Samstag, 27. Juli 2002

Swiss Alpin K42 2002


In Südtirol haben wir mit Bergläufen und Höhenanpassungen Feinschliff für den Swiss Alpin betrieben. Drei Tage vor dem Start hat sich Karlheinz beim Abstieg vom Hasenöhrl eine Kniebandzerrung(?) zugezogen und konnte darum den angestrebten Ultralauf über 78 km nicht antreten. Den Joker hatte damit wieder Gisela, die für den K42 über die Marathonstrecke gemeldet ist.
Der K42 ist zwar einiges kürzer als der K78, zwingt die Läufer aber über einen zusätzlichen Pass. Während der K78 ab der Keschhütte in 2.625 m Höhe über den Panoramatrail zum Sertigpass in 2.739 m Höhe leitet, führt der K42 von der Keschhütte abwärts auf 2.192 m der Alp Funtauna und anschließend auf 2.606 m des Scalettapasses. Da der Start in Bergün tiefer liegt als das Ziel in Davos, sind netto 1.890 m im Aufstieg und 1.710 m im Abstieg zu bewältigen. Das ist eine Menge Holz, zu schweigen von den Unsicherheiten des hochalpinen Wetters. Die Sollzeit von 10 Stunden trägt diesen Bedingungen Rechnung. Das Wetter war im Jahr 2002 optimal.

Montag, 17. Juni 2002

77. Comrades 2002 - Wenn das Schwere leicht ist - THE ULTIMATE HUMAN RACE Reloaded

Der Lauf der Läufe - Rockin' in SA
Es fiel nicht schwer, meinen Lauffreund Josef als Begleiter zu gewinnen. Vor zwei Jahren haben wir gemeinsam das Abenteuer des Comrades gesucht und nicht nur gefunden, sondern am südlichsten Zipfel Afrikas den Lauf der Läufe entdeckt. Im vergangen Jahr hatte Gisela ihr Schmerzerlebnis auf der Down-Strecke, während mir verletzungsbedingt ein Start verwehrt geblieben ist. In diesem Jahr laufen wir wieder den Up Run, an den ich noch äußerst intensive und nicht nur positive Erinnerungen habe. Mein Optimismus ist in diesem Jahr kleiner als im Jahr 2000. Am 11. Mai habe ich mir beim Sänftenträgerlauf im bergischen Land erneut Muskelfaserrisse zugezogen, was mich in der Vorbereitung weit zurückwarf. Ich stelle mich darauf ein, in der Nähe des „Cut-off“ von 11 Stunden zu finishen, falls meine Muskulatur überhaupt durchhält. Jusef ist ebenfalls angeschlagen und möchte ebenso ohne Zeitambitionen lediglich finishen.
In Durban wohnen wir wieder im Roseland House bei Delia und Warren Lloyd, wo wir uns fast schon wie Familienmitglieder fühlen. Delia und Warren sind erfahrene Comrades Runner. Sie ahnen natürlich, was in uns vorgeht und können sich auf unsere Bedürfnisse bestens einstellen. Warren hat im letzten Jahr angekündigt, in diesem Jahr wieder mitzulaufen, wenn ich ebenfalls dabei bin. Nun bin ich hier, und Warren enttäuscht mich mit dem Geständnis, dass er sein Versprechen nicht umsetzen konnte.
Bärbel und Lothar aus Leipzig sind ebenfalls wieder vor Ort. Wir kennen uns bereits aus den beiden Vorjahren und pflegen inzwischen freundschaftliche Beziehungen. Die Tage vor dem Wettkampf gestalten wir gemeinsam und geraten bei einem Ausflug in die Drakensberge in einen denkwürdigen Zwischenfall.

Samstag, 25. Mai 2002

Rennsteiglauf 2002 - Gisela rettet unsere Teilname am Rennsteiglauf über 74,3 km

Unser Rennsteiglauf des Vorjahres hat uns so gut gefallen, dass wir auch in diesem Jahr unser "Pas de deux" auf dem "langen Kanten" wiederholen wollen. Zu Beginn des Jahres fehlt es uns noch an Schwung. Die Ergebnisse des 6 Stunden-Laufs von Stein sowie des Two Oceans über 56 km stellen uns nicht zufrieden. Beim Hamburg-Marathon reicht es immerhin für 3:46 Std. und 18 Tage später zeigt sich am 9.05. die alte Kraft beim Lauf "Rund um Aachen", einem Gruppenlauf über 63 km. Nur 2 Tage später läuft Gisela den Sänftenträger-Lauf über die volle Distanz des Marathons als 1. von 2 Frauen. Meine Muskulatur reagiert dagegen auf diese Belastung mit einem Faserriss, der meinen Start beim Rennsteiglauf verhindert. Ich muss mich mit der Rolle des Betreuers bescheiden und bekomme als Betreuer einiges zu tun. Wir treten nämlich in diesem Jahr als Gruppe auf. Neben Juppi, der bereits über Rennsteigerfahrungen aus mehreren Teilnahmen verfügt, haben wir Werner, Detlev und Markus vom Reiz dieses Laufs überzeugen können. Am Ende des Tages werden alle Fünf erfolgreich und zufrieden die Heimreise antreten. Einen kleinen Anteil an diesem Erfolg der laufenden Teilnehmer darf sich auch der Betreuer anrechnen lassen.

Samstag, 30. März 2002

Two Oceans Marathon 2002 - Etikettenschwindel mit Suchtpotential

Ostersamstags ist auf der Cape Peninsula von Südafrika Race Day des Two Oceans Marathons. Der Name des Laufes irritiert aus zwei Gründen:
(1) In Südafrika werden alle Läufe mit Distanzen ab 42,195 km als "Marathon“ bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich bei der Streckenlänge von 56 km um einen Ultralauf.
(2) Seit die Traumstraße des Chapman´s Peak Drive wegen eines Bergrutsches gesperrt ist, führt die Route über den Ou Kapseweg und streift nur einen Ozean.
Der Two Oceans Marathon hat den Charakter einer Einstiegsdroge in den Ultralauf, die mit dem ersten Genuß süchtig macht und nicht nur nach Wiederholung verlangt, sondern auch den Wunsch nach einer
Steigerung weckt. Eine logische Steigerung ist für etliche Teilnehmer der Comrades Marathon, weshalb sie den Two Oceans Marathon als Vorbereitung zum Comrades Marathon laufen. Aber das ist ein Thema für einen eigenen Post.