215894/in/album-72157692401837184/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Siegerehrung Gisela und Else Bayer"><img alt="Siegerehrung Gisela und Else Bayer" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4631/39434215894_e677b78161_n.jpg" width="218" /></a>
Während Gisela am Abitur schnitzt, reise ich Ende Januar mit Detlev Ackermann zum <a href="http://www.midwintermarathon.nl/de/">Midwinter Marathon</a>. Bei winterlichen Verhältnissen laufen wir am Rand von Apeldoorn, NL, auf einer attraktiven Naturstrecke Marathon und genießen eine exzellente Organisation (4:06 Std.).<br />
Mit Gisela nehme ich zwei Wochen später im östlichen Ruhrgebiet am Marathon der <a href="http://www.bertlicher-strassenlaeufe.de/">Bertlicher Straßenläufe</a> teil (4:03 Std.).<br />
Anfang März starten wir beim 6-Stundenlauf von Stein, NL. Ich laufe 61,584 km. Gisela reichen 59,251 km für Platz 1 ihrer Altersklasse.<br />
Der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst-Marathon">Königsforst-Marathons</a> kollidiert mit unserer Südafrika-Reise. Als Alternative bietet sich Mitte März der wegen seiner familiären Atmosphäre bei Ultra-Läufern beliebte <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Steinfurt-Marathon">Steinfurt-Marathon</a> im Münsterland an. Gisela kann sich wegen der Vorbereitung des Abiturs keine Auszeit erlauben. Detlev Ackermann vertritt sie wieder. Nach 3:53 Std. Laufzeit muss ich fast eine Stunde auf Detlev warten. <br />
<br />
<br />
<b>30.03.2002: Two Oceans Marathon - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2002/03/two-oceans-marathon-2002.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmcqnKhP">Fotoserie</a> (3)</b><br />
<div class="separator"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40146421431/in/album-72157691465213571/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Karlheinz in Kirstenbosch"><img alt="Gisela und Karlheinz in Kirstenbosch" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4671/40146421431_8ef6804af3_n.jpg" width="320" /></a></div>
Der begeisternde Auftakt im Vorjahr motiviert zur Fortsetzung von Reisen nach Südafrika im Kontext des Two Oceans Marathons. Bemühen und Herzlichkeit der Gastgeber Sharon und Jonny führt uns wie im Vorjahr wieder zum <a href="http://www.redbourne.co.za/">Redbourne Hilldrop B&B</a> in schöner Lage des vornehmen Kapstadter Ortsteils Oranjezicht.<br />
Der Lauf über 56 km fällt uns schwerer als 2001. Die Zeit von 5:43 Std. zeigt, dass unsere Vorbereitung nicht optimal war. Die Fortsetzung im Folgejahr ist für uns dennoch keine Frage, sondern eine feste Absicht. <br />
<br />
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<b>21.04.2002: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-Marathon">Hamburg-Marathon</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskBGZL2X">Fotogalerie Vortag</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdRhAyG">Fotogalerie Marathon</a></b><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40113994642/in/album-72157692403477824/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela, Elisabeth und Claudia auf dem Rückweg vom Ziel"><img alt="Gisela, Elisabeth und Claudia auf dem Rückweg vom Ziel" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4744/40113994642_c46392c64b_n.jpg" width="240" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40113818502/in/album-72157669337173929/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Besuch Horst Preisler in Hamburg-Berne"><img alt="Besuch Horst Preisler in Hamburg-Berne" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4649/40113818502_9121b47451_n.jpg" width="240" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39247844075/in/album-72157692403477824/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela, Karl, Lothar im Ziel"><img alt="Gisela, Karl, Lothar im Ziel" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4612/39247844075_0af9e198ff_n.jpg" width="320" /></a></div>
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Zu unserem 3. Hamburg-Marathon reisen wir mit Claudia und Elisabeth an. Am Vortag des Marathons schlendern wir mit den beiden über die Marathon-Messe. Am Nachmittag besuchen wir <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Preisler">Horst Preisler</a>, mit dem wir Freundschaft seit dem <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Comrades_Marathon">Comrades Marathon</a> in Südafrika pflegen. Horst lädt uns zum Kaffee in sein Hamburger Heim ein und stellt uns seiner Frau vor. Horst hat an allen Hamburg-Marathons seit 1986 teilgenommen und erhält vom Veranstalter die Startnummer 1.<br />
Auf der Laufstrecke treffen wir Lothar Feicke aus Leipzig. Lothar und seine Frau Bärbel kennen wir ebenfalls seit dem Comrades Marathon. In 3:46 Std. laufen wir mit Lothar über die Hamburger Ziellinie. Nach dem Lauf feiern wir mit Claudia und Elisabeth die Erfolge.<br />
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<b>09.05.2002: 62,8 km Rund um Aachen - <a href="https://flic.kr/s/aHsksMRA3p">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40118794072/in/album-72157663484950987/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela, Karlheinz, Werner am Ziel nach 63 km"><img alt="Gisela, Karlheinz, Werner am Ziel nach 63 km" height="240" src="https://live.staticflickr.com/4696/40118794072_f1dabc112d_n.jpg" width="320" /></a>
Den Lauf 'Rund um Aachen' lieben wir wegen seines unterhaltsamen sozialen Charakters und wegen der attraktiven Route. Zusätzlich fügt sich der Lauf optimal in unser Programm. 2002 übernehmen Josef und seine Familie mit großem Engagement Hauptrollen der Veranstaltung. Josef leitet die Laufgruppe und beschafft das Versorgungsfahrzeug. Ana, Sandra und Andi organisieren die Streckenversorgung der Läufer. Wir treten zusammen mit Werner W. an und laufen wie immer die komplette Runde von 62,8 km. Am Abend treffen sich die Teilnehmer in einem Restaurant. Während des Essen verteilt der Vorstandsvorsitzende des ausrichtenden <a href="http://www.dlc-aachen.de/de/">DLC Aachen</a> Urkunden an Teilnehmer.
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<b>11.05.2002: Sänftenträgerlauf - dumm gelaufen</b><br />
Nur 2 Tage nach 62,8 km 'Rund um Aachen' nehmen wir mit Detlev Ackermann in Bensberg am privat ausgerichteten Sänftenträgerlauf teil. Anlässlich seines Geburtstages organisiert Rainer
Ballmann über mehrere Jahre für einen handverlesenen Läuferkreis ein Laufevent
auf einem Rundkurs von 10 km Länge mit gemütlichem Beisammensein und
großzügiger Verköstigung im Anschluss. Die meisten Teilnehmer laufen ein
oder zwei Runden. Ein harter Kern legt einen Marathon zurück. Gisela
und ich gehören zum harten Kern.<br />
<br />
Auf dem profilierten Kurs fühle
ich mich so gut, dass die Pferde mit mir durchgehen und ich mit oder
gegen Edwin Roth um den Gesamtsieg laufe. Auf der 3. Runde bricht die
alte Oberschenkelverletzung wieder auf und zerstört unsere
Wettkampfplanung der nächsten Wochen. Gisela ist klüger. Sie geht den
Lauf als lockeres Training an und gewinnt den Marathon vor Ulrike
Endrulat. Die Siegerehrung gerät peinlich. Ulrike stand für Rainer vorab
als Siegerin fest. Die Siegertrophäe, ein Fußballschuh aus Porzellan, der
als Wanderpokal für ein Jahr beim Gewinner verbleibt, ist bereits mit einer Plakette
versehen, die Ulrike als Siegerin des Laufs 2002 ausweist. Wir versprechen, in
einem Jahr mit der Trophäe zurückzukehren. Rainer verspricht, die
Plakette im nächsten Jahr auszutauschen. Ein volles Jahr steht der Schuh
mit der irrtümlichen Plakette auf Giselas Trophäenvitrine und amüsiert
uns täglich.<br />
<br />
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<b>19.05.2000: Frauenpower beim <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Broloppet">Broløbet</a> von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kopenhagen">Kopenhagen</a> nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Malm%C3%B6">Malmö</a> - 25.05.2001: Männerpower beim 74,3 km <a href="http://www.rennsteiglauf.de/">Rennsteiglauf</a></b>
<br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28376263889/in/album-72157669357170899/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Werner, Detlev, Markus, Gisela, Josef"><img alt="Werner, Detlev, Markus, Gisela, Josef" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4757/28376263889_e277f677fb_n.jpg" width="320" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39253923305/in/album-72157690257695572/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Edith, Claudia, Gisela im Ziel"><img alt="Edith, Claudia, Gisela im Ziel" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4630/39253923305_7fefb5d556_n.jpg" width="320" /></a>
Über das Pfingstwochenende reisen wir mit Edith nach Kopenhagen und treffen Claudia vor Ort, um gemeinsam den Halbmarathon von Kopenhagen nach Malmö
über die Öresundbrücke zu laufen. Eine
Oberschenkelverletzung, die ich mir beim Sänftenträgerlauf eingehandelt habe, verurteilt mich zum Zuschauer und Betreuer. <a href="https://flic.kr/s/aHsmazEUfY">Fotoserie</a><br />
Am Folgewochenende reisen wir mit Werner W. und Detlev Ackermann zum Rennsteiglauf. In Thüringen treffen wir Josef mit Famile, Markus und Annerose. Erneut kann ich nur als Betreuer teilnehmen und mache mich als Fahrer nützlich. Gisela läuft mit Markus. Beide erreichen das Ziel in 8:32 Std. (2. AK W50). - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2002/05/rennsteig-2002-gisela-rettet-unsere.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskBJLfri">Fotoserie</a><br />
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<b>17.06.2002:<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Comrades_Marathon">Comrades Marathon</a> in Südafrika (3) - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2002/06/77-comrades-2002-wenn-das-schwere.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmcuKZbn">Fotoserie</a> - 23.06.2002: 50 km Brühl - <a href="https://flic.kr/s/aHsksUyKmB">Fotoserie</a></b> <br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25319125957/in/album-72157663560880887/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela"><img alt="Gisela" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4765/25319125957_4868e1c687_n.jpg" width="211" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40170642911/in/album-72157691514818741/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zielfoto in Pietermaritzburg"><img alt="Zielfoto in Pietermaritzburg" height="320" src="https://live.staticflickr.com/4695/40170642911_f396f708e5_n.jpg" width="240" /></a>
Meine Träume kreisen um den
Comrades Marathon. Nach der Pleite im Vorjahr möchte ich 2002 die
Scharte auswetzen und meine Zeit des
Jahres 2000 verbessern. Ich trainiere härter als je zuvor, zu hart, zeigt die Verletzung beim Sänftenträgerlauf. <br />
Wie vor 2 Jahren reise ich mit Josef nach Südafrika (<a href="https://flic.kr/s/aHsksPW71v">Fotoserie Anreise</a>). Wir wohnen wieder in den uns bekannten B&B's in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Durban">Durban</a> (<a href="https://flic.kr/s/aHsmctupsr">Fotoserie B&B</a>), nehmen an Besichtgungsprogrammen in der Provinz <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/KwaZulu-Natal" title="KwaZulu-Natal">KwaZulu-Natal</a> teil (<a href="https://flic.kr/s/aHsmdVHk6y">Fotos Streckenbesichtigung</a>, <a href="https://flic.kr/s/aHskBL9NTH">Fotos Durban</a>) und erleben mit Bärbel und Lothar Feicke aus Leipzig einen abenteuerlichen Ausflug in die faszinierenden <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Drakensberge">Drakensberge</a> (<a href="https://flic.kr/s/aHsmaCuT41">Fotoserie</a>).<br />
Am 17.06.2002 ist meine Verletzung vom Sänftenträgerlauf soweit abgeklungen, dass ich meinen Traum ausleben kann. Mit dem Anspruch, lediglich das
Ziel in der Sollzeit von 11 Stunden zu erreichen, mutiert der Up Run über 86,55 km vom
‚Killer’ zum Festtag (9:49 Std.). Abends feiern wir die Erfolge (<a href="https://flic.kr/s/aHsksRgQVe">Fotoserie</a>).<br />
<br />
Am Folgetag reise ich mit Josef zum <a href="https://de.wikivoyage.org/wiki/Tsitsikamma_National_Park">Tsitsikamma Nationalpark</a> (<a href="https://flic.kr/s/aHskw1pVWy">Fotoserie</a>) an der <a href="https://de.wikivoyage.org/wiki/Garden_Route">Garden Route</a> und von dort weiter nach Kapstadt (<a href="https://flic.kr/s/aHsmdYYRjw">Fotoserie</a>). Eher zufällig beziehen wir Quartier in <a href="http://www.ulisguesthouse.co.za/german_aboutus.html">Uli's Guesthouse</a> in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hout_Bay">Hout Bay</a>. Das B&B begeistert uns. Mit Uli vereinbare ich eine Reservierung für den Two Oceans Marathon im Folgejahr. Ab 2003 ist <a href="http://www.ulisguesthouse.co.za/german_aboutus.html">Uli's Guesthouse</a> unser Stammquartier im Raum Kapstadt.(3) - <a href="https://flic.kr/s/aHsmfaCHrV">Fotoserie</a><br />
Einen Tag nach der Rückkehr aus Südafrika findet am 23.06.2002 der Brühler 12-Stundenlauf statt. Lauffreunde bilden eine Staffel, an der sich Gisela beteiligen könnte. Seit Wörschach ist Gisela von Staffeln geheilt und bevorzugt in Brühl einen Lauf über 50 km, den sie in 4:51 Std. als 2. ihrer Altersklasse finisht. Ich trabe lediglich ein paar lockere Runden. (<a href="https://flic.kr/s/aHsksUyKmB">Fotoserie</a>) <br />
<br />
<br />
<b>27.07.2002: <a href="http://www.swissalpine.ch/de/swissalpine/">Swiss Alpin</a> in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Davos">Davos</a> - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2002/07/swiss-alpin-k42-2002.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskBRSNfp">Fotoserie</a></b><br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40549212462/in/album-72157669437664059/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="K42 Profil klein.jpg"><img alt="K42 Profil klein.jpg" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4710/40549212462_2a4922460d_c.jpg" width="800" /></a></div>
<br />
Als
gemeinsamer Lauf-Höhepunkt des Jahres ist die Teilnahme am <a href="http://www.swissalpine.ch/de/rennen/main-event/">Swiss Alpin</a>
geplant, ein anspruchsvoller Berglauf in den Westalpen bei Davos, den wir mit unserem Urlaub in Südtirol verbinden. Wir
wollen auf unterschiedlichen Distanzen antreten. Gisela ist für den K42
(Marathon) gemeldet (den es nicht mehr gibt) und ich für die Ultra-Strecke K78 km. In Südtirol
arbeiten wir mit Bergläufen am Feinschliff. Die Vorbereitung könnte kaum
besser sein. Wenige Tage vor dem Event verdrehe ich beim Abstieg vom vergletscherten Dreitausender
<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hasen%C3%B6hrl_(Ortler-Alpen)">Hasenöhrl</a> (östlicher Ausläufer der
<a href="http://ortler-alpen/">Ortler-Alpen</a>) in einem Schneefeld ein Knie mit der Folge heftiger Schmerzen im Gelenk.(7) Eine aktive Teilnahme am Swiss Alpin ist unmöglich. Da wir optimal vorbereitet sind und die Wetterlage gut ist, reisen wir mit 3 Übernachtungen nach Davos. Am Vortag des Laufs unternehmen wir eine große Rundfahrt mit der <a href="https://www.rhb.ch/de/home">Rhätischen Bahn</a> durch die Schweizer Alpen.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39695683405/in/album-72157669437664059/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Zieleinlauf K42.jpg"><img alt="Zieleinlauf K42.jpg" height="300" src="https://farm5.staticflickr.com/4608/39695683405_fe0797edf3_n.jpg" width="199" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40164374222/in/album-72157669437664059/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Giselas K42-Start in Bergün"><img alt="Giselas K42-Start in Bergün" height="300" src="https://farm5.staticflickr.com/4605/40164374222_a9b69b644f_n.jpg" width="225" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26324854938/in/album-72157669437664059/" title="Gisela in Davos"><img alt="Gisela in Davos" height="225" src="https://farm5.staticflickr.com/4661/26324854938_536ba591be_n.jpg" width="300" /></a>
</div>
<br />
Am Lauftag bringt uns die Bahn nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Berg%C3%BCn/Bravuogn">Bergün</a>, an dessen Ortsrand der K42 um 11:00 Uhr startet. Nach dem Start nehme ich die Bahn zurück nach Davos und stelle mich auf eine lange Wartezeit ein. Von Bergün in ca. 1.370 m Höhe führt der K42 über 2 Pässe. Bis zur <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Keschh%C3%BCtte">Keschhütte</a> (2.625 m) liegen bereits ca. 1.300 m Anstieg hinter den Läufern. Von der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Keschh%C3%BCtte">Keschhütte</a> geht es hinab zur <a href="https://www.google.de/search?q=alp+funtauna&client=firefox-b&dcr=0&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwj7_vn-ptDZAhVDZFAKHcYbAUIQsAQIMw">Alp Funtauna</a>
(2.192 m) und gleich wieder hinauf auf den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Scalettapass">Scalettapass</a> (2.606 m), von dem der lange Abstieg nach Davos (1.560 m) beginnt. Ca. 2.000 m Anstieg und 1.800 m Abstieg liegen zwischen Start und Ziel. Die Sollzeit beträgt 10 Stunden.<br />
Nach 3:09 Std. trifft der erste Läufer ein, Mohamad Ahansal aus Marokko, nach 3:44 Std. die erste Frau, Tsege Worku aus Äthiopien. Als Spezialisten laufen sie in ihrer eigenen Liga. Gisela erwarte ich vor dem Stadion und bin unendlich erleichtert, sie mit kräftigem Schritt in Davos einlaufen zu sehen (5:50 Std., Platz 119 von 220 Frauen). Den Erfolg feiern wir am Abend in einem guten Davoser Restaurant.<br />
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<b>11.08.2002: Monschau-Marathon - <a href="https://flic.kr/s/aHsksVDwoX">Fotoserie</a> </b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40197419091/in/album-72157663573129347/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Geburtstagsfeier Elisabeth in Monschau"><img alt="Geburtstagsfeier Elisabeth in Monschau" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4704/40197419091_bd65fa5cbe_n.jpg" width="320" /></a>
Erinnerungswürdiger als unsere Laufleistung in Monschau ist die kleine Feier unserer Laufgruppe anlässlich Elisabeths Geburtstag am Vortag des Marathons.<br />
Nach dem Swiss Alpin reicht Giselas Kraft noch für die Zeit von 4:12 Std.. Meine Verletzung ist noch nicht abgeklungen und erlaubt nicht mehr als 4:42 Std..<br />
Mit dem Monschau-Marathon endet für Gisela die Laufsaison 2002. In der Woche nach dem Marathon unterzieht sie sich einer Fuß-OP und kehrt erst Anfang 2003 in die Laufszene zurück.<br />
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<b> 30.11.2002: Arolsen-Marathon - <a href="https://flic.kr/s/aHsksVGmJk">Fotoserie</a></b> <br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40164783842/in/album-72157663573682167/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Josef mit seinem Betreuer-Team"><img alt="Josef mit seinem Betreuer-Team" height="217" src="https://farm5.staticflickr.com/4656/40164783842_62af67a98c_n.jpg" width="320" /></a>Bis zum Jahresende nehme ich mit schwachen Leistungen an 2 Läufen über 50 km teil (21.09. Leipzig-Auensee: 5:18 Std., 19.10. Schwäbisch Alb: 5:21 Std.) und finishe 4 weitere Marathons (06.10. Köln: 3:56 Std., 13.10. München: 4:15 Std., 03.11. Rursee: 3:59 Std., 30.11. Arolsen: 4:04 Std.).<br />
Erwähnung verdient lediglich der Arolsen-Marathon, an dem Josef anlässlich seines 55. Geburtstages und 60. Marathons (exkl. Ultra-Läufe) von der "Super-Juppi-Fan-Gruppe" an der Strecke angefeuert wird und Gisela mit Andi in der Tenne den "Ententanz" vorführt.<br />
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<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>2003 - Bestzeiten und kleiner Ausrutscher mit großen Konsequenzen </b></span></div>
<br />
2003 finden wir nur langsam unsere Form. Nach Giselas Fuß-OP dauert der Aufbau länger als erwartet. Unsere Laufsaison beginnt beim Midwinter Marathon in Apeldoorn, NL. Gisela läuft die Asselronde über 27 km (2:36 Std.), ich den Marathon (3:59 Std.). Beim 6-Stundenlauf in Stein, NL, erzielen wir beide magere 57,6 km, die Gisela für Platz 1 der Altersklasse reichen. Hochwertiger ist die Zeit von 3:58 Std. beim Königsforst-Marathon, mit der Gisela ebenfalls Platz 1 der AK W50 erreicht. Als Training für den Two Oceans Marathon betrachten wir wir den Bonn-Marathon am 06.04. (3:50 Std.).<br />
Im Sommer tauschen wir die Rollen. Ein
Bergunfall in den Alpen wirft mich vorerst für den Rest des Jahres aus der Spur. Die Saison endet für mich nach 5 Marathons und 3 Ultra-Läufen. Gisela ist bei 9 Marathons und 3 Ultra-Läufen erfolgreich. Ausführlicher sind nachfolgend die Highlights des Jahres beschrieben.<br />
<br />
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<b>19.04.2003: 56 km </b><b><b><a href="http://www.twooceansmarathon.org.za/">Two Oceans Marathon</a></b> in neuer Bestzeit - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2003/04/two-oceans-marathon-2003-neue-bestzeit.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmczYiHP">Fotoserie</a> (3)</b><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28421749179/in/album-72157691573804941/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Streckenfoto Two Oceans Marathon"><img alt="Streckenfoto Two Oceans Marathon" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4653/28421749179_a6e6af4403_n.jpg" width="320" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39490118554/in/album-72157691573804941/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Streckenfoto Two Oceans Marathon"><img alt="Streckenfoto Two Oceans Marathon" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4677/39490118554_f1e3d9c422_n.jpg" width="238" /></a></div>
2 Wochen Aufenthalt in Südafrika ermöglichen Rundreisen in verschiedenen Landesteilen. Über die Ostertage ist der Two Oceans Marathon auf der Kap-Halbinsel unser Ziel. Ab 2003 machen wir über Ostern <a href="http://www.ulisguesthouse.co.za/german_aboutus.html">Uli's Guesthouse</a> in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hout_Bay">Hout Bay</a> zum Quartier im Raum Kapstadt (<a href="https://flic.kr/s/aHsmczWPCc">Fotoserie</a>). Auf der Kap-Halbinsel besuchen wir den botanischen Garten <a href="http://www.sanbi.org/gardens/kirstenbosch">Kirstenbosch</a>, wandern auf den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Tafelberg_(S%C3%BCdafrika)">Tafelberg</a>, im <a href="https://www.sa-venues.com/game-reserves/wc_silvermine.htm">Silvermine Nature Reserve</a> oder in anderen Regionen und speisen in exzellenten Kapstadter Restaurants zu Preisen, die in Deutschland keine gute Pizzeria bieten könnte (<a href="https://flic.kr/s/aHskw3KPws">Fotoserie</a>).<br />
Am 'Race Day' fordern Temperaturen bis 30 Grad Celsius und extreme Luftfeuchtigkeit Bescheidenheit auf der anspruchsvollen Strecke. Schweiß fließt in Strömen. Für uns unerklärbar laufen die Beine viel besser als erwartet. Ab Kirstenbosch gilt: "Jetzt alles!" Auf den letzten Kilometern fliegen wir dem Ziel mit neuer Bestzeit von 5:29 Std. entgegen. What a great day! Unforgettable! <br />
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<b>17.05.2003: "Jetzt alles" beim 73.5 km </b><b><b><a href="http://www.rennsteiglauf.de/">Rennsteiglauf</a></b> - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2003/05/rennsteig-2003-732-km-learning-to-fly.html">Laufbericht</a></b> <br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/38818273880/in/album-72157691871401164/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Rennsteig_Strecke_Supermarathon_mit_Profil.jpg"><img alt="Rennsteig_Strecke_Supermarathon_mit_Profil.jpg" height="195" src="https://farm5.staticflickr.com/4722/38818273880_23bdce6e99_n.jpg" width="320" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39887630071/in/album-72157691871401164/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="17.05.2003 Zieleinlauf Rennsteiglauf 73,2 km"><img alt="17.05.2003 Zieleinlauf Rennsteiglauf 73,2 km" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4719/39887630071_417683ed2b_n.jpg" width="225" /></a>
4 Wochen nach unserem Rekordlauf beim Two Oceans Marathon verspüren wir gute Form und fühlen uns regeneriert. Auf dem Rennsteig laufen wir gegen die 8-Stunden-Grenze und wissen, dass auf 73,5 km Strecke mit 1.874 m Anstieg und 1.386 m Abstieg Unabwägbarkeiten zu erwarten sind.(8) Der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Inselsberg">Große Inselsberg</a> (916,5 m) erschreckt uns heute nicht. Bis Oberhof geht unser Plan auf. Mehr als 1.500 m Anstieg haben wir nach 54,7 km am Grenzadler in den Beinen. Bis zum Ziel liegen noch 19 km vor uns, alles andere als eine Kinder-Geburtstagfeier. Der auf das Rondell folgende Anstieg kommt uns wie eine Wand vor. Unser Tank ist leer. Die Beine scheinen Tonnen zu wiegen. Am <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Beerberg">Großen Beerberg</a> wandern wir deprimiert über den höchsten Punkt der Strecke (974 m) und schicken den 'Großen Bären' (Krafttier und Heiler schamanischer Kulturen) auf Suche nach Kraft. Warum auch immer, unser Mantra, das wir bei Krisen in Ultra-Läufen sprechen, wirkt auch heute. Wir spüren Power und beschleunigen ab der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schm%C3%BCcke">Schmücke</a>. Perfekt eingespielt verständigen wir uns: "Jetzt alles!", das Signal, keine Reserven zu schonen und das Tempo bis zum Anschlag zu erhöhen. Wie Phönix aus der eigenen Asche fliegen wir auf der Bergabstrecke im Rausch des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schm%C3%BCcke">Runner's High</a> an zahlreichen Läufern vorbei dem Ziel in Schmiedefeld entgegen. Vermessungen und Marken sind am Rennsteig traditionell ungenau. Eine Zeit unter 8 Stunden scheint wieder erreichbar zu sein. Am Ende fehlen jedoch 2 Minuten und 47 Sekunden. Gisela erzielt Platz 2 ihrer Altersklasse und läuft als 33. von 145 Frauen ins Ziel. Wenn es eine nach Alter sortierte Rangliste gäbe, wäre sie Gesamtzweite. Aber was zählen Platzierungen und Zeiten im Vergleich zum Erlebnis puren Laufglücks, das in der Erinnerung tiefe Spuren hinterlässt und dem Rennsteiglauf 2003 einen Ehrenplatz unter unseren intensivsten und schönsten Ultra-Läufen einräumt? <br />
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<b>Sommer-Theater - 01.06.2003: </b><b><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rhein-Ruhr-Marathon">Duisburg-Marathon</a> - 06.07.2003: Brügge-Marathon BEL - August 2003: Alpen-Drama </b></div>
Zwei Wochen nach dem Rennsteiglauf möchten wir den Duisburg-Marathon nur genießen und schließen uns der Sub-4-Stunden-Gruppe an. Bei hochsommerlichen Bedingungen löst sich die Gruppe auf der zweiten Hälfte auf. Das Ziel erreichen wir nach 3:57 Std..<br />
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Ehe wir den Sommerurlaub im Alpenraum antreten, reisen wir über ein Wochenende nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCgge">Brügge</a>, um im belgischen Teil von Flandern am 06.07.2003 den <span class="st">Guldensporenmarathon von Kortrijk nach </span><span class="st"><span class="st"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCgge">Brügge</a></span> zu laufen. </span><span class="st"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCgge">Brügge</a> ist eine faszinierende Stadt, die wir besser ohne Marathon besucht hätten. Schattenlos laufen wir </span><span class="st"><span class="st">auf Landstraßen und Radwegen im</span> platten Land zwischen landwirtschaftlichen Feldern der Küste entgegen. Hochsommerliches Wetter setzt allen Läufern zu, aber während einheimische Läufer sich von Fahrradbegleitern mit Getränken und Verpflegung versorgen lassen (in Belgien erlaubt), sind wir auf wenige Verpflegungsstellen angewiesen und dürsten. Interessant wird der Lauf erst, wenn die Stadtgrenze von </span><span class="st"><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCgge">Brügge</a> erreicht ist. Der Zielleinlauf in der Altstadt von Brügge gerät in unserer Erinnerung sogar grandios </span><span class="st"><span class="st">(3:53 Std.)</span>, aber er entschädigt nicht für die über 35 km zu schluckende Kröte. Ab 2008 wird der Marathon eingestellt, für uns kein Verlust.</span><br />
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Der Brügge-Marathon erweist sich als Vorspiel eines Sommer-Theaters mit unglücklicher Rollenverteilung. Erinnerungen an eine großartige Tourenwoche 1989 in der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Rosa">Monte Rosa</a>, in der wir bis auf 4.554 m hohe Signalkuppe aufgestiegen sind <a href="http://gipfelglueck.blogspot.de/1989/07/monte-rosa-1989-aufstieg-zur.html">(Post aus 1989)</a>, lassen uns 2003 zu einer 2-wöchigen Wiederholungstour aufbrechen. Im Sommer 2003 breitet sich im August im Alpenraum eine Hitzewelle aus, die seit Beginn von Wetteraufzeichnungen beispiellos ist. Die Frostgrenze steigt bis auf fast 5.000 m Höhe. Gletscher schmelzen rasend schnell und fließen mit erhöhter Geschwindigkeit. Das Wetter macht das Hochgebirge unsicher, weil Gletscher unberechenbar werden und fehlender Permafrost Bergaufbauten labil werden lässt.<br />
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Große Höhen erreichen wir auf unserer Tour nicht. Am Ende der Eingehwoche wandern wir aus dem hinteren <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Aostatal">Aostatal</a> in Richtung <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Valsesia">Valsesia</a>, als bei einem hamlosen Stolperer die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Quadrizeps-Sehnenruptur">Quadrizepssehne</a> meines linken Beins mit einem deutlich vernehmbaren Knall von der Kniescheibe abreißt (vermutlich sind mehrere Mikro-Traumen vorausgegangen). Weitergehen ist unmöglich. Ein Hubschrauber der Bergwacht fliegt mich zum Provinzkrankenhaus in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Borgosesia">Borgosesia</a>. Für Gisela ist im Heli kein Platz. Sie muss selbst sehen, wie sie nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Borgosesia">Borgosesia</a> kommt und mich im Krankenhaus findet. Das kleine Zusatzabenteuer bereitet keine neuen Probleme.<br />
Der Orthopäde des Krankenhauses spricht ein wenig englisch und macht mir klar, dass eine Operation zeitnah erforderlich ist. Er hat jedoch heute seinen letzten Arbeitstag und geht morgen in Urlaub. Macht nichts, in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Borgosesia">Borgosesia</a> möchte ich ohnehin nicht operiert werden. Zum Glück sind wir Mitglieder des <a href="https://www.alpenverein.de/">Deutschen Alpenvereins</a> und darum für solche Fälle versichert.(9) Nach 3 aufregenden Tagen erreiche ich per Krankentransport das <a href="http://www.eduardus.de/home.html">Eduardus-Krankenhaus</a> in Köln. Ein äußerst hilfsbereiter Mitarbeiter eines Hotels in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Borgosesia">Borgosesia</a> bemüht sich außergewöhnlich engagiert um uns und organisiert u.a. eine stundenlange abenteuerliche Taxifahrt zum Parkplatz unseres Autos in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gressoney">Gressoney</a>. Von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gressoney">Gressoney</a> fährt Gisela über mehrere Alpenpässe die Strecke zurück nach Köln.<br />
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Ursprünglich war im Anschluss an unsere Monte-Rosa-Tour ein Aufenthalt auf der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bettmeralp">Bettmeralp</a> im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schweiz" title="Schweiz">Schweizer</a> Kanton <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Wallis" title="Kanton Wallis">Wallis</a> geplant, um uns in der Höhe auf den <a href="https://www.jungfrau-marathon.ch/de/strecke.html">Jungfrau-Marathon</a> vorzubereiten. Unsere Erwartungen an die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bettmeralp">Bettmeralp</a> und den Berg-Marathon von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Interlaken">Interlaken</a> auf die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Scheidegg">Kleine Scheidegg</a> im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Berner_Oberland">Berner Oberland</a> waren riesig. Entsprechend groß ist die Enttäuschung über unseren geplatzten Traum.(10)<br />
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Nach der OP ist das Bein vorerst nicht belastbar und muss über mehrere Monate physiotherapeutisch behandelt werden, um Muskulatur aufzubauen und Beweglichkeit wiederherzustellen. Der Operateur stimmt mich optimistisch und behauptet, in einigen Monaten könne ich wieder alles das tun, was auch vor der OP möglich war. Für das laufende Jahr sind zwar alle aktiven Teilnahmen an Laufveranstaltungen für mich gestrichen, was nicht erfreulich ist, aber zu verschmerzen wäre, wenn die Prognose nicht auf einem Irrtum beruhen würde. Die Erkenntnis setzt sich nur langsam und auch erst im Laufe des nächsten Jahr allmählich durch und wird 2005 zur Gewissheit.<br />
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<b>14.09.2003: Münster-Marathon - <a href="https://flic.kr/s/aHsme2ABvW">Fotoserie</a> - 05.10.2003: Köln-Marathon - 04.05.2013: 87 km London to Brighton </b><b><b>- <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2003/10/london-to-brighton-one-of-worlds.html">Laufbericht</a></b> </b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25330403727/in/album-72157690351700652/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="4.10.2003 Porträt KStA - Jubilarin Köln-Marathon"><img alt="4.10.2003 Porträt KStA - Jubilarin Köln-Marathon" height="232" src="https://farm5.staticflickr.com/4663/25330403727_14e89f48c9_n.jpg" width="320" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28422106839/in/album-72157692520158004/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela am Aasee"><img alt="Gisela am Aasee" height="212" src="https://farm5.staticflickr.com/4666/28422106839_c9a8b74595_n.jpg" width="320" /></a>
Zum Münster-Marathon sind wir beide gemeldet. Ich begleite Gisela, bin aber mit meinen Gehstützen mehr Belastung als Hilfe. Die Ereignisse des Sommers hinterlassen Spuren und verhindern oft systematisches Training. Um Stress zu vermeiden, übernachten wir im Hotel und nutzen den Aufenthalt in Münster für ein kleines Kulturprogramm. Gisela profitiert von ihrer Fitness und Erfahrung.(3:50 Std.)<br />
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Der Köln-Marathon 2003 ist Giselas 50. Marathon (exkl. Ultra-Läufe). Der Kölner Stadt-Anzeiger würdigt mit einem kleinen Porträt Giselas Jubiläum. Trotz sommerlicher Bedingungen finisht Gisela in 3:50 Std.. Während Gisela den Köln-Marathon läuft, reise ich mit Josef nach London. Die Teilnahme am Ultra-Klassiker 'London to Brighton' haben wir etliche Monate vor meinem Unfall abgesprochen und organisiert. Auch unter veränderten Bedingungen sehe ich mich in der Pflicht, zumal Josef kein Englisch spricht und auf sich allein gestellt in London verloren ginge. - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2003/10/london-to-brighton-one-of-worlds.html">Laufbericht </a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskw4QXsb">Fotoserie Race</a> - <a href="https://draft.blogger.com/%3Ca%20data-flickr-embed=%22true%22%20%20href=%22https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/albums/72157663592491937%22%20title=%2206.10.2003%20-%20Besichtigungen%20vor%20und%20nach%2090%20km%20London%20to%20Brighton%20GB%22%3E%3Cimg%20src=%22https://farm5.staticflickr.com/4760/40174716842_70a67259d0_n.jpg%22%20width=%22320%22%20height=%22213%22%20alt=%2206.10.2003%20-%20Besichtigungen%20vor%20und%20nach%2090%20km%20London%20to%20Brighton%20GB%22%3E%3C/a%3E%3Cscript%20async%20src=%22//embedr.flickr.com/assets/client-code.js%22%20charset=%22utf-8%22%3E%3C/script%3E">Fotoserie Besichtigungen</a><br />
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<b>25.10.2003: Beachy Head Marathon GB - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2003/10/beachy-head-marathon.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsksYY6LK">Fotoserie Marathon</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmffHJv8">Fotoserie Streckenbesichtigung</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26345537518/in/album-72157663610703127/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Belle Tout Lighthouse auf Beachy Head"><img alt="Belle Tout Lighthouse auf Beachy Head" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4609/26345537518_0061325467_n.jpg" width="320" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40217990421/in/album-72157663610703127/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela auf dem Beachy Head"><img alt="Gisela auf dem Beachy Head" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4745/40217990421_30475666c2_n.jpg" width="263" /></a>
Kurz darauf platzt in den Herbstferien mein nächster Traum wie eine Seifenblase. Im Vorjahr wurden wir während einer Wanderung in den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/South_Downs">South Downs</a> auf die Ankündigung des 'Seven Sisters Marathon' an Englands Kreideküste aufmerksam.(11) Recherchen ergeben, dass die Auflage 2003 in die Herbstferien fällt. Perfekt! Wir planen die Herbstferien mit Standort <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Eastbourne">Eastbourne</a> rund um diesen Marathon, der inzwischen in <a href="http://www.beachyheadmarathon.co.uk/">Beachy Head Marathon</a> umbenannt wurde.(12) In den Tagen vor dem Lauf wandern wir auf der ebenso attraktiven wie anspruchsvollen Laufstrecke mit mehr als 1.300 m Höhendifferenz. Zwischen Eastbourne, landschaftlichen Highlights und den Dörfern Jevington, Alfriston, Littlington und East Dean verläuft der Offroad-Kurs teilweise weglos in von Flatterbändern markiertem, schlammanfälligem Gelände. Läufer müssen per Leiter mehrere Zäune überwinden, eine große Treppenanlage aufsteigen (oben erwartet ein 'Bagpiper' die Läufer) und einige extrem steile Passagen überwinden. In den Dörfern werden die Teilnehmer mit Musik und riesigem Applaus begrüßt. Alles das entgeht mir, weil ich Gisela nicht begleiten kann. Während ich im Zielraum auf ankommende Läufer warte, schwätze ich mit einer Lady aus der britischen Ultra-Szene, die sich auf einen 6-Tage-Lauf vorbereitet, der aber dieser Marathon zu schwer ist, weshalb sie wie ich auf ihren Partner wartet. Gisela ist keine Offroad-Spezialistin, aber dank exzellenter Form genießt sie den Lauf und erreicht zu meiner Überraschung nach 4:41 Std. die Ziellinie, während meine Ultra-Lady-Bekanntschaft noch längere Zeit auf ihren Ultra-Partner wartet.<br />
Start und Ziel liegen neben der <a href="http://www.bedes.org/">St Bede’s School</a>, die als Logistik-Zentrum dient, und in der nach dem Lauf eine warme Mahlzeit ausgegeben wird (üblich in GB). Wir schwören, im nächsten Jahr zurückzukehren und gemeinsam zu laufen.<br />
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<b>29.11.2003: Arolsen-Marathon - <a href="https://flic.kr/s/aHsmaLw8hS">Fotoserie</a> - 14.12.2003: <a href="http://www.tripower-rs.de/7g-marathon/">Siebengebirgs-Marathon</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/28438722709/in/album-72157690380464862/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela und Markus auf der Strecke"><img alt="Gisela und Markus auf der Strecke" height="247" src="https://farm5.staticflickr.com/4765/28438722709_6434ae540d_n.jpg" width="320" /></a>
Im November trete ich eine Reha in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_S%C3%A4ckingen">Bad Säckingen</a> an und reise von dort nach Arolsen, wo ich unsere Laufgruppe treffe. Am Marathon kann ich nur als Betreuer und Fotograf teilnehmen. Die Einschränkung stimmt nicht fröhlich, aber die sozialen Kontakte entschädigen ein wenig für den zu duldenden Schmerz. Gisela läuft die Strecke mit Markus und überquert nach 3:58 Std. die Ziellinie.<br />
Dass dieser Auftritt in Arolsen unser letzter sein wird, stellt sich erst in der Zukunft heraus. Ein jegliches hat seine Zeit. Arolsen hatte seine Zeit.<br />
Zum Abschluss der Saison tritt Gisela 2 Wochen nach Arolsen gemeinsam mit Elisabeth zum Siebengebirgs-Marathon an. Auf der anspruchsvollen Strecke lassen die beiden die Saison mit der Zeit von 4:01 Std. ausklingen.<br />
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In <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_S%C3%A4ckingen">Bad Säckingen</a> nutze ich alle nur denkbaren Optionen für eine möglichst rasche Rekonvaleszenz. Neben verordneten Anwendungen trainiere ich zusätzlich täglich ca. jeweils eine Stunde an Kraftmaschinen, auf dem Laufband, auf dem Fahrradergometer und im Schwimmbad. An Wochenenden betreibe ich Nordic Walking und wandere im Hochschwarzwald. Mehr geht nicht und muss auch nicht sein. Die Entwicklungskurve stimmt mich optimistisch, bis mich eine tiefe <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Thrombose">Beinvenenthrombose</a> auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Alle Anstrengungen zur Rückkehr in das Läuferleben sind vorerst zunichte gemacht. Mein Comeback muss ich auf unbestimmte Zeit verschieben, aber ich gebe nicht auf und arbeite nach der Reha zu Hause in ähnlichem Stil weiter an mir.<br />
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<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: large;"><b>2004 - Im Jahr der Running Queen stirbt die Hoffnung </b></span></div>
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Dass sich 2004 als Folge des Unfalls die Anzahl unserer Wettkämpfe reduziert, überrascht nicht, aber ich bin zuversichtlich, im Laufe des Jahres zur alten Stärke zurückzufinden. Mit Gymnastik, Radtraining, Walking, Nordic Walking und leichtem Joggen investiere ich mehr Zeit in das Training als je zuvor und melde uns zu nationalen und Internationalen Wettbewerben an. Ultra-Läufe möchte ich jedoch erst wieder nach erfolgreichen Aufbau-Marathons angehen. Gisela teilt meinen Optimismus und trainiert weiter auf hohem Niveau. Training und Erfahrung zahlen sich aus. 2004 erzielt Gisela bei 4 Wettbewerben neue persönliche Strecken-Bestzeiten, deren Wertigkeit wir erst einige Jahre später verstehen. Meine Ergebnisse führen allmählich zur Erkenntnis, dass ich mich in einem nicht umkehrbaren Prozess befinde, der Jahre der Bescheidenheit einleitet.<br />
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<b>28.02.2004: <a href="http://www.lc92.de/marathon-baukastenlauf/">Bad-Salzuflen-Marathon</a> - Giselas 54. Marathon </b><b><b>mit Geburtstagsüberraschungen am</b> 54. Geburtstag - <a href="https://flic.kr/s/aHsmbvVsCb">Fotoserie</a></b><br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25625297207/in/album-72157690871626802/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Geburtstagslauf-Devotionalien"><img alt="Geburtstagslauf-Devotionalien" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4747/25625297207_4d8369b44a_n.jpg" width="235" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39786241574/in/album-72157690871626802/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela mit Josef im Ziel"><img alt="Gisela mit Josef im Ziel" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4696/39786241574_e95225c046_n.jpg" width="217" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26801163808/in/album-72157690871626802/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Bad Salzuflen 2004.jpg"><img alt="Bad Salzuflen 2004.jpg" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4777/26801163808_b3842ceab4_z.jpg" width="226" /></a>
</div>
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Bis Anfang 2004 hat Gisela 53 Marathons verbucht (exkl. Ultra-Läufe). Auf der Suche nach einem Marathon an ihrem Geburtstag finde ich ein Event in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Salzuflen">Bad Salzuflen</a>. Der Veranstalter ist bereit, Gisela die Startnummer 54 zu reservieren. Hinter Giselas Rücken vereinbare ich mit Ana und Josef die gemeinsame Teilnahme, melde uns an und reserviere ein Hotel. Ein Wintereinbruch überrascht uns kurz vor dem Termin. Nur mit Mühe kann ich Gisela dazu motivieren, die Veranstaltung nicht abzusagen, aber es gibt kein Zurück.<br />
Ana und Josefs Auftritt und die Startnummer 54 sind Geburtstagsüberraschungen. Ana und Josef haben ein Jubiläums-T-Shirt bedrucken lassen, das Gisela auf der Laufstrecke unter der Startnummer 54 trägt. Der Streckensprecher ist im Bilde und wird nicht müde, die Jubilarin besonders herauszuheben. Die Bedingungen auf der Strecke sind schwierig. Mit Ana an der Seite stolpere ich ca. 10 km durch den Schnee. Dann streichen wir die Segel. Gisela, Josef und 131 weitere Teilnehmer ziehen den Lauf durch. Zeiten von 4:24 Std. (Josef) und 4:52 Std. (Gisela) besagen nichts. Wer unter diesen Bedingungen das Ziel erreicht, ist ein Held. Gisela ist der Star unter den Helden.<br />
Am Abend feiern wir im komfortablen <a href="http://www.hotelarminius.de/">Hotel Arminius</a> und speisen vorzüglich im <a href="http://www.hotelarminius.de/restaurant-und-bar/restaurant-varus.html">Restaurant Varus</a>. Der familiäre Marathon, die schöne Laufstrecke und die gute Unterbringung gefallen uns. Im nächsten Jahr werden wir zurückkehren.<br />
Der Veranstalter schickt Gisela eine Pressemeldung, in der das besondere Jubiläum gewürdigt wird (s.o.). Das Jubiläums-T-Shirt hat in einem Bilderrahmen seit 2004 einen Platz in unserem Flur gefunden.<br />
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<b>07.03.2004: Giselas Super-Leistung beim 6-Stundenlauf-Stein, NL - <a href="https://flic.kr/s/aHsmbwct9j">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25627097697/in/album-72157690874750342/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zeitnahme in Stein"><img alt="Zeitnahme in Stein" height="223" src="https://farm5.staticflickr.com/4672/25627097697_d2b10472a3_n.jpg" width="320" /></a>
Wie wenig die Zeit von Bad Salzuflen aussagt, zeigt sich eine Woche später beim 6-Stundenlauf in Stein, NL, an dem wir seit 2001 im Rahmen der Vorbereitung auf Ultra-Läufe teilnehmen. Wie ein Uhrwerk zieht Gisela ihre Runden und läuft ohne jede Schwächephase 62,910 km (alterskorrigiert: 75,287 km) eine Leistung, mit der sie am Jahresende auf Platz 3 ihrer Altersklasse in Deutschland liegt. Bis heute wird Gisela über 6 Stunden in der
Altersklasse W50 auf Platz 19 der ewigen deutschen Bestenliste und auf Platz 99 der ewigen
Weltbestenliste geführt. <br />
Meine Laufversuche enden in Stein nach 23 km.<br />
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<b>27.03.2004: Königsforst-Marathon in neuer Bestzeit - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdsrYtv">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/38687635160/in/album-72157692145028131/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela kurz vor dem Ziel Königsforst-Marathon (3:44 Std.)"><img alt="Gisela kurz vor dem Ziel Königsforst-Marathon (3:44 Std.)" height="218" src="https://farm5.staticflickr.com/4613/38687635160_7db61b90ee_n.jpg" width="320" /></a>
Der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst-Marathon">Königsforst-Marathons</a> bestätigt Giselas exzellente Form. Die beiden Runden läuft Gisela fast auf die Sekunde identisch in 1:52 Std. und erreicht mit der Endzeit von 3:44 Std. Platz 6 der Frauenwertung, wobei die vor ihr platzierten Frauen deutlich jünger sind. Selbst Josef, der 3 Wochen vorher in Stein noch 65 km erreichte, muss sich von Gisela 5 Minuten abnehmen lassen.<br />
Bei der Siegerehrung erhält Gisela ein Königsforst-Sweatshirt, das wir noch immer tragen, und das bei jedem Gebrauch Erinnerungen aufblühen lässt.<br />
Bei dem Event gehe ich nicht einmal an den Start des Halbmarathons, weil das Profil der Strecke meine Belastbarkeit überfordern würde.<br />
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<b>10.04.2004: 56 km <a href="http://www.twooceansmarathon.org.za/">Two Oceans Marathon</a> SA auf Originalstrecke in neuer Bestzeit - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2004/04/two-oceans-marathon-2004-ruckkehr-auf.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmeWSxwJ">Fotoserie</a></b> <b>(3)</b> <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/26627514268/in/album-72157693123040674/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela im Ziel"><img alt="Gisela im Ziel" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4749/26627514268_a76f3e3e4a_n.jpg" width="238" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39788614364/in/album-72157693123040674/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela auf dem Chapman's Peak Drive"><img alt="Gisela auf dem Chapman's Peak Drive" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4678/39788614364_00d4ba38c2_n.jpg" width="236" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40456147322/in/album-72157693123040674/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Zieleinlauf Gisela in persönlicher Bestzeit 5:22 Std."><img alt="Zieleinlauf Gisela in persönlicher Bestzeit 5:22 Std." height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4627/40456147322_20ba15037a_n.jpg" width="238" /></a></div>
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Nach 3 Jahren Umleitung über den <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Ou_Kaapse_Weg">Ou Kaapse Weg</a> und Sanierung des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Chapman%E2%80%99s_Peak_Drive">Chapman's Peak Drive</a> kehrt die Route des Laufs auf die Originalstrecke zurück. Da ich nur zum Halbmarathon antrete und mich glücklich schätze, in 2:15 Std. anzukommen, ist die Veränderung für mich bedeutungslos. Nur wer die ganze Runde läuft, genießt die grandiose Küstenstraße am Chapman's Peak und profitiert zusätzlich von 150 m geringerer Höhendifferenz. Wer mehr als 4 Stunden benötigt (fast jeder, bis auf die Spitze) gerät heute in wolkenbruchartigen Regen. Das Zielgelände versinkt fast im Schlamm. Die Handicaps können Gisela heute nicht bremsen. Gut 7 Minuten verbessert sie unsere gemeinsame Bestzeit des Vorjahres auf 5:22 Std. und erklärt im Ziel, dass sie nicht den Mut hatte, volles Tempo zu gehen und darum Reserven geschont habe. <br />
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<b>06.06.2004: Duisburg- (Halb-) Marathon - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdsyTAv">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/25627999547/in/album-72157692146377501/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela im Ziel Wedau-Stadion"><img alt="Gisela im Ziel Wedau-Stadion" height="217" src="https://farm5.staticflickr.com/4705/25627999547_bcbbe2a0c7_n.jpg" width="320" /></a>
In Duisburg sind die Bedingungen heute günstiger als in Vorjahren, aber mit einer leichten Erkältung muss Gisela sich zurückhalten und finisht in 3:54 Std., während ich lediglich Halbmarathon in 2:19 Std. laufe. Das Event wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn im Zielraum des Marathons nicht ein besonderes Foto entstanden wäre.<br />
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<b>22.07.-04.08.2004: Tour Monte Rosa</b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39790120275/in/dateposted-public/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="TMR-Gruppe"><img alt="TMR-Gruppe" height="207" src="https://farm5.staticflickr.com/4789/39790120275_6412c0c8a3_n.jpg" width="320" /></a>
In den Sommerferien unternehmen wir in Selbstorganisation mit Freunden die <a href="http://wanderglueck.blogspot.de/2004/07/tour-monte-rosa-tmr-2004-youll-never.html">Tour Monte Rosa</a>, eine Wanderung in 9 Etappen um das Gebirgsmassiv der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Rosa">Monte Rosa</a>. Mit Bergerfahrung und Training des Langstreckenlaufs bereiten uns Anforderungen der Tour keine Probleme, aber bereits auf der ersten Etappe (<a href="http://wanderglueck.blogspot.de/2004/07/tmr-2004-zermatt-europaweg-bis-zur.html">Europaweg von Zermatt zur Europahütte</a>) erweist sich, dass die Tour für die Gruppe zu anspruchsvoll ist. Auf der zweiten Etappe (<a href="http://wanderglueck.blogspot.de/2004/07/tmr-2004-europahutte-grachen-mit.html">Europaweg von der Europahütte nach Grächen</a>) spitzt sich die Lage dramatisch zu. Bergrettung und Hubschrauber befreien uns aus einer bedrohlichen Situation. Von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Saas-Fee">Saas Fee</a> setzen wir zu viert die Wanderung fort und erleben noch einige wunderschöne Highlights. Trotzdem beschließt Gisela, dass sie vorerst nicht mehr in die Alpen reisen möchte. Bis einschließlich 2010 bevorzugen wir alternative Ziele in Europa, Nordamerika, Afrika. Ab 2011 kehren wir zurück in den Alpenraum.<br />
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<b>08.08.2004: Rückkehr zum Marathon in Monschau</b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40456548662/in/album-72157690876587522/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zielraum Monschau-Marathon"><img alt="Zielraum Monschau-Marathon" height="228" src="https://farm5.staticflickr.com/4661/40456548662_c115f800eb_n.jpg" width="320" /></a>
Nach einem vollen Jahr Marathon-Abstinenz gelingt in Monschau dank Giselas Unterstützung eine bescheidene Rückkehr zum Marathon. Wir laufen ein für unsere Verhältnisse peinliches Tempo, aber immerhin ohne Geh-Passagen und erreichen das Ziel nach 5:09 Std. keineswegs unzufrieden, weil wir eine vermeintliche Wende erkennen und mit Zuversicht auf nachfolgende Stationen unserer Planung blicken. <br />
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<b>29.08.2004: </b><b><a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Moray_Marathon">Moray Marathon</a> GB - <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2004/08/moray-marathon-elgin-schottland.html">Laufbericht</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmeX1gU5">Fotoserie</a></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39603621955/in/album-72157693124548984/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Siegerehrung mit Sponsor The Macallan Distillery"><img alt="Siegerehrung mit Sponsor The Macallan Distillery" height="217" src="https://farm5.staticflickr.com/4612/39603621955_d397d65291_n.jpg" width="320" /></a>
Wir lieben Schottland und kleine, familiäre Landschafts-Marathons. In der letzten Woche der Sommerferien bietet der Moray Marathon in Schottland eine ideale Kombination unserer Vorlieben. Das kleine lokale Event ist nach dem Council <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Moray">Moray </a>im Nordosten des Landes benannt und gilt als ältester Marathon Schottlands. Unter wenig mehr als hundert Startern genießen wir als 'Overseas' besondere Beachtung.<br />
3 Wochen nach dem Monschau-Marathon bin ich noch derart lädiert, dass ein Start ausgeschlossen ist. Ohne mich als 'Bremsklotz' läuft Gisela mit der Zeit von 3:50 Std. auf das Siegerpodest und wird mit einem Einkaufsgutschein über 20 GBP, einer halben Flasche Malt Whisky und einem Küßchen des Vertreters der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/The_Macallan">The Macallan Distillery</a> belohnt. In einer Schule der Ortschaft <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Elgin_%28Moray%29">Elgin</a> trifft sich die Läufer-Familie vor dem Lauf zu einem großzügigen Frühstück und nach dem Lauf zu einer warmen Mahlzeit, beides selbstverständlich ohne zusätzliche Kosten. <br />
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<b>26.09.2004: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Marathon">Berlin-Marathon</a></b><br />
Zu unserem 3. Berlin-Marathon reisen wir mit einer kleinen Gruppe an. Gisela und Elisabeth laufen gemeinsam und sind nach 3:52 Std. im Ziel. Mit Schmerzen laufe ich mein eigenes Schneckentempo, bleibe mit 4:57 Std. noch gerade unter der 5-Stunden-Grenze und finishe den zweiten Marathon nach der Knie-OP.<br />
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<b>23.10.2004: </b><b><a href="http://www.beachyheadmarathon.co.uk/">Beachy Head Marathon</a> in neuer Bestzeit - </b><b><b><a href="https://flic.kr/s/aHsksYY6LK">Fotoserie 2003</a></b></b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40217950921/in/album-72157663610703127/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Route Beachy Head Marathon"><img alt="Route Beachy Head Marathon" height="226" src="https://farm5.staticflickr.com/4622/40217950921_68330190f6_n.jpg" width="320" /></a>
Der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Marathon">Berlin-Marathon</a> hat mir wenig Freude bereitet und ist 4 Wochen später noch nicht verdaut. Bei unserer Neuauflage des Beachy Head Marathons habe ich keine Chancen zu finishen, aber ich trete mit Gisela an und möchte probieren, wie weit ich komme. In <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Eastbourne">Eastbourne</a> starten wir gemeinsam, dann läuft jeder von uns veinbarungsgemäß sein eigenes Tempo auf dem heute schlammigen Kurs. Bis Alfriston kann ich laufen (16 km, 2:02 Std.). Dann nehme ich eine Abkürzung und walke über Littlington nach Exceat. In Exceat warte ich Giselas Durchlauf ab und fahre anschließend mit dem Bus zurück nach Eastbourne. Trotz schwerem Gelände mit Regen während der letzten Stunde toppt Gisela ihre Vorjahresleistung und erreicht kurz nach meiner Ankunft in 4:40 Std. das Ziel. Well done! In der Mensa der <a href="http://www.bedes.org/">St Bede’s School</a> werden die Teilnehmer mit Pellkartoffeln, Bohnen, Wurst, Kaffee, Tee, Säften und Früchtebrot bewirtet.<br />
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<b>14.11.2004: 6-Stundenlauf Troisdorf-Spich - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdsHbK4">Fotoserie</a> </b><br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/39603995455/in/album-72157692147996081/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Gisela auf der Strecke"><img alt="Gisela auf der Strecke" height="217" src="https://farm5.staticflickr.com/4761/39603995455_47a223ea89_n.jpg" width="320" /></a> Zum 6-Stundenlauf treten wir mit niedrigen Erwartungen an. Giselas Form ist verbraucht und ich bin ohnehin nicht fit. Da wir die familiäre Atmosphäre der Veranstaltung schätzen und in Troisdorf zahreiche Lauffreunde treffen, traben wir so weit, wie der Kopf will und die die Beine tragen. Nach 25 km in 3:10 Std. steige ich aus. Gisela behält ihre Marathonliste im Auge und beendet den Lauf nach 45 km. (4:20 Std.)<br />
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Mittlerweile ahnen wir, dass die besten Jahre hinter uns liegen. Irgendwann trifft es jeden. Jetzt sind wir an der Reihe. Selbstverständlich werden wir nicht resignieren, wir haben auch nicht vor, die Priorität von Bequemlichkeit und Faulheit zu erhöhen. Solche Haltungen würden uns unglücklich machen. Wir machen weiter, haben aber vorerst keinen Plan, mit dem wir Unsicherheiten der Zukunft begegnen könnten. Wir wissen nur: Ein jegliches hat seine Zeit. Hochleistungssport hatte seine Zeit. Jetzt befinden wir uns in der Zeit der Veränderungen. Vor uns liegt die Zeit des Senioren-Gesundheitssports. Ein Leben ohne Sport können wir uns nur schwer vorstellen. Sport generiert Lebensqualität. Warum sollten wir freiwillig auf Lebensqualität verzichten?<br />
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<b>Anmerkungen</b><br />
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<li>Ein altersbedingter Leistungsabfall setzt auf langen Distanzen ungefähr
im Alter von 35 Jahren mit ca. 1% pro Jahr ein. Für uns
als ‚Spätberufene’ zeigt sich der altersbedingte Leistungsabfall zunächst nur auf kürzeren Distanzen. Wir wissen
natürlich, dass wir biologischen Gesetzmäßigkeiten nicht davonlaufen
können, aber erst einige Jahre später erkennen wir, dass wir uns im Jahr
2000 auf dem Gipfel unserer Laufkarriere befinden. Über 3-4
großartige Jahre genießen wir unser absolutes Gipfelniveau. Dann beginnt
der Abstieg. </li>
<li>Den Marathon verbinden wir mit einem Kurztrip in Neuseeland und in
Australien. Über unsere Aufenthalte in Australien (4x) und Neuseeland
(2x) berichtet der Reise-Blog <a href="https://suedostpassage.blogspot.de/">Terra Australis</a>. </li>
<li>Über unsere Afrika-Reisen berichtet der Blog <a href="https://afrikaargonauten.blogspot.de/">Terra Afrika</a>. </li>
<li><span class="notranslate">Der Mergelland Marathon wird seit 1998 jährlich mit Start und Ziel in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Meerssen">Meerssen</a> organisiert, </span><span class="notranslate">eine Gemeinde der niederländischen Provinz <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Limburg_(Niederlande)" title="Provinz Limburg (Niederlande)">Limburg</a>, und wurde 2016 in <a href="https://marathonmeerssen.nl/">Marathon Meerssen</a> umbenannt.</span></li>
<li><span class="notranslate">Während ich am 11. September auf dem Fahrrad-Ergometer sitze und dabei eine Fernrsehsendung anschaue, wird das laufende Programm kommentarlos unterbrochen, um aus Richtung Brooklyn Life-Bilder von den Twin Towers im südlichen Manhatten zu senden. Ein Flugzeug ist vor wenigen Minuten gegen den nördlichen Turm geflogen, aus dem es qualmte, als sich in der Live-Übertragung eine zweite Maschine im Tiefflug nähert, gezielt auf den Südturm zufliegt und beim Aufprall am Turm explodierte. Aus beiden Türmen dringt Feuer und Qualm. Während der Übertragung sind schreiende Menschen zu hören <i>(</i></span><span class="notranslate"><i>'Oh My God!')</i>, aber keine regulären Kommentare. Die Kamera hält weiter auf die Türme, die wenig später in einer riesigen Staubwolke in sich zusammensacken. Die Bilder halte ich zunächst für Fake und benötige einige Zeit, um zu verstehen, gerade Zeuge einer surrealen apokalyptischen Situation geworden zu sein.</span></li>
<li>Einen Eindruck vom Spirit der Veranstaltung vermittelt die ehemalige Webseite: <br /><i>"Seit 1985 wird der traum von 4 Läufern Fernard, Bernard, Michel und Guy auf dem
zweite Sonntag Novembers Wirklichkeit. Das ist nur möglich dank der Hilfe von
200 unbezahlten Mitarbeiten: Unsere Freunde des Stadteils Bouxhmont (Bar, Imbiss,
Sekretariat,...), des Herve Athletik Klubs, die Groupirs aus Mortroux, die
Pfadfinder von Aubin-Neufchâteau (Versorgung), die Krankengymnasten, die
Feuerwehr von Herve und Battice und viele andere, die an "Les 4 Cimes"
ihren Berggeist gegeben haben. (<a href="http://www.groepsaccommodatie-ardennen.be/jo/battice/inschryf.htm" title="Einschreibung info">Freie Einschreibung</a>, Imbiss für jeden Läufer).
Wir warten auf dich und freuen uns darauf die treuen und neuen Läufer zu sehen. Wie schön wird das Fest sein!!! (<a href="http://www.groepsaccommodatie-ardennen.be/jo/battice/info.htm">Mehr info</a>)" </i><br />Aktuelle Webseite der Veranstaltung: <a data-cthref="/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjv8L-arMvZAhVF8RQKHU48AX0QFggqMAA&url=http%3A%2F%2Fwww.lesquatrecimes.be%2F&usg=AOvVaw3oryCbb_3llzwak0mk_s9-" href="https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjv8L-arMvZAhVF8RQKHU48AX0QFggqMAA&url=http%3A%2F%2Fwww.lesquatrecimes.be%2F&usg=AOvVaw3oryCbb_3llzwak0mk_s9-">Les 4 Cimes du Pays de Herve</a></li>
<li>Ursachen der Schmerzsymptome bleiben ungeklärt. Vielleicht handelt es sich um einen Anriss der Quadrizepssehne, die im Folgejahr bei einem harmlosen Stolperer vollständig abreißt. </li>
<li>Streckenbeschreibung mit Profil auf der Webseite des Rennsteiglaufs: <a href="http://www.rennsteiglauf.de/wettkampf/strecken/supermarathon/">Supermarathon</a></li>
<li>Die Krankenversicherung kommt im Fall eines Freizeitunfalls weder für Kosten einer Bergung noch für Kosten eines Krankentransportes auf, die der Betroffene darum selbst zahlen muss, wenn er nicht anderweitig versichert ist. Eine Bergung per Haubschrauber erzeugt Kosten in 5-stelliger Größenordnung.</li>
<li>Landschaft und Kulturraum in der Region empfinden wir als spannend. 2004 kehren wir mit einer anderen Tour in einer anderen Gruppen-Konstellation und mit neuen Dramen zurück. </li>
<li>Große Teile der hügeligen Kreidelandschaft Südenglands sind wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit als <a href="https://www.southdowns.gov.uk/">South Downs National Park</a> geschützt. </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Beachy_Head">Beachy Head</a> ist der Name des mit 162 m höchsten Kreidefelsen Großbritanniens an der englischen Kanalküste bei <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Eastbourne">Eastbourne</a>. An <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Beachy_Head">Beachy Head</a> schließen sich sieben weiteren Kreideklippen an, die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Seven_Sisters_(Sussex)" title="Seven Sisters (Sussex)">Seven Sisters</a> genannt werden.</li>
</ol>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/154921550@N02/40118794072/in/album-72157663484950987/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Gisela, Karlheinz, Werner am Ziel nach 63 km"><img alt="Gisela, Karlheinz, Werner am Ziel nach 63 km" height="150" src="https://farm5.staticflickr.com/4696/40118794072_f1dabc112d_n.jpg" width="200" /></a></div>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-38974524090403673102018-01-20T14:41:00.002+01:002021-04-25T21:39:05.730+02:00Training im Königsforst nach den Winterstürmen Burglind und Friederike<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38827542645/in/album-72157692303763905/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Rath-Forsbacher Weg"><img alt="Rath-Forsbacher Weg" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4655/38827542645_608e04684b_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/27946751649/in/album-72157692303763905/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Lehmbacher Weg"><img alt="Lehmbacher Weg" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4762/27946751649_9a82c233f1_n.jpg" width="280" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/39694625072/in/album-72157692303763905/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Steinbruchsweg"><img alt="Steinbruchsweg" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4702/39694625072_34d942ffe0_n.jpg" width="280" /></a>
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Am 2. Januar fegt ein atlantisches Sturmtief über Deutschland hinweg, Sturm Burglind. Für den Namen ist der Sturm nicht verantwortlich, jedoch für zahlreiche Schäden. Die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Namensvergabe_f%C3%BCr_Wetterereignisse">Namensvergabe</a> regelt das <a href="http://www.geo.fu-berlin.de/met">Meteorologische Institut der Freien Universität Berlin</a> im Rahmen von <a href="http://www.met.fu-berlin.de/wetterpate/">Wetterpatenschaften</a>. An der Reihe war ein weiblicher Vorname mit dem Anfangsbuchstaben 'B'. Den Namen des Tiefs verdanken wir der Wetterpatin Burglind Gorn, die sich als Wetterpate den Namen gesichert hat. Wir kennen die Dame nicht und wissen keinen Tratsch zu berichten. Wenn wir gefragt worden wären (was eher in seltenen Ausnahmen der Fall ist), hätten wir für <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCnhild">Brünhild</a> plädiert, eine der neun Töchter <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Odin" title="Odin">Odins</a>, die in der nordischen Götterwelt als <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Walk%C3%BCre">Walküren</a> den Tod ankündigen und Menschen beim Wechsel vom Leben zum Tod auf die andere Seite begleiten.<br />
4 Tage nach dem Sturm sind im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst">Köngisforst</a> die meisten Hauptwege bereits freigeräumt, aber nicht alle, sodass unsere Laufstrecke vorübergehend zu einem abwechslungsreichen und interessanten Hindernisparcours mutiert. Abseits der Wege macht Bruchholz das Ausmaß der Zerstörung deutlich. - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdGtx6c">Fotoserie Burglind</a><br />
Von Burglind verursachte Schäden sind noch nicht vollständig beseitigt, als Sturm Friederike am 18. Januar das Zerstörungswerk fortsetzt. Zwei Tage später können wir uns auf der Trainingsrunde im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst">Köngisforst</a> ein Bild machen. - <a href="https://flic.kr/s/aHskuUEAES">Fotoserie Friederike</a>
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/24929088057/in/album-72157664874735878/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Lehmbachweg"><img alt="Lehmbachweg" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4663/24929088057_28865c92b4_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/39767532322/in/album-72157664874735878/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Rath-Forsbacher Weg"><img alt="Rath-Forsbacher Weg" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4654/39767532322_53888ccc5a_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/39767553502/in/album-72157664874735878/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Tütbergweg"><img alt="Tütbergweg" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4672/39767553502_d2cc871838_n.jpg" width="280" /></a>
potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-52711595390464781722018-01-08T21:15:00.001+01:002018-01-09T07:48:06.275+01:00Walk on the Wild Side - Trainingsrunde am Kölner Hochwasser<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/39552739102/in/album-72157692021163085/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Blick von der Hohenzollernbrücke"><img alt="Blick von der Hohenzollernbrücke" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4729/39552739102_37a76f309c_n.jpg" width="280" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/25711732628/in/album-72157692021163085/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Alte Liebe am Rodenkirchener Rheinufer"><img alt="Alte Liebe am Rodenkirchener Rheinufer" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4729/25711732628_b8727f0a4a_n.jpg" width="280" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/39552711992/in/album-72157692021163085/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Rheinufer am Fischmarkt"><img alt="Rheinufer am Fischmarkt" height="210" src="https://farm5.staticflickr.com/4736/39552711992_08b56933b1_n.jpg" width="280" /></a>
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Das oft abschreckende Wintertraining ist aktuell spannend. Während ein Wintersturm unseren Parcours im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsforst">Königsforst</a> mit Hindernissen garniert (Post: <a href="https://laufglueck.blogspot.de/2018/01/training-im-konigsforst-nach-sturm.html">Training im Königsforst nach Sturm Burglund</a>), steigt im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rhein">Rhein</a> das Hochwasser mehr als 5,5 m über das Mittelwasser von 3,21 m (10-Jahres-Durchschnitt). Höhen vermeintlicher Jahrhunderthochwasser von 1784 (13,55 m), 1993 (10,65 m) und 1995 (10,69 m) und deren Schäden sind nicht zu befürchten, weil nach den letzten verheerenden Hochwassern Vorkehrungen für Wasserstände bis 11,30 m Höhe ergriffen wurden. Der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pegel_K%C3%B6ln">Kölner Pegel (KP)</a> steigt bis auf 8,87 m und löst Maßnahmen des Hochwasserschutzes aus. Schiffsverkehr wird ab 8,30 m KP eingestellt. Rheinuferwege sind wegen Überflutung gesperrt. Mobile Spundwände sichern tiefer liegende Ortsteile. Dass Security-Personal mobile Spundwände bewachen muss, damit Chaoten sie nicht entfernen, irritiert uns gewaltig. Erfreulicher stimmt eine Begegnung im <a href="http://www.domforum.de/">Domforum</a>. Auf unserer ca. 25 km langen Route gehen wir durch den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lner_Gr%C3%BCng%C3%BCrtel">äußeren Grüngürtel</a>, zu dem der ehemalige <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Festungsring_K%C3%B6ln">preußische Festungsring</a> nach dem 1. Weltkrieg umgestaltet wurde, vorbei am <a href="http://museum.crifa.de/">Festungsmuseum</a> nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rodenkirchen_(K%C3%B6ln)">Rodenkirchen</a> und entlang des Rheinufers bis zur <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hohenzollernbr%C3%BCcke">Hohenzollernbrücke</a>. Vor der Rückkehr durch die Innenstadt nutzen wir das <a href="http://www.domforum.de/">Domforum</a> für eine Pause und treffen dort überraschend auf einen netten alten Bekannten. - <a href="https://flic.kr/s/aHsmdgv8Hg">Fotoserie</a>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-67839295606675165362017-11-24T00:01:00.004+01:002022-01-28T16:33:06.362+01:00Läuferfreundschaft ohne Altersgrenzen - Juppi (Josef) zum 70. Geburtstag (Update 19.12.2017)<div style="text-align: left;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38483112502/in/album-72157666532221839/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zieleinlauf London to Brighton über 90 km, 5.10.2003"><img alt="Zieleinlauf London to Brighton über 90 km, 5.10.2003" height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4546/38483112502_6e208c8f83_n.jpg" width="214" /></a>
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Juppi ist begeisterter Läufer. Seine Motivation beruht nicht auf natürlichem Talent, sondern auf Fleiß und einem starken Willen. Juppi beeindruckt nicht als eleganter Frontrunner. Wie bei der Lauflegende <a href="https://www.wikiwand.com/de/Emil_Z%C3%A1topek" target="_blank">Emil Zatopek</a>
(1922 -2000) vermittelt sein Laufstil ein Bild harter Arbeit. Was wie Arbeit
ausschaut, ist in Wahrheit Ausdruck von Leidenschaft, die keine
Anstrengung scheut und sich mit der Rolle eines Statisten nicht
zufrieden gibt. Juppi ist ein Kämpfer, nicht nur als Läufer, sondern in seiner Lebenseinstellung. Beim Laufen zeigt sich, was ihn auszeichnet. Mehr als 100 Marathonläufe und zahlreiche Ultraläufe beendet er ohne Ausnahme regulär im Ziel. Selbst wenn Bedingungen aussichtslos zu sein scheinen, kommt ein Abbruch nicht in Frage. Nicht der Weg ist das Ziel, Juppi will ankommen, aber letztlich läuft Juppi um des Laufens willen, weil Laufen Lebenselixier ist und Menschen glücklich macht!<br />
- 26 Jahren Läuferfreundschaft - Diashow als Clip in Youtube: <a href="https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=OPoKwQoSHBc" target="_blank">Läufer sind glückliche Menschen</a><br />
- Josefs Ultra-Wettkämpfe und Bestleistungen in der DUV-Ergebnisdatenbank: <a href="https://statistik.d-u-v.org/getresultperson.php?runner=2512" target="_blank">Steingaß, Josef</a><br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38515259511/in/album-72157666532221839/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Feier im Zielbereich nach 56 km Two Oceans Marathon bei Kapstadt, 14.04.2001"><img alt="Feier im Zielbereich nach 56 km Two Oceans Marathon bei Kapstadt, 14.04.2001" height="223" src="https://farm5.staticflickr.com/4563/38515259511_d30e5d4446_n.jpg" width="320" /></a>
Freundschaften haben für Juppi hohen Wert. Unsere Freundschaft beginnt 1991 in Rovinj, Kroatien, mit einem von Peter Greif (1943- 2018) veranstalteten Marathon-Trainingslager, in dem wir uns zufällig begegnen. In Folgejahren nehmen wir gemeinsam an zahlreichen Marathon- und Ultraläufen im In- und Ausland teil und teilen das Freizeitprogramm im Umfeld der Veranstaltungen. Auf gemeinsamen Reisen ohne Begleitung von Ana und Gisela teilen wir ein Zimmer. Bei allen Abenteuern können wir auf Anas und Giselas Zustimmung vertrauen, weil beide wissen, Laufen stimmt glücklich und das bedeutet: Happy man, easy life! - Stationen unserer Reisen: <br />
* Aachen, Arolsen, Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Monschau, Rursee, Rennsteig,<br />
* Holland, Belgien, Großbritannien, Österreich,<br />
* Südafrika, USA. <br />
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Dank seiner Haltung erzielte Juppi in seiner Laufkarriere aus der Masse weit herausragende Ergebnisse. Die <a href="http://www.statistik.d-u-v.org/getresultperson.php?runner=2512">DUV-Ergebnisdatenbank</a> dokumentiert glänzende persönliche Bestleistungen: <br />
* 50 km in 4:06 Std., Hanau-Rodenbach 1995<br />
* Comrades Marathon über 87,6 km in 8:53 Std., Südafrika 2000<br />
* 100 km in 8:50 Std., Neuwittenbek 1994<br />
* 100 km Nachtlauf von Biel in 9:28 Std., Schweiz 1994<br />
* 116,36 km im 12-Stundenlauf, Brühl 1997<br />
* 202,19 km im 24-Stundenlauf, Wörschach 2001 <br />
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Juppi ist nicht nur Läufer und Kämpfer, er ist auch leidenschaftlicher Geschichtenerzähler. Sobald Juppi die Schatztruhe seiner Erinnerungen öffnet, handeln die meisten seiner Geschichten natürlich von Lauferlebnissen, über die er mit nicht nachlassender Begeisterung berichtet. Seit einigen Jahren nehmen jedoch Lauf-Erlebnisse ab, was dem Alter, altersbedingten Beschwerden und nicht zuletzt einer heimtückischen schleichenden Erkrankung geschuldet ist. Unsere Treffen im Rahmen des Rursee-Marathons bilden noch immer Fixpunkte, auch wenn wir nur als Walker oder als Zuschauer teilnehmen. Beim Austausch gemeinsamer Erinnerungen an Heldentaten jüngerer Jahre gerät Juppi regelmäßig ins Schwärmen. Er ergänzt jedoch wehmütig: <i>"Alle Geschichten beginnen mit: Es war einmal....".</i> Tatsächlich sind unsere Lauferinnerungen mehr als nur schöne Geschichten, sie sind ein wertvoller Teil unseres Lebens. Sie bedeuten für uns Lebensqualität. Wer diese Art von Lebensqualität nicht kennt, bleibt blind. Wie gerne würden wir diese Geschichten fortschreiben, aber wie arm wären wir ohne unsere Geschichten und erst recht ohne Freunde!potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-2061330083633065762017-11-04T18:15:00.000+01:002017-11-28T09:21:27.104+01:00Rursee-Walk über 16,5 km Walk - Festtag im goldenem Herbst am Eifeler Obersee<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/24329251458/in/album-72157688864427954/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Kölner Walker kurz vor dem Ziel"><img alt="Kölner Walker kurz vor dem Ziel" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4577/24329251458_7bd9a26e2e_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38181388901/in/album-72157688864427954/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Einruhr am Rursee"><img alt="Einruhr am Rursee" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4447/38181388901_c591335195_n.jpg" width="320" /></a> Der <a href="http://www.rursee-marathon.de/" target="_blank">Rursee-Marathon</a> beendet in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Einruhr">Einruhr</a> traditionell die touristische Saison an der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rurtalsperre" target="_blank">Ruhrtalsperre</a>. Seit der Erstauflage des Marathons im Jahr 1997 haben wir die Veranstaltung nur bei ernster Verhinderung versäumt. Marathon ist Vergangenheit, aber erfreulicherweise wird am Vortag des Marathons eine 16,5 km Walking-Runde im <a href="http://www.nationalpark-eifel.de/" target="_blank">Nationalpark Eifel</a> um den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Obersee_(Rur)" target="_blank">Obersee</a> angeboten, an der wir heute zum 5. Mal teilnehmen. Prächtiges Herbstwettter lockt in diesem Jahr ein größeres Starterfeld als in Vorjahren auf die Strecke. Altersmäßig rücken wir allmählich an die Spitze. Nur 4 Starter sind älter als wir. Diese lassen wir im Ziel hinter uns. Auf der profilierten Strecke beginnen wir im moderaten Tempo und bemerken bald, dass heute mehr geht. Auf 3 knackigen Steigungen besetzen wir die Überholspur und landen mit der Endzeit von 2:26:54 auf den Plätzen 27/28 im vorderen Mittelfeld von 92 Finishern (<a href="http://www.time-and-voice.com/running/rursee-marathon-2017/ergebnisse/walking.pdf">Ergebnisliste 16,5 km Walking</a>). Am Start und im Ziel treffen wir alte Lauffreunde, die uns in vielen Schlachten ans Herz gewachsen sind. Höchstes Lob gilt erneut einer perfekten Organisation dieser familiären Veranstaltung. Das ganze Dorf legt sich ins Zeug. Wir bewundern dieses Engagement und danken herzlich. - <a href="https://flic.kr/s/aHsm8sy3ku">Fotogalerie</a>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-60072658318078058582017-05-22T14:21:00.001+02:002021-11-14T20:20:20.750+01:0045. Rennsteig-Marathon von Neuhaus nach Schmiedefeld - Giselas 100. Marathon (Update 22.03.2018)<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38114719534/in/album-72157661257866807/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="100. Marathon im Ziel Schmiedefeld"><img alt="100. Marathon im Ziel Schmiedefeld" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4561/38114719534_24513171c5_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/37944282575/in/album-72157661257866807/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Rennsteig-Marathon_mit_Profil.jpg"><img alt="Rennsteig-Marathon_mit_Profil.jpg" height="277" src="https://farm5.staticflickr.com/4575/37944282575_dd1c6209f2_n.jpg" width="320" /></a>
Seit 45 Jahren finden sich Liebhaber anspruchsvoller Landschaftsläufe im Frühjahr zum <a href="http://www.rennsteiglauf.de/">Rennsteiglauf</a> im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringer_Wald" title="Thüringer Wald">Thüringer Wald</a> ein. Distanzen ab 17 km über Halbmarathon und Marathon bis zum Ultralauf sprechen Läufer, Walker und Wanderer an. Weit mehr als 10.000 Teilnehmer laufen, walken oder wandern von unterschiedlichen Startorten auf dem <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rennsteig">Rennsteig</a> zum Ziel in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schmiedefeld_am_Rennsteig">Schmiedefeld</a>.(1)
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Seit 1994 blicken wir auf insgesamt <a href="http://laufglueck.blogspot.de/search/label/Rennsteiglauf">10 Rennsteigläufe</a> zurück. In den vergangenen 3 Jahren haben wir die 35 km Walking Tour von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schnepfenthal">Schnepfenthal</a> nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Oberhof">Oberhof</a> (tatsächlich 36-37 km) absolviert, die in diesem Jahr nicht mehr stattfindet. Ersatzweise ist der <a href="http://www.rennsteiglauf.de/wettkampf/strecken/marathon/">Rennsteig-Marathon</a> von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Neuhaus_am_Rennweg">Neuhaus</a> nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schmiedefeld_am_Rennsteig">Schmiedefeld</a> erstmalig auch für Walker und Wanderer ausgeschrieben. Die beste aller Ehefrauen ist eher skeptisch und verspricht sich von der Aussicht auf ihren <a href="http://laufglueck.blogspot.de/p/98-marathonliste.html">100. Marathon</a> keinen besonderen Gewinn. Der Gatte hält dagegen, dass eine Hürde von 5-6 zusätzlichen Kilometern zu schaffen sein sollte und der vorsätzliche Verzicht auf Vollendung des <a href="http://laufglueck.blogspot.de/p/98-marathonliste.html">100. Marathons</a> fast schon ein Straftatbestand sei. Wir planen schließlich die Teilnahme als Abschluss unserer <a href="https://raumzeitde.blogspot.de/2017/05/fruhjahrsreise-2017-dar-rugen.html">Frühjahrsreise 2017</a>. Berliner Freunde möchten erste Marathonerfahrungen sammeln. Sie melden sich ebenfalls als Walker an und begleiten uns. Fotogalerien: <a href="https://flic.kr/s/aHskpp34jv">Registrierung in Neuhaus</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskpp4cvi">Rennsteig-Marathon</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskyg613c">Streckenfotos-Miniaturen</a></div>
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38799969792/in/album-72157661257866807/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Mehrzweckhalle in Neuhaus"><img alt="Mehrzweckhalle in Neuhaus" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4583/38799969792_ab6fde43f1_n.jpg" width="320" /></a><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/24958159028/in/album-72157661257866807/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Warten auf den Bustransfer von Schmiedefeld nach Neuhaus"><img alt="Warten auf den Bustransfer von Schmiedefeld nach Neuhaus" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4532/24958159028_f839972b80_n.jpg" width="320" /></a> Gegen 5:00 Uhr brechen wir vom <a href="http://www.zurtanne.de/">Gasthof Zur Tanne</a> auf, unsere Unterkunft in Schnepfenthal, und erreichen eine Stunde später Schmiedefeld, Zielort aller Rennsteigläufe. Ab Schmiedefeld nutzen wir den kostenlosen Bustransfer zum Startort Neuhaus, an dem wir ca. 2 Stunden vor dem Start eintreffen. Teilnehmer sammeln sich auf einem Schulgelände in einer Sporthalle, in der ein kostenloses Frühstück mit Kaffee, Tee und belegten Brötchen bereit steht. Der Startraum auf dem Sportgelände der Schule grenzt unmittelbar an der Sporthalle.<br />
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<b>Start Rennsteig-Marathon / Walking-Marathon</b> <br />
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38831045041/in/album-72157661257866807/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Startraum Neuhaus"><img alt="Startraum Neuhaus" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4584/38831045041_cedf903a4d_n.jpg" width="320" /></a>
Traditionell singen die Läufer mit musikalischer Unterstützung einer Blaskapelle zunächst das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rennsteiglied">Rennsteiglied</a> und anschließend den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schneewalzer">Schneewalzer</a>. Zum <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schneewalzer">Schneewalzer</a> bilden die Sportler Reihen, verhaken die Arme mit ihren Nachbarn und schunkeln zum Gesang. So verlangt es der Kult! <i>"Eine Tradition – ohne „Schneewalzer“ geht kein Marathoni auf die Strecke – eine einmalige Stimmung, die ihres gleichen sucht"</i>, heißt es in der Ausschreibung. In der Tat ist die Stimmung bestens. Sonniges Wetter trägt nach den schweren Regenfällen des Vortages positiv zur Stimmung bei. <br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/24958202828/in/album-72157661257866807/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Startraum Neuhaus"><img alt="Startraum Neuhaus" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4577/24958202828_c78c1f3195_n.jpg" width="320" /></a>
Nachdem die Läufer auf die Strecke gegangen sind, begeben sich die 15 Minuten später startenden ca. 250 Walker in den Startraum und absolvieren ebenfalls das volle Startprogramm inkl. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rennsteiglied">Rennsteiglied</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schneewalzer">Schneewalzer</a>. Unter den Promis auf der Bühne befinden sich <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav-Adolf_Schur">Gustav-Adolf (Täve) Schur</a>(2), eine Radsportlegende der DDR sowie der in Neuhaus geborene ehemalige Top-Biathlet <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Kirchner_(Biathlet)">Mark Kirchner</a>, aktueller Cheftrainer der deutschen Männer-Biathleten. Beide klatschen und singen eifrig mit. Zuletzt zählen Moderator und Läufer/Walker die letzten 10 Sekunden rückwärts. Dann fällt der Startschuss.<br />
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<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="480" src="https://www.youtube.com/embed/6RQiVmST8hg" width="853"></iframe> </div>
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38114100784/in/album-72157667074897399/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Streckenfoto Rennsteig-Marathon nach 4:30 Std."><img alt="Streckenfoto Rennsteig-Marathon nach 4:30 Std." height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4582/38114100784_946bb2eccc_n.jpg" width="213" /></a>
Am Ortsausgang von Neuhaus erreichen wir den Rennsteig. Die Streckenanforderungen sind auf den ersten 15 km moderat. Am Anstieg zum höchsten Punkt der Marathonstrecke, dem 'Eselsberg' mit der 'Rennsteigwarte', 841,5 m, bei Km 18,3 ist Schluss mit lustig. An der Verpflegungsstelle 'Turmbaude Masserberg' bauen uns mehrere Becher Apfelschorle und belegte Brote wieder auf. Gleich nach der Verpflegung folgt ein steiler Abstieg nach Masserberg, der über mehr als einen Kilometer über Stock und Stein in einem Hohlweg verläuft und erhöhte Konzentration erfordert. Wanderstöcke erweisen sich auf diesem Abschnitt als besonders hilfreich.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38799365812/in/album-72157667074897399/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Streckenfoto Rennsteig-Marathon nach 5:45 Std."><img alt="Streckenfoto Rennsteig-Marathon nach 5:45 Std." height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4543/38799365812_46aba59c23_n.jpg" width="213" /></a>
Der anschließende Streckenabschnitt erlaubt eine ruhigere Gangart, bis wir den erneut steilen Anstieg zum ,Großen Burgberg', 811 m, erreichen, auf dessen Gipfel 30,8 km hinter uns und noch 11,4 km vor uns liegen, falls Streckenlänge und Km-Angaben korrekt sind (worauf man sich beim Rennsteiglauf nicht verlassen sollte). Bis Frauenwald bei Km 37 folgen weitere mehr oder weniger steile An- und Abstiege, aber wir haben unseren Rhythmus längst gefunden und wissen, dass die Sollzeit von 9 Stunden kein Problem bereiten wird, wenn auf den verbleibenden Kilometern nichts Unvorhersehbares passiert.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/37943747325/in/album-72157667074897399/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Zieleinlauf Rennsteig-Marthon nach 7:06 Std."><img alt="Zieleinlauf Rennsteig-Marthon nach 7:06 Std." height="320" src="https://farm5.staticflickr.com/4577/37943747325_195fbcea89_n.jpg" width="213" /></a>
Bereits mehrere Kilometer vor dem Ziel hören wir die Geräuschkulisse aus dem Zielraum in Schmiedefeld, während es auf den letzten Kilometern fast nur noch bergab geht. Etwa 2 km vor dem Ziel überholen wir 3 Walkerinnen, die sich ihre Kräfte weniger gut eingeteilt haben. Vom Ortszentrum Schmiedefeld ist noch einmal ein ca. 1,0 Kilometer langer Anstieg zum Ziel zu bewältigen. Eine der 3 vorhin überholten Ladies möchte sich unbedingt vor uns platzieren und überholt uns kurz vor dem letzten Anstieg im Laufschritt. Auf der Steigung geht ihr jedoch die Luft aus. Wir ziehen erneut vorbei und lassen sie endgültig hinter uns.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/24958234208/in/album-72157661257866807/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Marathon-Teilnehmer im Ziel Schmiedefeld"><img alt="Marathon-Teilnehmer im Ziel Schmiedefeld" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4531/24958234208_f2fbc13513_n.jpg" width="320" /></a>
Auf der Stadionrunde kündigt uns der Moderator mit üblichen Scherzkommentaren wie "Kölle alaaf" und "Jecke 1. FC" an. Die Kommentare verstehen wir natürlich als freundlich und wohlwollend, obwohl Karneval und 1. FC Köln nicht zu unseren Darlings zählen. In einem parallelen Zielkanal laufen neben uns vereinzelt <a href="http://www.rennsteiglauf.de/wettkampf/strecken/supermarathon/">Finisher des Supermarathons</a> über 73,5 km ein. Um 6 Uhr sind sie 3:15 Std. früher als wir gestartet und mussten 1.874 m im Anstieg und 1.386 m im Abstieg bewältigen. Für ihre großartige Leistung ziehen sie jetzt völlig zu Recht die Aufmerksamkeit auf sich. Im Ziel zeigt die Uhr 7:21.xx, aber diese Zeit gilt für die 15 Minuten vor uns gestarteten Läufer auf der Marathonstrecke, während unsere Endzeit 7:06:11 beträgt. Hinter uns liegen vergleichsweise moderate 769 m Anstieg und 844 m Abstieg, gerade anstrengend genug, um mit Stolz auf unsere Leistung blicken zu können. Selbst die sich gerne kritisch gebende beste aller Ehefrauen ist mit sich und der Welt zufrieden, verkündet aber spontan: "Das war mein letzter Marathon!" Schaun mer mal, dann sehn mer scho.<br />
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<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/38800054412/in/album-72157661257866807/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Marathon-Teilnehmer im Zielraum Schmiedefeld"><img alt="Marathon-Teilnehmer im Zielraum Schmiedefeld" height="240" src="https://farm5.staticflickr.com/4518/38800054412_69d50509fd_n.jpg" width="320" /></a>
Unsere Berliner Freunde beenden ihr Debüt mit einer absolut respektablen Leistung am Großen Dreiherrenstein bei Km 33,4. Analog der seit vielen Jahren bestehenden Ausstiegsmöglichkeit auf der
Supermarathonstrecke werden Aussteiger des Marathons am Großen Dreiherrenstein lt. Ausschreibung als offizielle Teilnehmer mit Anspruch auf Urkunde und Medaille gewertet und in der Ergebnisliste aufgeführt. An diesem Punkt zeigt die sonst herausragende Organisation der Veranstaltung Optimierungspotential. Medaillen sind für Aussteiger nicht verfügbar und die im Ziel gedruckte Urkunde weist keine Zeiten aus. Immerhin klappt der Transfer vom Großen Dreiherrenstein zum Ziel in Schmeidefeld reibungslos, so dass die Freunde kurz vor uns im Ziel eintreffen und uns auf dem Weg zum Festzelt in Empfang nehmen.<br />
Unsere persönliche Siegesfeier verlegen wir als zufriedene Teilnehmer auf den Abend im Gasthof zur Tanne in Schnepfenthal.<br />
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<b>Anmerkungen</b><br />
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<li>In diesem Jahr sind 17.525 Teilnehmer gemeldet, von denen 14.126 antreten und 13.932 finishen. Unter die 3.254 Teilnehmer der Marathondistanz mischen sich ca. 250 (Nordic) Walker. </li>
<li>Täve Schur war mehrmals für die 'Hall of Fame des Sports' nominiert und wurde mehrmals abgelehnt, weil er Doping-Praktiken verharmlost: Zeit Online: <a href="http://www.zeit.de/sport/2017-04/taeve-schur-ddr-hall-of-fame">Ein Held wie wir</a> - FAZ: <a href="http://www.faz.net/aktuell/sport/hall-of-fame-ddr-radler-taeve-schur-muss-draussen-bleiben-14991829.html">DDR-Radler "Täve Schur' muss draußen beiben</a></li>
</ol>
potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-11024630736407133652017-04-23T09:06:00.001+02:002018-04-22T20:50:30.459+02:00Aprilwetter beim 12. Darß-Marathon 2017 kann Kölner Teilnehmer nicht bremsen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/34186244836/in/album-72157682973469275/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Wanderung auf der Marthonlaufstrecke"><img alt="Wanderung auf der Marthonlaufstrecke" height="210" src="https://c1.staticflickr.com/5/4165/34186244836_7a102983d3_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/34069750342/in/album-72157682973469275/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Logo Darß-Marathon auf der Laufstrecke"><img alt="Logo Darß-Marathon auf der Laufstrecke" height="210" src="https://c1.staticflickr.com/3/2916/34069750342_7f5ffeaaea_n.jpg" width="280" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/33842803190/in/album-72157682973469275/" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;" title="Teilnehmerfüße im Startbereich"><img alt="Teilnehmerfüße im Startbereich" height="210" src="https://c1.staticflickr.com/3/2805/33842803190_3b95c98d73_n.jpg" width="280" /></a>
</div>
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Ein Fixpunkt unserer Frühjahrsreise(1) ist die 4. Teilnahme am Walking-Halbmarathon im Rahmen des <a href="http://www.darss-marathon.de/" target="_blank">Darß-Marathons</a>.(2) Das bereits an Vortagen dominierende feucht-kalte Wetter mit einstelliger Temperatur und böigem Wind legt am Veranstaltungstag nur kurze Pausen ein und mag dazu beitragen, dass trotz attraktiver Strecke, perfekter Organisation und liebevoller Läuferbetreuung nach mehr als 1.700 Meldungen in den Hauptwettbewerben lediglich 1.203 Finisher über die Marathon- und Halbmarathondistanz (inkl. Walking-Wettbewerbe) das Ziel in der großzügig bemessenen Sollzeit erreichen. Route, Streckenversorgung, Zuschauer, Empfang und Verpflegung im Ziel begeistern alle Jahre wieder.<br />
Kölner Teilnehmer des Walking-Halbmarathons bestätigen ihre Leistungen der Vorjahre. Den Erfolg feiern sie am Abend im Restaurant <a href="https://www.walfischhaus.de/cafe-a-restaurant" target="_blank">Walfischaus</a> am Hafen von <a href="http://www.darss.org/de/Darsser-Orte/Born/">Born</a> und lassen mit dem Besuch des angenehmen Restaurants einen überaus erfreulichen Aufenthalt auf dem <a href="http://www.darss-online.de/" target="_blank">Darß</a> ausklingen.(1) Die Rückkehr mit erneuter Teilnahme am Walking-Halbmarathon ist für 2018 bereits beschlossen.<br />
Fotogalerien: <a href="https://flic.kr/s/aHskVh4MJz" target="_blank">Registrierung Darß-Marathon, Café Fernblau</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskYtZkyp" target="_blank">12. Darß-Marathon</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHskYu9FCe" target="_blank">Nachlese Darß-Marathon im Walfischhaus, Born</a><br />
<a name='more'></a><br />
<b>Anmerkungen</b><br />
<ol>
<li><div class="post-title entry-title">
Post zur Frühjahrsreise 2017: <a href="https://raumzeitde.blogspot.de/2017/04/fruhjahrsreise-2017-dar-rugen.html" target="_blank">Darß, Rügen, Sächsische Schweiz, Thüringer Wald</a> </div>
</li>
<li>Posts zu unseren Teilnahmen in Vorjahren:<br /><ul>
<li>27. April 2014: <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2014/04/der-walking-halbmarathon-im-rahmen-des.html" target="_blank">Walking-Halbmarathon im Rahmen des 9. Darß-Marathon - unser neuer Lieblingslauf!</a> </li>
<li>26. April 2015: <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2016/04/neue-personliche-bestleistungen-und.html" target="_blank">Kölner Walker finishen erfolgreich beim Walking-Halbmarathon des 10. Darß-Marathons</a> </li>
<li>24. April 2016: <a href="http://laufglueck.blogspot.de/2016/04/neue-personliche-bestleistungen-und.html" target="_blank">Kölner Walker trotzen Wintereinbruch mit persönlichen Streckenrekorden und Altersklassensieg beim 11. Darß-Marathon</a> </li>
</ul>
</li>
</ol>
potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-42690233326576691922016-11-05T21:08:00.000+01:002019-06-16T09:22:49.956+02:00Rursee-Walk über 16,5 km Walk um den Obersee im Rahmen der 20. Rursee-Marathons<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/30879970726/in/album-72157676329297246/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Programm 20. Rursee-Marathon"><img alt="Programm 20. Rursee-Marathon" height="320" src="https://live.staticflickr.com/5692/30879970726_4fefb5bdb5_n.jpg" width="240" /></a>
<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/30879981536/in/album-72157676329297246/" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;" title="Wettkampfstrecken 20. Rursee-Marathon"><img alt="Wettkampfstrecken 20. Rursee-Marathon" height="320" src="https://c1.staticflickr.com/6/5541/30879981536_82209e1e17_n.jpg" width="240" /></a>
Der seit 1998 in der Eifel ausgetragene <a href="http://www.rursee-marathon.de/" target="_blank">Rursee-Marathon</a> zählt seit seiner Premiere zu den Landschaftsläufen, die uns immer wieder begeistern. Seit einigen Jahren genießen wir das Angebot eines Walks über 16,5 km am Vortag des <a href="http://www.rursee-marathon.de/" target="_blank">Rursee-Marathons</a>. Alljährlich wundern wir uns über das kleine Teilnehmerfeld dieser Veranstaltung um den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Obersee_(Rur)" target="_blank">Obersee</a> der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rurtalsperre" target="_blank">Ruhrtalsperre</a> in landschaftlich großartiger Umgebung des <a href="http://www.nationalpark-eifel.de/" target="_blank">Nationalparks Eifel</a>. Persönlich bereitet uns das kleine Feld der Walker (65 Finisher sind registriert) kein Problem, sondern vermittelt uns trotz anspruchsvoller Strecke und unberechenbarem Wetter ein Gefühl von 'Glückskind'. Dass wir die Runde nicht in schnellen Schuhen gehen, ist für uns kein Grund zur Enttäuschung, sondern eine Motivation für das Training. Ca. 1 km vor dem Ziel erwartet uns ein alter Lauffreund, mit dem wir gemeinsam das Ziel erreichen.<br />
Großes Lob verdient in diesem Jahr eine perfekte Streckenorganisation, die Irritationen der Vorjahre nach Überquerung des Paulusdamms gar nicht erst aufkommen lässt. Das attraktive Festzelt (ohne das dieses Event für uns kaum denkbar wäre) und eine reibungslose Organisation zählen zu den Trümpfen dieser Herbstveranstaltung, die dank zahlreicher engagierter Helfer nur scheinbar und bei jedem Wetter wie selbstverständlich funktioniert. Der Hauptpreis für herausragende Performance geht wie in jedem Jahr an den Verpflegungsservice im Festzelt. Unser Dank für dieses wunderschöne Event geht an alle Verantwortlichen und Helfer. Wir freuen uns auf die Fortsetzung! - Fotoserie: <a href="https://flic.kr/s/aHskNmSdGf" target="_blank">Rursee-Walk 5.11.2016</a>potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-36147719831682902932016-08-27T16:58:00.000+02:002020-09-06T21:51:51.691+02:00Karwendelmarsch 2016 - Freestyle-Hardcore durch die Nördlichen Kalkalpen (Update 6.09.2020)<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308075393/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Falkenhütte, 1848 m, unter den Laliderer Wänden"><img alt="Falkenhütte, 1848 m, unter den Laliderer Wänden" height="256" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308075393_1f1b0a35a6_n.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Falkenhütte unter den Lalider Wänden</td></tr>
</tbody></table>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308074403/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Anstieg zur Falkenhütte"><img alt="Anstieg zur Falkenhütte" height="213" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308074403_5393424186_n.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Anstieg zur Falkenhütte</td></tr>
</tbody></table>
Auf dem Rückweg unseres <a href="http://raumzeitde.blogspot.de/2016/06/ubersicht-der-sommerreise-2306-0109.html" target="_blank">Südtirol-Aufenthaltes</a> nutzen wir die Gelegenheit zur Teilnahme am <a href="http://karwendelmarsch.info/" target="_blank">Karwendelmarsch</a>(1), dessen Route im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Karwendel" target="_blank">Karwendel</a>, eine Gebirgsgruppe der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%B6rdliche_Kalkalpen" title="Nördliche Kalkalpen">Nördlichen Kalkalpen</a>, von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Scharnitz" target="_blank">Scharnitz</a> nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pertisau" target="_blank" title="Pertisau">Pertisau</a> am <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Achensee" target="_blank" title="Achensee">Achensee</a> verläuft. Die Distanz über 52 km weist nicht weniger als ca. 2300 Höhenmeter jeweils im Anstieg und Abstieg auf.(2) 2500 Startplätze sind 2 Monate vor der Veranstaltung vergeben. Teilnehmer melden sich als Läufer oder als Marschierer (Wanderer, Walker, Nordic Walker). Eine Klassenwertung findet nur für Läufer statt. Walking-Stöcke sind prinzipiell zugelassen. Läufer dürfen gehen und Marschierer dürfen laufen. Kategorien sind Makulatur. Marschierer können für eine Distanz über 35 km melden (tatsächlich 35,9 km) und am Zwischenziel <a href="http://www.engalm.at/die-eng/almdorf-eng/" target="_blank">Engalm</a> auf dem <a class="mw-redirect" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Ahornboden" target="_blank" title="Großer Ahornboden">Großen Ahornboden</a> im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ri%C3%9Ftal_%28Karwendel%29" target="_blank">Rißtal</a> finishen. Auf der 'Kurzdistanz' sind ca. 1700 m Anstieg und 1450 m Abstieg zu bewältigen. Über 52 km gemeldete Läufer und Marschierer können ebenfalls an der <a href="http://www.engalm.at/die-eng/almdorf-eng/" target="_blank">Engalm</a> finishen, müssen sich aber für die Ergebniswertung nachträglich umschreiben lassen. Wir haben eine Weile benötigt, um das Regelwerk zu verstehen und uns schließlich für den 'Marsch' über 52 km entschieden, um alle Optionen nutzen zu können. Trotz grandioser Landschaft und exzellenter Organsiation sind wir am Ende eines heißen Tages völlig verausgabt und schließlich mit 35,9 km in der Zeit von 7:35 Std. zufrieden.(3) - Fotoserien: <a href="https://flic.kr/s/aHskCxsUEG" target="_blank">Registrierung 26.08.2016</a> - <a href="https://flic.kr/s/aHsmQzFJum" target="_blank">Karwendelmarsch 27.08.2016</a><br />
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<a name='more'></a><b>Start Karwendellauf in Scharnitz</b><br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308738761/in/album-72157715855771772/" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Startraum in Scharnitz"><img alt="Startraum in Scharnitz" height="308" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308738761_3062f99c32_b.jpg" width="960" /></a>
</td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Startraum in Scharnitz</td></tr>
</tbody></table>
Die Vermieterin unserer Ferienwohnung im <a href="http://www.haus-sonnenrain.de/" target="_blank">Haus Sonnenrain</a> fährt uns freundlicherweise um 5:00 Uhr morgens in der Dunkelheit von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mittenwald" target="_blank">Mittenwald</a> zum 8 km entfernten Start in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Scharnitz" target="_blank">Scharnitz</a>. 17,5 Grad zeigt das Thermometer bereits zu dieser Zeit. Ein heißer Tag erwartet uns.<br />
Zum pünktlichen Start um 6:00 Uhr ist es bereits dämmrig. Bedingungen und Atmosphäre der Veranstaltung wecken Erinnerungen an den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Comrades_Marathon" target="_blank">Comrades</a> und den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Two_Oceans_Marathon" target="_blank">Two Oceans Marathon</a> in Südafrika, die wir im Zeitraum der Jahre 2000-2008 mehrmals gelaufen sind.<br />
In <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Scharnitz" target="_blank">Scharnitz</a> startet das Feld der Läufer vor den Marschierern, die sich in Startgassen zunächst ihre persönliche Stempelkarte stempeln lassen, ehe sie auf die Strecke gehen. An Verpflegungspunkten (in Österreich als 'Labestation' bezeichnet) sowie im Ziel wird die Karte gestempelt. Die Stempelkarte dient vermutlich der Streckenkontrolle. Ihre Sinnhaftigkeit erschließt sich uns jedoch nicht, weil eine elektronische Zeitnahme stattfindet, Läufer von der Stempelkarte befreit sind und niemand die Stempelkarte kontrolliert.<br />
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<b>Nordic Walking von Scharnitz zum Karwendelhaus (Kilometer 0-19)</b><br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308903937/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Anstieg aus dem Karwendeltal zum Karwendelhaus"><img alt="Anstieg aus dem Karwendeltal zum Karwendelhaus" height="240" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308903937_b216b6299a_n.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Anstieg zum Karwendelhaus</td></tr>
</tbody></table>
Am Ortsausgang von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Scharnitz" target="_blank">Scharnitz</a> erreichen wir den <a href="https://www.outdoorseiten.net/wiki/E4#.C3.96sterreich_alpin" target="_blank">E4 alpin</a>, dem wir in östlicher Richtung folgen. Ein kurzer, kräftiger Anstieg führt uns mit einigen Kehren in das Karwendeltal zwischen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%B6rdliche_Karwendelkette" target="_blank">Nördlicher Karwendelkette</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hinterautal-Vomper-Kette" target="_blank">Vomperkette</a>. Obwohl auf ca. 18,5 km Distanz bis zum ersten Gipfel beim <a href="http://karwendelhaus.com/" target="_blank">Karwendelhaus</a> mehr als 1000 Höhenmeter zu bewältigen sind, steigt der komfortable Wirtschaftsweg vorerst nur moderat an. Bei aufgehender Sonne beginnen wir im forcierten Nordic-Walking-Stil und erreichen nach 9,6 km den ersten Verpflegungspunkt am Schafstallboden (1173 m) in 1:35 Std., was einem Tempo von 6,0 km/Std. entspricht, das wir jedoch nicht durchhalten werden.<br />
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308066118/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Verpflegungspunkt beim Karwendelhaus"><img alt="Verpflegungspunkt beim Karwendelhaus" height="240" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308066118_95ca6ddd73_n.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Verpflegungspunkt am Karwendelhaus</td></tr>
</tbody></table>
Die ersten 10 km sind nicht mehr als ein Warmlaufen. Mittlerweile gehen wir der aufsteigenden Sonne entgegen, die uns zusätzlich erwärmt und bei ihrem noch tiefen Stand blendet. Ab Kilometer 15 beginnt der härtere Teil der Strecke, der Anstieg über die Hochalm und vorbei am <a href="http://karwendelhaus.com/" target="_blank">Karwendelhaus</a> zum Hochalmjoch (1803 m). Den Anstieg nehmen wir in zahllosen Kehren auf schattenlosem Weg mit jagendem Puls und kräftig schwitzend. Nach 3:20 Std. ist die 2. Verpflegungsstelle am <a href="http://karwendelhaus.com/" target="_blank">Karwendelhaus</a> bei Kilometer 18,2 erreicht. Der Anstieg hat viele Körner gekostet. Die <a href="http://www.engalm.at/die-eng/almdorf-eng/" target="_blank">Engalm</a> ist nach 35,9 km unser Ziel, soviel ist bereits jetzt sicher. Woher wir Energie für die restliche Strecke über 17,7 km im Gebirgsprofil beziehen werden, wissen wir noch nicht. Am vorbildlich organisierten und bestückten Verpflegungsstand gönnen wir uns eine kurze Ruhephase, schütten fast einen Liter Wasser in uns hinein, bedienen uns bei Energieriegeln, belegten Broten und Äpfeln, nehmen einige Fotos auf und setzten uns erst langsam wieder in Bewegung.<br />
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<b>Wanderung vom Karwendelhaus zur Falkenhütte (Kilometer 18,2-30,2)</b><br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308909232/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Kleiner Ahornboden unter den Laliderer Wänden"><img alt="Kleiner Ahornboden unter den Laliderer Wänden" height="240" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308909232_61b3767756_n.jpg" width="320" /></a>
</td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Kleiner Ahornboden unter den Laliderer Wänden"</td></tr>
</tbody></table>
Ab dem <a href="http://karwendelhaus.com/" target="_blank">Karwendelhaus</a> verläuft unsere Route auf dem <a href="http://www.adlerweg.com/" target="_blank">Adlerweg</a>, ein alpiner Weitwanderweg durch Tirol. Nach einem nur kurzen Anstieg zum Hochalmjoch folgt ein ca. 6 km langer Abstieg zum <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ahornboden" target="_blank">Kleinen Ahornboden</a> im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Johannestal_%28Karwendel%29" target="_blank" title="Johannestal (Karwendel)">Johannestal</a>. Der Weg wird und bleibt jetzt ruppiger. Rutschiger grober und feiner Schotter wechselt mit felsigen Stufen. In tieferen Lagen bilden Baumwurzeln zusätzliche Hürden. Da wir konzentriert gehen und zugleich unsere Kraft klug einteilen müssen, wechseln wir für die restliche Strecke in den Wandermodus. Zunehmend werden wir in das Mittelfeld durchgereicht, was uns aber nicht beeindruckt, weil die meisten Teilnehmer vom Alter her als unsere Kinder oder Enkelkinder gelten könnten. Als 'Oldies' sind wir in unserer 'uncoolen' Wanderkluft ohnehin Exoten unter den überwiegend im Renndress und mit allerlei Gimmicks ausgestatteten, stylish gekleideten, gepiercten und oft aufdringlich tätowierten Teilnehmern aus einer uns fremden Welt.<br />
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308907812/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Verpflegungspunkt Kleiner Ahornboden"><img alt="Verpflegungspunkt Kleiner Ahornboden" height="240" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308907812_aeb50d8f3f_n.jpg" width="320" /></a>
</td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Verpflegungspunkt Kleiner Ahornboden</td></tr>
</tbody></table>
Von der Hochgebirgslandschaft beim <a href="http://karwendelhaus.com/" target="_blank">Karwendelhaus</a> steigen wir auf 5 km Strecke gut 400 Höhenmeter zu einem landschaftlich beeindruckende Almboden ab, dessen 300-600 Jahre alte Berg-Ahornbestände als Naturdenkmal unter Schutz gestellt sind. Am <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ahornboden" target="_blank">Kleinen Ahornboden</a> (1399 m) erreichen wir bei Kilometer 24,2 nach 4:25 Std. den dritten Verpflegungspunkt. Auf dem Abstieg konnten wir uns ein wenig erholen. Trotzdem gönnen wir uns vor dem nächsten großen Anstieg einige Minuten Ruhe, stillen großen Durst und befreien uns von Steinkrümeln in Schuhen.<br />
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308070033/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Wassertränke an der Ladiz-Alm"><img alt="Wassertränke an der Ladiz-Alm" height="240" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308070033_8a46e9b892_n.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Wassertränke an der Ladiz-Alm</td></tr>
</tbody></table>
Ab dem Kleinen Ahornboden fällt die Route auf dem folgenden Kilometer leicht ab, ehe ein etwa 5 km lange Anstieg mit zahlreichen Rampen zur <a href="https://www.davplus.de/falkenhuette" target="_blank">Falkenhütte</a> einsetzt. Kurz vor der Laditz-Alm verlassen wir den Schatten spendenden Wald und sind gnadenlos der Sonne ausgesetzt. Durst quält. Eine Frischwassertränke an der Ladiz-Alm ignoriert kaum einer der Teilnehmer, also ist erst einmal Anstellen angesagt. Die Distanz bis zur <a href="https://www.davplus.de/falkenhuette" target="_blank">Falkenhütte</a> unter den beeindruckenden <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Laliderer_W%C3%A4nde" target="_blank">Laliderer Wänden</a> beträgt nur noch 1,5 km, aber diese sind steil und verlangen Kampf.<br />
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308752761/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Verpflegungspunkt Falkenhütte"><img alt="Verpflegungspunkt Falkenhütte" height="248" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308752761_a614523949_n.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Verpflegungspunkt Falkenhütte</td></tr>
</tbody></table>
Den 4. Verpflegungspunkt auf 1848 m Höhe erreichen wir an der <a href="https://www.davplus.de/falkenhuette" target="_blank">Falkenhütte</a> nach 5:50 Std.. 30,2 km sind zurückgelegt und unser Motor läuft am Anschlag. Erneut erlauben wir uns eine ca. 5-minütige Pause und trinken mindestens einen Liter Holunderwasser. Feste Nahrung hilft für die Restdistanz nicht mehr, aber kurz vor dem Totalschaden wird sie uns auch nicht mehr zusätzlich schädigen.<br />
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308755421/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Almdorf Eng am Großen Ahornboden im Rißtal"><img alt="Almdorf Eng am Großen Ahornboden im Rißtal" height="240" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308755421_520133c2ba_n.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Almdorf Eng am Großen Ahornboden im Rißtal</td></tr>
</tbody></table>
Ab der <a href="https://www.davplus.de/falkenhuette" target="_blank">Falkenhütte</a> steigen wir von 1848 m Höhe über 1,25 km auf 1680 m Höhe ab, erholen uns ein wenig auf einer flachen Passage und und überleben auf dem folgenden Kilometer auch den letzten Anstieg zum Hohljoch (1794 m), an dem wir das Laliderer Tal zum <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ri%C3%9Ftal_%28Karwendel%29" target="_blank">Rißtal</a> überschreiten. Der Abstieg zur <a href="http://www.engalm.at/die-eng/almdorf-eng/" target="_blank">Engalm</a> (1227 m) auf dem <a class="mw-redirect" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Ahornboden" target="_blank" title="Großer Ahornboden">Großen Ahornboden</a> im <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ri%C3%9Ftal_%28Karwendel%29" target="_blank">Rißtal</a> ist holprig, überwiegend steil und erfordert Konzentration. Mit dem Ziel vor Augen nehmen wir auch die letzte Hürde sturzfrei und beglückwünschen uns gegenseitig nach 7:35 Std. im Ziel. Als gemeldete Marschierer über 52 km lassen wir uns als Finisher über 35 km eintragen und empfangen Medaille, Glückwünsche sowie ein 'goody bag' mit Werbung und 'give aways'. Mit unserer Zeit liegen wir im vorderen Mittelfeld, obwohl lt. Ergebnisliste nur 5 der mehr als 1000 Teilnehmer älter als wir sind. <br />
Die beeindruckende Landschaft am <a class="mw-redirect" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Ahornboden" target="_blank" title="Großer Ahornboden">Großen Ahornboden</a> des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ri%C3%9Ftal_%28Karwendel%29" target="_blank">Rißtals</a> motiviert uns 3 Tage später zur Rückkehr. - Fotoserie: <a href="https://flic.kr/s/aHsmQABDf4" target="_blank">Isartal, Rißtal, Großer Ahornboden, Engalm</a><br />
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308756841/in/album-72157715855771772/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Finisherin an der Engalm"><img alt="Finisherin an der Engalm" height="240" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308756841_6a9703cf77_n.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Finisherin an der Engalm, Großer Ahornboden</td></tr>
</tbody></table>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/50308756236/in/album-72157715855771772/" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Finisher an der Engalm, Großer Ahornboden"><img alt="Finisher an der Engalm, Großer Ahornboden" height="320" src="https://live.staticflickr.com/65535/50308756236_91d8fbc48e_n.jpg" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Finisher an der Engalm</td></tr>
</tbody></table>
Die Versorgung an der <a href="http://www.engalm.at/die-eng/almdorf-eng/" target="_blank">Engalm</a> lässt keine Wünsche offen. Wir kosten das Angebot nur kurz aus, um zunächst herauszufinden, wo und wann der Rücktransfer nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Scharnitz" target="_blank">Scharnitz</a> startet. Wir sind zwar angemeldet, aber Busse verkehren nicht nach Plan, sondern starten, wenn alle Plätze besetzt sind.(4) Wir haben Glück und müssen nur kurze Zeit auf die Abfahrt warten. Der äußerst freundliche Busfahrer unterhält uns auf der Fahrt durch die wunderschöne Landschaft von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ri%C3%9Ftal_%28Karwendel%29" target="_blank">Rißtal</a> und Bayerisches Inntal mit Informationen zur Geologie und Historie der Region und streut 'Histörchen' über das 'real life' ein. Außerplanmäßig lässt er uns in <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mittenwald" target="_blank">Mittenwald</a> aussteigen. Gegen 16:00 Uhr sind wir zurück im <a href="http://www.haus-sonnenrain.de/" target="_blank">Haus Sonnenrain</a>. Am Abend ist ein Flasche Sekt fällig, ehe wir in einen tiefen Schlaf fallen.<br />
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<b>Anmerkungen</b><br />
<ol>
<li>Die militärisch anmutende Bezeichnung 'Karwendelmarsch' irritiert, weil auch eine Laufwertung mit Zeitmessung stattfindet, bei der Läufer in den üblichen Wertungsklassen katalogisiert werden. Die Bezeichnung als 'Marsch' vermeidet jedoch Verwechselungen mit dem <a href="http://www.karwendel-berglauf.de/" target="_blank">Karwendel-Berglauf</a>, ein seit 1932 durchgeführter Berglauf mit Start in Mittenwald. </li>
<li>Die Route verläuft auf teilweise parallel verlaufenden Abschnitten der Fernwanderwege <a href="https://www.outdoorseiten.net/wiki/E4#.C3.96sterreich_alpin" target="_blank">E4 alpin</a> und <a href="http://www.adlerweg.com/" target="_blank">Adlerweg</a>. </li>
<li>Statistische Daten zum Event:<br />Gesamtzahl registrierter Finisher: 2031<br />Gewertete Finsher über 52 km: 656 Lauf, 1098 Marsch<br />Schnellste Finsher über 52 km: Konrad Lex (M) 4:21:17 - Kristin Berglund (F) 4:54:18<br /> Gewertete Finsher über 35 km: 277 (davon waren 117 vor uns im Ziel)<br />Schnellste Finsher über 35 km: Sascha Pirke (M) 3:52:05 - Barbara Hofer (F) 4:34:01</li>
<li>Das Busticket kostet 15 € pP, die aber erst bei Fahrtantritt zu entrichten sind.</li>
</ol>
potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-65358488426036701872016-05-21T20:05:00.004+02:002016-09-25T21:04:26.863+02:0044. Rennsteiglauf 2016 - 35 km Nordic Walking Tour über 36,6 km mit neuer Bestzeit - Nix tun kann jeder!<a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/26878996070/in/album-72157668603039476/" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;" title="Plakat 44. Rennsteiglauf"><img alt="Plakat 44. Rennsteiglauf" height="320" src="https://farm8.staticflickr.com/7605/26878996070_0c4faae92d_n.jpg" width="225" /></a>
Einige Geheimnisse des <a href="http://www.rennsteiglauf.de/" target="_blank">Rennsteiglaufs</a> werden wir vermutlich nie ergründen. Warum wird eine Nordic-Walking-Veranstaltung über 35 km ausgeschrieben, obwohl sie tatsächlich über 36,6 km geht, falls nicht Umleitungen (wie 2014) die Strecke zusätzlich verlängern? Warum ist diese Veranstaltung erst ab 2017 für die interessantere Marathondistanz konzipiert? Warum wird ab 2017 der Startort in Schnepfenthal aufgegeben und nach Neuhaus verlegt? Warum lassen sich die der komplizierten Logistik geschuldeten Bustransfers nicht frei von Dauer-Ärgernissen organisieren?<br />
Viele Fragen wären überflüssig, wenn Bedingungen von Entscheidungen kommuniziert würden, anstatt am 'Old Style' intransparenter Politik festzuhalten. Seit 1994 nehmen wir inzwischen 10x am <a href="http://www.rennsteiglauf.de/" target="_blank">Rennsteiglauf</a> teil und erfahren derartige Ungereimtheiten als originären Charakter dieser kultigen Laufveranstaltung mit 5-stelligen Teilnehmerzahlen. Befürchten die Macher ohne ein spürbares Maß an Chaos einen Identitätsverlust der Veranstaltung? Top motivierte Helfer vor Ort bügeln die meisten Mängel aus. Die Hoffnung auf Lernfähigkeit geben wir nicht auf.<br />
Wie auch immer, mit unserem Auftritt sind wir hoch zufrieden. Auf der Strecke mit mehr als 1000 m Höhendifferenz steigern wir unsere persönliche Bestzeit des Vorjahres um 6 Minuten auf 5:25:15 Std.. Unsere Transponder für die Zeitnahme haben wir versemmelt, weshalb wir in Ergebnislisten nicht aufgeführt sind. Ergebnisstatistiken halten wir für uninteressant, weil Klassenwertungen nicht vorgesehen sind und ohnehin irregulär wären, wenn es sie gäbe. In unserem Leistungsbereich zählen wir zu wenigen Teilnehmern, die nicht hin und wieder joggen. Trotz aller Fragen und Einwände werden wir 2017 auf der Marathondistanz anzutreten. Verrückt? Nix tun kann jeder! - Fotogalerie <a href="https://flic.kr/s/aHskAA88ro" target="_blank">44. Rennsteiglauf 2016</a><br />
<br />
<a name='more'></a>Mit 18.347 Meldungen und 16.412 Startern über verschiedene Distanzen ist die Veranstaltung der größte Landschaftslauf Europas. Mit der Länge der Distanz nimmt die Anzahl der Teilnehmer deutlich ab. Während 6.748 Teilnehmer den Halbmarathon von Oberhof nach Schmiedefeld beendeten, absolvierten 3.091 Teilnehmer erfolgreich den Marathon von Neuhaus nach Schmiedefeld. Königsstrecke ist der Supermarathon über 72,7 km von Eisenach nach Schmiedefeld, auf der immerhin 2.127 Teilnehmer das Ziel innerhalb von 13 Stunden erreichten. Ergänzt werden die Kernveranstaltungen von Angeboten für Wanderer, Nordic Walker, Kinder, Jugendliche und geistig Behinderte auf unterschiedlichen Distanzen. Als Walker und Wanderer weisen die Ergebnisse fast 3000 Finsher aus. Unter diesen sind auf der Strecke über 35/36,6 km 298 Finisher registriert (mit uns wären es 300), die 3:58 Std. bis 8:23 Std. für die Distanz benötigt haben. Mit Zeitnahme würden wir zwischen den Plätzen 85-90 liegen. potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6133410536954219833.post-67214652283234545692016-04-24T21:54:00.001+02:002017-04-22T09:09:55.695+02:0011. Darß-Marathon 2016 - Kölner Walker trotzen Wintereinbruch mit persönlichen Streckenrekorden und Altersklassensieg<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/26348972440/in/album-72157667467198616/" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Kölner Walker vor dem HM-Start"><img alt="Kölner Walker vor dem HM-Start" height="320" src="https://farm2.staticflickr.com/1634/26348972440_255f6f3fa6_n.jpg" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Kölner Teilnehmer</td></tr>
</tbody></table>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/26622193355/in/album-72157667467198616/" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Kölner Walker vor dem HM-Start"><img alt="Kölner Walker vor dem HM-Start" height="320" src="https://farm2.staticflickr.com/1666/26622193355_4e834ef8a7_n.jpg" width="220" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Kölner Teilnehmer</td></tr>
</tbody></table>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a data-flickr-embed="true" href="https://www.flickr.com/photos/raumzeitde/26556934091/in/album-72157667467198616/" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Siegerehrung W65 Walking-Halbarmathon"><img alt="Siegerehrung W65 Walking-Halbarmathon" height="240" src="https://farm2.staticflickr.com/1596/26556934091_d6a916e93b_n.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Siegerehrung W65 Halbmarathon Walking</td></tr>
</tbody></table>
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Pünktlich zum <a href="http://www.darss-marathon.de/" target="_blank">Darß-Marathon</a> meldet sich noch einmal der Winter zurück mit Schneefall, Graupelschauern und Temperaturen wenig über dem Gefrierpunkt. <i>"</i><span content="http://media.ndr.de/progressive/2016/0424/TV-20160424-1959-3000.hq.mp4" itemprop="contentUrl"><span content="02:40" itemprop="duration"><span content="2016-04-24T21:10:09.745+02:00" itemprop="uploadDate"><i>Sonne,
Wind, Regen und Hagel - die Läufer des diesjährigen Darß-Marathon
wurden vom April-Wetter überrascht. Doch ist man erst mal warmgelaufen,
ist auch das Wetter kein Problem"</i>, </span></span></span><span content="http://media.ndr.de/progressive/2016/0424/TV-20160424-1959-3000.hq.mp4" itemprop="contentUrl"><span content="02:40" itemprop="duration"><span content="2016-04-24T21:10:09.745+02:00" itemprop="uploadDate"><span content="http://media.ndr.de/progressive/2016/0424/TV-20160424-1959-3000.hq.mp4" itemprop="contentUrl"><span content="02:40" itemprop="duration"><span content="2016-04-24T21:10:09.745+02:00" itemprop="uploadDate">berichtet das Nord-Magazin des ARD's. </span></span></span></span></span></span>Zum Start ziehen dunkle Wolken bereits ab. Während des Wettkampfes stellt sich über der wunderschönen Darßwald- und Boddenlandschaft sonniges Wetter ein, das ein weiterer Graupelschauer in der Mittagszeit kurz unterbricht. Eine liebevoll-perfekte Organisation und zahlreiche freundliche Zuschauer in den beteiligten Ortschaften veredeln diesen Landschaftslauf zur Extraklasse. Die volle Distanz bewältigen 281 Marathonis. 1.040 Finisher zeigen die Ergebnislisten der halben Distanz. Bei ihrer wiederholten Teilnahme können gleich 2 von 4 Kölner Walking-Teilnehmern ihre Vorjahreszeiten verbessern und zusätzlich den Altersklassensieg der W65 mitnehmen. Im nächsten Jahr wollen sie erneut zuschlagen, nehmen sich die 4 Kölner fest vor. <a href="https://flic.kr/s/aHskyRKDwh" target="_blank">Fotogalerie Darß-Marathon</a><br />
Weitere Darß-Posts: <a href="http://www.wanderglueck.blogspot.de/2016/04/dar-wanderungen-darwald-weststrand.html" target="_blank">Darßwald, Weststrand, Darßer Ort</a> - <a href="http://www.wanderglueck.blogspot.de/2016/04/rangerfuhrung-darwald-und-weststrand.html" target="_blank">Rangerführung Darßwald und Weststrand mit Holger Beu</a> potlatchhttp://www.blogger.com/profile/10950076304704691848noreply@blogger.com0